Heul doch und kauf dir 'nen Dauerlutscher. Oder was soll man sonst zu armen Mann-Opfern sagen? von Meredith
Immer wieder einen Grunzer wert sind ja die feinen Freiheitskämpfer von der Männerrechte-Fraktion. Das sind ungefähr drei Typen in der Bundesrepublik, die sich bei jeder feministischen Diskussion im Internet und, äh, in Berlin, zu Wort melden, um für die Gleichberechtigung der Männer in dieser ach-so-matriarchalischen Gesellschaft einzutreten.
Alleine MANNdat, Väteraufbruch für Kinder und die deutsche Männerpartei haben schon gegen tausend Mitglieder. Und weitere tausend schreiben regelmässig in Foren, Blogs und auf Websites ihre zornige Wut über die Situation des Mannes in Deutschland nieder. Doch das ist nur der harte Kern. Wieviele Zehntausende beschäftigen sich mit maskulistischen Gedanken und der Männerdiskriminierung ohne die Männerbewegung gross zu kennen? Denkt ihr, dass der durchschnittliche Mann blind ist für das, was sich um ihn herum abspielt?
Männergruppen und Männerrechtler gibt es weltweit. Vorallem in den USA sind sie sehr präsent und zahlreich vertreten. Aber auch in England, Israel, Neuseeland, Indien, Südafrika und zahlreichen Staaten hier in Europa und sonstwo gibt es immer wieder Meldungen von Aktivitäten von Männerrechtlern.
Sie finden, Frauen sollten erst mal zum Wehrdienst herangezogen werden, bevor sie hier Lohn-Gleichberechtigung verlangen.
Mir und vielen anderen Maskulisten wäre es lieber, die "allgemeine" Wehrpflicht für Männer abzuschaffen. Und die Lohn-Gleichberechtigung ... Darüber werde ich auch noch bald bloggen. Beim Mythos, dass Frauen 20 % (Oder wieviel war es jetzt noch mal? Die Zahl schwankt immer so zwischen 5 und 30 % je nach Radikalität der Emanze), gibt es schliesslich noch einiges, was richtig gestellt werden muss.
Bei Abtreibungsdebatten beklagen sie gern das seelische Trauma des Erzeugers, der, ohmeingott, KEIN MITSPRACHERECHT hat.
Jede Frau hat das Recht zu entscheiden, wann, wo und mit wem sie Kinder zeugt und ob sie den Prozess irgendwo in der Mitte abbrechen will. Wäre es da nicht konsequent, für uns Männer ein Vaterschaftsverweigerungsrecht einzuführen? So etwas wie eine männliche Rechtsvariante, wenn wir das Kind nicht wollen? Wäre das nicht gerecht, angesichts der weiblichen Tötungsprivilegien? Schon einmal darüber nachgedacht, dass uns all jene abgetriebenen Menschen jetzt bei der Finanzierung unserer AHV (Rentenvorsorgesystem der Schweiz) fehlen???
Sie finden, Jungs werden in der Schule sy-ste-ma-tisch von fiesen Frauenlehrerinnen benachteiligt, überhaupt trippele die (selbstredend schlimm-schlimme) Verweiblichung unaufhaltsam auf Killerstilettos voran.
Das stimmt auch. Nicht nur MANNdat hat es in ihrem Bericht zusammengefasst. Sondern auch von offizieller Stelle wird dies in Deutschland bestätigt.
Nämlich hätten Frauen eh schon die Medien im Griff und sogar die CDU mache jetzt frauenfreundliche Politik. Und wo bleiben da die Männer und ihre Rechte?
Jede Partei, die sich für die Erhaltung des Wehrzwangs und des Zivildienstes nur für Männer einsetzt, ist männerfeindlich!
Wir Femi-Nazis, wie sie uns gerne nennen, würden die echte Bestimmung der Frau kaputt machen und den Männern das Leben schwer.
Wie süss, die "echte Bestimmung der Frau". Und die wäre?
Wenn sie schlecht drauf sind, nennen sie uns hässlich. Wenn sie lieb tun, reden sie von der “wahren Gleichberechtigung” und reden auf die Frauen ein, sie müssten sich für alle Geschlechter einsetzen, wenn sie es ernst meinen.
Brüder! Verschwendet nicht eure Zeit, Frauen von den Belangen der Männerbewegung zu überzeugen. Überzeugt lieber andere Männer, denn Frauen sehen keinen Sinn darin, sich für die Belange von potentiellen Zahleseln einzusetzen. Wer würde denn zum Beispiel nicht auf Parkplätze nur für sein eigenes Geschlecht verzichten wollen?
Wenn man aber hinter den Schleier des Gleichheits-Gelabers guckt, muss man immer wieder feststellen, dass es hier um eine extrem reaktionäre Agenda geht,
Ist es extrem reaktionär, wenn ich die Berücksichtigung der Männer bei der Gleichberechtigung verlange? Ja? Dann bin ich eben extrem reaktionär. Merkt euch! Nur jene Personen werden euch extrem reaktionär nennen, wenn euer politischer Einsatz sich gegen ihre eigenen Interessen richtet. Und Feministinnen haben absolut kein Interesse daran, dass Männer auch einmal berücksichtigt werden. Denn sonst ist es bald aus mit dem goldigen Privilegienfluss nur für Frauen.
auf der, kurz gesagt, ein fundamentalistische Familienbild über alles gestellt wird.
Ehe bedeutet Ausbeutung und Versklavung des Mannes. Wer als Mann heute heiratet, wird die ganze Wucht des einseitig Frauen bevorzugende Rechtssystem am eigenen Leib zu spüren bekommen. Fragt doch mal bei Väteraufbruch für Kinder nach, was ich meine. Die können euch davon ein paar "Erlebnisberichte" geben ...
Leserinnen und Leser, ihr kennt die auch, nicht wahr?
Natürlich, ich bin einer von ihnen.
Die Taz ist dem Phänomen MANNdat, “Väteraufbruch” et. al. nachgegangen und hat das belegt, was eigentlich schon zu vermuten war: nämlich, dass diese Leute aus dem hinterrechtesten Eck kommen und sich insbesondere in der rechtskonservativen Zeitung Junge Freiheit feiern.
Diesen Artikel aus der Taz habe ich hier schon auseinander genommen und gezeigt, dass er ein Haufen sinnfreier Schwachsinn ist.
Als Diskussionspartner sind sie daher nicht wirklich ernst zu nehmen – zumal sich ihre Argumente ja meistens mit dem kleinen Zeh entkräften lassen.
Ich hab' da andere Erfahrungen. Feministinnen werden in Diskussionen sehr schnell persönlich und schlagen verbal unter die Gürtellinie, um mich zum Schweigen zu bringen und ihre argumentative Armut zu verschleiern. Lest meinen Blogeintrag zum Thema "Wo werden Männer diskiminiert?" einmal durch und ihr wisst, das diese Dinge nicht weggeredet werden können. Oder wollen Feministinnen etwa leugnen, dass nur Männer im deutschsprachigen Raum zu sexistischen Zwangsdiensten gezwungen werden?
Andererseits zählt der Taz-Autor auch auf, in welchen Leitmedien das Thema “arme, vernachlässigte, identitätskriselnde Männlichkeit” schon alles aufgenommen wurde:
So profiliert sich Frank Schirrmacher, der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, mit Klageliedern über den Bedeutungsverlust des Mannes. Schon vor Jahren schrieb er Frauen die öffentliche Deutungshoheit zu - weil sie als Moderatorinnen den politischen Männerrunden die Stichworte liefern. Später machte er Mütter für niedrige Geburtenzahlen verantwortlich - weil sie ihre natürliche Aufgabe als “Hüterinnen der Flamme” und “natürlicher Kitt” in den Familien vernachlässigten. Spätestens mit der Zeit-Serie über “Männer in Not” und nach diversen Spiegel-Titeln über das, “Was vom Mann noch übrig ist”, kann von Medienboykott nun wirklich keine Rede sein.
Ich verweise hier noch einmal auf meine Auseinandersetzung mit diesem polemischen Artikel. Nach dessen Lektüre werdet ihr verstehen, dass die momentane "Medienpräsenz" des Mannes kaum den Interessen und Problemen der Männer gerecht wird.
Und das gibt irgendwie zu Sorge Anlass. Mir wurde neulich auf einer Party klar, wie weit diese Debatte schon vorgedrungen ist. Ein guter Freund, der sehr klug ist, wenn er auch in Frauensachen nicht gerade auf festem Fuß wandert,
Das heisst: Nicht ihrer Meinung ist.
offenbarte mir in trunkenem Zustand, er sei ja - wie ich! - auch Feminist, also, genauer, Maskulinist.
Obwohl der Junge wohl keine Ahnung hat - denn es heisst Maskulist - scheint er sich für die Belange der Männer beim Thema Gleichberechtigung zu sensiblisieren. Das ist ein gutes Zeichen!
Und das schlimmste daran war, dass er den Unterschied wirklich nicht verstanden hatte (und sich das auch nach meinen Brut-seligen Erklärungsversuchen nicht änderte). Ich muss sagen, in Diskussionen höre ich – von schlauen Männern – wirklich oft das Argument, es gehe ja auch um die Männer und man müsse den Männern ja auch helfen, sich in der veränderten Welt zurechtzufinden.
Im Ernst? Männer sind auch Menschen mit Rechten? Das wusste ich ja gar nicht. Gut dass das mir mal jemand sagt!
Dazu sage ich mittlerweile nur noch: Entschuldigung, aber die Männer müssen das schon vor allem selbst machen.
Glaube mir, das tun wir auch. Und wie. Diese Feministin, zum Beispiel, hat jetzt schon Angst vor uns, obwohl wir noch nicht einmal den "Marsch durch die Institutionen" - und somit an die Schalthebel der Macht - wirklich begonnen haben. Dorthin, wo die Feministinnen schon seit dreissig Jahren Männerdiskriminierung öffentlich praktizieren.
Nicht, dass ich euch nicht anfeuern würde dabei. Aber der Feminismus hat schon mit den Frauen alle Hände voll zu tun – der kann und will sich nicht auch noch um die schlimmen Sorgen der armen Männis kümmern.
Sage mir, Mädchen, wo werden Frauen HEUTE hier in Europa diskriminiert? Werden sie auch zum Dienst an der Waffe gezwungen um sich im Notfall erschiessen zu lassen? Werden ihnen Kuckuckskinder in die Schuhe geschoben? Sterben sie sechs Jahre früher? Oder müssen sie als Arbeitssklaven der Gesellschaft den Wohlstand, Luxus und den Lebensabend von weniger leistungsbereiten und arbeitswilligen Individuen finanzieren?
Problem ist nur: Was tun, wenn manche Männer sich wirklich einreden, sie seien jetzt die Benachteiligten?
Ich wünschte, es wäre so. Denn dann müsste ich mich nicht mit Artikeln wie diesen auseinandersetzen ...
Haben wir jetzt dann bald den “Opfer-Maskulinismus” an der Backe?
Nachwievor, es heisst Maskulismus, nicht Maskulinismus.
Und was machen wir dann? Reden? Händchen halten? Hey, coole Jungs – was sagt ihr dazu? What shall we do with the “Mann in der Krise”? Gibt’s den wirklich? Und wenn ja, wie sieht er aus?
Wie wäre es, sich einfach einmal sachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen?
(Nicht nur äußerlich, versteht sich. Der Mann von heute hat ja, wie wir wissen, jetzt auch schon mit ähnlichen ästhetischen Ansprüchen zu kämpfen wie die Frau. Der Arme, das wollen wir ja nicht auch noch befeuern.)
Mein Äusseres bestimme ich selbst. Im Gegensatz zu so mancher, modebewegter Frau ...
Dank an Leser Felix für den Hinweis.
Wird sich Felix mehr und mehr seiner Lage bewusst? Denn dann besteht Hoffnung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen