Als ich noch jung war, kam ein Klassenkamerad zu mir nach Hause und wir haben zusammen gezockt. Damit hatte er kein Problem, bis wir zu den Ego-Shootern kamen. Die durfte er nämlich von seiner Mama (diplomierte Pädagogin und Primarschullehrerin) nicht spielen. Doch statt wie beim ersten, heimlich getrunkenen Bier die Gelegenheit nicht ungenutzt passieren zu lassen, lehnte er sie strikt ab. Als er dann wieder zu Hause war, rief seine zornige Mama meine Mutter an und beschwerte sich heftig über meine Computerspiele.
Gott sei Dank habe ich mit solchen Leuten heutzutage keinen Kontakt mehr.
Allerdings wurde ich sofort an jenen Vorfall erinnert, als ich die Stellungnahme von maenner.ch zum ersten internationalen Antifeministen-Treffen zu Gesicht bekam.
Warum wir nicht mit euch spielen wollen
Vor einigen Tagen hat maenner.ch nämlich auf Druck von mehreren Stellen ("um einen Positionsbezug gebeten") eine Erklärung herausgegeben (worüber auch in den Medien berichtet wird), in der sie sich vom ersten internationalen Antifeministen-Treffen distanzieren und zwar mit der Begründung, dass die gestellten Fragen zwar berechtigt, die darauf gegebenen Antworten (welche?) jedoch untauglich seien und in eine Sackgasse führen würden. Artig wird auch noch die Lüge der Lohndiskriminierung aufgesagt.
"männer.ch distanziert sich vom «Antifeminismus-Treffen» und verwehrt sich gegen einen Geschlechterkampf, welcher einseitig den (feministischen) Frauen die Schuld an den geschlechterpolitischen Verwerfungen zuschiebt."
Die einseitige und männerfeindliche Geschlechterpolitik in Europa ist durch den Feminismus geprägt. Dies habe ich ausführlich im Artikel zum Genderismus dargelegt und von Feministinnen wird der feministische Ursprung des Gender Mainstreaming - die zentrale Komponente europäischer Gleichstellungspoltik - immer wieder betont. Somit sind die Feministinnen auch schuld daran.
"Es ist Warnsignal für ein reales Problem: die ungenügende Berücksichtigung der Männeranliegen durch die Politik im Allgemeinen und die Gleichstellungsinstitutionen im Speziellen."
"Auch im gesetzgeberischen Prozess und bei öffentlichen Fördermassnahmen [...] [müssen] die Anliegen von Buben und Männern vermehrt bewusste Berücksichtigung finden."
Übersetzung: "Die sind doof, das geben wir zu, aber wir benutzen gerne die von ihnen generierte öffentliche Aufmerksamkeit um unseren Pudelverein an die Futtertröge staatlicher Gleichstellungspolitik zu katapultieren."
"Sie sind nicht geeignet, um die historische Chance einer geschlechtergerechten Gesellschaft zu realisieren, die es Männern und Frauen gleichermassen ermöglicht, ihre Lebensgestaltung frei und unabhängig von Rollen-korsetten zu bestimmen."
Darum ersetzen wir "Rollenkorsette" durch unsere eigenen Zwangsjacken in Form unserer einseitigen Geschlechterkonzepte mit ihrem gestörten Verhältnis zur Natürlichkeit. Wir ersetzen natürliche Begrenzungen durch künstliche, vernichten dabei eine Menge Steuergelder und schränken auch noch die Freiheit von Männer und Frauen ein.
Wäre ich nicht so abgehärtet, müsste ich mich ob all dieser Peinlichkeit erbrechen. Schliesslich kommt das Wort Peinlichkeit von Pein. Und Schmerz ist es gerade, was die einfältige Beschränktheit dieser Pudel in meinem Kopf hervorrufen.
Wer sind eigentlich maenner.ch?
Was, ihr kennt maenner.ch nicht? Nun, das könnte an dem penetranten Schmusekurs mit dem Feminismus (man beachte das Binnen-I und die artig aufgesagte Lüge der Lohndiskriminierung) und der daraus resultierenden Bedeutungslosigkeit für die Männerrechtsbewegung liegen. Schliesslich geht es darum, als Mann endlich wieder "ganz Mensch" zu sein. Als wären Männer nur irgendwie halbe Wesen, die in ihrer Entwicklung den Frauen hinterher hinken - wie es eine dumme feministische Tuss namens Cornelia Pieper (FDP) mal gesagt hat.
Doch wie sollen wir minderwertige Männerwesen zu echten Menschen werden? Durch Männerbeauftragte, Männerumerziehung, staatlich erzwungene Teilzeitarbeit, besteuerte Pornos und Gewalttherapien ("Reden statt zuschlagen lernen!"). Hier bei maenner.ch nachzulesen.
Doch wer jetzt meint, er hätte es mit einem klassischen, selbstverleugnerischen Pudelverein zu tun, liegt nicht ganz richtig. Denn sie fordern nämlich auch das gemeinsames Sorgerecht, ein Eintreten gegen verweiblichte Schulen und nach langer Herumdruckserei auch ein Ende des Militärzwanges! Doch das Verlangen nach der Abschaffung der schlimmsten Diskriminierung des Mannes in der Schweiz steht peinlicherweise ganz zu unterst auf der Forderungsliste - und das auch noch unter den aufgelisteten Umerziehungswünschen.
Daher sieht ein Maskulist in diesen hastig dahingeklatschten Floskeln lediglich eine nette Fassade, eine Verlockung, die darüber hinwegtäuschen soll, dass die eigentlichen Ziele und Sympathien nicht den wahren Männerproblemen gelten, sondern mehr umerzieherische und profeministische Züge aufweisen.
Gleichstellungsorientierte MännInnen
Kein Wunder versteht sich memmen.ch maenner.ch auch als "Stimme der gleichstellungsorientierten Männer in der Schweiz" - dabei weiss jeder mittlerweile, dass Gleichstellung mit wahrer Gleichberechtigung absolut nichts zu tun hat. Denn Gleichstellung ist die einseitige Bevorteilung der Frauen auf Kosten der Männer zum Beispiel mit Quoten. Sie wird damit gerechtfertigt, dass die Frauen irgendwie nicht selber schuld daran seien, wenn sie nicht Karriere machen wollen, sondern die Männner oder irgendwelche "diffuse, patriarchale Strukturen".
Doch Gleichstellung ist das verseuchte Maultier des Feminismus, auf dessen schwächelnden Rücken er sich an die Futtertröge staatlicher Förderung zwecks totalitärer Umerziehung tragen lässt.
Treffend hat dies auch so eine grüne Tuss formuliert (zuunterst), die den Feminismus sinngemäss als ein Vehikel sieht, um das Leben aller Frauen zu verbessern. Selbstredend auf Kosten der Männer, denn irgendjemand muss ja die extra Arbeit und Entbehrung übernehmen, wenn Mutterschaftsurlaub und Inkompetenz aufgrund von Quotenwummen zusammenkommen. Wie bei dem gigantischen Sozialtransfer von Männern zu Frauen werden die Lasten des Feminismus über den Staat auf die gesamte Gesellschaft im Allgemeinen und auf alle Männer im Speziellen verteilt.
Faszinierend, dass also ein Männerverein, der sich sogenannt um die Interessen der Männer kümmern möchte, sich offen zur Gleichstellungspolitik bekennt. Dass die nicht selber merken, wie widersprüchlich ihr Denken ist? Vielleicht haben sie ernsthaft das Gefühl, dass sie nur schön brav und lieb gucken müssen und die männerhassenden Genderfeministinnen würden dann generös die Hälfte ihrer Fördermittel für Männergleichstellungspolitik hergeben!
Staatsfeminismus und Genderismus zielen ja gerade darauf ab, das Männliche zu vernichten - nicht es in ihren Augen am Leben zu erhalten - weil sie im Maskulinen die Grundursache für den ihrer Meinung nach omnipräsenten Sexismus gegen Frauen sehen. Wer sich also wahrhaftig für Männeranliegen interessiert und diese verwirklichen will, kommt also um einen deutlichen Antifeminismus nicht herum.
Doch wer daran interessiert ist, an einer genderfeministischen Geschlechterpolitik mitzuverdienen und die Männerwelt nach seinen Vorstellungen umerziehen zu können, der hat natürlich logischerweise ein Problem mit einem Antifeminismus, der ihm die herbeigesehnten Verdienstmöglichkeiten vernichten möchte.
So einer wird denn auch die Dogmen und Lügen der Gleichstellungspolitik bereitwillig aufsagen um in dortigen Kreisen akzeptiert zu werden und gegen alles und jeden wettern, der den herbeigesehnten Schlag zum weissen Pudelritter vereiteln könnte.
Konklusion
Unter diesem Gesichtspunkt muss man auch die Aussage "Berechtigte Fragen, untaugliche Antworten" verstehen. Die Fragen sind durchaus relevant und dienen auch maenner.ch als Motivation für ihr Handeln. Doch daraus leiten sie für sich ab, dass diesen Fragen eine staatlich geförderte Umerziehung der Männer bedürfen, an der sie aktiv und finanziell im Rahmen einer "geläuterten" Geschlechterpolitik beteiligt sein sollen, in der ihnen gefällige Vorstellungen von Männlichkeiten zur Staatsdoktrin erhoben werden.
Niemandem steht es zu, staatlich festzulegen wie ein anderer Mann seine Männlichkeit oder eine Frau ihre Weiblichkeit zu verstehen oder zu leben hat, so lange er oder sie sich an das Gesetz hält. Niemand hat somit das Recht über den Staat seine eigenen privaten Vorstellungen von Geschlechtlichkeit als obligatorisch durchzudrücken. Die Genderisten wollen abnorme Auffassungen von Geschlechtlichkeit legitimieren, indem sie die Herkömmlichen mit staatlicher Hilfe pathologisieren und verbieten. Die Feministinnen wollen Männlichkeit an sich mit Hilfe des Staates vernichten, weil es sie schmerzhaft an ihre eigenen Komplexe erinnert. Der Konservative möchte alle Männer staatlich zu willigem Wehrfleisch und selbstlosen Frauendienern erziehen. Und maenner.ch möchte sich enthusiastisch in diese glanzvolle Reihe von Volksumerziehern einreihen.
Ein Antifeminismus, der die Probleme an der Wurzel anpackt und somit den Staatsfeminismus und seine Geschlechterpolitik komplett abschafft, würde maenner.ch natürlich einer goldigen Plattform voller Lebenssinn und Fördermittel berauben.
Kein Wunder also, dass die allfälligen Antworten, die bis zum 30. Oktober noch gar nicht bekannt sein können, schon im Vorfeld für sie als untauglich gelten.
Kein Wunder, dass maenner.ch nicht zum Antifeministen-Kongress eingeladen wurde - denn wir wollen nicht gemeinsam mit diesen Pudeln am gleichen Tisch essen und trinken.
Duldet keine UmerzieherInnen!
7 Kommentare:
Dank Dir!
Pegasus wird Dich auf den Maskulisten-Olymp tragen!
Ja das stimmt, allerdings zwei Punkte.
Wollen die von Maenner.ch behaupten, dass wir einfach so unsere Rollen frei wählen können, das ist genau dieselbe Sch.. wie sie die Genderisten predigen - oder? Heute hetero-, morgen homo-, danach bi-, am Mittwoch transsexuell. Machen solche Zuschreibungen überhaupt Sinn ohne den Begriff der Heterosexualität? Für mich sind die noch schlimmer.
Was mich bis heute wundert ist, das die Homosexuellen-Verbände gemeinsame Sache machen mit lesbischen Organisationen, die, meines Wissens fast alle von Genderisten, Männerhassern unterwandert sind. Ich würde niemals gemeinsame Sache machen mit jemand, der mich in generi als minderwertig ansieht - und das tun sie, besonders in Bezug auf homosexuelle Männer, egal ob sie manche Ansichten teilen.
Der zweite Punkt ist, dass es mich stört, dass von den Genderisten ein Kreuzzug gegen die "Konservativen" geführt wird. Zwei Punkte können herausgeschält werden. Zum ersten sind, meiner Erfahrung nach, konservative Männer viel eher Maskulisten als lila Pudel, das muss zerstört werden und zum zweiten, vertreten sie oft noch Werte, die den Genderisten, vor allem in der Kinder(um)erziehung nicht passen. Wissen wir alle doch, dass die Geschlechtsidentität in den ersten Lebensjahren entsteht.
Ps. Manifold, du bist nicht der Einzige, der sich regelmäßig übergeben könnte. Du kannst keine Medien mehr konsumieren. Rollen frei wählen, heute Mann, morgen Frau. Sehr einleuchtend, wenn man davon ausgeht, dass nur ca. 1 von ca. 30.000 Männern eine Störung der Geschlechtsidentität aufweist.
Bitte Manifold schreib darüber, was die im Unterricht, Sexualkundeunterricht heute schon mit unseren Jungen anstellen!!!!
@ Anonym, 2. Oktober 2010 09:57:
Bezüglich Genderismus in den Schulen werde ich sehen, was sich machen lässt.
Ich werde dazu Material sichten und bei Gelegenheit etwas schreiben. Allerdings kann ich dir nicht versprechen, wann dies geschieht, da ich zu viel zum Bloggen und zu wenig Zeit habe :/
This is What an Anti-Feminist Looks Like ...
http://1.bp.blogspot.com/_9sHo9m5oNZU/SwXhHaysyhI/AAAAAAAACMY/dFyXC3Q2FJ0/s1600/anti_feminist%5B3%5D.jpg
...Fear us!
Es sind gerade diese triebumnebelten "ritterlichen" Saubermänner die es uns Maskulisten so schwer machen.
Würde Ich über absolute Macht verfügen, würde Ich zuallererst diesen heuchlerischen M....kriechern umfangreich die Leviten lesen. Die nutzen es hinterhältig aus dass wir das Hauptaugenmerk unserer Kritik auf die radikalen Feministinnen richten und rechnen damit dass wir unser Pulver dabei verschiessen und die superklugen Duckmäuser hätten dann ein leichtes Spiel mit uns.
Aber Ich muss diese schmierigen Lobredner enttäuschen, Ich werde Ihnen nicht anheimfallen. Ich werde mit ihnen Schlag auf Schlag fertig.
Vielleicht glauben diese arglistigen Kavalier, sie könnten die Gunst der Stunde nutzen, uns ohne Risiko und ohne Verluste angreifen und würden dafür zur Belohnung einen Schmatzer von den Frauen bekommen und Ihr Image auf Hochglanz polieren.
Ich denke dass sie sich da gewaltig irren. Das Kalkül dieser Männer wird nicht aufgehen und sie müssen früher oder später Lehrgeld zahlen. Alles hat seinen Preis!
Maskulisten & Antifeministen sind keine vogelfreien Menschen die man im Vorbeigehen einfach so attackieren kann.
Jedenfalls werden diese bewegten Männer nicht billig wegkommen wenn sie meinen sie müssten mich aus reiner Profilierungssucht angreifen, wenn sie mir gegenüber unhöflich werden; sich schlecht benehmen um als ehrenhaft-romantische Frauenretter zu glänzen.
Ohne große Verluste werden diese Hampelmänner solche Situationen nicht überstehen.
Ich bin natürlich an keinerlei Konfrontation interessiert aber Ich lege Wert drauf ihre perfiden Angriffe angemessen zu beantworten!
Kommentar veröffentlichen