Montag, 16. April 2012

Warum die EU den Feminismus propagiert

Während meinen Recherchen zum Feminismus bin ich auf diese "wissenschaftliche" Arbeit einer Feministin gestossen, welche im Rahmen einer Kritik an der aktuellen, "zu neoliberalen" und ihrer Meinung nach zu wenig weitgehenden Gleichstellungspolitik mögliche Gründe beschreibt, weshalb die EU und genauer die EU-Kommission so aggressiv feministische Forderungen hofiert und unterstützt

Hier ein bezeichnender Ausschnitt aus dieser Arbeit (S. 3):

"Welche ökonomischen und politischen Hintergründe gab es nun dafür, daß die EU-Kommission Mitte der 90er Jahre diesen Managementansatz adaptierte und unter dem Namen "Gender Mainstreaming" als drittes Konzept der Chancengleichheit der Geschlechter nach "Gleichbehandlung" (70er und 80 Jahre) und "Positiver Diskriminierung" (80er und 90er Jahre ) propagierte?

Man geht wohl nicht Fehl den neuen Anlauf in der Chancengleichheitspolitik als eine Form der Resonanz der europäischen Behörden auf den anwachsenden weiblichen Skeptizismus gegenüber dem Projekt Europäische Einigung anzusehen. Denn überraschenderweise war es das zweite Geschlecht, das zunächst in den Referenden des Jahres 1992 europäische Politik gemacht hatte, in dem es maßgeblich zunächst in Dänemark den Maastrichter Vertrag und dann in der Schweiz den EWR-Vertrag zu Fall brachte und damit die schwelende Demokratiefrage in der Union spektakulär auf die Tagesordnung setzte. Was die Medien kaum einer Erwähnung wert fanden, ist dabei ein höchst interessanter Sachverhalt. In nahezu allen europäischen Ländern stehen Frauen dem "Projekt Maastricht " deutlich skeptischer gegenüber als der männliche Teil der Bevölkerung. Diese tiefe Skepsis der Frauen kam 1994 auch in dem norwegischen Referendum und in vielen EuroBarometer-Umfragen zum Ausdruck. Nur 28 Prozent der befragten europäischen Frauen hielten z.B.1996 das Konzept Binnenmarkt und den Euro für eine gute Idee. An keiner öffentlich-politischen Frage scheiden sie die Geschlechter so deutlich wie an der Europafrage. Die EU-Kommission hat daraus ihre Schlußfolgerungen gezogen: Zunächst sind Frauen in einer Expertise (Le Clerg- Bericht 1993) als wichtige Zielgruppe identifiziert worden, bald darauf sind zu einer "prioritären Zielgruppe" der europäischen Kommunikationspolitik avanciert. In Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Pekinger UN-Konferenz im Jahr 1995 und verstärkten Kontakten zur entwicklungspolitisch ausgerichteten internationalen Frauenszene wurde der Begriff "Gender mainstreaming" gefunden und übernommen (Braunmühl 2000, 140). 

Erklärtes Ziel der europäischen Kommission war es mit dem neuen Ansatz - der so wohl tönende Begriffe wie Partizipation und Transparenz nutzt, eine "neue Partnerschaft" zwischen europäischer Kommission und frauenpolitischer Basis in den Ländern zu begründen und damit zum Abbau des Demokratiedefizits beizutragen. Insofern ist die GM-Politik der EU-Behörden - obwohl sie sich der Bezeichnung nach an beide Geschlechter richtet - eine speziell auf die Zielgruppe "Frauen" zugeschnittene Konsensstrategie, ein Politikansatz, mit dem man "Vertrauen zurückgewinnen will" (Schunter-Kleemann 1993, 471)."

Man muss natürlich immer kritisch sein, wenn es um Äusserungen von Feministinnen geht, doch hier muss ich für einmal einer Feministin zustimmen - denn es ist allgemein bekannt, dass sich Politiker westlicher Länder heftigst um die weiblichen Wählerstimmen streiten und Brüssel traue ich einen genügend ausgeprägten Machtinstinkt zu, naive Feministinnen und damit vermeintlich einhergehende, weibliche Sympathie mit wohl platzierten Genderphrasen und Quoten-Drohungen zu ködern. 

Dies wiederum würde für uns bedeuten, dass der Feminismus nur so lange hofiert wird, wie er den europäischen und nationalen Politikern nützlich ist - sei es als Magnet für Frauenwahlstimmen oder zur Ankurbelung der Wirtschaft mit zusätzlichen weiblichen Steuerzahlern durch die Karrierefixiertheit der feministischen "Heilsbotschaft". 

Doch was, wenn immer mehr Männer aufgrund unserer Aufklärungsarbeit aufwachen und vermehrt Wert auf Männnerrechte in ihrem Wahlverhalten zu legen beginnen? Was wenn immer mehr Männer dieser männerfeindlichen Gesellschaft den Rücken kehren, wegen einseitigen Familien- und Scheidungsgesetzen immer seltener heiraten und als Unterhaltsflüchtling oder Sozialhilfe-Bezieher den Fortbestand des gynozentrischen Systems gefährden? Was wenn der Feminismus durch unsere ständigen Angriffe auf dessen Legitimität irgendwie jegliches Gesicht in der Öffentlichkeit verliert, so dass jeder, welcher sich damit assoziiert, sich automatisch die Finger verbrennt?

Dann sollten sich in Folge dessen auch die Prioritäten der politischen Eliten verlagern - weg vom Feminismus, hin zum Maskulismus. Wir befinden uns in vielen Aspekten diesbezüglich schon auf dem richtigen Weg, denn einerseits wird die antifeministische Männerrechtsbewegung von Jahr zu Jahr stärker und andererseits entfremdet der um sich greifende Feminismus in Europa immer mehr Männer von der gynozentrisch fixierten Gesellschaft.

Alleine schon die entlarvenden, dummdreisten Forderungen nach Frauenquoten in aller Öffentlichkeit wird unzählige Männern ins Grübeln gebracht haben - und nicht wenige von diesen nachdenkenden Männern kommen zu für den Feminismus unbequemen Schlussfolgerungen. Was sie wiederum eher empfänglich für die Anliegen unserer Bewegung macht. Eigentlich müsste man also den kreischenden und sich vor den Augen aller selber entlarvenden Feministinnen sogar für ihr unbewusstes Engagement für die Männerrechtsbewegung danken.

1 Kommentar:

Clochard hat gesagt…

Hi Manifold,
es ist ja nicht so, daß man diese Sachverhalte vorher nicht gewußt hätte, trotzdem ist es schön, diese Dinge auch einmal schwarz auf weiß zu lesen. Und mit der künftigen Strategie der Männerrechtsbewegung liegst du meiner Meinung nach goldrichtig.
maskulistische Grüße,
clochard