Samstag, 19. Juni 2010

Der Vorwurf des Rechtsextremismus

Schon mehrfach wurde von verzweifelten Feministinnen und bewegten Männern - auch Pudel genannt - aus Mangel an Argumenten ausgerufen, dass wir Maskulisten rechtsextrem sind. Wir werden uns heute diese Vorwürfe anschauen und sehen, wieviel Gehalt man diesen besonders kreativen Diskreditierungsversuchen beimessen muss und werden dabei auf einige Überraschungen stossen.

Kindliche Assoziierungsversuche

Thomas Gesterkrampf tat sich darin bisher besonders hervor. Er widmete ein kompletter wissenschaftlicher Gehversuch der These, dass wir einen "Geschlechterkampf von rechts" betreiben würden. Doch schon vorher liess er seine nervlichen Krämpfe in Zeitungsartikel fliessen, welche verzweifelt nach Parallelen zwischen uns und den braunen Sozialisten suchten.

Amüsanter war da dann doch dieses eine "Buch", welches auf 80 Seiten uns als die schlimmste braune Bande zu beschreiben versuchte, die seit Adolfs Ableben auf diesem Planeten herumtrollt. Ganze Workshops werden von Feministinnen, die in der Rechtsextremismusforschung aktiv sind, organisiert, die uns Maskulisten und Väterrechtler in ein braunes Umfeld befördern sollen.

Es fällt auf, wie wild "konservative Familienbilder", "rechts" und "braun" durcheinander gewirbelt und miteinander assoziiert werden, als ob die armen Urheber solcher Vorwürfe kein Fünkchen politischer und historischer Bildung aufzuweisen hätten.

Motive

Besonders bei Thomas Gesterkrampf hat man den Eindruck, dass er entweder verzweifelt seine Loyalität gegenüber seinen feministischen Schirmherrinnen beweisen möchte oder dass er versucht, die politische Vertretung der Männer im Rahmen der Geschlechterpolitik aus ideologischen Gründen zu monopolisieren.

Verzweifelt deswegen, weil er sogar in seiner "Expertise" nicht darum herum kommt, uns in wesentlichen Punkten recht zu geben, er sogar gegen Schluss hin einerseits den Vorwurf des Rechtsextremismus relativiert und offen davon spricht, dass man uns den Wind aus den Segeln nehmen soll, indem man einen vordergründigen "Dialog" mit gefügigen Männern aufbaut.

Im Stil von: "Seht her, wie reden ja mit euch Männern! Hört doch jetzt bitte mit dem Antifeminismus auf, auch wenn wir eure eigentlichen Probleme nicht anrühren werden!"

Denn wie bei all diesen feministischen Agitatoren fällt auf, wie gleichgültig sie auch den gravierendsten Argumenten unserer Seite und schlimmsten Probleme der Männer reagieren um dann ihre volle Aufmerksamkeit auf die wildesten Assoziationen zu lenken - um bloss nicht auf die eigentlichen Argumente eingehen zu müssen.

Es muss sich wohl um eine finstere Mischung aus drohendem Machtverlust, Rachegedanken, gekränktem Ego, megalomanischem Grössenwahn und pervertiertem, alle Mittel heiligenden Gerechtigkeitsempfinden handeln, die Menschen dazu treibt, die Bekämpfung von Männerdiskriminierung mit Vorwürfen des Rechtsextremismus zum Schweigen bringen zu wollen.

Die Irrationalität des Vorwurfs

Doch lassen wir die dunkle Psyche der Urheber einmal beiseite und widmen uns nun der Widerlegung dieses Vorwurfs. Im Wesentlichen gibt es vier Hauptargumente, die gegen diesen Vorwurf sprechen.

- Der Maskulismus ist transnational:

Der Feminismus hat den ganzen Westen infiziert. Sogar in den nichtwestlichen Gegenden hat er bereits Fuss gefasst. Sich dabei auf eine nationalistische Basis zu beschränken, wäre deshalb relativ unsinnig.

Da fällt mir gerade ein, waren da nicht mal so ein paar nichteuropäische Feministinnen, die sich entsetzlich über unsere Feministinnen aufgeregt haben, weil sie ihnen die ganze Zeit vorschrieben, was sie zu denken hätten? Eine erstaunlich selbstüberhöhende Einstellung unserer Feministinnen, die bei Kritikern schnell nationalistisches Gedankengut wittern.

Und ist es nicht gerade diese übertriebene Selbstüberhöhung mit gleichzeitiger Abwertung des Anderen, welche mit dem Nationalismus wesensverwandt ist? Es mag nicht Nationalismus sein bei den Feministinnen, doch die wesensgleiche Arroganz ist bei ihnen sicherlich im Übermass vorhanden.

- Der Maskulismus richtet sich gegen feministische Aspekte des Sozialstaats:

Indem sich der Maskulismus gegen den Staatsfeminismus und seinen Gleichstellungsbüros, Frauenförderprogammen und Volksumerziehungsmassnahmen wehrt, lehnt er die entscheidende Prämisse des roten, tittigen* und braunen Sozialismus ab. Nämlich die These, dass es den Staat braucht um die Leben der Menschen erst so richtig lebens(un)wert zu gestalten. Männer und Frauen brauchen keine ideologischen Bürokraten, die ihnen im Schlafzimmer dabei zusehen, dass auch alles mit rechten Dingen zu und her geht.

- Der Maskulismus weist kein anzustrebendes Menschenideal auf:

Im Gegensatz zum nationalen und zum tittigen Sozialismus schreiben wir den Männern und Frauen nicht vor, wie sie ihre Geschlechtlichkeit und ihr Leben zu gestalten haben. Denn dies ist das Grundübel des Feminismus und des Nationalsozialismus, dass es die Ansichten zu Geschlechtlichkeit und Leben einer Minderheit der Mehrheit aufzwingen möchte. Eine Feministin kann nicht akzeptieren, dass eine Frau eine glückliche Mutter mit drei Kindern wird, genauso wie es ein Nazi nicht akzeptieren kann, dass ein "Arier" mit "niederen Rassen" freundschaftlich verkehrt.

Wir zitieren dazu immer wieder gerne die viel bewunderte, feministische "Philosophin" Beauvoir. Ihr totalitärer Tonfall erinnert ein bisschen an den hitleristischen Dirigismus im Geschlechterwesen.

"No woman should be authorized to stay at home and raise her children. Society should be totally different. Women should not have that choice, precisely because if there is such a choice, too many women will make that one"; Interview with Simone de Beauvoir, "Sex, Society, and the Female Dilemma" Saturday Review, June 14, 1975, p.18


Wir Maskulisten haben daraus gelernt, dass die beste Geschlechterpolitik gar keine Geschlechterpolitik ist. Denn wenn sich der Staat in so delikate Bereiche wie die Geschlechtlichkeit einzumischen beginnt, beginnen erst die wahren Probleme. Deshalb stehen wir ein für die Freiheit der beiden Geschlechter, die fortan nicht mehr vom Staat oder von Ideologen angefasst werden soll.

- Der Maskulismus verlangt die Abschaffung der Wehrpflicht:

Wir Maskulisten sehen in der einseitigen Wehrpflicht nur für Männer ein Widespruch mit wahrer Gleichberechtigung. Frauen haben damit offensichtlich weniger Probleme, die Wehrpflicht nur für Männer beizubehalten, wie eine Umfrage neuerlich ergeben hat. Auch Feministinnen haben bisher noch keinen einzigen Finger gekrümmt um diesen offensichtlichen Widerspruch zu ihren Schreien nach Gleichberechtigung zu beseitigen.

Dies platziert den Feminismus um einiges näher bei rechtsextremen Kreisen, die eine Wehrpflicht als die Grundlage der "völkischen Wehrtauglichkeit" sehen. Feministinnen sehen darin einen Trick, um Frauen aufholen zu lassen und Männer zu behindern - sie instrumentalisieren somit auch alle Männer durch Zwang um ihre politischen Ziele zu erreichen - wie Rechtsextreme.

Fazit

Wir haben nun gesehen, warum der Vorwurf des Rechtsextremismus nicht ernst genommen werden kann. Wenn überhaupt, so gäbe es wesentlich mehr Gründe, den Feminismus auf seine Verwandtschaft mit dem braunen Sozialismus zu prüfen, als den Maskulismus. Denn Sozialismen weisen alle ein ideologisches Band untereinander auf. Egal ob es sich dabei vorallem um Titten, um Klassen oder um Rassen handelt.

Und weil das den internationalen Sozialisten auch bewusst ist, müssen sie sich auch in jedem dritten Satz von ihren nationalen Brüdern distanzieren auf dass ja niemand mal ihre Geschwisterschaft gründlich unter die Lupe nimmt. Dabei wirkt es eher wie zwischenbrüderliches Gezänk innerhalb der grossen sozialistischen Familie.

Doch die schlimmste Similarität zwischen dem Feminismus und rechtsextremer Ideologien haben wir noch gar nicht angesprochen. Wir werden nämlich im nächsten Blogpost sehen, welche überraschenden und unheimlichen Gemeinsamkeiten der Genderismus - das Flaggschiff des Gleichheitsfeminismus - mit der Rassenlehre hat.

Wäre Adi heute ein Feminist?

* Das Wort Tittensozialismus stammt - so weit ich weiss - vom Sozialdemokrat Friedhelm Farthmann.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Wut, Hass und Drohungen - aber keine Gegenargumente

Als ich heute morgen die referrals meines Blogs angeschaut habe, bin ich auf eine Bloggerin aufmerksam geworden, die versucht hat, sich mit meinem Blog auseinanderzusetzen.

Das Resultat bestand aus Wutausbrüchen, Hassergüssen und Gewaltandrohungen. Mittlerweile hat sie den Blogeintrag leider wieder von ihrem Blog runtergenommen, so dass ich ihn nicht verlinken kann - aber wir haben ihn gespeichert und verbreitet.

Und deshalb kann ich hier und jetzt wieder Zitate von feinstem feministischen Hass servieren. Man achte dabei auf die Klassiker: Zu kleine Penisse (darauf sind sie fixiert), gekränkte Männlichkeit, kein echter Mann, kein Frauenerfolg, kein Sex, keine abbekommen und so weiter.

Echte Gegenargumente sucht man leider vergebens. Wie sehr hätte ich mich gefreut, wenn diese Emanze sich mit ihrem rudimentären Intellekt rational an meine Argumente herangewagt hätte. Doch ich - als einsamer Prophet in der Wüste, als mutiger Überbringer der Wahrheit - kriege lediglich die emotionalen Menstruationswallungen eines halbpubertären Mädels.

Ich bin enttäuscht.

Wie ich auch immer, hier sind die besten Zitate. Wer den Artikel im Volltext lesen will, der kann dies in einer dieser drei Foren tun.

"Maskulismus bezeichnet meist die allgemeine männliche Überlegenheit."

Klar. Feminismus bedeutet ja schliesslich auch die allgemeine weibliche Überlegenheit. Mist, das stimmt ja. Das war ein blödes Beispiel.

Immerhin schreibt sie nicht MaskuliNIsmus. Damit ist dieses Mädchen im süssen Alter schon weiter als es Thomas Gesterkrampf mit seiner "Expertise" und lebenslänglicher Leseverweigerung es je gebracht hat. Hat wohl was mit dem Generationenkonflikt zu tun. Traurige Sache.

"Sollte es wirklich heterosexuelle Männer geben, deren Ehre, Stolz und Eitelkeit sich so rapide verflüchtigt hat, dass sie gegen uns Frauen in polemischen Blogs hetzen?"

Die gibt es sicher irgendwo im Internet. Wenn der Feminismus in ein paar Jahren überwunden ist und wir uns endlich alle zu Ruhe setzen können, überlege ich mir auch ein bisschen polemisch und faktenfrei gegen Leute zu hetzen. Doch leider liefert der Feminismus mir immer wieder handfeste Gründe und stichfeste Argumente, um ihn gezielt und systematisch zu demontieren.

Scheint so, als müsse meine Trollkarriere wohl noch ein bisschen warten.

Bei Ungerechtigkeit wird Widerstand schliesslich zur Pflicht - alles andere wäre feige und unehrenhaft. Und weil der Feminismus meinen Stolz als Mann direkt angreift und auch noch behauptet, dass Frauen das schönere und intelligentere Geschlecht seien, wird dieser Widerstand aufgrund meiner Eitelkeit fast schon zum Imperativ.

So als hätten wir sonst keine handfesten Gründe, uns zu wehren - aber welche Systemprofiteuse würde das auch einsehen wollen?

"zeigt her eure penisse

Ich habe da einen neuen Freund. Und mein besonderer neuer Freund sagt [Hinweis auf meinen Blogartikel über männliche Verhütung] ..."

Ihr aufdringlicher Penisneid ruft in mir Fluchtreflexe hervor. Und dass sie jetzt schon den politischen Gegner als einen besonderen, neuen Freund bezeichnet, lässt wohl darauf schliessen, dass sie sonst keine Freunde hat.

"An dieser Stelle hing ich mich kurz in meine selbstgeknüpfe Schlinge und atmete ein paar Züge toter Luft, um zu verhindern, ein paar Russen bei dem frustrierten Herren vorbeizuschicken."

Das mit den fehlenden Freunden könnte sogar zutreffen, wenn sie sich regelmässig solchen Gewaltphantasien und Drohungen hingibt. Entweder sie hat extrem einen an der Waffel oder eine zu wohlwollend ausgeprägte sadomasochistische Ader. Man beachte auch hier, dass feministische Wut sich auch in ihrer emanzipiertesten Form immer auch Männer instrumentalisiert um andere Männer fertigzumachen. Selber würde sie sich schliesslich nicht die schwarz lackierten Fingernägel riskieren.

"Als ich dann doch noch auf die fast glaubwürdige Lösung des Problems traf: [Zitat von mir zu weiblichen Privilegien auf dem Partnermarkt]. Er kriegt also keine ab."

Natürlich. Wenn Männer gesetzlich diskriminiert und in der öffentlichen Meinung erniedrigt und entwertet werden, ja dann kann - nein! - dann muss das wahre Problem selbstverständlicherweise beim fehlenden Frauenerfolg des Botschafters der unbequemen Tatsachen liegen. Wie konnte ich dies nur vergessen.

Hey, wenn ihr das nächste Mal von einer Frau geschlagen werdet, weil ihr eine Äusserung von euch nicht passte oder wenn ihr wieder für ein paar Wochen bei den "Grünen" im WK vorbeischauen dürft oder wegen einer Falschbeschuldigung für Monate das rote Tuch unserer Qualitätsmedien seid - denkt daran! - es liegt einzig nur daran, dass ich - Manifold - keine abbekommen habe.

Ja, das Leben einer Frau kann so einfach sein.

"Nun, das war dann heute also ein sehr langer Ausflug in die Welt von geistig verwirrten Männern mit kleinen Penissen, kleinem Ego und traumatischen Erfahrungen in der eigenen Vergangenheit."


Wieder diese Penisfixiertheit. Jedes Mal wenn eine Feministin irgendwo in Europa an Pimmel denkt, sollte auf so einer grossen Weltkarte ein Lichtchen aufblinken. Ich wette mit euch, Europa wäre feurig hell ob all dem Blendwerk. Schliesslich erinnert sie das männliche Glied auf ewig daran, was sie insgeheim so gerne wären, aber niemals sein können.

"Sollen sie sich halt einschläfern lassen, sie leiden doch Qualen!"


Wieder eine Gewaltphantasie, die mich irgendwie an die Psychotante Solanas erinnert, welche die Vernichtung aller Männer gefordert und anschliessend Andy Warhol angeschossen* hat. Aber natürlich. Als Frau darf man sowas sagen, schliesslich rettet dich der Vaginapass sogar von einem sinkenden Schiff mitten auf dem Atlantis - während hunderte Männer im Eiswasser versaufen.

Aber Hauptsache Männern drohen und Scheisse an den Kopf schmeissen. Schliesslich werden sie sich im Ernstfall schon für die Frau opfern - oder vielleicht auch nicht?

Vielleicht sollte ich mit meinem Motorrad und ein paar Kumpels einen Urlaub planen. Nach Deutschland. Besser gesagt, nach Nürnberg. Denn dort wohnt unsere Punkerbraut mit den psychotischen Gewaltphantasien. Denn Feministinnen schicken Männer vorbei - Maskulisten kommen persönlich.

Denn wie im richtigen Leben sollte man es sich auch im Internet gut überlegen, wem man Gewalt androht - und wem nicht.

Hass entspringt aus Hässlichkeit

* Gerade wurde ich von einem aufmerksamen Leser darauf hingewiesen, dass Andy Warhol angeschossen, jedoch nicht erschossen wurde. Vielen Dank für den Hinweis!

** Nachdem nun einige Leute doch etwas Mitleid mit dieser "verwirrten", "feminismuskritischen" Punkerbraut hatten, habe ich die persönlichen Daten aus dem Artikel gelöscht.

Sonntag, 13. Juni 2010

Den Feminismus begünstigende historische Entwicklungen

Die entscheidende Schwachstelle des Feminismus ist seine Legitimität. Diese Achillesferse wurde zwar in der Gegenwart schon häufiger getroffen und ausgiebig von Männerrechtlern und Maskulisten betont. Doch wie sieht es mit der historischen Legitimität des Feminismus aus?

Ist es wirklich der Feminismus, der für die Befreiung der Frau hauptverantwortlich ist? War es wirklich nur der Kampf der Feministinnen, welche der Frau Freiheit ermöglicht hat?

Wir werden im Kommenden sehen, dass viele feministisch okkupierte Errungenschaften nicht primär dem Feminismus zugesprochen werden können, sondern vor allem profunden sozialen Umwälzungen in den letzten 300 Jahren.

Das Prinzip sozialer Veränderung

Eine politische Forderung kann tausend Mal von hunderttausenden von Menschen formuliert werden, doch sie wird nicht erfüllt. Andere Ansprüche auf Veränderung müssen nur von einigen dutzend Menschen ausgesprochen werden und ihnen wird statt gegeben.

Dies mag dem äusseren Anschein nach primär an der Macht der agierenden Individuen liegen, doch der Hauptgrund liegt darin, inwiefern es sich eine Gesellschaft oder ein System als Ganzes leisten kann, bestimmten Änderungsvorschlägen nachzukommen ohne an Stabilität zu verlieren. Und auch die grösste individuelle Macht bewegt sich innerhalb der Grenzen, welche die kulturellen und technischen Sachzwänge einer Gesellschaft aufzwingen.

Dazu zwei Beispiele.

In Anbetracht der niedrigen durchschnittlichen Lebenserwartung, der hohen Kindersterblichkeit, der schlechten medizinischen und ernährungstechnischen Versorgung im Mittelalter war es unsinnig, Männer und Frauen zuerst zwölf Jahre schulisch auszubilden um sie anschliessend noch studieren und dann ein bisschen feiern zu lassen. Die mittelalterliche Gesellschaft konnte es sich somit nicht leisten, Männer und Frauen besser auszubilden und musste sie in einem Korsett religiöser Vorschriften festhalten, wollte sie überleben.

Gegen das totalitäre Regime der DDR haben über Jahrzehnte unzählige Menschen protestiert und demonstriert. Doch den Forderungen nach Demokratie nachzukommen, hätte den sicheren Untergang der sozialistischen Blutherrschaft bedeutet und somit setzte man alles daran, diese Forderung zu unterdrücken. Offensichtlich konnte es sich die DDR nicht leisten, diese Forderung zu erfüllen, ohne unterzugehen.

Sachlich betrachtet bedeutet dies für jede Art von sozialer Veränderung, dass die Forderung nach Veränderung an sich nicht unbedingt die Veränderung auslöst und durchführt, sondern die sich ändernden Sachzwänge und Umstände, die sich die Gesellschaft ausgesetzt sieht.

Erst als die Kindersterblichkeit gesunken und die Lebenserwartung gestiegen war, wurde eine längere obligatorische Schulbildung und ein Studium für grössere Menschenmassen für eine Gesellschaft erträglich.

Erst als die Sowjetunion als Ganzes endlich an ihrer wirtschaftlichen Irrationalität zerbrach, konnte der Forderung nach Demokratie in der DDR nachgegeben werden.

Beide Beispiele haben gemeinsam, dass eine politische Forderung losgelöst von der eigentlichen Erfüllung über Jahrzehnte existieren kann, ohne wirklich der entscheidende Auslöser sein zu müssen. Vielmehr sind es soziale Umwälzungen und Fortschritte, welche politische Forderungen begünstigen oder erschweren können.

Die Befreiung der Frau - und der Feminismus

Dieses Prinzip der sozialen Veränderung ist der Albtraum für jeden linken Revolutionär und das Hauptinstrument, mit dem wir die neuere Geschichte des Abendlandes und die Rolle des Feminismus darin neu betrachten müssen.

Feministische Forderungen sind relativ alt. Gleichzeitig war das Verlangen nach Befreiung der Frau von ihrer traditionellen Rolle nicht nur schon länger präsent, sondern wurde auch schon vor dem Auftreten des politischen Feminismus von Philosophen geäussert.

Doch wenn die Forderungen schon seit Jahrhunderten existierten, warum wurden sie dann erst im 20. Jahrhundert grossmehrheitlich umgesetzt?

Im Wesentlichen wurde die Befreiung der Frau durch drei grosse Umwälzungen vorangetrieben. Anschliessend wurden die Resultate dieser Entwicklungen feministisch besetzt und als hart erkämpfte Siege deklariert.

Soziale Umwälzungen und ihre Folgen

Den grössten Einfluss kann man folgenden Entwicklungen zuschreiben.

- Entwicklung einer fortgeschrittenen industriellen Wirtschaft:

Die Ansprüche einer industriellen Wirtschaft konnten nicht nur durch den Bau von Fabriken und der Massierung von Bevölkerung in Städten gedeckt werden. Unzählige neue Berufsgattungen wurden geschaffen, um den gesteigertern Verwaltungsaufwand zu befriedigen. Schreiberinnen, Sekretärinnen, Telefonvermittlerinnen, Fabrikarbeiterinnen, Lagerverwalterinnen und Lehrerinnen sind nur einige Beispiele für Berufe, die vorallem von Frauen ausgeübt wurden. Dies weitete sich während dem europäischen Bürgerkrieg noch weiter aus, als zu wenig Männer für die Fabrikarbeit zur Verfügung standen und Frauen deren Werktätigkeit übernehmen mussten. Bis vor kurzem hatten diese Berufe noch gar nicht in der Form und in diesem Ausmass existiert.

Dies führte natürlich auch dazu, dass Frauen mehr und besser ausgebildet werden mussten, um den Bedarf der Industrie nach qualifizierten Arbeiterinnen zu decken.

Dies brachte Frauen ein eigenes Einkommen. Dies bedeutete schon um 1900, dass wesentlich mehr Frauen unabhängiger von ihren Eltern und von Männern waren, als noch ein Jahrhundert zuvor. Dies erlaubte ihnen, die Ehe hinauszuzögern und aus der Tradition auszubrechen.

- Verhütungsmittel:

Was für uns heute als trivial erscheint, war im Verlaufe des 20. Jahrhunderts ein entscheidender Eingriff in das Leben unzähliger Frauen, die nun erstmals sexuelle Befriedigung ohne Angst vor Schwangerschaft und lebenslanger Ehe erleben konnten. Dies gab ihnen wesentlich mehr Kontrolle über ihr Leben und somit mehr Selbstbewusstsein.

- Technologische Fortschritte:

Viele Erfindungen erleichterten das Leben der Frauen erheblich und gaben ihnen mehr Zeit für politische Aktivität. Der Aufwand für den Haushalt wurde reduziert durch gepumptes Wasser, Gas fürs Kochen und Beleuchtung, später dann durch Elektrizität. Importierte Nahrung, besser prozessierte und haltbarere Lebensmittel reduzierten Kochzeiten. Bessere Waschmittel und leichter zu reinigende synthetische Fasern waren genauso segenreich wie Gaskocher, Vakuumstaubsauger und Waschmaschinen.

Dies erlöste die Frauen v0n der aufwendigen, mittelalterlichen Haushaltsarbeit und gab ihnen zusätzlich Freiheit.

Ein eigenes Einkommen, mehr körperliche Kontrolle über ihr eigenes Leben und mehr freie Zeit legten die Grundlagen für die wirtschaftliche und politische Integration der Frauen in die Gesellschaft.

Konsequenzen

Die Befreiung der Frau verlief wesentlich nüchterner und pragmatischer ab, als es viele Gutmenschen und Feministinnen heutzutage dramatisch inszenieren. Eine Personengruppe, die bisher aufgrund von körperlichen Zwängen und äusseren Umständen nicht im gleichen Ausmass wie Männer an der Gesellschaft partizipieren konnte, wurde erst durch den Fortschritt von ihren Fesseln erlöst.

Als erst die Grundlagen gelegt worden waren, konnten die alten Forderungen mit Hilfe der Männer umgesetzt werden. Dass sie nicht früher angegangen worden waren, lag nicht daran, dass ein ominöses "Patriarchat" die Frauen gefangen hielt, sondern dass die Umstände noch zu ungünstig waren.

Auf diesem Fundament konnte die Gleichberechtigung starten, die noch bis heute nicht vollständig und beide Geschlechter umfassend umgesetzt wurde. Weder waren Feministinnen die ersten und einzigen, welche die Befreiung der Frau forderten, noch waren sie die primären Auslöser für die gesellschaftliche Umwandlung.

Im Gegenteil. Sie kaperten den Prozess der fortschreitenden Gleichberechtigung und liessen ihn fortan einseitig nur noch zum Vorteil von Frauen und zum Nachteil der Männer laufen (darum heisst es heute auch Gleichstellung).

Es ist ungewöhnlich, wie viel später nach diesen entscheidenden Umwandlungen erst der institutionalisierte Feminismus in Hochschulen, Politik und Sozialeinrichtungen sich anschickte, sein Gift zu verbreiten.

Fazit

In Anbetracht der zweifelhaften historischen Legitimität des Feminismus kann man beruhigt sagen, dass männliche Leistungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik mehr für die Liberalisierung der Frauen getan haben, als die Feministinnen je tun könnten.

Für unsere Sache kann man aus diesen Entwicklungen konkludieren, dass die Forderung nach Abschaffung der Wehrpflicht an sich nicht den Erfolg bringen wird, sondern erst eine Veränderung der gesellschaftlichen Sachzwänge, zum Beispiel Sparzwänge - wie es im Moment in Deutschland diskutiert wird - wird dies ermöglichen.

Dennoch ist Widerstand nötig, um bei veränderter Sachlage die Relevanz der politischen Forderung zu unterstreichen und schlussendlich die Umsetzung zu unterstützen.


Die richtige Forderung benötigt die richtigen Umstände