Sonntag, 28. September 2008

Die Schuldfrage

Wer ist Schuld an der desolaten Lage des Mannes in der Gesellschaft? Gegen wen sollen wir unseren Zorn und unsere Wut richten? Wer ist für all das Leid verantwortlich?

In den letzten paar Blogeinträgen fand ich sehr deutliche Worte, als es um die Schuldzuweisung bestimmter Männerdiskriminierungen und einem generell männerfeindlichen Klima ging. Ich zeigte mit dem Fînger auf die Feministinnen und auf so manche weibliche Nutzniesserin. Dies soll kein Rückzieher oder gar eine Entkräftigung vorheriger Aussagen sein, nein! Es soll eine vervollständigende Klarstellung werden.

Wenn es um die Schuldfrage geht, müssen wir weiter denken, tiefer gehen und die Dinge in ihrem historischen und chronologischen Kontext sehen. Wir müssen unsere Rolle und unseren Teil in diesem gigantischen Prozess - der feministischen Unterwanderung aller gesellschaftlichen Aspekte - überdenken und hinterfragen.

Ist der Autofahrer alleinig schuld, wenn ich mich dazu entschliesse, blind und aller Verkehrssignalisation zum Trotz, achtlos über die Strasse zu laufen? Trifft die Schuld nur den Dieb, dem ich demonstrativ mein Portmonnaie vor die Nase lege, wenn er mich bestiehlt? Kann ich es meinem Feind vorwerfen, wenn er vermeidbare Schwächen meinerseits ausnützt?

Bei jeden dieser geschilderten Fälle liegt die Hauptschuld nicht bei mir, doch ich habe massgeblich zu der negativen Entwicklung beigetragen. Sei dies durch Unachtsamkeit, Ignoranz oder Überheblichkeit.

Genauso verhält es sich auch bei der schleichenden Entrechtung und Entwertung des Mannes in unserer Gesellschaft!

Wir können es den Feministinnen nicht vorwerfen, sich über uns Männer lustig zu machen, wenn wir uns nicht dagegen wehren! Wir haben kein Recht uns über die männerfeindliche Ungerechtigkeit der erlassenen Gesetze zu beklagen, wenn wir uns nicht für ihre Verhinderung einsetzen! Wir dürfen nicht das sexistische und einfältige Männerbild der Gesellschaft verfluchen, wenn wir männerfeindliche Sprüche und Meinungen in unserem eigenen Umfeld tolerieren!

Wir können nicht zulassen, dass der unvorstellbare Drang, sich mit dem anderen Geschlecht zu paaren, uns davon abhält, unsere Rechte und Würde als Männer zu verteidigen.

Denkt ihr, dass nur Feministinnen an dieser ganzen Sache schuld sind?

Denkt ihr, dass die Situation besser wird, wenn ihr sie einfach ignoriert und totschweigt?

Denkt ihr, dass Frauen gerne mit Individuen schlafen, die nicht einmal ihre eigenen Rechte und Persönlichkeit verteidigen können?!

Nein, denn die Hyänen und Geier zögern nicht, wenn sich das kranke Tier ihnen zum Frass darbietet. Deshalb müssen wir in den Spiegel sehen und erkennen, dass es erst unsere eigene Ignoranz und Überheblichkeit, Feigheit und Furcht, Gier nach sexueller Befriedigung und weiblichem Wohlgefallen waren und sind, welche Sprit in das lodernde Feuer männlicher Entrechtung und Entwertung giessen.

Erst wenn wir dies verstanden und akzeptiert haben, können wir unsere Rolle und unsere Wirkungskraft in dieser Gesellschaft überdenken und entsprechend anpassen.

Und erst dann können wir uns um die Feministinnen kümmern.

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