Dienstag, 10. Februar 2009

Pornographie - eine Abrechnung mit der feministischen Sichtweise

Es gibt so manche Bereiche, welche die Feministinnen mit einer regelrecht leidenschaftlichen Inbrunst attackieren und zu vernichten versuchen. Die Pornographie gehört zu solchen Bereichen. Doch was hat es mit den feministischen Anklagen gegen diese Unterhaltungsform auf sich? Kann es sein, dass auch hier eine einseitige Form der Beschuldigung verwendet wird? Dass nur die männlichen Aspekte dieser beiden Vergnügungsmöglichkeiten angegriffen werden?

Wir werden im Folgenden sehen, dass hier auf eine faszinierende Weise persönlich motivierte Klagen, ideologisch gefärbte Beschuldigungen und konservative Ansichten zu einem Phobiekomplex gebündelt werden.

Was musste ich mir früher nicht alles für Schwachsinn anhören, wenn es um Pornographie ging? Man wurde fast schon körperlich von gleichaltrigen Frauen angegriffen, wenn man auch nur das Wort in den Mund nahm.

Pornographie - Die Vorwürfe

Häufig werden Vorwürfe laut, dass die Pornographie die Frau entwürdigen würde und dass Frauen in Wirklichkeit nicht so seien. Zur Ware degradiert, ausgebeutet und mit sexueller Gewalt konfrontiert, würden Frauen in Pornos Opfer von Männermacht. Die feministische Sichtweise wird hier relativ gut erläutert. Der Feminismus kann auf einen langen Kampf gegen die Pornographie zurückblicken. So startete Alice Schwarzer 1987 die sogenannte PorNO-Kampagne. Insbesondere propagierte sie einen Zusammenhang zwischen Pornographie und einer Zunahme von sexueller Gewalt in Form von Vergewaltigung.

Auf einer persönlicheren Ebene entgegnen Frauen zu diesem Thema immer, dass es für sie eine Art Treuebruch darstellt und sie innerlich herabwertet, wenn ihr Partner Pornographie konsumiert.

Eine Lanze für die Pornographie

- Entwürdigung und der Vorwurf des falschen Frauenbilds:

Wir alle wissen, wie sehr Frauen wert darauf legen, in der Öffentlichkeit als sittliche, für die Ehe geeignete und möglichst jungfräuliche Menschen zu erscheinen. Denn weibliche Promiskuität wird nachwievor geächtet und als negativ angesehen. Somit geben sie sich alle Mühe, sich selbst als unvebrauchte und taugliche Frauen darzustellen, obwohl die Wirklichkeit häufig meilenweit davon entfernt ist.

Dass Frauen dann in Unterhaltungsmedien so dargestellt werden, wie sie eigentlich nur gegenüber jenen Männern sind, die sie mit allen Mitteln für sich gewinnen möchten, beunruhigt natürlich das weibliche Geschlecht. Schliesslich widerspricht diese schamlose Enthüllung dem gesellschaftlichen Bild der braven Engelsfrau und Männer werden sich hüten, eine so freizügige und promiske Frau zu heiraten. Denn woher soll der Mann wissen, dass die Kinder dieser Ehe wirklich die seinen sind?

Der Vorwurf der Entwürdigung muss von diesem Standpunkt her beleuchtet werden. Er kann nur aufrechterhalten werden, wenn man dem Mann sexistischer Weise eine die Frau verunreinigende Kraft zuspricht und die Würde einer Frau mit dem Stillschweigen der Männer und der Illusion der Jungfräulichkeit verbindet. Sprich: Ein männerfeindliches Sexualverständnis mit obsoleten Geschlechterrollen (Kein Sex vor der Ehe; Frau soll jungfräulich in die Ehe).

Warum denn sonst wird einseitig niemals die Verletzung der männlichen Würde in der Pornographie wahrgenommen?

- Degradierung und sexuelle Gewalt:

Es gibt unzählige Formen der Pornographie in der Männer und Frauen degradiert werden oder dominieren (Sadomasochismus). Es gibt also keine einseitige, nur Frauen degradierende Komponente in der Pornographie. Wird diese dennoch postuliert, übersieht man dabei geflissentlich die männererniedrigende Seite (Stichwort: Female Superiority) der gleichen Medaille.

Der Vorwurf der sexuellen Gewalt entspringt dem völlig abseitigen feministischen Gedankengut, dass "jede Penetration Vergewaltigung" und dass "alle Männer Vergewaltiger" sind. Von diesem geistigen Zustand aus ist es natürlich leicht, jede Form von männlicher Sexualität zu dämonisieren und herabzuwerten. Dass auch Frauen vergewaltigen, Sextourismus betreiben, pädophile Neigungen zeigen und sexuelle Gewalt ausüben, wird natürlich von Feministinnen eifrig übersehen. Pan-Optikum hat dazu einen guten Artikel geschrieben.

Es ist somit völlig abwegig, nur einem einzigen Geschlecht und dessen sexuellen Präferenzen in Pornographie die Vergewaltigung und die sexuelle Gewalt in die Schuhe zu schieben. Sowas machen deshalb nur Feministinnen.

- Feministischer Zusammenhang zwischen Pornographie und Zunahme von Vergewaltigungen:

Dumm für die Feministinnen ist die Tatsache, dass diese Lüge schon längstens wissenschaftlich widerlegt wurde:

"A lower per capita crime rate and historically high availability of pornography in many developed European countries (e.g. Netherlands, Sweden) has led some researchers to conclude that there is an inverse relationship between the two, such that an increased availability of pornography in a society equates to a decrease in sexual crime." hier

Während in der englischen Version des Artikels ein ganzer Abschnitt lediglich diesem einen Thema gewidmet ist, wird in der deutschen Version lediglich ganz kurz auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Als hätte man ideologische Mühe mit der Wahrheit. Dies ist sicherlich ein weiterer Hinweis auf profeministische Zensur in der Wikipedia.

- Persönliche Wehwechen der Frauen:

Man wird den Verdacht nicht los, dass die Frauen, welche sich über den Pornokonsum ihres Partners beklagen, eine Kontrolle der männlichen Sexualität für sich in Anspruch nehmen und die Privatsphäre und eigenständige Gedankenwelt des Mannes nicht akzeptieren können.

Der männliche Konsum von Pornos wird von diesen Frauen bewusst oder unbewusst als Kontrollverlust empfunden und macht ihnen deutlich, dass sie ihren Partner nicht mehr ganz im Griff haben. Denn wenn er sich die sexuelle Befriedigung aus Pornos oder gar von anderen Frauen holt, wird er weniger dazu bereit sein, für Sex exklusiv nur ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Frauen benutzen Sex als Machtinstrument, um sich die Arbeitskraft des Mannes für ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu sichern.

Kein Wunder also, dass vorallem Frauen mit schwachem Selbstwertgefühl regelrecht austicken, wenn sie merken, dass ihre sexuelle Kontrolle über den Partner illusionär ist. Das gleiche Prinzip trifft übrigens auch auf die männliche Selbstbefriedigung zu, welche bei Frauen einen ähnlichen Stellenwert wie die Pornographie "geniesst".

Man muss halt seinem Partner auch etwas Zwischenmenschliches bieten können, nicht nur einen Schlitz an einem Seil, das man vor der Nase des Mannes hin und her schwingt. Dann braucht man als Frau auch keine Angst vor Pornographie zu haben.

Vermischung zu einem Phobiekomplex

Christlich-Konservative finden den feministischen Kampf gegen Pornographie natürlich toll, denn für sie ist es einer der wenigen Schnittstellen, mit denen man mit den politisch Korrekten zusammenarbeiten kann. Sie befürchten durch die Verbreitung der Pornographie einen Sittenverfall und eine Entwertung der Ehe.

Die einzelne Frau findet den Kampf gegen die Pornographie toll, weil sie mit ihm ein neues Mittel hat um ihre sexuelle Kontrolle über den Mann zu legitimieren und auszuweiten.

Der Feminismus sieht in diesem Kampf lediglich ein weiteres Schlachtfeld, auf dem sie den Mann zurückdrängen und bekämpfen möchte. Es geht ihm in erster Linie nicht um die vermeintlichen Opfer der Pornographie, sondern um weitere Munition für die Beschuldigung von Männern.

Pornographie für Frauen

Häufig wird die Pornographie als eine Männerdomäne betrachtet, doch die Realität entspricht nicht dieser peinlich engstirnigen Vorstellung. Schon 2003 stellte man fest, dass jeder dritte Pornokonsument eine Frau sei (unter "Porn for women statistics"). Dabei blickt die Frauenpornographie schon auf eine längere Geschichte zurück, in der nach und nach unzählige frauenspezifische Produkte für die sehnsüchtige Kundschaft erschaffen wurden.

Auf englischsprachigen MRA-Websites wird häufig auch auf den frauenpornographischen Aspekt von Seifenopern, Talk-Shows, Filmen und anderen Serien hingewiesen. Denn dort entsprechen Männer den Idealvorstellungen von Frauen und sämtliche Abläufe zielen auf die Bedürfnisbefriedigung des mehrheitlich weiblichen Publikums ab. Eine interessante Sichtweise eines Men's Rights Activist dazu findet man hier. Detailliert beschreibt der Autor, wie Männer systematisch in den Medien erniedrigt und entmannt werden, um den weiblichen Fernsehbedürfnissen entgegenzukommen.

Natürlich würde hier niemand etwas von Würdeverletzung oder Degradierung der Männer sagen. Denn die Opfer sind ja nur Männer ...

Konklusion

Pornographie ist ein Instrument um sich von den Frauen bis zu einem gewissen Grad zu distanzieren und zu emanzipieren. Schlussendlich muss jeder Mann es mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren, inwiefern er dieses Instrument benutzt oder nicht. Der Blog One Man's Kingdom bringt es auf den Punkt, wenn er Männer- und Frauenpornographie miteinander vergleicht (am Schluss):

"Each of us recognises our value being sold too cheaply [...]."

Er erkennt, dass beide Formen der Pornographie das jeweils andere Geschlecht simplifizieren und dass beide massgeschneidert "unter ihrem Wert" verkauft werden. Doch während dies bei Männerpornographie angeklagt und attackiert wird, wird dieser Aspekt bei Frauenpornographie geduldet.

"I don't mind women protesting, but why can't some cute ones do it?"


P.S.: Jaja, das ist ja alles sehr schlimm und so, aber im Endeffekt hätte man diesen ganzen Artikel einfach mit diesem Video ersetzen können (Lautsprecher einschalten! Danke ajk für den Hinweis) :-)

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Pornographie ist Spaß und Kunst. :) In übrigen.. Internet is for porn.. :D

Die Leute werden verlieren.. Und wenn man sich mal informiert über die Sexualgeschichte Europas.. HUI!



/ajk

Manifold hat gesagt…

Internet is for Porn ...

WARUM hab' ich DAS vergessen?! Danke ajk dass du mich darauf hingewiesen hast. Das Youtube-Video ist ein Muss bei diesem Thema :)

Nochmals Danke. Und für alle, welche sich nicht so mit den Insidern der jüngeren Generation auskennen. Das hier ist gemeint:

http://www.youtube.com/watch?v=4pn4kZyqVRU&feature=related

Ich bette es noch in den Artikel ein :)

Gruss,
Manifold

Anonym hat gesagt…

Sehr guter Blog hier! Nur eines fällt auf: Der Blick ist eigentlich immer nur auf die Emanzen gerichtet. Das durchschnittliche Schwänzchenträgerchen (das Wort „Mann“ vermeide ich hier bewusst) begrüsst das, was hier kritisiert wird, freudig und unterwürfig. Diesen Umstand zu analysieren wäre wohl doch auch recht interessant!

Manifold hat gesagt…

Der Aspekt des Lila Pudels meinst du wohl? In kommender Zeit werde ich einen Blogeintrag zum Thema "Weiche Männerbewegung" schreiben. Das war die "ursprüngliche", profeministische (von den Feministinnen initiierte) Männerbewegung von Speichelleckern. In dem Rahmen werde ich mich sicherlich auch angemessen mit den von dir beschriebenen Personen auseinandersetzen.

Danke für die Anregung!

Gruss,
Manifold

Anonym hat gesagt…

Danke für die Antwort! Dank dieses Blogs kenne ich übrigens jetzt den "Shit-Test" - das heisst, so ganz korrekt ist das nicht. Ich habe schon immer gesagt, die einen Männer machen's mit den Genen, die "beschriebenen Personen" hingegen müssen sich bei Frauen als nützliche Lakaien andienen. Als Symbiose kann man nun auch vom gigantischsten und lang andauernsten Massen-Shit-Test aller Zeiten sprechen. Es freut mich, dass die PUA's unabhängig von mir ähnliche Schlüsse ziehen! Dies gilt übrigens auch die Wissenschaftler, welche das Paarungs- und Partnerschaftsverhalten von Vögeln beobachten! Oder ganz einfach in der Gesellschaft, wo gilt: Je unterwürfiger die "Männer" in einer Gesellschaft, desto mehr Hass und Verachtung von Frauen gegenüber "Männern" in dieser Gesellschaft. In der Aufklärung der Mittelgruppe (die da irgendwo zwischen Antifeministen und Lila Pudeln) unter dem männlichen Anteil der Gesellschaft dürfte wohl viel Potential liegen. Zwar wird bei denselben nicht gleich unterwürfig vor Frauen gekrochen, aber der Fehlschluss „geben wir diesen Nervensägen doch was sie wollen, dann sind die endlich zufrieden und wir haben unsere Ruhe“ ist bei dieser Gruppe, so falsch er auch ist, weit verbreitet. Die sind sich überhaupt nicht bewusst, dass sie Benzin in die Flamme giessen, die sie eigentlich löschen wollen (im Gegensatz zum Pudel, der ganz in seiner Unterwürfigkeit und Jämmerlichkeit aufgeht). „Mann“ sollte diese „Dazwischenmänner“ dahingehend endlich aufklären, dass ihre Rechnung allein schon evolutionstheoretisch nie aufgehen kann - und damit ihren Blick für die Realität schärfen! 40 Jahre Feminismus mit immer dreister und aggressiver vorgebrachten Forderungen als einzige Quittung für jede erfüllte Forderung werden dann ihre Wirkung nicht verfehlen!
Beste Grüsse
Urs

Anonym hat gesagt…

Ich finde die Männerbewegung auch jetzt noch zu weich. Selbst die Männerrechtsbewegung.

Viele gehen ja innerhalb der Forderungen der Feministinnen weiter.. Anstatt das abzubrechen.

/ajk

Anonym hat gesagt…

Hallo /ajk,
mich würde ja interessieren wie dieses "Abbrechen" aussehen soll?
-lone wolf-

William von Baskerville hat gesagt…

Hallo an alle!
Bin, nach langer Suche, über den Maskulisten.de auf diese Seite gestoßen. Ich sehe das Thema Pornografie ähnlich.
Ich bin es sehr leid, dass jeder Mann als "Gewaltpornografiekonsumierer" dargestellt wird, fehlt nur noch, dass wir alle als pädophil bezeichnet werden. Natürlich bin auch ich gegen extremste Auswüchse, wie wohl jeder Mensch mit Verstand, aber zu behaupten, dass Sadomasochismus immer nur zu lasten der Frau geht - dazu sage ich nur, lesbischer Sadomasochismus? Was ist damit?
Ist doch alles nur noch lächerlich.