Samstag, 15. Oktober 2011

Die moralischen Grundlagen des Maskulismus

Dieser Text beschäftigt sich damit, was die Begriffe Gleichberechtigung, Gleichverpflichtung und Gleichwertigkeit im Maskulismus bedeuten, wie sie miteinander zusammenhängen und wie sie dadurch das moralische Fundament des Maskulismus bilden. Zusätzlich wird mit einem kritischen Blick auf feministische und traditionalistische Ansätze des Geschlechterhierarchismus eingegangen.

Vor einiger Zeit wurde ich angefragt, etwas über Moral im Maskulismus zu schreiben. Von dieser Aufforderung angetrieben, habe ich mir lange Gedanken über die moralischen Grundlagen des Maskulismus gemacht und nachdem ich nun schon mehrmals in hitzig geführten Grundsatzdiskussionen mit Leuten verwickelt war, welche die wahre Gleichberechtigung der Geschlechter, nicht selten auch die Gleichwertigkeit der Menschen ablehnen und ein Geschlecht rechtlich über das andere stellen wollen (diese Ideologie wird fortan verkürzt "Geschlechterhierarchismus" oder "Hierarchismus" genannt), halte ich das Verfassen einer umfassenden Gegenposition zugunsten des savvakinischen Maskulismus für überfällig.

Der Feminismus weist eine krasse, geschlechterhierarchistische Denkweise auf, indem er Frauen als moralisch mehr wert betrachtet und verlangt, dass Frauen gegenüber den Männern zu bevorzugen und besser zu behandeln seien. Es wundert darum auch nicht, dass auch Feministen genauso wie traditionalistische Hierarchisten, welche Männer rechtlich über den Frauen stellen wollen, sich mit wahrer Gleichberechtigung und konsequenter Gleichwertigkeit der Geschlechter, wie es der Maskulismus fordert, schwer tun.

Innerhalb der Männerrechtsbewegung ist dies eine Randposition, welche bereits nach kurzem Überlegen als sinnlos angesehen werden muss, denn wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung für alle gekoppelt mit der Gleichwertigkeit der Geschlechter bilden zusammen das durchschlagskräftigste Argument zur Entblössung der allgegenwärtigen, gynozentrischen Partikularinteressen des Feminismus, so dass es kein anderes gleichermassen kräftiges Argument gegen Männerdiskriminierung als das Pochen auf konsequente Gleichberechtigung gibt oder jemals geben kann. Der Kampf für Männerrechte kann somit ohne echte Gleichberechtigung auf unseren Bannern nicht von Erfolg gekrönt sein, so dass kein ernstzunehmender Antifeminist, Männerrechtler oder Maskulist darauf verzichten wird.

Die drei Begriffe Gleichberechtigung, Gleichverpflichtung und Gleichwertigkeit verdienen es also, gegen die verschiedenen Formen des grassierenden Hierarchismus verteidigt zu werden.

Denn gesellschaftlich ist der Hierarchismus wegen dem dominierenden Feminismus ein Problem mit bitteren Konsequenzen, welches sich in bequemen Sätzchen wie "Gleiches gleich, Ungleiches ungleich behandeln" oder in der Toleranz weiblicher Tötungsprivilegien wiederfindet, wobei willkürlich und ideologisch bestimmt wird, wer wann und wie gleichwertig ist und wann man (meistens zu Gunsten von Frauen) die Menschen ungleich behandeln soll. Dies ist unter anderem das Fundament für die männerfeindliche Rechtsprechung im Familien-, Scheidungs- und Sorgerecht. Auch werden hierarchistische Positionen innerhalb der Verfassungen Europas mit totalitär angehauchten Recht-vor-Recht-Konstruktionen kaschiert, indem die gleichzeitige und widersprüchliche Präsenz von einer einseitigen Wehrpflicht nur für Männer und einem Gleichberechtigungs-Artikel auf diese Art "legalisiert" wird. 

Ich bin nun auf drei Prinzipien gestossen, welche das moralische Fundament der maskulistischen Position und ihrer Forderungen (wahre Gleichberechtigung, Gleichverpflichtung, keine Geschlechterpolitik, Gleichwertigkeit der Geschlechter) besser verständlich und vor allem genauer begründbar machen. Zu diesen Prinzipien gehören die Untrennbarkeit eines Rechts mit einer Pflicht, die Untrennbarkeit von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und dass sich die Präferenz für ein rechtliches System anhand der geringeren Anzahl Widersprüche richten sollte.

Im Folgenden werden wir diese drei Prinzipien nun jeweils in einem eigenen Abschnitt ausführlich herleiten, besprechen und begründen. Anschliessend werden wir im vierten Abschnitt "Anwendung dieser Prinzipien im Maskulismus" sehen, wie sich diese drei Prinzipien zur maskulistischen Weltanschauung zusammenfügen.

Diese Prinzipien dienen nicht nur dem Schutz und der Abgrenzung maskulistischen Gedankenguts, so wie es Savvakis nieder geschrieben hat, von geschlechterhierarchistischen Positionen - sondern sollen auch aufzeigen, warum die maskulistische Position gegenüber allen geschlechterhierarchistischen Standpunkten im Feminismus und im traditionalistischen Geschlechterhierarchismus überlegen und somit zu bevorzugen ist.

Untrennbarkeit eines Rechts und einer Pflicht

Im Europa der Gegenwart herrscht bei manchen der Eindruck vor, dass sie Anspruch auf Rechte hätten, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Rechte werden wie selbstverständlich ergriffen, ohne dass über die Konsequenzen nachgedacht wird. Doch jedes Recht muss von der Gesellschaft erarbeitet und getragen werden, sonst wird sie sich irgendwann übernehmen und unter der Last zusammenbrechen.

Ein Recht muss somit mit einem äquivalenten, das heisst den Kosten des Rechts entsprechenden Pflicht für den Empfänger des Rechts verbunden werden, genauso wie ein Privileg niemals ohne von der profitierenden Person abzuleistenden Sonderleistung verliehen werden darf, da es sich sonst nicht um ein nachhaltiges Rechtssystem handelt, was dazu führt, dass die entstehenden, nicht durch den Verbraucher mit- oder abgetragenen Kosten des verliehenen Rechts die gesellschaftliche Struktur und Zusammenhalt immer mehr schwächen. Die Festlegung der abzuleistenden Pflicht oder Sonderleistung für ein Recht oder Privileg wird vom gesellschaftlichen Konsens oder durch den Staat bestimmt und sollte sich nach Möglichkeit immer an den Kosten des verliehenen Rechts orientieren.

- Ungerechtigkeit durch fehlende Untrennbarkeit von Recht und Pflicht in den westlichen Rentensystemen:

Auf unser nicht nachhaltiges und den jungen Leistungsträgern gegenüber ungerechtes Rentensystem bezogen heisst das zum Beispiel, dass das Recht eines jeden Einzelnen, mit 65 Jahren in Pension gehen zu dürfen und dann 30 Jahre lang auf Kosten anderer einen genussvollen Lebensabend zu schieben mit der entsprechenden familientechnischen und finanziellen Pflicht belegt werden muss, so dass die Gesellschaft dieses Recht auch längerfristig und über Generationen hinweg ertragen kann. Konkret wäre eine angemessene Pflicht für dieses Recht wohl entweder die nahezu vollständige Selbstfinanzierung der Pension oder die Zeugung mindestens zweier Kinder um die demographische Belastung der Überalterung der Gesellschaft abzufedern.

Würde man diese Pflicht nicht nach dem Verbraucherprinzip an jenes Recht koppeln, so wird unser heutiges Rentensystem irgendwann zusammenbrechen, da sich die Gesellschaft dieses Recht irgendwann nicht mehr leisten kann - das verliehene, bisherige Recht ist also nicht nachhaltig genug an eine den Kosten entsprechende Pflicht gebunden. Das Resultat wäre der Zusammenbruch des Sozialsystems und der übergenerationellen Solidarität, da die heutigen Jungen auf staatliche Rente komplett verzichten müssten und deshalb auch nicht einsehen werden, weshalb sie in ein zum Untergang verdammtes System einzahlen sollen.

Wer die Nachhaltigkeit eines verliehenen Rechts nicht berücksichtigt und somit die entstehenden Kosten für die Gesellschaft nicht durch eine entsprechende Pflicht für den Verbraucher des Rechts kompensiert, riskiert längerfristig die Stabilität des gesellschaftlichen Friedens.  

- Bezogen auf die Gleichberechtigung: 

Das gleiche Problem im ähnlichen Ausmass liegt bei der einseitigen Privilegierung der Frauen auf Kosten der Männer durch den modernen Staatsfeminismus und seine fatale Falschinterpretation der Begriffe Gleichberechtigung und Emanzipation vor. Diese beiden Konzepte werden zwar überall herumgeworfen, doch die damit beworbenen Massnahmen widersprechen dem Kern dieser Ideen.

So wird nun in der Schweiz daran gearbeitet, dass das Existenzminimum für geschiedene Unterhaltspflichtige angetastet werden darf und dass das gemeinsame Sorgerecht vom Wohlwollen der Mutter abhängig sein wird. Gleichzeitig werden Frauenquoten gefordert und Gleichstellung durchgesetzt, um die sogenannte "Emanzipation" der Frauen voranzutreiben während die gesetzlichen Pflichten des Mannes unangetastet bleiben.

Indem Frauen nun ständig weiter einseitig privilegiert werden, ohne dass sie dafür eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen hätten und wenn Männer immer mehr entrechtet und mit einseitigen Pflichten in die Mangel genommen werden, dann verliert die Gesellschaft als Ganzes an struktureller Nachhaltigkeit, da Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit unaufhörlich zunehmen.

Der Maskulismus versteht die Gleichberechtigung nicht ohne Gleichverpflichtung und das Recht auf Emanzipation nicht ohne die Pflicht zur Eigenverantwortung, so dass eine maskulistisch inspirierte Gesellschaft weniger gesetzliche und ideologische Willkür im staatlichen Handeln und somit weniger Anlass für Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit aufweist im Vergleich zur feministisch geprägten Gegenwartsgesellschaft.

Untrennbarkeit von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung

Man kann die moralische Gleichwertigkeit der Menschen nicht ernsthaft vertreten, ohne auch Partei für die Gleichberechtigung der Geschlechter zu ergreifen. Denn wenn wir alle moralisch gleich viel wert sind, dann kann man nicht rational begründen, warum man bestimmten Gruppen von Menschen den Zugang zu den gleichen Rechten und Pflichten aus Prinzip verwehrt, ohne sich in Widersprüche zu verlieren. Denn wenn die Menschen moralisch gleich viel wert sind, warum sollten sie dann nicht ebenso den gleichen Zugang zu den gleichen Rechten haben dürfen? Jedes Rechtssystem welches zwar die moralische Gleichwertigkeit der Menschen zelebriert, aber diese nicht konsequent in Form des gleichen Zugangs zu gleichen Rechten durch die Erarbeitung gleicher Pflichten gewährt, würde von den benachteiligten Menschen lediglich als scheinheiliger Hohn empfunden werden.

Moralische Gleichwertigkeit liegt dann vor, wenn allen Menschen der gleiche Zugang zur Erarbeitung gleicher Rechte gewährt wird. Daraus ergibt sich, dass lediglich die Gleichberechtigung und mit ihr die Gleichverpflichtung diesem moralischen Ideal am nächsten kommt. Denn der endgültige Ausschluss bestimmter Menschengruppen von bestimmten Rechten ohne zumindest theoretische Möglichkeit diese zu erarbeiten, kann rational nur durch eine moralische Ungleichwertigkeit gerechtfertigt werden. 

Ein Mensch in Indonesien zum Beispiel ist nicht moralisch weniger als ein Schweizer wert, weil er nicht à la minute die schweizerische Nationalität erarbeiten kann. Denn es wäre ihm theoretisch möglich, in die Schweiz zu kommen, sich anzupassen, sich zu integrieren, sich zu assimilieren und so mit der Zeit das helvetische Bürgerrecht zu erarbeiten.

Wir werden weiter unten sehen, was es mit dem Wort "Zugang" in diesem Zusammenhang genau auf sich hat und wie sich die Wertigkeit einer Person jeweils aus einer Komponente auf der moralischen und auf einer separaten, 'meritokratischen' Ebene zusammensetzt.

- Zwei Ebenen der Wertigkeit des Menschen:

Die Wertigkeit eines Menschen besitzt zwei Komponenten. Die erste Komponente befindet sich auf der moralischen Ebene, während die zweite Komponente von seinem Leistungsvermögen, seinen Gruppenzugehörigkeiten (auch angeborene Eigenschaften wie Geschlecht und Talent wird hier berücksichtigt) und seinen Beziehungen bestimmt wird und sich auf einer sogenannten 'meritokratischen' Ebene befindet. Die moralische Ebene umfasst den ethischen Wert eines Menschen (im Sinne von Würde) unabhängig von seiner Physis, seiner Leistung, seinen Taten und seiner Psyche.

Der Wert des Menschen auf der moralischen Ebene ist Voraussetzung (und somit erfüllte Pflicht) dafür, dass dieser Mensch Zugang zu moralischen Rechten wie Menschenrechten und den Zugang zum Erwerb von politischen Rechten hat. Über diese hinausgehende, 'meritokratische' Rechte oder Privilegien müssen auf der meritokratischen Ebene durch die Erfüllung der entsprechenden Pflichten und Sonderleistungen erfüllt werden. Kriminelle Taten tangieren somit nicht den hier benutzten, moralischen Wert des Menschen, sondern seinen meritokratischer Wert und wird mit dem Entzug meritokratischer Rechte und Privilegien bestraft - er hat nachwievor das Recht auf einen fairen Prozess und auf die Achtung seiner Würde, was den trotz seiner schlechten Taten unverminderten moralischen Wert dieser Person reflektiert.

Der moralische Wert eines Menschen wurde in der Menschheitsgeschichte nachhaltig durch die christliche Moral gestärkt, welche im Rahmen der Aufklärung in Europa durch aufklärerische Philosophen wie Kant auf eine säkularisierte Basis gebracht wurde, da das Christentum in einer sich rasant urbanisierenden, technologisch voranschreitenden und industrialisierenden Gesellschaft immer mehr an Einfluss und Rückhalt verlor. Papst Ratzinger schrieb dazu im Buch "Ohne Wurzeln" (S. 81):

"In der Zeit der Aufklärung hat man versucht, die wesentlichen moralischen Normen so zu verstehen zu begründen, dass sie gelten würden, etsi Deus non daretur - auch für den Fall, dass es Gott nicht geben sollte. Im Gegeneinander der Konfessionen und in der heraufziehenden Krise des Gottesbildes wollte man die tragenden Werte der Moral aus den Widersprüchen heraushalten und für sie eine Evidenz suchen, [...] und so die Grundlagen des Zusammenlebens, die Grundlagen der Menschlichkeit überhaupt sicherstellen sollte."

"Auch das grandiose Bemühen Kants hat die nötige gemeinsame Gewissheit [= Evidenz für die Geltung christlich-westlicher Werte "ohne Gott"] nicht schaffen können. Kant hatte die Erkennbarkeit Gottes im Bereich der reinen Vernunft bestritten, aber Gott, Freiheit und Unsterblichkeit als Postulate der praktischen Vernunft dargestellt, ohne die seine Einsicht nach konsequenterweise sittliches Handeln nicht möglich schien."

Dies sieht man auch gut daran, dass das Gedankengut der französischen Revolution im Evangelium wurzelt (Ratzinger, Ohne Wurzeln, S. 105):

"Würde und Selbstbestimmung der Person, Brüderlichkeit zwischen den Menschen, die fehlenden Unterschiede in der Humanität - drei Werte des Evangeliums - haben sich in jene Dreiheit von "liberté, fraternité, égalité" verwandelt, die, [...] auch christliche Werte sind."

Gerade Immanuel Kant ging es nicht darum, die christliche Moral abzulösen, sondern sie auf eine allgemein gültige, zusätzlich nicht religiöse Basis zu stellen, so dass sie den schwindenden Einfluss des Christentums überleben würde, da sie von ihm und anderen Philosophen als erstrebenswerter galt, als alle anderen Moralsysteme auf diesem Planeten. Wir verdanken also gerade der europäischen Aufklärung das Fortleben abgewandelter, christlicher Moral in Form säkularisierter Rechtssysteme, so dass die pauschale Verteuflung und Ablehnung der Aufklärung und der französischen Revolution, und die daraus sich entwickelnden, heutigen Konzepte der Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Menschen und der beiden Geschlechter (welche zumindest als Idee bis auf Plato zurückgeht), gerade auch aus christlicher Sicht infantiler Unsinn ist.

Dass die Selbstevidenz der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen und die sich daraus ableitenden Rechte auch anderen deutlich ist, sieht man an folgendem, berühmtem Satz aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, welcher auf christlich-aufklärerischem Gedankengut basiert:

"We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness."

Sicherlich sind gewisse Auswüchse und Missbräuche aufklärerischen Gedankenguts zu kritisieren, doch die christlich geprägte Aufklärung und die Französische Revolution komplett abzulehnen, heisst nichts weniger als sich dem Evangelium selbst zu verweigern, wie aus dem Zitat von Papst Ratzinger klar hervor geht. 

Der Wert des Menschen auf der moralischen Ebene ist die Grundlage für den Besitz von moralischen Rechten wie Menschenrechte und den generellen Zugang zur Erarbeitung beliebiger Rechte durch Ableistung entsprechender Pflichten. Über die politischen und moralischen hinausgehenden, meritokratischen Rechte ("Privilegien") müssen auf der meritokratischen Ebene durch Sonderleistungen verdient werden - dieser Weg soll jedoch allen Menschen aufgrund ihres moralisch gleichen Wertes offen stehen. Welche meritokratischen Rechte sich ein Individuum zusätzlich zu seinen moralischen Rechten verdient, soll primär in seiner Eigenverantwortung liegen und nicht von der Gruppenzugehörigkeit abhängen.

- Die mittelfristige Alternativlosigkeit der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen:

Die moralische Gleichwertigkeit der Menschen erkennt an, dass jeder Mensch unabhängig von meritokratischen Eigenschaften wie Geschlecht, Gruppenzugehörigkeit und Leistungsvermögen einen separaten, gleich grossen, ethischen Wert aufweist. Wer diesen simplen Sachverhalt ablehnt, begibt sich auf gefährliches Gebiet. Denn wenn die Person A die moralische Gleichwertigkeit der Menschen aus welchen Gründen auch immer ablehnt (sich selbst selbstverständlich jedoch einen höheren moralischen Wert zuspricht), was hält andere Ideologen dann davon ab, sich eine neue Weltanschauung zu zimmern, welche der Person A ihren moralischen Wert aberkennt?

Eine Person mag zwar kurzfristigen Gewinn daraus ziehen, sich moralisch als mehr wert darzustellen als andere Menschen (und damit die Unterordnung anderer zu rechtfertigen), aber mittelfristig wird er in Panik leben müssen, dass die Gespenster die er rief, seinen eigenen Untergang herbeiführen und ihm mehr Schaden zufügen können, als er effektiv an Gewinn erlangt hat. Spätestens dann, wenn diese Person altersschwach und senil im Altersheim lebt und auf die Hilfe anderer angewiesen ist, wird sie froh sein, wenn alle Menschen unabhängig von meritokratischen Eigenheiten einen moralisch gleichen Wert aufweisen - und er somit nicht auf die Strasse geworfen wird, weil er für die Gesellschaft zusehends nur noch eine Belastung darstellt.

Wer aber den moralischen Wert eines Menschen von meritokratischen Eigenschaften wie Geschlecht, Gruppenzugehörigkeit und Leistungsvermögen abhängig macht, der öffnet solchen Schrecklichkeiten wie der Euthanasie und dem Holocaust Tür und Tor. Schliesslich ging auch die Vernichtung von Behinderten und von Juden mit den moralischen Begründungen einher, dass es sich um "unwertes Leben" und "Untermenschen" handeln würde - und das alleine, weil sie meritokratisch entweder ein anderes Leistungsvermögen aufwiesen oder einer anderen Gruppe angehörten. Auch Abtreibung wird auf ähnliche Weise gerechtfertigt, indem dem Fötus aufgrund äusserer Merkmale einen niedrigeren Wert zugestanden wird, als jener der abtreibenden Mutter - schliesslich sei es "ihr Bauch" und der Fötus somit der Mutter moralisch untergeordnet.

Aus christlicher Sicht kann man nicht mit den rechtlichen Gepflogenheit des Mittelalters und der frühen Neuzeit vor der französischen Revolution gegen die Gleichwertigkeit (und somit dadurch auch konsequenter Weise gegen die Gleichberechtigung) der Menschen argumentieren, denn Jesus sagte, dass Christen zwar IN dieser Welt, jedoch nicht VON dieser Welt sein sollen (siehe hier unter "The Scripture Verses"). Das heisst so viel wie, dass sich die christliche Lehre der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen nicht althergebrachten Gepflogenheiten und Gewöhnlichkeiten weltlicher Art unterzuordnen hat (was anschliessend leider doch geschah, siehe unten).

Manche mögen zur Rechtfertigung der Ungleichwertigkeit der Geschlechter den Paulus von Tarsus zitieren, welcher in einem seiner Briefe schrieb, dass Frauen sich den Männern unterzuordnen hätten. Doch dies ist lediglich Paulus - Jesus liess zu seiner Lebzeit in seinem Umgang mit Männern und Frauen nicht erkennen, dass in seiner Weltanschauung sich Frauen gefälligst immer den Männern unterzuordnen hätten, was von vielen Theologen bestätigt wird (siehe Alvin J. Schmidt: "How Christianity changed the World").

Die bis vor kurzem propagierte Ungleichwertigkeit der Geschlechter in der katholischen Morallehre liegt vielmehr darin begründet, dass der Katholizismus erheblich von altrömischen Gepflogenheiten geprägt wurde und somit eine partielle Verweltlichung des christlichen egalitaristischen Ideals darstellt. Schliesslich machte Kaiser Theodosius die katholische Kirche im Jahr 392 n. Chr. zur römischen Staatskirche, was dazu führte, dass unzählige, lediglich oberflächlich christianisierte Karrieristen (die meistens nicht einmal die Bibel gelesen hatten) mit dem für die altrömische und altgriechische Antike typischen Geschlechterbildern und gesellschaftlichen Normen die Ränge der Kirche füllten (dies deckt sich mit der Tatsache, dass bei den Frühchristen auch Frauen bedeutende kirchliche Ämter und Verantwortung übernommen hatten - was sogar von Paulus von Tarsus indirekt im Römerbrief bestätigt wird). Diese "Romanisierung" war vermutlich auch die Ursache für den inneren moralischen Verfall der katholischen Kirche (Simonie, etc.), welcher bis zu den ersten, von den Klöstern ausgehenden Reformbewegungen und der Gegenreformation anhielt.

Die eindrucksvolle Entwicklung der Geschlechterbilder im Christentum und in der katholischen Kirche kann man in der Apologetenschrift "How Christianity changed the World" von Alvin J. Schmidt nachlesen.

Längerfristig und rational betrachtet ist die Anerkennung der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen alternativlos aus der Sicht des durchschnittlichen Individuums, da ihn die längerfristigen, persönlichen Folgen einer Ungleichwertigkeit zwangsläufig mehr schaden als der kurzfristige Nutzen an Gewinn abwirft.

- Meritokratische und moralische Gleichbehandlung: 

Mit der bewusst gewählten Floskel "Zugang zu den gleichen Rechten" ist somit im Bezug auf die Gleichberechtigung gemeint, dass wegen der bereits ausgeführten Alternativlosigkeit der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen es allen Männern und Frauen gewährt werden muss, sich die gleichen Rechte durch die Erfüllung der entsprechenden Pflichten zu erarbeiten. 

Da weder Männer noch Frauen deshalb von Natur aus moralisch weniger wert sind, können beide nicht aus moralischen Gründen von der Akquisition eines Rechts ausgeschlossen werden - doch Personen können gerechterweise vom Besitz eines meritokratischen Rechts ausgeschlossen werden, wenn sie dieses Recht nicht durch die Abarbeitung der entsprechenden Pflicht verdient haben. Dabei muss unterschieden werden zwischen den Rechten auf der moralischen und auf der meritokratischen Ebene. 

Die erste Gruppe von moralischen Rechten verdient sich ein Mensch durch seine blosse Existenz (Menschenrechte) und durch seine moralische Gleichwertigkeit (Anrecht auf einen fairen Prozess, gleichberechtigter Zugang zur möglichen Erwirtschaftung von Rechten für sich selber, etc.), wobei wohl auch eine kulturell westlich geprägte Loyalität für diese beiden Rechte als erfüllte Pflicht verlangt werden könnte. Die zweite, davon unabhängige Gruppe von meritokratischen Rechten verdient sich ein Individuum zusätzlich neben den Früchten der moralischen Ebene. So wird zum Beispiel das Recht ein Auto fahren zu dürfen durch die Pflicht, Auto fahren zu lernen und eine Fahrprüfung zu bestehen, verdient.

Der Besitzer eines Führerausweises wird zwar auf dem ersten Blick vom Staat anders behandelt, als jemand, der kein Auto fahren darf, doch da beide Personen sich prinzipiell den Führerschein erarbeiten können, werden sie zwar meritokratisch, jedoch nicht moralisch ungleich behandelt, so dass die Gleichwertigkeit und die Gleichberechtigung der Menschen nicht verletzt wurde. Genauso verhält es sich mit der Bestrafung eines Kriminellen, der durch die nicht erfüllte Pflicht zur Gesetzestreue auf einige seiner Grundrechte für eine gewisse Zeit verzichten muss. Zwar wird der Kriminelle vom Staat gegenüber einem unbescholtenen Bürger auf der meritokratischen Ebene ungleich behandelt, doch die moralische Gleichwertigkeit beider Personen (und somit die Grundlage zur Gleichberechtigung) ist nachwievor gegeben, da der Kriminelle einerseits genauso die Möglichkeit hatte, sich seine kompletten Grundrechte durch Gesetzestreue zu erarbeiten und ihm andererseits diese Möglichkeit durch eine temporäre Bestrafung nicht endgültig weggenommen wird.

Somit kann das Prinzip der Gleichbehandlung (und somit die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung) aller Menschen nicht als widersprüchlich und absurd bezeichnet werden, indem man auf die ungleichmässige Verteilung von Führerscheinen, Strafen und die Ungleichbehandlung von Kindern und Erwachsenen hinweist, da diese oberflächliche Ungleichbehandlung auf der meritokratischen Ebene stattfindet und nicht einer Ungleichbehandlung auf der moralischen Ebene gleich kommt. Es ist somit für die Gerechtigkeit nicht nötig, dass alle immer das Gleiche haben und überall zu jeder Zeit tatsächlich gleich behandelt werden (meritokratische Gleichbehandlung oder Gleichheit), sondern dass man jedem Mensch den gleichen Zugang zur Erarbeitung von Rechten - und somit die moralische Gleichbehandlung - gewährt und sie nicht prinzipiell davon ausschliesst. Frauenquoten zum Beispiel erfüllen dieses Kriterium der moralischen Gleichbehandlung aus naheliegenden Gründen nicht und stellen somit die moralische Gleichwertigkeit von Männern und Frauen in Frage.

Somit ist die Vormundschaft von Kindern, das Verbieten des Autofahrens für Leute ohne Führerschein und die Bestrafung von Kriminellen eine legitime Ungleichbehandlung, da sie lediglich temporär auf der meritokratischen Ebene erfolgt und nicht eine prinzipielle, endgültige Blockierung der Erarbeitung von Rechten darstellt. Man kann deshalb mit solchen temporären, (meritokratischen) Formen der Ungleichbehandlung auch nicht eine rechtliche Unterordnung der Frauen unter den Männern oder umgekehrt rechtfertigen, da diese Unterordnung der einen Gruppe endgültig und nicht nur temporär daran hindern würde, sich Rechte im gleichen Mass wie die andere Gruppe zu erarbeiten - was nicht nur einer meritokratischen, sondern vor allem auch einer moralischen Ungleichbehandlung entspräche, denn man würde die eine Gruppe alleine aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit die Erarbeitung gewisser Rechte vorenthalten, welche wiederum nur durch eine (moralische) Ungleichwertigkeit rational begründet werden kann.

Denn verallgemeinernd für eine bestimmte Gruppe zu behaupten, dass sie in der Tendenz in einem Aufgabenbereich schlechter abschneiden und somit dort aus Prinzip nicht zugelassen werden sollen versperrt talentierten Individuen dieser Gruppe die Möglichkeit sich zu beweisen, verschliesst der Gesellschaft Potential und reduziert das Individuum auf seine Gruppenzugehörigkeit, was einer schrittweise Entmenschlichung und Entwürdigung des Einzelnen gleich kommt - die wiederum einer moralischen Entwertung des Menschen entspricht. Somit stellt ein prinzipieller Ausschluss einer gesamten Gruppe alleine aufgrund einer generalisierten Leistungstendenz immer eine Begründung basierend auf moralische Ungleichwertigkeit dar - oder einfacher ausgedrückt: Es ist ungerecht, einen Menschen mit anderen alleine aufgrund von Gruppenzugehörigkeit in einen Topf zu werfen.

Schliesslich wehren wir uns ja auch gegen den feministischen Ausspruch, dass alle Männer Vergewaltiger seien, denn wir wollen nicht durch die verächtlichen Taten einzelner Männer abgestempelt werden. Dies entspräche einer entwertenden Schubladisierung, welche das Individuum ohne Möglichkeit sich zu wehren über die Leistungen anderer statt seiner eigenen definiert. Es fällt uns also leicht, anzuerkennen, dass es nichts Entwürdigenderes und Entwertenderes gibt, als nicht nach seinen eigenen, sondern nach den (nicht selten unterstellten) Taten, Eigenheiten und Leistungen anderer beurteilt zu werden.

Die Erkenntnis, dass rechtliche Hierarchien immer auch mit moralischen Wertigkeitshierarchien zusammenhängen, deckt sich mit mittelalterlichen Begründungen für die rechtlich niedrigere Stellung der Frau unter dem Mann*, welche neben einer unterstellten überemotionalen Irrationalität immer auch mit einer moralischen Geringschätzung und Unzulänglichkeit der Frau gerechtfertigt wurde. Auch in der Gegenwart wird die rechtliche und juristische Benachteiligung des Mannes gegenüber der Frau mit der moralischen Verdorbenheit und Unzuverlässigkeit des Mannes gegenüber der reinen und unschuldigen Frau gerechtfertigt. Selbst Abtreibungen werden zunächst rein mechanisch gerechtfertigt, indem das Kind zu einem für die Mutter "ungünstigen" Zeitpunkt käme - um anschliessend gemeinsam mit einer moralischen Ungleichwertigkeit zwischen Mutter und werdendem Kind die Tötung zu rechtfertigen. Hierarchistische Denksysteme mit ihren zunächst rein funktionalen Rechtfertigungen wie in diesen drei Beispielen beschrieben existier(t)en somit niemals unabhängig von mit ihnen zusammenhängenden moralischen Hierarchien, welche den herrschenden Ideologen als Teil der Rechtfertigung der Benachteiligung bestimmter Gruppen dient(e).

Somit brechen auch rein funktional gehaltene Rechtfertigungen für den prinzipiellen, endgültigen Ausschluss von ganzen Gruppen von der Erarbeitung bestimmter Rechte immer mit der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen.

Die Idee der moralischen Gleichbehandlung und Gleichwertigkeit und somit des gleichen Zugangs zur Erarbeitung von Rechten existiert somit nur dann unabhängig vom meritokratischen Wert oder Behandlung einer Person, sofern die meritokratische Ungleichbehandlung nicht endgültig ist und somit das Individuum die Chance erhält sich Rechte durch Pflichten zu erarbeiten. Dies liegt nicht vor, wenn die meritokratische Ungleichbehandlung an Gruppenzugehörigkeit geknüpft ist, was das betroffene Individuum für immer von der Erarbeitung von Rechten des für ihn verschlossenen Gebiets ausschliessen würde. 

* (Wobei man gerade wenn es um die mittelalterlichen Gesellschaften geht, nicht vergessen darf, dass diese auch aufgrund äusserer Sachzwänge keine andere Wahl hatten, als beiden Geschlechtern straffe Rollen vorzuschreiben. Doch da diese äusseren Sachzwänge (hohe Kindersterblichkeit, niedrige Lebenserwartung, etc.) heutzutage nicht mehr vorliegen, kann ein vom Staat erzwungenes, traditionalistisches Rollenbild und somit eine rechtliche Niedrigstellung der Frau unter dem Mann nicht mehr damit gerechtfertigt werden.)

Über die Präferenz für ein rechtliches System

Das Gesetz wurde erfunden, um eine bestimmte Art von Gerechtigkeit eine durchsetzungsfähige Basis zu geben. Doch nicht jedes Gesetzessystem ist gleich sinnvoll oder gleich gerecht. Manche Gesetze widersprechen sich gegenseitig, andere stehen im offenen Widerspruch zum gesellschaftlichen Umfeld oder passen philosophisch oder kulturell nicht zu einem Land. Mit diesen Reibungspunkten gehen nicht selten auch kollidierende Vorstellungen von Gerechtigkeit einher, die man bei der Wahl und der Ausgestaltung des Gesetzes berücksichtigen muss.

Vor diesem Hintergrund ist aus Gründen der Logik jenes Rechtssystem (oder Gesetzessammlung) zu bevorzugen, welches in sich selbst und in seinem kulturellen, philosophischen und gesellschaftlichen Gesamtkontext am wenigsten Widersprüche aufweist, denn diese sind immer eine Quelle von Ungerechtigkeit und somit gesellschaftlicher Instabilität. 

Dies wird deutlich, wenn wir uns zum einen die feministisch geprägte Gegenwart und zum anderen das geforderte Geschlechterwesen im traditionalistischen Hierarchismus anschauen.

- Das typische Rechtssystem der feministischen Gegenwart: 

Die feministische Gegenwart ist durch den Staatsfeminismus geprägt, welche immer mehr einseitige Privilegien der Frauen auf Kosten der Männer und der Gesellschaft als Ganzes durchzusetzen versucht. Gleichzeitig wird Gleichberechtigung falsch als eine Einbahnstrasse von Männern zu Frauen interpretiert und so nicht nur systematisch die männliche Seite der Gleichberechtigung ausgeklammert, sondern darunter wird auch lediglich die Ermächtigung und Privilegierung der Frauen verstanden. Nicht als eine Aufforderung, im Sinne gleicher Rechte und Pflichten die wahre Emanzipation aus eigener Kraft und ohne fremde Krücken anzustreben.

Im Zuge dieser gesamtwestlichen Trends wurden unzählige Rechtsbrüche, innerhalb der Verfassungen widersprüchliche Artikel und Massnahmen etabliert, welche im Volk selber auf Befremden stossen, von Rechtswissenschaftlern und Philosophen kritisiert werden und zunehmend antiwestliche, totalitäre Züge annehmen. Zwar versucht man klaffende Widersprüche mit totalitär angehauchten Recht-vor-Recht-Konstruktionen zu kaschieren - dies kann jedoch nicht über die ethischen Inkompatibilitäten zwischen einzelnen Artikeln innerhalb der Verfassung hinwegtäuschen.

Dazu gehören eklatante Widersprüche in sich selber (ungleiches Rentenalter, Wehrpflicht nur für Männer, etc.) aufweist, männerdiskriminierende Massnahmen hervorbringt (siehe Unterhaltsrecht und allgemein der Staatsfeminismus), zunehmend von immer mehr Leuten als ungerecht empfunden wird (siehe die rasant wachsende Männerrechtsbewegung), übergeordnete Rechtssysteme ohne Konsequenzen bricht (siehe dazu das verschleppte gemeinsame Sorgerecht oder der straflose Kindesentzug), die biologische Verschiedenartigkeit der Geschlechter leugnet (Gender Mainstreaming) und somit unsere lange kulturelle Tradition der rationalen, unideologischen Betrachtung der Natur und der westlichen Idee der Gleichwertigkeit und Freiheit der Menschen zuwiderläuft.

Das typische Rechtssystem der feministischen Gegenwart weist enorme Widersprüche auf und somit zahllose Quellen für Ungerechtigkeit. Die Präferenz für dieses System gegenüber anderen kann deshalb nur gering ausfallen - was den Korrekturbedarf deutlich aufzeigt.

- Das geforderte Rechtssystem des Hierarchismus: 

Wenn nun wie es die traditionalistischen Hierarchisten fordern, Frauen rechtlich den Männern untergeordnet werden, verstossen wir nicht nur gegen die lange kulturelle Tradition der Gleichwertigkeit der Menschen im Westen, sondern solch ein Geschlechterwesen verstösst auch massiv gegen das Gerechtigkeitsempfinden einer grossen Mehrheit in einem christlich geprägten Europa, das seine Frauen schon immer besser behandelt hat, als die araboislamischen und chinesischen Kulturen, wie man in den Büchern "The European Miracle", "How Christianity changed the World" und "The Rise of Christianity" nachlesen kann. Nur schon bei der versuchten Umsetzung dieser Wahnidee gäbe es gewaltige, unüberwindbare Probleme in Sachen gesellschaftliche Akzeptanz und zahlloser, offener Widersprüche, so dass diese Ansicht keine Aussicht auf Erfolg im Westen hat.

Der Hierarchismus weist gewaltiges Widerspruchspotenzial auf und wiese somit nur eine sehr geringe Präferenz gegenüber allen anderen Rechtssystemen auf. 

- Das maskulistisch inspirierte Rechtssystem: 

Indem Gleichberechtigung im maskulistischen Sinne umgesetzt und die Geschlechterpolitik abgeschafft würde, gäbe es wesentlich weniger Widersprüche als in den beiden vorherigen Fällen. Die Gleichwertigkeit der Menschen würde endlich konsequent auf gesetzlicher Ebene durchgesetzt werden, genauso wie die Gleichbehandlung und die Gleichberechtigung der beiden Geschlechter. Während das Recht der Frauen wählen, studieren und arbeiten gehen zu dürfen nicht angetastet werden würden, werden die rechtlichen Diskriminierungen der Männer und die vom Feminismus versursachten Widersprüche im Gesetz ausgemerzt.

Statt dass also rechtliche Widersprüche aufrechterhalten oder gar ausgeweitet werden (wie in den ersten beiden Fällen), werden im Maskulismus Widersprüche im Gesetz und in seiner Anwendung beseitigt. Das vom Maskulismus geforderte Rechtssystem ist also aus Gründen der Logik in jedem Fall zu bevorzugen gegenüber feministischen und hierarchistischen Positionen.

Anwendung dieser Prinzipien im Maskulismus

Gleichwertigkeit bedeutet somit im Maskulismus, dass die Menschen einen von Geschlecht, Leistungsvermögen und Erreichtem unabhängigen, ethisch und moralisch gleichen Wert haben, welcher sich im Lauf des Lebens nicht vermindert, unabhängig von den Taten einer Person in ihrem Leben. Männer und Frauen sind somit moralisch gleichwertig und besitzen somit von der Zeugung bis zum Tod den gleichen moralischen Wert. Wie wir gesehen haben und noch sehen werden, beruht diese Erkenntnis auf mehreren tausend Jahren christlich-westliche Kulturgeschichte (auch wenn die Umsetzung aufgrund äusserer Sachzwänge graduell und erst mit der Zeit zunehmend vollständig umgesetzt wurde).

Gleichwertigkeit bedeutet nicht, dass die Menschen qua Leistung, qua Hierarchie oder qua Potential gleichwertig oder gleich sind oder sein sollen, sondern dass sie lediglich einen immateriell gleichen Wert aufweisen und dass dieser gleiche Wert im Regelfall unbedingt zu berücksichtigen ist.

Da Männer und Frauen über einen moralisch gleichen Wert unabhängig von meritokratischen Eigenschaften verfügen, kann ihnen nicht a priori der Zugang zur Erarbeitung gleicher Rechte durch gleiche Pflichten verwehrt werden, ohne dabei die moralische Gleichwertigkeit der Menschen in Frage zu stellen, wie wir bereits gesehen haben. Moralische Gleichwertigkeit ist also untrennbar mit Gleichberechtigung verbunden, in dem Sinne, dass unter Gleichberechtigung verstanden wird, dass sich alle Menschen die gleichen Rechte erarbeiten können und dass sie aufgrund ihres moralisch gleichen Wertes sogenannte unveräusserliche, moralische Rechte wie Menschenrechte und das Recht auf einen fairen Prozess besitzen.

Gleichberechtigung heisst somit nicht, dass alle Menschen immer und überall automatisch die gleichen meritokratischen Rechte besitzen müssen oder sollen, sondern dass man es ihnen allen gleichmässig gewährt, nach gleichen Massstäben gleiche Rechte zu erarbeiten und zu besitzen.

Gleichverpflichtung bedeutet, dass man allen Menschen bei der Erarbeitung von gleichen Rechten im Regelfall die gleichen Pflichten vorsetzt, sprich, dass man keine Menschengruppen von vornherein bevorzugt oder benachteiligt, indem man für sie die abzuleistenden Pflichten verringert oder verschlimmert. Männer und Frauen dürfen somit nicht einseitig bevorzugt oder benachteiligt werden, wenn es um die Erarbeitung von Rechten in unserer Gesellschaft geht, da sonst wiederum moralische Hierarchien gebildet werden, welche der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen widersprechen. Moralische Rechte besitzt ein Mensch aufgrund der durch seine blosse Existenz bereits erfüllten Pflicht, am Leben zu sein, so dass Menschenrechte oder das Recht auf gesonderte Hilfe für Invalide automatisch erarbeitet wurde. Auch das Recht auf Pflege durch andere ist unter anderem geknüpft an der Pflicht tatsächlich erkrankt zu sein.

Gleichverpflichtung bedeutet nicht, dass alle Menschen dauerhaft oder lediglich die gleichen Pflichten haben sollen, sondern ist immer geknüpft an Gleichberechtigung, da kein Recht ohne eine Pflicht existieren kann oder umgekehrt, ohne die gesellschaftliche Struktur auf absehbare Zeit hin zu schwächen.

Gleichbehandlung hat in diesem Zusammenhang die Bedeutung, dass alle Menschen die gleichen Rechte durch die gleichen Pflichten erarbeiten können und dass weder bei den Rechten noch bei den Pflichten in Abhängigkeit der betroffenen Person diese Regel gebrochen wird.

Gleichbehandlung heisst nicht, dass Menschen immer und in jeder Situation gleichbehandelt werden müssen (meritokratische Gleichbehandlung), sondern umfasst im Wesentlichen die moralische Gleichbehandlung, sprich, dass man allen Menschen den Zugang zu gleichen Rechten durch die Ableistung gleicher Pflichten gewährt und sie dahingehend gleich behandelt. Ein Kind somit ungleich zu behandeln wie eine erwachsene Person stellt daher keine Verletzung der moralischen Gleichbehandlung dar, da das Kind noch nicht alle Pflichten abgeleistet hat, um das Recht zu erwerben, wie ein Erwachsener behandelt zu werden und da das Kind nicht davon ausgeschlossen wird, durch das Älterwerden schlussendlich doch die Rechte eines Erwachsenen zu erwerben.

Durch die Berücksichtigung der drei besprochenen Prinzipien in den Verfassungen Europas reduziert sich die Anzahl hastig zu kaschierender Widersprüche innerhalb derselben und zwischen ihnen und dem gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld erheblich, so dass nur schon aus logischen Überlegungen heraus die maskulistische Perspektive zu bevorzugen ist.

Abzulehnende Standpunkte

Einseitige Interpretationen und die Weigerung, die bisher beschriebenen Sachverhalte anzuerkennen, führen zu gesellschaftlichen Missständen und Ungerechtigkeiten. Man kann diese dafür verantwortlichen Haltungen in vier Gruppen einteilen, welche allesamt aus maskulistischer Sicht rigoros abzulehnen sind:

Die erste Gruppe lehnt die moralische Gleichwertigkeit der Menschen komplett ab. Abgesehen davon, dass diese Haltung im Widerspruch zu mehr als 2000 Jahren christlicher Moral und diagonal zum modernen, gesellschaftlichen Empfinden steht, kann die Männerrechtsbewegung mit so einer Einstellung nicht funktionieren, denn weshalb sollte man sich für die Rechte anderer einsetzen, wenn deren moralisch gleicher Wert so oder so nicht anerkannt wird? Und wenn man nur die moralische Gleichwertigkeit einer bestimmten Menschengruppe nicht anerkennt, der lässt lediglich Willkür walten, denn wenn einerseits der moralische Wert einer Person unabhängig von ihrem Leistungsvermögen und Gruppenzugehörigkeit ist, könnten beliebige Gruppen moralisch herabgestuft werden - knüpft man andererseits Leistungsvermögen oder Gruppenzugehörigkeit direkt an einen moralischen Wert, so begibt man sich in nationalsozialistische Gefilden mit allen daraus sich ergebenden historischen Konsequenzen.

Es lässt sich aus einer allfälligen, meritokratischen Überlegenheit keine moralische Überlegenheit ableiten oder wäre ein Mensch plötzlich moralisch mehr wert, nur weil er mehr verdient als der Durchschnitt? Deshalb pflegen wir ja auch Alte, Kranke und Behinderte - nicht weil sie meritokratisch gleich viel zu leisten vermögen und somit gleich viel meritokratisch wert sind wie gesunde Menschen, sondern weil die westliche Kultur dem Menschen unabhängig von seiner Leistung einen moralisch gleichen Wert zuspricht. Dies abzulehnen entspricht lediglich einem infantilen, falsch verallgemeinerten Überlegenheitsdünkel.

Und nebenbei kann man mit dieser Einstellung nicht rational gegen Abtreibungen argumentieren, geschweige denn widerspruchslos christliche Moral vertreten, welche jedem Menschen unabhängig von seinen Eigenheiten einen gleichen Wert zuspricht. Denn wenn der moralische Wert eines Menschen an seinem Leistungsvermögen oder am Ausmass von Rationalität geknüpft würde, dann müssten wir um nicht willkürlich oder widersprüchlich zu argumentieren dem ungeborenen Kind, dem schwächsten und verletzlichsten aller Wesen, so gut wie gar keinen moralischen Wert zu sprechen - moralische Hierarchien zwischen Menschen und die Ablehnung von Abtreibungen sind somit logischerweise völlig unvereinbar.

Die zweite Gruppe akzeptiert zwar pro forma die moralische Gleichwertigkeit der Menschen, lehnt jedoch eine Gleichberechtigung der Menschen und der Geschlechter konsequent ab. Dies ist eine zutiefst widersprüchliche und heuchlerische Haltung. Denn wenn man die Menschen einerseits als moralisch gleichwertig einstuft, ihnen jedoch aus Prinzip nicht den Zugang zur Erarbeitung gleicher Rechte durch die Ableistung entsprechender Pflichten erlaubt, muss zwangsläufig auf moralische Hierarchien zur rationalen Rechtfertigung zurückgreifen, wie wir bei der Besprechung der Untrennbarkeit von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung gesehen haben. Diese Haltung ist somit scheinheilig und widersprüchlich, denn weshalb sollte man bei Menschen den gleichen moralisch Wert anerkennen, dann aber lediglich einen ungleichen Zugang zur Erarbeitung von Rechten erlauben?

Wenn wir unter moralischer Gleichwertigkeit verstehen, dass jeder moralisch gleichwertige Mensch durch seine Existenz einerseits Menschenrechte besitzt und andererseits den Zugang zur Erarbeitung von Rechten gewährt werden muss, dann können bestimmte Menschengruppen nicht aus Prinzip von Rechten ausgeschlossen werden, ohne der moralische Gleichwertigkeit zu widersprechen. Definiert man die moralische Gleichwertigkeit jedoch so um, dass damit nicht untrennbar Menschenrechte, politische Rechte und die Erarbeitung von darüber hinausgehenden Rechten einhergehen, so öffnet man Willkür und Missbrauch Tür und Tor.

Die dritte Gruppe stellt sich zwar gerne so dar, als dass sie die moralische Gleichwertigkeit und die daraus folgende Gleichberechtigung akzeptieren würden, doch beide werden nicht konsequent von dieser Gruppe für alle Menschen angewendet. Dies erkennt man zum Beispiel partiell bei den SVP Frauen, welche zwar die Gleichberechtigung akzeptieren, jedoch eine Wehrpflicht für Frauen als "Gleichmacherei" ablehnen - als ob eine Frau plötzlich keine Frau mehr wäre, wenn sie auch einmal wie in Israel einen militärischen Zwangsdienst für den Staat leisten müsste.

So wird zwar die Gleichwertigkeit und die "Gleichberechtigung der Frauen" forciert (obwohl die Begriffe Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung immer die Gesamtheit aller Menschen einschliessen, niemals nur eine Teilgruppe davon), jedoch nicht jene von Männern dort, wo es nötig wäre. Doch lediglich einseitig durchgesetzte "Gleichwertigkeit" und "Gleichberechtigung" sind keine und haben nichts mit konsequenter, richtiger moralischer Gleichwertigkeit und wahrer Gleichberechtigung zu tun, da man nicht die Rechte von einer Teilgruppe berücksichtigen, jene der anderen vernachlässigen oder gar einschränken und dies alles dann noch allen Ernstes gleichberechtigt oder gleichwertig nennen kann, ohne sich lächerlich zu machen. Somit kann auch der verderbende Einfluss des Feminismus nicht mit der unvollständig umgesetzten "Gleichberechtigung" gemeinsam und verbindend abgelehnt werden, da es bisher noch keine Gleichberechtigung gibt.

Die vierte Gruppe benutzt Wörter wie Gleichstellung und Gleichheit um Gleichwertigkeit und die Gleichberechtigung zu beschreiben ohne zu merken, dass Gleichstellung im staatsfeministischen Sinne eine Erzwingung von Gleichstand auf der meritokratischen Ebene bedeutet und diese durch eine Ungleichberechtigung und moralisch Ungleichwertigkeit erzielt wird (abgesehen davon, dass eine meritokratische Gleichheit wegen der Unterschiedlichkeit der Menschen niemals erreicht werden kann).

Bestes Beispiel dafür sind Frauenquoten, welche ein Paradebeispiel für eine künstlich herbeigeführte, moralischen Hierarchie von Menschen darstellt, da Frauen durch Quoten gegenüber Männern als förderungswerter eingestuft werden, während diese auch in Bereichen, in denen Männern untervertreten sind, sich gefälligst aus eigener Kraft und ohne fremde Hilfe hocharbeiten sollen - es wird zwar rein funktional argumentiert, dass Frauen in einem Bereich untervertreten seien (was an sich auch kein akzeptables Argument wäre, da Geschlechterverteilung an sich noch kein genügender Beweis für Diskriminierung ist), doch angesichts der einseitigen, partikularistischen Anwendung der Quote schwingt immer auch eine moralische Abwertung des männlichen Geschlechts mit. Doch moralische Hierarchien führen zu gesellschaftlichen Spannungen, rechtfertigen vermeintlich die Willkür von Behörden und Institutionen wie wir es tagtäglich mit dem Staatsfeminismus erleben und sind deshalb gefährlich und abzulehnen. Offensichtlich werden Frauen also als moralisch mehr wert eingestuft, dass man nur ihnen auf diese einseitige Art und Weise unter die Arme greift.

Dieses Prinzip trifft auf die gesamte Frauenförderung im Westen zu, welche systematisch versucht, moralisch als höherwertig betrachtete Frauen direkt oder indirekt auf Kosten moralisch als minderwertig eingestufter Männer zu fördern, obwohl Männer in gewissen Bereichen der Frauenförderung härter betroffen sind, wie zum Beispiel bei der Obdachlosenhilfe nur für Frauen, obwohl es um einiges mehr männliche Obdachlose gibt.

Auch das Wort Gleichheit ist Unsinn, denn die Menschen sind absolut nicht gleich, sondern lediglich moralisch gleichwertig. Mit der zwanghaften Verwendung des Wortes Gleichheit soll wohl der Weg für den Genderismus mit seiner Leugnung von biologischen Geschlechterunterschieden freigemacht werden.

Konklusion

Zusammenfassend kann man sagen: Die Wertigkeit einer Person besitzt zwei voneinander unabhängige Komponenten, die sich jeweils auf der moralischen Ebene und auf der meritokratischen Ebene befinden. Die meritokratische Gleichwertigkeit ist illusionär, da weder existent noch erreichbar (siehe das Scheitern des Kommunismus), da jeder Mensch ein unterschiedliches Leistungsvermögen hat und meritokratische (nicht moralische) Hierarchien für das Funktionieren unserer Gesellschaft notwendig sind. Dies steht im Gegensatz zur moralischen Gleichwertigkeit der Menschen (welche aus der hellenistisch geprägten, christlichen Moral herausgewachsen ist), die innerhalb der westlichen Kultur (andere Kulturen kennen diese nicht) mittelfristig und rational betrachtet alternativlos ist und lediglich die wahre Gleichberechtigung diesem Ideal am nächsten kommt, da alles andere verfassungsrechtlich und gesellschaftlich widersprüchlich wäre, führt kein Weg daran vorbei, dass jedem Menschen unabhängig von Gruppenzugehörigkeit erlaubt werden muss, sich ein Recht durch eine vom gesellschaftlichen Konsens und an dessen Kosten orientierte, für alle Bewerber gleichgehaltene Pflicht zu verdienen. Dass ein Recht immer mit einer Pflicht zusammenhängt, soll die gesellschaftliche Nachhaltigkeit gewährleisten.

Gegenüber den im letzten Abschnitt besprochenen Positionen ist der Maskulismus mit seinem hier beschriebenen, moralischen Fundament zu bevorzugen, denn er reduziert am besten das Ausmass an kulturellen und verfassungsrechtlichen Widersprüchen, fördert dadurch die gesellschaftliche Stabilität, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit, indem er die Kosten eines Rechtes angemessen für alle berücksichtigt, vermindert Willkür, Missbrauch und Einseitigkeit und berücksichtigt die biologische Verschiedenheit der Menschen, indem er sie nicht als gleich, sondern als gleichwertig betrachtet und diese Verschiedenheit im Gegensatz zu allen anderen Ideologien respektiert und nicht durch geschlechtliche Umerziehung abändern will.


Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung sind untrennbar

31 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Manifold,

Recht so, der Maskulismus muss endlich auf die Beine kommen, eine Grundlage muss geschaffen werden.

Gruß
terminatus30
http://zummannseingeboren.wordpress.com

AK-sieben hat gesagt…

Hallo Mannifold,
schön wieder was von dir zu lesen.

> ... denn wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung für alle gekoppelt mit der Gleichwertigkeit der Geschlechter ...
Da muss ich dir widersprechen. Es gibt keine Gleichwertigkeit, -verpflichtung oder -berechtigung. Männer zeugen, Frauen gebären. Auch wenn es nach Biologismus aussieht, es ist wie es ist. Ein Einsetzen für eines der drei genannten, oder für alle drei, wird in einem Desaster enden.
Auch wenn es schön aussieht, in der Theorie, in der Praxis ist es untauglich. Spinnen wir doch einmal den Faden weiter. Frauen beim Militär (in Kampeinheiten), in Bergwerken, bei Polizei, Feuerwehr ... Mal ehrlich, was passiert beim Kampfeinsatz? Was passiert bei einem Einsatz der Feuerwehr, wenn dort Frauen (zu 50%) im Einsatz sind?

Ein Prokrustesbett diesmal von Männern statt von Frauen bereitet?

Im Anschluß sprichst du immer wieder von
> der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen
Dem pflichte ich bei. Die Menschen sind moralisch Gleichwertig. Daraus eine absolute Gleichwertigkeit abzuleiten ist mMn eine Sackgasse. Auf Gleichwertigkeit zielt auch GM, wo das hinführt erleben wir gerade.
Unterschiede muss es geben, ansonsten wäre das der "Wärmetod" der Gesellschaft, denn keine Unterschiede bedeuten keine Abstossung und entsprechend auch keine Anziehung (der Geschlechter).


Kleine Anmerkung zu
> ... Jesus liess zu seiner Lebzeit in seinem Umgang mit Männern und Frauen nicht erkennen, dass in seiner Weltanschauung sich Frauen gefälligst immer den Männern unterzuordnen hätten, ...

Lies dir "Das Weib schweige in der Gemeinde!" durch. Da sind auch ein paar Sätze von Jesus Frauen betreffend aufgeführt.

> Als dieselbe Maria aber das Glas voll köstlicher
Narde über des geliebten Meisters Haupt zerbrach ...
> ... da sprach er: ,,Lasset sie in Frieden, was bekümmert
ihr das Weib? Sie hat getan, was sie konnte!“
oder
> Die Mutter Jesu hatte ... wurde dann aber auch ganz
energisch in ihre Schranken gewiesen: ,,Weib, was habe ich mit
dir zu schaffen!“ so sprach ihr Meister.

Manifold hat gesagt…

@ AK-sieben:

- „Männer zeugen, Frauen gebären.“:

Die Biologie der Geschlechter ist kein erstickender Imperativ, welcher uns vorschreibt, welche Rechte wir haben dürfen und welche nicht. Du würdest es auch nicht toll finden, wenn du lediglich Sperma produzieren und Schwerstarbeit leisten dürftest, weil du als Mann auf die Welt gekommen bist. Du würdest diese Reduktion deiner Freiheit auf das biologisch Wesentliche als erstickend und entwürdigend empfinden. Es bedarf wenig Empathie zu erkennen, dass dies analog auch auf das andere Geschlecht zutrifft.

Deshalb ist es unsinnig, Frauen rechtlich auf das Gebären zu reduzieren oder deren Gebärfähigkeit als Argument gegen den Zugang zur Erarbeitung gleicher Rechte durch gleiche Pflichten zu benutzen, da wir mit unserem eigenen Geschlecht auch nicht so verfahren würden.

- „Desaster“:

Der Einsatz für die wahre Gleichberechtigung und für ihre beiden Schwestern würde im Gegenteil nicht im Desaster enden, sondern in einer gerechteren Gesellschaft, da sie die Männerdiskriminierung und den männerfeindlichen Feminismus mit seinen gleichberechtigungsfeindlichen Partikularinteressen überwunden hat.

- „Bergwerke, Militär, Polizei“:

Deinesgleichen bringen häufig Bergwerke, Militärdienst, Polizei und Feuerwehr - doch warum? Mit Extremberufen, für welche auch die meisten Männer nicht geeignet wären zu Gunsten einer systematischen politschen Entrechtung eines kompletten Geschlechts zu argumentieren ist arguemntativ löchrig und unlogisch. Denn strikterweise müsste man denn auch allen für diese Bereiche ungeeigneten Männern die politischen Rechte wegnehmen.

Wärst du bereit, auf deine Hälfte der Gleichberechtigung und somit auf politische Rechte zu verzichten, wenn du körperlich nicht fähig wärst in einem Bergwerk, in Kampfeinheiten, bei der Feuerwehr oder der Polizei mitzumachen? Dürften dann auch alte Männer deiner Meinung nach keine Rechte mehr haben?

Manifold hat gesagt…

- „50 % Frauen“:

Gleichberechtigung heisst nicht, dass in allen Berufen plötzlich überall 50 % Frauen arbeiten müssten, das hast du jetzt einfach selber dazu gedichtet. Dies wird auch weder von mir noch von anderen Maskulisten verlangt. Vielmehr stemmen wir uns ja gerade GEGEN starre Geschlechterquoten, weil sie die Gleichberechtigung VERLETZEN. Schliesslich soll die Kompetenz bei der Stellenvergabe entscheiden, nicht das Geschlecht.

Wie kommst du auf die Idee, dass wahren Gleichberechtigung einer Gleichverteilung der Geschlechter in allen Berufen entspräche? Das ist schliesslch Feministen-Denke - und was Feministinnen von wahrer Gleichberechtigung halten, wissen wir alle. Deshalb benutzen sie ja auch Wörter wie Gleichheit oder Gleichstellung, statt Gleichberechtigung - weil ihre Ideen die Gleichberechtigung verletzen.

- „Prokrustesbett“:

Auch die Bemerkung mit dem Prokrustesbett ist Unsinn, denn Frauen bleiben Frauen und Männer bleiben Männer, auch wenn Frauen jetzt Militärdienst leisten und Männer mal kochen. Oder sind professionelle Köche und israelische Soldatinnen für dich plötzlich keine Männer und Frauen mehr?

Ich schrieb schliesslich, dass wir Menschen gleichwertig, jedoch nicht gleich sind. Weder habe ich geschrieben, dass es keine biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechter gäbe, noch dass diese verschwinden sollten.

Ausserdem sprach ich nie von "absoluter Gleichwertigkeit", sondern trennte zwischen einer moralischen Gleichwertigkeit (die es gibt) und einer meritokratischen Gleichwertigkeit (die es nicht gibt oder geben kann, wegen unterschiedlichem Talent, etc.).

Ausserdem ist es widersprüchlich deinerseits, zum einen die moralische Gleichwertigkeit der Menschen anzuerkennen, aber dann die Gleichberechtigung abzulehnen, da Gleichwertigkeit ohne Gleichberechtigung lediglich eine hohle Phrase ist. Oder würdest du ein Rechtssystem ernst nehmen, dass zwar die moralische Gleichwertigkeit der Menschen anerkennt, aber gewisse Menschengruppen aus Prinzip weniger Rechte zuweist?

Wohl kaum.

- „GM“:

Du hast dich offensichtlich noch nicht so intensiv mit dem Genderismus und dem Gender Mainstreaming beschäftigt, denn dann wüsstest du, dass GM der Gleichwertigkeit der Menschen diametral gegenübersteht - schliesslich versucht ein kleines Häufchen von feministischen Elitaristen ihre Vorstellungen von Geschlechtlichkeit der Mehrheit aufzuzwingen.

Was das mit Gleichwertigkeit zu tun hat, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht kannst du mir das ja erklären.

Manifold hat gesagt…

- „Bibel“:

Zu deinen Bibelsprüchen. Du weisst schon, dass "Das Weib schweige in der Gemeinde" von Paulus von Tarsus und nicht von Jesus stammt, oder? Genauer gesagt aus dem ersten Korintherbrief, nicht aus den Evangelien, welche die Lehren und überlieferten Aussagen Jesu enthalten - Paulus hat schliesslich im Gegensatz zu den Aposteln Jesus nicht selbst kennen gelernt. Ausserdem ist in der Bibelforschung umstritten, ob der Spruch überhaupt von Paulus selbst stammt oder nicht vielmehr später eingeschoben wurde, siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/D#Die_Frau_schweige_in_der_Gemeinde

Und bei deinem zweiten Zitat nimmt Jesus seine Mutter in Schutz vor anderen Männern, während er sich beim dritten Zitat lediglich gegen ihre bemutternde Art wehrt. Aus beiden Zitaten kann man nicht ableiten, dass Jesus aus Prinzip Frauen rechtlich schlechter stellen wollte.

Viel deutlicher ist da sein Auftreten gegenüber Frauen zu Lebzeiten - behandelte er doch Prostituierte und Ehebrecherinnen genauso vorbildlich wie gesittete Frauen. Ausserdem erschien er nach seiner Auferstehung erst den Frauen und betraute Frauen somit mit der gewichtigen Verantwortung, die Botschaft seiner Auferstehung zu verbreiten.

Es gibt noch unzählige Beispiele, die klar aufzeigen, dass Jesus Männer und Frauen den gleichen Wert zusprach und ihnen Verantwortung übertrug.

Manifold hat gesagt…

Anmerkung:

Dein zweites Zitat dreht sich wohl nicht um seine Mutter Maria, sondern eher um Maria Magdalena. Habe es aber nicht mehr so genau im Kopf.

wdf hat gesagt…

Hallo Manifold,

das, was Du da schreibst, das habe ich schon so oft gehört, so oft, von den Feministen der Siebzigerjahre. Gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten, freie Entfaltung, keine Festlegung qua Geschlecht. Und das, was Du da forderst, das hatten wir ja schon. Schon seit über hundert Jahren können Frauen Unternehmen gründen, und die letzten Unterschiede in Wirtschaft und Politik hat man dann im Zuge der zweiten Welle des Feminismus abgeschafft; selbst das Rentenalter ist in Deutschland gleich. Das Familienrecht war in den Siebzigerjahren nicht gleich, aber noch nicht ganz so männerfeindlich wie heute. Die breite Mehrheit der Frauen war nie bereit, Gleichberechtigung im Sinne gleicher Rechte und Pflichten zu leben, schließlich haben sie weniger verdient, wenn das Geld meritokratisch verteilt wurde und sind seltener ins Parlament gekommen. Man kann darüber reden, in wie weit das an mangenden Fähigkeiten liegt, in wie weit an mangendem Einsatz, und in wie weit an Diskriminierung. Ich habe aber noch nie eine Frau getroffen, die dazu bereit gewesen wäre, beispielsweise darüber zu reden, dass die wenigen Frauen in den Parlamenten mit daran liegen, dass eben weniger Frauen in Parteien eintreten. Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die bereit war, in eine Partei einzutreten, um den geringen Frauenanteil zu erhöhen. Sie hat ein Recht, sich nicht für Politik zu interessieren, und „die Männer“ haben gefälligst dafür zu sorgen, dass ebensoviele Frauen in den Parlamenten sitzen wie Männer, ob diese Frauen sich nun selber darum bemühet haben oder nicht. Beim Einkommen war es das selbe: Wenn man an Einzelfällen nachgewiesen hat, dass Frauen einfach nicht so viel leisten, und leisten können wie Männer, dann kam das Gegenargument, dass das eben Einzelfälle seien; wie bei Dir heute auch. Hat man dagegen den Durchschnitt genommen hat, dann war das der Beweis für die Unterdrückung der Frau. Dass Frauen weniger verdienen, weil sie, nicht nur in Extremberufen, sondern auch im Schnitt, weniger leisten, das konnte einfach nicht sein, schließlich wäre das eine moralische Abwertung des einen Geschlechtes gewesen. Auf einmal wurden Aussagen nicht mehr nach den Tatsachen beurteilt, sondern ob die Sichtweise mit der „Kultur des Abendlandes“ kompatibel ist. Zu sagen, dass Männer irgendetwas schlechter können war dagegen noch nie ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz. Und auch nicht gegen die „Kultur des Abendlandes".

Wird fortgesetzt...

wdf hat gesagt…

Fortsetzung:
So ist Jahr um Jahr ein weiteres Gesetz beschlossen worden, das Frauen einen weiteren „Nachteil ausglich“, Jahr um Jahr ist versprochen worden, dass damit jetzt eine gerechte Lösung erreicht sei, und dass die Frauen jetzt, mit den gerechten, „gleichen“, Gesetzen für sich selber sorgen konnten, und den Männer nicht mehr so auf der Tasche liegen würden. Und jedes Jahr wurde eine weitere Frauenförderung beschlossen, und ein höherer Unterhalt oder höhere Umverteilung. Quoten wurden eingeführt, vorübergehend versteht sich, bis genug Frauen im Parlament sitzen, und die wenigen Frauen sich nicht mehr so unwohl fühlen. Inzwischen ist der Frauenanteil im Parlament höher als in den Parteien, und es werden noch immer neue Quoten eingeführt.

Jahr für Jahr für Jahr, seit über vierzig Jahren. Früher habe ich das auch geglaubt, und Freiheit und Gleichberechtigung für richtig gehalten. Aber ich habe (ein)sehen müssen, dass die große Mehrzahl der Frauen, und auch viele Männer, nicht bereit zu gleichen Pflichten für Frauen bereit sind: Die Frauen, zumindest die übergroße Mehrzahl, hat ihr Wahlrecht nicht als eine Möglichkeit gesehen, die Partei zu wählen, die für das Land das Beste will, sondern die Partei, die am meisten Geld von Frauen auf Männer umverteilt. Die Probleme des Landes sollten die Männer lösen, die hatten sie schließlich auch verursacht. Die Frage war dann allenfalls, wie das Geld der Männer am Besten verteilt wird. Unter den Männer gibt es auch solche Menschen, aber weit weniger. Der Staat war natürlich einverstanden, denn Umverteilung ist Umsatz, und sichert damit Arbeitsplätze für Staatsdiener.

Und jetzt kommen die gleichen Gedanken von Dir. Das tut doppelt weh: Zum Einen erinnert es mich an die gebrochenen Versprechen meiner Jugend, und zum Anderen an einen Wahlwerber der PDS. Die PDS, damals hieß sie noch SED, hatten auch Jahrzehnte Zeit gehabt, ihr System auszuprobieren, und es hat nicht funktioniert. Und wenn man die Anhänger darauf anspricht, dass Sozialismus/ Kommunismus noch in keinem Land funktioniert hat, dann sagen sie, dass es hätte funktionieren sollen. Mehr oder weniger sagst Du das selbe: Gleichberechtigung hat noch in keinem Land funktioniert. In der ganzen westlichen Welt hat man das in den Siebziger Jahren probiert, und der Versuch hat jedes Mal zu dem Feminisimus geführt, den Du heute siehst. Aber es hätte funktionieren müssen, schließlich ist es abendländisch, und darum müssen wir es wieder versuchen...

wdf hat gesagt…

Fortsetzung:

Deine Aussagen zur Bibel nerven in der selben Weise, auch diese Argumente hat man schon so oft gehört, regelmäßig aus feministischen Kreisen. Die Apostelin Junia, die Matriarchate im alten Testament, und das ganze andere Zeug. Es gibt da „Forschung“, wie es sie zur Lohndiskriminierung oder zum sexuellen Missbrauch auch gibt; „Forschung“, deren Ergebnis schon im Vornherein feststeht. Es ist schon erstaunlich, dass es zahlreiche feministische Publikationen gibt, die die „Frauenfeindlichkeit“ der Bibel darlegen, während Christen zu begründen versuchen, dass die Bibel Gleichberechtigung lehrt. Eigentlich solltest Du auch wissen, dass Wikipedia keine zuverlässige Quelle ist, wenn es um Frauenfragen geht. AK-sieben schreibt schon keine Antwort mehr, sondern verweist auf ein Standardwerk. Ich weiß nicht, welches Buch mit dem Titel „Das Weib schweige in der Gemeinde“ er meint, vielleicht das von Max Glage. Man kann es hier herunterladen. Vielleicht meinte er auch ein anderes, es gibt deren so viele, wesentlich mehr als von den weltlichen Feminismuswiderlegungen. Die meisten beziehen sich leider nur auf Teilaspekte wie das Verhalten der Frauen im Gottesdienst. Du erkennst aber in der Antwort nicht, dass er auf ein Buch verweist, (die Angabe des Autors wäre sicher kein Fehler gewesen,) weil er das nicht noch einmal alles schreiben will, und antwortest, als ob er eine Bibelstelle zitiert hätte.

Auf die „Apostelin“ Junia will ich hier nicht eingeben, aber auf das, ebenfalls alte, aus Feministenkreisen vertraute, „Jesus oder Paulus“ kann man antworten: Die Frage an sich ist hinfällig: Es gibt zahlreiche Aussagen in der gesamten Bibel über die Stellung der Frau, da muss man Paulus nicht bemühen. Schon im Schöpfungsbericht steht, dass Gott „eine Hilfe machen“ wollte, und beim Sündenfall wird zur Frau gesagt: „[der Mann] wird über Dich herrschen“. Kaum Stellen, mit denen man Gleichberechtigung vertreten kann. Von denen gibt es noch eine ganze Reihe, wenn auch nicht so dicht wie bei Paulus.

Dann wundert es mich, dass Dir Jesus so wichtig ist, wenn Du vorhast, Dir Bräute (Mehrzahl) zu suchen. Es fällt mir überhaupt auf, wie gerne Jesus von Menschen bemüht wird, wenn es um die Stellung der Frau geht, die beträchtliche Schwierigkeiten mit den Aussagen des selben Jesus zu anderen Themen haben. Jesus zitiert den Schöpfungsbericht. Glaubst Du, dass die Erde an sechs Tagen geschaffen wurde? Wenn ich mich recht entsinne nicht. Glaubst Du, dass Jesus tatsächlich auferstand? Auch einen Aussage der selben Evangelien. Glaubst du an Dämonen? Wir können noch eine Weile weitermachen, und müssen dann zu dem Schluss kommen, dass Du nach den Worten dieses Jesus, den Du zitiert hast, dann in der Hölle schmoren wirst, übrigens auch ein Thema, das sich öfter in der Bibel findet. Wie willst Du Dich dazu stellen?

Ich erlebe das immer wieder: Dass bei Jesus jetzt keine Aussagen zur Unterordnung der Frau gemacht wird, das ist ungeheuer wichtig, aber all' die anderen Aussagen, die er macht, die kann man einfach so vergessen. Einfach mal als Hinweis für ein widerspruchsarmes Weltbild.

Anonym hat gesagt…

Hallo Manifold,

ich kann mich erinnern, dass vor ca. 30 Jahren bei den Medizinern (Wissenschaft) die Meinung herrschte, dass Aerztinnen während ihren sog. Tagen keine Operationen ausführen sollten. Das gleiche galt für das pilotieren von Flugzeugen usw. Grundlage dazu waren die reduzierten psychischen und intellektuellen Fähigkeiten - zumindest während dieser Zeit. Wenn man das näher betrachtet, kommt man ungefähr auf eine Leistungsminderung des weiblichen Geschlechts (während ihrer Aktivzeit) von rund 20 %. Heute herrscht darüber ein grosses Stillschweigen (Tabu), wahrscheinlich von Feministinnen iniziert.
Wie stehst Du dazu ?

AK-sieben hat gesagt…

@ wdf
> AK-sieben schreibt schon keine Antwort mehr, ...
Das ist richtig, jedoch aus Zeitmangel. Und die Mega-Antwort hat mich erst einmal Nachdenklich gemacht, ob der Reaktion.

Das Buch ist von Max Glage und bestimmt von verschiedenen Seiten aus dem Netz herunterladbar.

Die beiden Zitate stammen aus dem Buch, Glage hat hier aus der Bibel (Luther Übersetzung?) zitiert. Diese zwei Zitate habe ich gewählt, da
1. Er Frau in Schutz genommen hat, obwohl sie anscheinend "unfähig" war. (... sie tat was sie konnte)
2. Er eine Frau in die Schranken verwies.

Das zeigt mir woran der "moderne Mann" krankt.
Nachsicht, wo es angebracht ist.
Klare Worte, wo es nötig ist.

Und Schlussendlich, Taten, die den Worten folgen müssen.

wdf hat gesagt…

Letzte Fortsetzung:

Anderen geht es da anders, sie wollen Christen sein, wollen auch das glauben, was Jesus gesagt hat. Gleichzeitig sind sie aber nicht bereit, den Feminismus aufzugeben. Diese, etwas frömmeren Feministen muss man dann allerdings fragen, warum ihnen die Schriften von Paulus so wichtig sind, sie die Stellen über Frauen bei diesem Autor aber ablehnen. Einer meinte, dass sein Pastor jedes Mal beim Abendmahl die zweite Hälfte von 1. Kor. 11 vorliest, wo es eben um das Abendmahl geht, aber die erste Hälfte des selben Kapitels, in dem es um die Kopfbedeckung beim Gebet geht, bewusst ignoriert. Auch da ergibt sich die Frage nach einem widerspruchsarmen Weltbild...

Man kann einfach sagen: Das Christentum wendet sich gegen Unterdrückung, gegen Unterdrückung bei Frauen, aber ebenso gegen die Unterdrückung der Armen, und gegen die Unterdrückung der Untertanen durch den König. Sie wendet sich aber ebenso gegen die Gleichmacherei. Das ganze Mittelalter hindurch, eigentlich von der Spätantike bis zur frühen Neuzeit war das Selbstverständnis der Menschen von Ungleichheit, von Ständen und Geschlechtern geprägt, von dem eigenen, von Gott zugewiesenen Platz, von gegenseitiger Treue, von dem einen wahren Glauben an den einen, wahren Gott, der die Welt geschaffen hat, und der dereinst ewige Strafe oder ewigen Lohn verteilen wird. Und wenn ich mir Dein Weltbild so ansehen, dann ist davon eigentlich nur das Verbot der Unterdrückung und der Glaube an die eine Wahrheit übrig geblieben, alles Andere ist nicht mehr da. Wie gesagt, dafür will ich Dir keine Vorwürfe machen. Vielleicht hatten alle diese Menschen Unrecht. Andere Menschen haben etwas Anderes geglaubt, irgendwer hat sich ganz sicher geirrt, warum nicht unsere Vorfahren. Wenn Du jetzt aber ein Stückchen von dem, was die meisten Menschen in Europa die meiste Zeit geglaubt haben, nimmst, den Rest weglässt, und das als „europäische Tradition“ verkaufst, dann ist das etwas anderes.

Und wenn Du dann noch „Übereinstimmung“ mit den „europäischen Werten“ als Forderung aufbringst, dann solltest Du Dir gewahr sein, dass Du weder den modernen, feministischen Gewissenstest bestehen würdest, der Europa heute prägt, noch den christlichen Gewissenstest, der Europa die meiste Zeit geprägt hat. Ich würde die Tests wohl auch nicht bestehen; deshalb bin ich vorsichtig mit der Forderung nach Anerkennung von Werten...

Die Bibel ist einfach ein sperriges Buch, man weiß nicht, was man damit machen soll: Komplett wegwerfen will man es nicht, sei es aus Sorge um das Seelenheil, sei es, weil man die Errungenschaften nicht aufgeben will. Daran halten will man sich auch nicht. Es hat zahlreiche Versuche gegeben, das Problem zu lösen, internationaler Sozialismus, nationaler Sozialismus, Feminismus. Das waren alles Versuche, eine gerechte Welt ohne Gott zu schaffen, und sie sind alle gescheitert. Vielleicht hätten sie Erfolg haben sollen, aber sie hatten ihn nicht. Die französischen Revolutionen sind auch meist schnell gescheitert, inzwischen haben sie dort die sechste Republik. Derzeit macht sich wohl der „Kulturalismus“ auf den Weg. Wie weit er kommen wird, das weiß ich nicht, aber gelingen wird ihm nichts. Man kann keine gerechte, liebevolle, wenn man so will, christliche Welt fordern, und nicht bereit sein, selber gerecht, liebevoll und christlich zu sein. Und wenn man Christ ist, dann schließt das diese -ismen aus. Wie sehr das Christentum im Widerspruch zu den -ismen steht erkennt man unter Anderem daran, dass die ganzen -ismen Christen verfolgt haben. Die Mahner waren dann weg, aber des Dilemma, dass die Anhänger der -ismen weder eine Welt ohne Bibel wollten, oder ohne die Werte, die dort vertreten werden, andererseits sich den Ansprüchen und Aussagen in der Bibel nicht unterordnen wollten, das haben sie natürlich nicht gelöst.

Ende

Manifold hat gesagt…

@ wdf;

- "Falsche Versprechen, hatten wir schon":

Wir hatten eben keine Gleichberechtigung bisher, denn wie du selber beschreibst, wurde sie nicht konsequent umgesetzt. Frauenförderung, Frauenquoten, einseitige Begünstigungen in der Ehe haben nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Dem Feminismus ging es deshalb auch nie um Gleichberechtigung, auch wenn dieses Wort von ihnen verwendet wurde, um die Naiven zu ködern. Bezeichnenderweise wechselten sie dann auch schnell zu den Begriffen Gleichstellung und Gleichheit - anscheinend wurden die Widersprüche zwischen ihren Absichten/Taten und ihren Worten doch zu offensichtlich ...

Nur weil Feministinnen ein Programm mit dem Stempel "Gleichberechtigung" versehen, heisst es noch lange nicht, dass auch wirklich Gleichberechtigung drin steckt. Wenn sich dieses Programm anschliessend als Flop herausstellt, dann ist dies nicht automatisch die Schuld des Stempels Gleichberechtigung, sondern der nichtfeministischen Akteure, welche nicht genau genug prüften oder nicht zu widersprechen wagten.

Die Geschichte des Feminismus ist ja gerade das kolossale Paradebeispiel dafür, welche negativen Folgen entstehen, wenn wir die Gleichberechtigung NICHT konsequent berücksichtigen - die Dominanz geschlechtlicher Partikularinteressen zum Schaden der gesamten Gesellschaft, das egoistische An-sich-reissen von Rechten ohne sie teilen zu wollen und eine unmenschliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden anderer. Jeder unvoreingenommene Geist erkennt darin die Blüten eines wildgewordenen moralischen Hierarchismus, welcher entgegen deinen Behauptungen mit Gleichberechtigung, geschweige denn Gleichwertigkeit aber auch gar nichts zu tun haben kann.

Wie Deinesgleichen deshalb die Geschichte des Feminismus allen Ernstes als Argument gegen Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit verwenden können, wo sie doch gerade explizit die Folgen der Nichtbeachtung dieser beiden aufzeigt, kann ich schlichtweg nicht nachvollziehen.

- "Mangelnde weibliche Bereitschaft":

Jeder Mensch unabhängig vom Geschlecht versucht für sich die Kosten eines Privilegs oder eines Rechtes zu minimieren. Es ist also nachvollziehbar, dass Frauen nicht von sich aus bereit sind, die gleichen Pflichten wie Männer für die gleichen Rechte abzuleisten - deshalb sind es ja Pflichten, weil man die Menschen dazu zwingen muss, sie abzuleisten, weil sie sonst nicht freiwillig erfüllt werden würden.

Oder hättest du freiwillig beim Autofahren lernen eine Fahrprüfung mit einem potenziell gegen dich voreingenommenen Experten absolviert, wenn du die Wahl gehabt hättest? Nein. Aber weil du musstest, hast du es widerwillig getan.

Die breite Mehrheit der Männer ist auch nicht bereit Wehrpflicht zu leisten - gefragt hat man sie dennoch nicht, geschweige denn die Pflicht deswegen abgeschafft oder nicht durchgesetzt (in Deutschland wurde die Wehrpflicht aus Kostengründen abgeschafft). Warum sollten wir nun plötzlich bei Frauen mit einem anderen Mass messen?

Die Berücksichtigung einer abzuleistenden Notwendigkeit davon abhängig zu machen, ob eine betroffene Gruppe dies denn auch will, klingt auf dem Papier schön, nur funktioniert eine moderne Gesellschaft so nicht.

Ich habe übrigens auch noch nie einen Mann getroffen, der plötzlich bereit wäre, in der Kita als Betreuer zu arbeiten, weil die Feministinnen gerade rumheulen, dass dort der Männeranteil zu niedrig sei.

Manifold hat gesagt…

- "Einzelfälle":

Wo genau im obenstehenden Blogeintrag kanzle ich die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Frauen im Vergleich zu Männern als "Einzelfälle" ab? Ich persönlich konnte die Stelle nicht finden, vielleicht kannst du sie mir zeigen.

Schliesslich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Menschen nicht gleich produktiv oder leistungsfähig sind - ob Frauen durchs Band schlechter als Männer sind, weiss ich nicht und kann ich auch nicht wissen. Doch da der moralische Wert nicht an die Leistungsfähigkeit eines Menschen geknüpft werden kann, da wir sonst Kranke, Alte und ungeborene Kinder entwerten und vernachlässigen müssten, und da Frauen wie Männer zu Rationalität und moralisch aufrichtigem Verhalten grundsätzlich fähig sind, kann kein Geschlecht aus Prinzip von der Erarbeitung von gleichen Rechten durch gleichen Pflichten ausgeschlossen werden, ohne dass wir die moralische Gleichwertigkeit der Menschen verletzen würden.

Wurde nicht auch die Versklavung von Afroamerikanern in den amerikanischen Südstaaten durch deren verminderte Fähigkeit zur Rationalität gerechtfertigt? Wurde nicht die Aufrechterhaltung der Privilegien des Adels gegenüber dem "gemeinen Pöbel" durch die dem blauen Blut angedichtete, angeborene "Überlegenheit" begründet?

Wir lehnen heute zu Recht die Sklaverei und die Monarchie, welche auf der gleichen Rechtfertigungsmasche ruhten wie der von dir in Schutz genommene Geschlechterhierarchismus, ab.

Wozu führt dein Gedankengut, wenn man es konsequent zu Ende denkt?

Den Besitz von Rechten und den Wert einer Person alleine daran zu richten, wie produktiv ein Mensch ist (was du mit deinen Beispielen und der Ablehnung von Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit suggerierst), führt konsequenterweise in eine technokratische Meritokratie, die die Menschlichkeit, welche immer auch Unvollkommenheit bedeutet, in der Gesellschaft erstickt und rigoros ausmerzt.

Ist dies was du willst, wenn du einmal alt und schwach bist? Wenn du invalid wirst durch einen Unfall? Wenn sie deine Kinder (Töchter?) versklaven oder euthanisieren wollen, weil sie nicht den vorgeschriebenen Leistungskriterien entsprechen?

Wohl kaum.

- "Wahlverhalten der Frauen":

Was gut für ein Land ist und was nicht und welche Partei für ein Land arbeitet oder nicht, sind höchst umstrittene und subjektive Fragen. Ob eine Massnahme oder eine Partei gut für ein Land war, das können erst die kommenden Generationen abschliessend bestimmen - und auch dies nur gekleidet in der Mode des aktuellen Zeitgeistes.

Ein linker Hierarchist würde wohl konstatieren, dass Frauen die mehrheitlich rechts wählen dem Land schlecht täten und dass man ihnen gefälligst deshalb das Wahlrecht wegnehmen müsste. Ein rechter Hierarchist würde entsetzt sein, wenn Frauen mehrheitlich links wählen gingen und verlangen, dass man Frauen nicht mehr wählen lässt.

Du siehst das Problem? Dass man aus dem Wahlverhalten der Frauen nicht ableiten kann, ob sie tauglich für das Wahlrecht sind oder nicht? Würdest du denn den Männern das Wahlrecht wegnehmen, wenn sich herausstellte, dass mehrheitlich Männer links- oder rechtsextremistische Parteien wählen würden?

Wenn nein, warum nicht? Deren tendenzielles Wahlverhalten hin zu demokratiefeindlichen Gruppierungen wäre doch höchst bedenklich!

Manifold hat gesagt…

- "Vergleich Kommunismus mit Gleichberechtigung":

Der Vergleich hinkt, denn wie bereits oben ausgeführt, wurde nicht "Gleichberechtigung" ausprobiert, sondern lediglich der Stempel "Gleichberechtigung" auf ein Massnahmenpaket gepappt, welches in völligem Widerspruch zum Etikett steht. Dass so etwas nicht gerade aussagekräftig für die Erfolgsaussichten wahrer Gleichberechtigung ist, leuchtet ein.

Denn das wäre wie wenn die Sowjetunion damals vorgeben würde, den Kommunismus nach Marx erreichen zu wollen und gleichzeitig ein Freihandelsabkommen mit den USA verhandelt, unabhängige Medien zulässt, den landesweiten Privatbesitz einführt und nebenbei eine riesige Statue von Adam Smith auf dem Roten Platz aufstellt.

Nur weil zwei grundverschiedene Themenbereiche eine rhetorische Parallele aufzuweisen scheinen, haben sie noch lange nicht etwas miteinander zu tun, geschweige denn dass man deshalb automatisch die Ergebnisse des Einen auf den Anderen übertragen könnte. Was jedem Menschen mit gesundem Menschenverstand auf Anhieb einleuchtet, wird jedoch im Hierarchismus plötzlich zu einer geläufigen Phrase.

Enttäuschung und Frustration, wie du sie anklingen lässt, sind schlechte politische Ratgeber. Sollen jetzt ernsthaft andere darunter leiden müssen, nur weil du in deiner Jugendzeit enttäuscht wurdest? Ich wurde in meiner Jugend ein halbes Dutzend Mal von Frauen verlassen – siehst du mich jetzt durch die Gegend rennen, während ich gleichzeitig verlange, dass man Frauen nun gefälligst die meisten Rechte wegnehmen soll? Nein.

- "Feministische Bibelauslegung und Forschung":

Ich berufe mich nicht auf die feministische Bibelauslegung, noch auf ominöse Matriarchat im Alten Testament (von denen ich nichts weiss), noch auf Junia, die zwar viel für die Verbreitung des Paulinischen Christentums getan hat, jedoch keine "Apostelin" ist, sondern auf gestandene Theologen - oder ist Papst Benedikt XVI. etwa ein Feminist?

Du hast Recht, wenn du sagst, dass Wikipedia an sich noch keine ernstzunehmende Quelle ist. Doch dass die hierarchistischen Abschnitte im ersten Korintherbrief und an einigen anderen Stellen in der Bibel umstritten und als nachträglich eingeschoben betrachtet werden, kann ich mit fundierten Quellen belegen. Auch passen sie nicht zu den anderen Aussagen des Paulus wie zum Beispiel jene im Galaterbrief:

„Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“

Auch lobte Paulus unzählige Frauen, die teilweise ihr Leben für ihn riskierten und dazu beitrugen, dass das Christentum sich ausbreiten konnte (1. Korintherbrief).

Eine zusammenfassende Darstellung des Disputs und somit die Schlussfolgerung, dass diese Phrasen wahrscheinlich nicht von Paulus stammen und deren Gültigkeit somit umstritten ist, findet man mit fundierten, externen Quellen belegt hier auf Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Paul_of_Tarsus_and_women#Theory_of_an_egalitarianism

http://en.wikipedia.org/wiki/First_Epistle_to_the_Corinthians#Authorship

Sein Weltbild auf Phrasen zu bauen, welche unter dem Verdacht stehen, von Unbekannten nachträglich eingefügt worden zu sein und welche den grundlegenden Geist des Evangeliums und auch zahllosen Aussagen des Paulus widersprechen, ist wenig überzeugend für andere.

- "Bibel lehrt Gleichberechtigung":

Dass die Bibel zumindest die Gleichwertigkeit aller Menschen anerkennt, ist unbestritten, was auch klar aus den von mir hervorgebrachten Zitaten des Papstes Benedikt hervorgeht. Er bezeichnet schliesslich die Werte der Aufklärung (zu denen die Gleichwertigkeit und die Gleichberechtigung gehören) als christliche Werte, die auf Jesus zurückgehen.

Schon bei Moses findet man:

„Alle Menschen sind nach Gottes Ebenbild geschaffen.“

Und welcher Sterbliche kann es besser wissen, als der Papst?

Manifold hat gesagt…

- ""Standardwerk"":

Dieses Buch ist mir nicht geläufig, obwohl du es als "Standardwerk" bezeichnest und ich seit mindestens zehn Jahren in (nicht nur) deutschsprachigen, antifeministischen Foren mitlese und schreibe. Doch wenn ich mir den Titel anschaue, so wird der Autor sein hierarchistisches Weltbild wohl auf den gleichen umstrittenen biblischen Phrasen aufbauen, wie ich sie schon oben als nicht verlässlich und widersprüchlich entlarvt habe.

Und ist es wirklich das, was du dem Antifeminismus und der Männerrechtsbewegung empfiehlst? Eine durch die Enttäuschung von der Gegenwart angetriebene Flucht in eine verromantisierte Vergangenheit, die weder die heutige Gestalt unserer Probleme gekannt hat, geschweige denn angemessene und vor allem umsetzbare Lösungswege aufzeigen könnte?

Dadurch würdest du lediglich die Männerrechtsbewegung und den Antifeminismus zur ewigen Bedeutungslosigkeit verdammen.

- "Weitere Bibelstellen":

Die von dir gebrachten Bibelstellen sind interessant, denn das erste Zitat wird häufig so missverstanden, dass die Frau lediglich die Gehilfin des Mannes sei. Doch das GLEICHE Wort wird im hebräischen Original für das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen gebraucht! So ist im Psalm 33,20 der Herr unsere Hilfe und unser Schild. Das hebräische Wort für Hilfe ist das Gleiche wie in deinem Zitat das Wort für Frau. Dein erstes Zitat besagt somit lediglich, dass die Frau unter anderem dazu da ist, um den Mann zu helfen, so wie Gott unter anderem dazu da ist um den Menschen zu helfen. Siehe dazu hier:

http://rostan.net/forum/Ortberg%20Artikel.pdf

Dein erstes Zitat ist somit kein Beleg für ein biblisches, hierarchistisches Weltbild.

Das zweite von dir angeführte Zitat bezüglich dem Sündenfall der Frau behandelt Gottes Fluch im Paradies, welcher durch die Aufopferung Jesu aufgehoben wurde - denn er starb für alle unsere Sünden am Kreuz (auch jene Evas), so dass dieses Zitat nicht als Rechtfertigung für die Schlechterstellung der Frau angeführt werden kann.

Generell sind die hierarchistischen Bibelzitate im Vergleich zu jenen, welche die Gleichwertigkeit der Menschen propagieren, stark in der Minderheit. Ich zitiere dazu den amerikanischen Theologen John Ortberg:

"Und die Mehrheit der biblischen Aussagen
stellt eindeutig klar, dass Männer und
Frauen gemeinsam nach Gottes Ebenbild
geschaffen sind und dass sich das auch in
der Gleichheit ihres Dienstes ausdrückt."

Sich stattdessen auf eine Minderheit der biblischen Aussagen zu stützen, welche eine hierarchische Position bevorzugen, ist respektlos vor der Autorität der Bibel als Ganzes, denn man stellt ein willkürliches Teilstück über das Ganze und bricht eine der grundlegenden Regeln der biblischen Hermeneutik, welche besagt, dass wenn eine Position durch die Mehrheit der biblischen Aussagen klar belegt wird, soll diese Position auch vertreten werden.

Siehe dazu einer seiner Texte, welcher umfassend auf die Stellung der Frau in der Bibel eingeht:

http://rostan.net/forum/Ortberg%20Artikel.pdf

Du wirst schnell merken, dass die Bibel dein hierarchistisches Weltbild nicht so sehr stützt, wie du bisher dachtest - im Gegenteil.

- "Bräute suchen":

Ist ein einzelnes Wort, von dem man nicht einmal weiss, ob es ernst oder humorvoll gemeint sei, etwa gewichtiger auf dem Weg zur Hölle, als den Geist des Evangeliums rund heraus abzulehnen? Wer ohne Sünde ist, der werfe gefälligst den ersten Stein.

Ich weiss nicht, was nach meinem Tod auf mich wartet – doch wenigstens werde ich nicht mit jener Sünde sterben müssen, dass ich mich in meinem Leben aktiv für die systematische Entrechtung und Entwürdigung anderer stark gemacht habe. Kannst du das Gleiche von dir sagen?

Manifold hat gesagt…

- "Interpretation der Bibel":

Ob ich glaube, dass die Erde in sechs Tagen erschaffen wurde? Ob Jesus auferstanden ist? An Dämonen?

Du spielst hier auf eine selektive, wörtliche Interpretation der Bibel meinerseits an. Doch in den allermeisten Fällen in den letzten 2000 Jahren haben Christen die Bibel nicht wörtlich, sondern allegorisch interpretiert. Dies ist auch notwendig, denn in der Bibel steht nicht, dass Abtreibung verboten sei oder dass Jesus tatsächlich Gottes sei oder dass Gott in der Dreifaltigkeit auftritt – alle Produkte eines allegorischen Verständnisses der Bibel. Folglich haben auch theologische Grössen wie Augustinus, Calvin, der dritte Papst namens Clement I. und viele andere sich für die allegorische Interpretation der Bibel stark gemacht. Die gesamte katholische Kirchengeschichte beruht auf der allegorischen Interpretation der Bibel, von der die Kirche auch regen Gebrauch gemacht hat.

So lehnte zum Beispiel Calvin die Idee ab, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe. Warum? Calvin sagte, dass Gott sich seit Anbeginn der Zeit den Menschen nicht in seiner wahren, uns unverständlichen Form erschien, sondern in der jeweils aktuellen Verständnismöglichkeiten der Menschen angepassten Gestalt.

In ähnlicher Weise meinte Augustinus: Da Gott frei von Fehlern und Falschheit ist, müssen Widersprüche zwischen der Bibel und dem aktuellen Wissenstand der Menschheit auf ein fehlendes Verständnis und Einsichtsvermögen des Empfängers der göttlichen Worte liegen.

Was bedeutet dies für uns? Dass es für uns Christen letzten Endes kein Problem ist, wenn es die Evolutionstheorie gibt oder die Erkenntnis sich durchsetzt, dass die Erde über vier Milliarden Jahre alt ist, schliesslich konnten unsere Vorfahren, welche die Bibel schrieben aufgrund der Unvollkommenheit des damaligen Wissens diese Facetten des Schöpferwerks noch nicht erkennen.

Dämonen und die Schöpfung in sechs Tage waren also rudimentäre Konzepte, welche die Menschen von damals benutzten, um die unfassbare Wahrheit Gottes in begrenzten, menschlichen Begriffen zu fassen. Es ist somit nicht nötig, an sie zu „glauben“.

- "Stellung zur Hölle":

Die Hölle wird in der Originalfassung der Bibel nicht erwähnt – nicht einmal in der Johannesoffenbarung, wo zwar von einem Schwefelsee die Rede ist, in welchem Satan und der falsche Heiland geschmissen wird, aber nicht von einer „Hölle“. Das Konzept der Hölle zur Bestrafung der Sünder ist eine relativ spätkatholische Erfindung mit geringer biblischer Faktenbasis. Denn in der neutestamentarischen „Hölle“ (für die eigentlich das griechische Wort für Unterwelt besser wäre), passiert nichts. Siehe dazu hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lle#Biblische_Begriffe.2C_die_teils_mit_.E2.80.9EH.C3.B6lle.E2.80.9C_.C3.BCbersetzt_wurden

Und für mich als Protestant macht die Allaussöhnung Gottes mit den Menschen mehr Sinn, als eine ewige Folterung unvollkommener und fehlbarer Wesen auf göttliches Geheiss hin.

- "Widerspruchsarmes Weltbild":

Ich denke, man merkt, dass ich viel Zeit damit verbringe, Widersprüche in meiner Weltanschauung zu minimieren und zu beseitigen. Kannst du das auch von dir selber und deinem Weltbild sagen?

Manifold hat gesagt…

@ Anonym, 19. Oktober 2011 14:56:

Hast du für diesen ehemaligen medizinischen Konsens Quellen?

Anonym hat gesagt…

Hallo Manifold

Als prämenstruelles Syndrom (PMS / PMDS) bezeichnet man starke psychische und körperliche Beschwerden bei Frauen, die einige Tage bis zu zwei Wochen vor Einsetzen der Menstruationsblutung auftreten. Dazu gehören: Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Depressive Verstimmung, Wutanfälle, Konzentrationsschwäche usw. usw.
Es gibt genügend Literatur über dieses Phänomen.
Man kann also davon ausgehen, dass diese Beschwerden eine weibliche Konstante zumindest während ihrer Aktivzeit darstellen.
Einen weiblichen Minderwert kann man gewiss nicht davon ableiten - wie du letzthin in ähnlichen Fällen schön formuliert hast.
Trotzdem eine Leistungsminderung dürfte vorliegen. Frauen selber ist es unangenehm aus mannigfaltigen Gründen darüber zu sprechen. Sie kaschieren es lieber.
Vorallem passt es Feministinnen nicht in ihr konstruiertes Weltbild.
Dazu noch einen Erklärungsversuch:
Feministinnen sind krampfhaft bemüht zu beweisen, dass Frauen genauso stark und fähig sind wie Männer. Sie werden eindeutig von der Angst geplagt, dass Frauen nicht so stark und fähig sein könnten wie Männer.

AK-sieben hat gesagt…

PMS

siehe Wikiprawda
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4menstruelles_Syndrom

oder hier
http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlamtl2011/block-n80-n98.htm#N94
unter N94 .0 - .9

Aus dem Wiki-Artikel:

Körperliche Symptome:
...
erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
Ohnmacht
...

Psychische Symptome:
...
Depressionen oder manische Phasen Angstzustände
Reizbarkeit
Aggressivität
...


So und jetzt stellen wir uns mal eine ChirurgIn, PilotIn, ManagerIn ... vor, die von PMS betroffen ist. ;-)

Manifold hat gesagt…

- "Quelle":

Es liegen nun nachwievor keine Quellen dafür vor, dass vor 30 Jahren PMS-geplagten Frauen davon abgeraten wurde, zu operieren oder ein Flugzeug zu steuern. Auch das mit der Leistungsminderung um 20 % konnte man mir nicht nachweisen. Somit werde ich diese Behauptungen ignorieren.

Dass es PMS gibt, dass es negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit einzelner Frauen hat und dass es auch in der Gegenwart thematisiert wird, daran zweifle ich hingegen nicht.

- "PMS":

Es ist natürlich erschreckend, die schlimmsten Symptome von PMS aufzuzählen und damit zu suggerieren, dass alle Frauen für eine erhebliche Zeit jedes Monats nicht voll leistungsfähig sind und dass sie somit für den Pilotenberuf, als Chirurgen und Managerin prinzipiell nicht geeignet seien.

Als Erstes würde sich ein nüchterner Verstand fragen, wie häufig PMS vorkommt bei Frauen. Nehmen wir die englische Wikipedia als Quelle (mit dortigen Verweisen auf fundierte, medizinische Literatur) so geht die Fachwelt von einer epidemologischen Prävalenz von lediglich 3 - 30 % aller Frauen aus, die von PMS mit signifikanten Symptomen betroffen sind:

http://en.wikipedia.org/wiki/PMS#Epidemiology

Als Zweites würde sich ein nüchterner Verstand fragen, ob es für PMS schon Behandlungsmethoden und Gegenmittel gibt, welche PMS-Symptome lindern oder verhindern. Tatsächlich! Wir finden eine ganze Liste von vielfältigen Mitteln, welche die Symptome effektiv behandeln und sogar unterdrücken:

http://en.wikipedia.org/wiki/PMS#Management

Als Drittes würde sich ein nüchterner Verstand fragen, ob bei solchen Risikoberufen mit starker Belastung wie bei Piloten, Chirurgen und Managern nicht automatisch jene Minderheit der von PMS betroffenen Frauen durch medizinische und psychologische Selektionshürden ausgefiltert wird, genauso wie die wesentlich häufiger von psychischen Erkrankungen betroffenen Männer von solchen Berufen durch Tests ferngehalten werden.

PMS wird also von Hierarchisten gerne hochgebauscht und als Argument gebraucht, um Frauen von gewissen Berufen fernzuhalten – dadurch kann man dann eine allgemein fehlende Belastbarkeit und somit eine Untauglichkeit des anderen Geschlechts für anspruchsvolle Tätigkeiten konstruieren, als weitere Stütze für die Rechtfertigung ihrer vollständigen Entrechtung - doch wie wir gesehen haben, sind lediglich eine Minderheit der Frauen betroffen, sind vielfältige Gegenmittel zur Symptomunterdrückung vorhanden und gewöhnliche Selektionshürden reichen aus um dafür zu sorgen, dass Frauen in solchen Berufen kaum durch PMS in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden.

Wir haben es hier also mit einem vorgeschobenen, hohlem Einwand gegen die unbeschränkte Berufswahl der Frauen und somit gegen einen der wesentlichen Aspekte der Gleichberechtigung zu tun.

Manifold hat gesagt…

- "Einseitigkeit":

Trotz der genetisch bedingten, höheren Anfälligkeit des männlichen Geschlechts für Geisteskrankheiten, Schwachsinn und anderen mentalen Reduktionen, welche allesamt genauso einen Impakt auf die Rationalität und Belastbarkeit des Mannes haben, wird lediglich bei Frauen angeborene Einschränkungen der Geistesfähigkeiten als Begründung herangezogen, sie von Berufen auszuschliessen, für die die meisten Männer auch nicht geeignet wären.

Ein Pilot zum Beispiel muss schliesslich 100 % natürliche Sehkraft aufweisen - die meisten Männer und Frauen erwerben im Verlauf ihres Lebens jedoch eine Sehschwäche. Ein Manager muss eine Führungspersönlichkeit sein - auch eine Eigenschaft, die die wenigsten Männern und Frauen von Natur aus mitbringen. Ein Chirurg muss in der Lage sein, die natürliche Widerlichkeit der Innereien eines Menschens ignorieren zu können - doch die meisten Männern und Frauen haben von Natur aus keinen starken Magen.

Biologische Beschränkungen sind somit nicht in gleicher Gestalt präsent, aber dennoch bei beiden Geschlechtern vorhanden, so dass ein prinzipieller Ausschluss lediglich eines Geschlechts von einem Hochrisikoberuf unsinnig ist, da es einseitig, viel zu unselektiv wäre und den miefigen Geruch ideologischer Willkür aufweist.

Anonym hat gesagt…

Hallo Manifold
Du brauchst keine Behauptungen zu ignorieren. Wie ich dir bereits gesagt habe, gibt es genügend Literatur. Natürlich fallen die meisten Frauen jeden Monat darunter. Es zählen nicht nur die unter PMS und PMDS leidenden Frauen, sondern die ganze Mens.Zeit kann bei vielen dazugerechnet werden. Ich habe leider den Eindruck ,dass bei dir gilt: Was nicht sein darf, kann nicht sein. Im übrigen habe ich dich (beim ersten Mail) gefragt, wie du dazu stehst. Dann negierst du die deutsche Wikipedia und suchst Hilfe bei der englischen Ausgabe! Die Medizin ist keine exakte Wissenschaft. Und die Meinungen der Fachleute gehen oft weit auseinander. Du nennst einen Prozentsatz von 3 - 30 %, was gewiss keine klare Aussage darstellt. Im übrigen: ich bin kein Hierachist, was du gemerkt haben solltest. Letzte Frage: sind möglicherweise Trolle unterwegs.
Grüsse: Anon...

Manifold hat gesagt…

@ Anonym, 22. Oktober 2011 01:47:

- "Behauptungen ignorieren":

Wenn es so viel Literatur für diesen damaligen Konsens gibt, dann verweise doch einfach darauf, damit wir uns alle ein Bild machen können.

Denn solange du dies nicht tust, sind sie weiterhin lediglich das, als was du sie auch bezeichnest - Behauptungen, auf die ich aus Zeitgründen verständlicherweise nicht eingehen werde.

- "Ganze Menstruationszeit":

Auch wenn man statt lediglich auf PMS auf die Tage der Frau generell eingeht, findet man kaum etwas Belastendes. Die deutsche Wikipedia spricht das Thema psychische und emotionale Belastung durch die Tage erst gar nicht an und bei der englischen Wikipedia findet man lediglich, dass einige Frauen emotionale Schwankungen während ihren Tagen erleben - ohne Häufigkeitsangabe oder Schweregrad:

http://en.wikipedia.org/wiki/Menstruation#Emotional_and_psychological_experience

Interessanter ist da schon der Hinweis, dass die Menstruation durch die Pille komplett unterdrückt werden kann und allfällige Symptome genauso wie bei PMS behandelt werden können.

Die Tage der Frau scheinen also noch wesentlich weniger relevant für die Tauglichkeit der Frauen für Berufe in der Chrirurgie, im Management oder beim Steuern von Flugzeugen zu sein.

- "Englische statt deutsche Wiki":

Ich lese vorallem auf der englischen Wikipedia, so dass ich aus Gewohnheit zuerst dort nachgeschaut habe. Aber nehmen wir doch einmal den deutschen Wikipedia-Artikel. Was steht dort?

"Etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter leidet an einem prämenstruellen Syndrom, vor allem Frauen über dem dreißigsten Lebensjahr. [...] Der Schweregrad variiert. Ein Viertel [von der Hälfte aller Frauen] der betroffenen Frauen klagt über ernste Symptome und drei bis acht Prozent dieser Frauen [dieses Drittels der Hälfte aller Frauen] leiden unter einer besonders starken Form des PMS, das dann auch prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) genannt wird."

Die deutsche Version bestätigt also die englische Version (und meine Aussagen bezüglich der Häufigkeit von PMS), in welcher ausgeführt wird, dass zwischen 3 - 30 % von relevanten Symptomen des PMS betroffen sind.

Kommt noch hinzu, dass die deutsche Wikipedia auf weniger Fachliteratur bezüglich der Häufigkeit von schwereren Formen verweist, so dass die englische Wikipedia zu diesem Thema verlässlicher ist.

- "Nicht sein darf, ...":

Ich ging in meinem letzten Beitrag nur auf die beiden letzten Schreiberlinge von 21. Oktober 2011 15:58 und 20. Oktober 2011 22:07 ein, welche nur PMS/PMDS und nicht die Tage der Frau allgemein behandeln - nicht auf deinen Post, welcher die Tage der Frau allgemein ansprach, da du noch immer keine Quellen vorgelegt hast.

Ausserdem schrieb ich: "Dass es PMS gibt, dass es negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit einzelner Frauen hat und dass es auch in der Gegenwart thematisiert wird, daran zweifle ich hingegen nicht."

Du siehst also, dass dein Ausspruch, was nicht sein darf, kann nicht sein, nicht zutrifft, da ich weder geleugnet habe, dass es PMS gibt, noch dass Frauen die Tage kriegen, noch dass diese Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit haben.

Ich habe hingegen fundiert ausgeführt, dass PMS bei Frauen aus verschiedenen Gründen kein Problem in den Berufsfeldern der Chirurgie, des Managements und der Flugzeuglenkerei ist. Du darfst meinen Post gerne noch einmal durchlesen, wenn du mir nicht glaubst.

Manifold hat gesagt…

- "Wie ich dazu stehe":

Ich kann mir keine fundierte Meinung zu deinen Behauptungen bilden, da du mir noch keine Literatur angegeben hast, die ich konsultieren könnte. Sollten sich deine Aussagen hingegen bewahrheiten, dann ändert dies dennoch nichts an meiner Position.

Warum?

Weil zum einen dieser Konsens heute nicht mehr aktuell ist (und gerade bei der Zulassung zur Chirurgie versteht man keine Spässe, auch keine der feministischen Ideologie) wie du selber sagst und da höchstwahrscheinlich von einem DURCHSCHNITTLICHEN Verlust von 20 % gesprochen wird. Das heisst, dass es je nach Verteilung der Werte gut sein kann, dass etwa die Hälfte aller untersuchten Leistungen von Frauen einen geringeren Verlust aufweisen - zusammen mit den angesprochenen Behandlungsmethoden und den Selektionshürden kann also ziemlich gut dafür gesorgt werden, dass die Auswirkungen der Tage und von PMS bei Frauen in der Chirurgie und in anderen Berufsfeldern eine minimale bis gar keine Rolle spielen.

- "Medizin ist keine exakte Wisenschaft":

Da hast du Recht wenn du sagst, dass die Medizin keine exakte Wissenschaft ist. Doch 3 - 30 % ist sehr wohl eine klare, wenn auch nicht exakte Aussage und beruht auf zahllosen epidemologischen Studien, welche sich mit der Häufigkeit von PMS beschäftigen. Studien von Experten, denen ich eher vertraue als den Aussagen von Laien.

Es genügt also als Gegenargument um aufzuzeigen, dass lediglich eine Minderheit aller Frauen von PMS betroffen ist und dass von dieser Minderheit wiederum lediglich eine Minderheit schwere Symptome aufweist.

Ausserdem - wenn Medizin eine Wissenschaft ohne klare Aussagen wäre, dann wäre logischerweise auch die von dir angesprochene Literatur wertlos, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Konsequenz wäre, dass wir genau so gut aufhören könnten, über PMS und die Tage der Frau zu diskutieren, da niemand einigermassen verlässliche Aussagen über deren Häufigkeit treffen könnte.

AK-sieben hat gesagt…

Hallo Manifold

Nenn mich von mir aus Biologist, dennoch ist deine Aussage:

> Es ist natürlich erschreckend, die schlimmsten Symptome von PMS aufzuzählen und damit zu suggerieren, dass alle Frauen für eine erhebliche Zeit jedes Monats nicht voll leistungsfähig sind und dass sie somit für den Pilotenberuf, als Chirurgen und Managerin prinzipiell nicht geeignet seien.

nicht passend oder zutreffend. Klar hätte ich auch die Symptome aufzählen können, die nicht so relevant sind. Nirgendwo habe ich behauptet Frauen sollten diese Berufe nicht ergreifen.
Man stelle sich nur mal vor ... Dabei bleibe ich. Niemand kann sagen ob diese PilotIn, ChirurgIn ... davon betroffen ist. Niemand kann sagen, wenn sie betroffen ist, ob sie gerade jetzt bei meinem Flug, bei meiner Operation ... diese Probleme hat.
Und es bringt gar nichts nur die harmlosen Beschwerden zu benennen, die schlimmsten dafür, aus falscher Rücksichtnahme, unter den Tisch fallen zu lassen. Damit ist niemandem gedient, am allerwenigsten den Opfern. Gab es je eine Untersuchung oder Statistik darüber? Wieviele Opfer durch PMS wird es wohl geben?

Dein Argument

> Als Drittes würde sich ein nüchterner Verstand fragen, .. nicht automatisch jene Minderheit der von PMS betroffenen Frauen durch medizinische und psychologische Selektionshürden ausgefiltert wird,

Dein Ansinnen in allen Ehren, ein solches Verfahren würde z. B. in D gegen viele Gesetze verstossen. FeministInnen würden Sturm laufen und eben diese Tests als diskriminierend brandmarken.

Das Anhängsel

> genauso wie die wesentlich häufiger von psychischen Erkrankungen betroffenen Männer von solchen Berufen durch Tests ferngehalten werden.

ist eine Nebelkerze. Bei Männern läuft so etwas unter positiver Diskriminierung oder eben als Eignungstest.

Schön das du folgendes anbringst:

> Ein Manager muss eine Führungspersönlichkeit sein - auch eine Eigenschaft, die die wenigsten Männern und Frauen von Natur aus mitbringen.

Siehe dazu einfach mal die Frauenquote. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Manifold hat gesagt…

@ AK-Sieben:

- "Nicht zutreffend":

"Und es bringt gar nichts nur die harmlosen Beschwerden zu benennen, die schlimmsten dafür, aus falscher Rücksichtnahme, unter den Tisch fallen zu lassen."

Du gibst also selber zu, dass du nur die schlimmsten Symptome von PMS aufgezählt hast - vermutlich ohne dich einmal darüber zu informieren, wie häufig diese überhaupt auftreten und dass diese leicht behandelt werden können.

- "Behauptung":

Ich habe auch nirgends geschrieben, dass du dies behauptest hättest - ich verwendete das Wort "suggerieren". Und genau das machst du ja weiterhin, indem du dir selbst eine unbegründete Angst einredest, dass die Chirurgin, welche dich behandelt oder die Pilotin, welche dich um die Welt fliegt, von schwerstem PMS betroffen sein könnte.

Doch wir haben schon gesehen, dass diese Angst unbegründet ist, denn einerseits ist PMS selten, es kann medikamentös behandelt werden und Selektionsverfahren halten untaugliche Pilotenanwärterinnen und Chirurgie-Anwärterinnen von den Berufen fern.

- "Opfer":

Dass es dazu keine Studien oder Statistiken gibt, kann daran liegen, dass PMS in der Praxis in Hochrisikoberufen keine Rolle spielt. Dies würde sich mit meiner Argumentation decken, dass es genügend Mittel und Wege gibt um die Auswirkungen von PMS bedeutungslos in solchen Berufen zu machen.

Dies ist jedenfalls wahrscheinlicher als eine feministische Verschwörung, für die es keine Belege gibt.

- "Gegen Gesetze verstossen":

Medizinische und psychologische Eignungstests sind obligatorisch für Männer und Frauen, die Piloten werden wollen. Siehe dazu auch die für alle Mitgliedsstaaten verbindliche EU-Verordnung Nr. 216/2008, deren Implementierungsregeln detailliert festhalten, welche medizinischen und psychologischen Tests und Bedingungen Piloten beiderlei Geschlechts erfüllen müssen:

http://tinyurl.com/6yrgtxx

Du kannst selber nachlesen, dass unter den psychologischen Tests nahezu sämtliche Symptome für PMS und für die Tage aufgeführt sind (mitsamt mood disorder, neurotic disorder, personality disorder, mental disorder, etc.), welche als Ausschlusskriterien für Pilotenanwärter und aktive Piloten beiderlei Geschlechts genannt werden.

Davon ist kein Geschlecht ausgenommen - im Gegenteil, es würde gegen europaweite Gesetze verstossen, wenn für Frauen Ausnahmen gemacht werden würden.

Ausserdem müssen Piloten in Deutschland zunächst 2500 Flugstunden vorweisen können, bevor sie die Gesamtverantwortung für ein Passagierflugzeug übernehmen dürfen - während dieser sehr langen Probezeit würde jegliches Anzeichen einer allfälligen Leistungsverminderung durch PMS bei einer Pilotin offensichtlich werden.

Flugunternehmen könnten sich ein laxeres Selektionsverfahren für Frauen auch gar nicht leisten, da die Kosten für Nachsichtigkeit an Menschenleben so gewaltig wären, dass keine feministisch motivierte Klage zugunsten lascherer Aufnahmebedingungen für potenzielle Pilotinnen vor Gericht jemals eine Chance hätte - auch im feministisch verseuchten Deutschland der Gegenwart nicht.

Deine Angst vor weiblichen Piloten ist also unbegründet.

(Ähnliche Vorschriften und Verfahren gibt es sicherlich auch für Chirurgen, aber ich denke mal, der Einsicht kommt rüber)

Manifold hat gesagt…

- "Nebelkerze":

Männer leiden wesentlich häufiger als Frauen an Farbenblindheit und Sehschwächen. Weshalb hast du dann keine Angst, wenn ein Mann deinen Flug lenkt? Genau, weil du weisst, dass der Pilot durch umfangreiche Eignungstests auf seine Sehtüchtigkeit geprüft wurde.

Da diese Eignungstests auch psychologische Phänomene umfassen und für beide Geschlechter gelten, wie ich bereits vorher dargelegt habe, ist deinen Ablehnung von Pilotinnen aus biologischen Gründen einseitig und willkürlich, da du entgegen den Fakten indirekt behauptest, dass bei Frauen weniger umfassend auf die Flugtauglichkeit geachtet wird als bei Männern - ohne dass du dafür auch nur Belege vorweisen konntest (so bezeichnest du meine Aussage bezüglich der umfassenden Selektionsmethoden als Hindernis für die Leistungsminderung durch PMS in solchen Berufen sinngemäss als ein unmögliches "Ansinnen").

Die einzige Nebelkerze hier ist also deine unbegründete und einseitige Angst vor Pilotinnen.

- "Frauenquoten":

Du versuchst hier wohl zu suggerieren, dass eine feministische Einflussnahme auf die Besetzung von Vorstandsposten in Form von Frauenquoten automatisch auch die postulierten, lascheren Aufnahmebedingungen für Pilotinnen indirekt bestätigen würden - doch das ist lediglich Feministinnen-Logik, welche zwei völlig verschiedene Bereiche miteinander gleichzusetzen versucht.

Nur habe ich noch nie eine Feministin gesehen, welche eine Quote für den Pilotenjob gefordert hat, wie Savvakis einmal sagte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies auch in Zukunft nicht auftreten wird, da ein allfälliges Scheitern von Frauen in diesem Hochrisikoberuf schlecht für das feministische Frauenermächtigungsprojekt aussehen würde.

Anonym hat gesagt…

Hallo Manifold
Es sind zwei verschiedene Teilnehmer an unserem Diskurs. Du verwechselst sie manchmal in deinen Voten. Uebrigens deine theologischen Abhandlungen sind m.E. gut. Allerdings schreibst du kein Wort über das Naturrecht. Ich bin derjenige mit den 20 %. Und zwar unter Einbeziehung der gesamten Menstruationsproblematik. 6 Tage pro Monat entsprechen rund 20 % der Aktivzeit. Freud wurde einmal gefragt, auf was er eine bestimmte Aussage stütze. Auf Weltbeobachtung lautete seine Antwort. Ich sehe fast regelmässig die Sendung "Nachtstudio" (Eine Sendung mit Intellektuellen, insbesondere Akademiker. Dabei ist mir aufgefallen, dass vieles nicht sofort belegt werden kann. Du stellst männliche Sehschwäche auf die gleiche Ebene wie Mens.-Beschwerden etc. Auch Frauen können Sehschwächen haben. Mens.Beschwerden sind jedoch eine weibl. Konstante. Deine Vergleiche hinken gelegentlich.
Abschliessend noch eine tiefsinnige Aeusserung von Peter Sloterdizk (im Zusammenhang mit dem 150jährigen Geburtsjubiläum von Rudolf Steiner): Er bezeichnete den eigenwilligen Denker ganz nebenbei als denjenigen mit der Allwisser-Neurose!
Grüsse Ano...

Frauenhaus hat gesagt…

Bitte korrigieren: "Der Maskulismus wehrt sich zusmamen mit der restlichen"

Manifold hat gesagt…

@ Frauenhaus:

Danke für den Hinweis.