Montag, 23. April 2012

Ein Linker versucht sich am Maskulismus

Gerade habe ich auf Cuncti ein etwas wirres Interview mit dem Titel "Der wahre Maskulismus kann nur links sein" gelesen. Ich habe zwar leider nicht die Zeit, ausführlich darauf einzugehen, genauso wenig wie ich mich gerade auch nicht um dieses Manifest eines "linken Maskulismus" kümmern kann, da ich momentan mit relevanteren Themen beschäftigt bin. Nichtsdestotrotz möchte ich auf zwei Standpunkte aus diesem Interview reagieren.

So meinte der linke "Maskulist", dass die Äusserung "wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung" nicht maskulistisch sein könne:

"Die Forderung nach "wahrer Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung" ist nicht maskulistisch, da sie keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern trifft."

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe den Satz drei Mal gelesen und den Kontext mehrfach überprüft, der linke "Maskulist" sieht die Forderung nach wahrer Gleichberechtigung mitsamt Gleichverpflichtung tatsächlich nur deshalb nicht als maskulistisch an, weil sie nicht zwischen den Geschlechtern unterscheidet ... 

Ich dachte ja persönlich immer, dass sich Männerrechtler immer an der einseitigen, feministischen Interpretation der Gleichberechtigung, die daraus erwachsende Privilegierung der Frauen und die Ignoranz von Männerdiskriminierung stören würden. Aber nun höre ich von einem linken "Maskulisten", dass wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung - also die konsequente Absage an rechtlicher Privilegierung des einen Geschlechts auf Kosten des anderen und damit DAS Mittel zur Bekämfung von Frauenbegünstigung und Männerdiskriminierung und somit die Stärkung des Maskulinen - doch tatsächlich nicht maskulistisch sei.

Gerne würde ich von diesem linken "Maskulisten" wissen, wie er sich denn die Bekämpfung von Männerdiskriminierung und Frauenprivilegierung vorstellt, so ganz ohne einen geschlechterunabhängigen Massstab, welcher von allen Menschen gleiche Rechte für gleiche Pflichten verlangt? Wie soll man denn Frauenprivilegierung und Männerdiskriminierung als Unrecht entlarven können und dadurch den Weg zu Männerrechten öffnen, wenn nicht an einem neuen Ideal, welches konsequente Gleichberechtigung unabhängig vom Geschlecht verlangt und deshalb nicht zwischen den Geschlechtern unterscheidet? 

Wird der linke "Maskulist" bei den Feministen betteln, dass sie ihn doch endlich erhören mögen? Wird er die linken Parteien, welche die menschliche Gesellschaft durch die Überwindung der männlichen erreichen möchten (wie die SPD) oder welche ausdrücklich erklären, dass die Abschaffung von Männerdiskriminierung nicht ihr Wille sei (wie die deutschen Grünen), darum bitten, Männer doch bitte genauso zu privilegieren wie Frauen?

Das ist ja gerade das revolutionäre, das geradezu bahnbrechende am Maskulismus - dass er das Ausmass an Gleichberechtigung nicht am Geschlecht des Empfängers bindet, sondern unabhängig davon allen Menschen die gleichen Rechte zu gleichen Pflichten ermöglicht. Gerade das lehrt uns ja die vierzigjährige Geschichte des Feminismus - dass wir von der geschlechterfixierten Politik weg kommen müssen, hin zu einem geschlechterunabhängigen Verständnis von Gleichberechtigung! 

In diesem Sinne ist also gerade das Pochen auf eine geschlechterneutrale Interpretation der Gleichberechtigung als gleiche Rechte und Pflichten für alle eine zutiefst maskulistische Forderung, weil nur diese eine Forderung uns erlaubt, Frauenprivilegierung und Männerbenachteiligung erst zu entlarven und anschliessend zu bekämpfen. Ironischerweise erlaubt auch gerade diese Forderung, zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden - denn bisher werden Männer in Sachen Gleichberechtigung lediglich als Täter und Sündenbock im festen Bezug auf das Opfer Frau wahrgenommen, während durch diese Forderung Männer plötzlich in diesem Bereich als Individuen sichtbar und losgelöst vom ewigen Frauenopfer als echte Menschen mit Würde unterschieden werden können. Wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung für beide Geschlechter erlaubt uns also erst, Männer losgelöst von Frauen zu sehen!

Aber was weiss ich schon - der wahre Maskulismus ist ja schliesslich links ... 

Noch amüsanter wird der linke "Maskulist" hingegen weiter unten im Text, als er sich doch tatsächlich nach einer "maskulistischen Utopie" sehnt: 

"Der Linke träumt von der klassenlosen Gesellschaft, der Braune vom Rassenstaat, der Gender-Feminist von einer Gesellschaft ohne dominierender Zweigeschlechtlichkeit (das ist krass!), aber der Maskulist? Es gibt keine maskulistische Utopie. [...] Irgendeine Altfeministin [er verlinkt hier den Wikipedia-Artikel von Gloria Steinem, eine notorische Männerhasserin] legte mal den Eid ab, dass der Feminismus auch den Mann befreien würde. [...] Nach allem ausgeführten muss eine maskulistische Utopie genau bei dieser Erkenntnis ansetzen: Der Mann ist verurteilt zu Armut oder Arbeit. Das ist ein linker Ansatz. Rotzfrech: Wahrer Maskulismus kann nur links sein. Eine entsprechende Utopie wurde bereits vorgeschlagen von – Ehrenrettung! – einer Frau."
 
Nicht nur, dass sich ein "Maskulist" hier tatsächlich auf eine Feministin beruft, um eine maskulistische Idealgesellschaft herzuleiten, nein, nur schon die Idee einer maskulistischen Utopie an sich ist unsinnig, wie Savvakis vor einigen Jahren schon schrieb

"1. In der Unmittelbarkeit und Übereinstimmung seiner Inhalte und Zielsetzungen gegenüber der gesellschaftshistorischen Kontinuität: Die gesellschaftshistorischen Entwicklungen, in welchen sich das Verhältnis der Geschlechter entfaltete, werden im Maskulismus nicht als ein Konstrukt abgetan, mit dem sich der Mensch - im krassen Fall jahrtausendelang - selbst unterschlug, sondern als evolvierender historischer Sachverhalt, als Prozeß also, der keinen Sprung zu seiner Weiterentwicklung benötigt, sondern einen unter weiterem Einsatz der in eben diesem Prozeß erworbenen Bewußtheit und Vernunft fortschreitenden Gang. Da so der Maskulismus keine alternative Welt voransetzt, die erst ideell erstellt und politisch durchgesetzt werden müßte, sondern ausdrücklich zur Zurücknahme solcher politischer Ambitionen und Techniken aufruft, kann er auch keine Ideologie gebrauchen, geschweige denn selbst eine sein."

Savvakis wird wohl nicht ohne Grund dies als erste These des Maskulismus formuliert haben, wenn es ihm damit nicht besonders ernst gewesen wäre. Ausdrücklich warnt er uns Maskulisten hier davor, eine romantisch verklärte, idealistische Welt in unseren Träumen zu kreieren, denn zu viele Ideologien taten in den letzten 100 Jahren genau dies - sie träumten von einem Paradies auf Erden, zu dessen Glück die Menschen mit Umerziehung und Zwang hingetrieben werden mussten. Genau so verendete der Feminismus, so dass wir uns heute mit einem umerzieherischen Staatsfeminismus herumplagen müssen, welcher uns ins Genderparadies befördern möchte. 

Doch gerade weil Savvakis nicht wollte, dass der Maskulismus das gleiche Schicksal ereilt, schiebt er bereits in seiner ersten These diesem utopistischen Wahnsinn einen starken Riegel vor, indem er auf die Beibehaltung der gesellschaftshistorischen Kontinuität ohne Brüche pocht. Gerade deshalb erstaunt auch die Utopiensehnsucht des linken "Maskulisten" - schliesslich scheint er Savvakis Texte zu kennen, wie man an einer früheren Stelle im Interview sieht, denn er zitiert ihn. 

Aber was weiss der grosse Maskulist Savvakis schon vom Maskulismus - der wahre Maskulismus kann ja schliesslich nur links sein ...

5 Kommentare:

Bombe 20 hat gesagt…

Ach, was bin ich dieser Lagerkämpfe überdrüssig... Aber zur Sache.

Auch wenn ich an einigen Stellen gestutzt habe, finde ich das Interview alles andere all "wirr". Tatsächlich habe ich lange keine so kompakte und intelligente Darstellung vieler maskulistischer Themen gelesen.

Was Guys Ansicht zu "gleiche Rechte und Pflichten" angeht: Er formuliert die Vision von etwas, das er "Humanismus" nennt, allerdings ist dieser Begriff ja schon anderweitig belegt, heute sagt man meines Wissens "Equalismus", den er als eine mögliche Bewegung sieht, die Feminismus und Maskulismus ablösen könnte und sich aus der Sicht beider Geschlechter für ebendiese Werte einsetzt.
Er sagt ja auch, der Maskulismus sei als Korrektiv zum Feminismus nötig, dürfe aber nicht dazu führen, die Höherwertigkeit des Männlichen zu postulieren. (Ich wüßte nicht, daß letzteres getan würde.) Das paßt ja durchaus zum Selbstverständnis vieler Maskulisten, die sagen, daß ihr Werk getan ist, wenn der Feminismus keinen gesellschaftlichen und politischen Einfluß mehr hat.

Ich denke, es handelt sich nicht um einen Konflikt der Werte, sondern um eine unterschiedliche Bezeichnungsweise. Er ist der Meinung, ein Maskulismus müsse zwangsläufig genauso sexistisch sein wie der Feminismus. Nun habe ich gestern erst jemandem Deinen Artikel "Der Maskulismus ist kein Feminismus mit umgekehrtem Vorzeichen" verlinkt, allerdings denke ich schon, daß dieses Thema auf zwei Ebenen betrachtet werden muß.
Die eine ist die ideelle Ebene, auf der sich der Maskulismus vom Feminismus eben durch die Forderung von ehrlicher Gleichberechtigung und -verpflichtung unterscheidet. Die andere ist aber die praktische: Formuliert der Maskulismus momentan irgendwelche konkreten Forderungen, die etwaige Probleme von Frauen verbessern sollen? Hier in Deutschland wird das Betreuungsgeld gerade kontrovers diskutiert; die dahinterliegende Frage ist aber natürlich, ob es einem Elternteil erlaubt (<- de Beauvoir) sein sollte, zur Betreuung der Kinder auszusetzen. Für mich ist die Akzeptanz dieses Anliegens ein genuin maskulistisches, aber ich weiß, daß gerade Unterhaltsopfer das anders sehen.

Ich habe es vor Längerem schon einmal formuliert: Wenn ich konkret in der Position bin, entspricht es durchaus meinem Verständnis von Maskulismus, einer Frau, die tatsächlich Diskriminierung erlebt, explizit als Maskulist zu helfen. Andererseits leben wir aber in/mit einem aus Steuergeldern gut finanzierten Staatsfeminismus, so daß ich in der Praxis dieser Frau vermutlich eher raten würde, sich an die zuständige Frauenbeauftragte zu wenden - dann ist die wenigstens beschäftigt und hat weniger Zeit, Geld für vollkommen fachfremde Vorträge oder Liederabende auszugeben.

So, dieses Fenster ist verdammt klein und ich habe keine Ahnung, ob mein Text noch zusammenpaßt, aber ich denke, Guy wollte weniger sagen, daß Maskulisten nicht für echte Gleichberechtigung und -verpflichtung streiten können, sondern daß jemand, der das tut, eigentlich das Etikett "Humanist" verdient, das er wohl als "höherwertiger" einstuft.

Wobei ich ihm an einem Punkt Recht geben muß: Wenn wir kritisieren, daß schon im Begriff "Feminismus" die einseitige Fokussierung auf die Belange der Frauen steckt, ist der Name "Maskulismus" wirklich ein wenig schlecht gewählt. Auch wenn der Inhalt sich natürlich unterscheidet - erstmal erzeugt die Parallelität Irritationen.

Und zum Schluß noch: Die ungenannte Frau, auf die Guy sich in seinem Satz mit der Utopie bezieht, ist sicher nicht Gloria Steinem, an deren Beispiel er vorher vorgeführt hat, die Feministinnen zwar behaupten, auch Männer "befreien" zu wollen, diesen Anspruch aber (fast) nie ernsthaft verfolgen. Meiner Meinung nach spricht er von Esther Vilar mit ihrer Vision von der 25-Stunden-Woche.

Bombe 20

Manifold hat gesagt…

@ Bombe20:

Ich persönlich sehe weit und breit keinen Humanismus oder Equalismus, der unvoreingenommen genug wäre, um tatsächlich in unseren Gesellschaften Männerdiskriminierungen abzuschaffen. Ich traue dies auch keiner Bewegung ausser dem Maskulismus zu, weil bisher noch jede Bewegung, die sich mit diesem Thema beschäftigt hat, in einen Gynozentrismus abgedriftet ist.

Aus dieser Sicht ist es etwas naiv, seine Hoffnungen auf einen Humanismus zu setzen.

Und gerade auch aus diesen Gründen ist das Wort Maskulismus ideal - es betrachtet wirklich alle Menschen als gleichwertig, gerade und vor allem auch die Männer, was im starken Kontrast zu den bisherigen Weltanschauungen steht, welche trotz allen gegenteiligen Phrasen die Probleme von Männern nie angehen wollten.

Von dem her liegt das Problem nicht in der vermeinlichen Einseitigkeit oder einem zwangsläufigen Sexismus des Wortes Maskulismus, sondern vielmehr bei der Heuchelei eines Equalismus oder Humanismus, der zwar viel für Randgruppen und Minderheiten getan hat und tut, komischerweise aber die Diskriminierungen von der Hälfte der Bevölkerung schlichtweg aussen vor lässt.

Oder hast du jemals einen Humanisten in der Öffentlichkeit erlebt, der aktiv gefordert hätte, die Wehrpflicht abzuschaffen und dies explizit nicht mit Pazifismus oder Kostenargumenten, sondern primär mit der Gleichwertigkeit der Männer als Menschen begründet? Ich nicht.

Und das ist gerade das Krux des modernen Humanismus - Männer kommen darin nicht als gleichwertig zu betrachtende Menschen vor, derem Probleme allein aufgrund der männlichen Würdeverletzung beseitigt werden müssten.

Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Was die Diskriminierungen von Frauen betrifft. Hier muss man vorsichtig sein, was man unter Diskriminierung versteht - nämlich gesetzliche Verletzungen der wahren Gleichberechtigung. Alle anderen sogenannten "Diskriminierungen", sind Wohlfühlprobleme im Vergleich zu jenen, welche Männer auf sich nehmen müssen. Es ist nunmal Fakt, dass nur noch Männer gesetzlich diskriminiert werden, jedoch nicht Frauen. In Folge dessen konzentriert sich der Maskulismus auf die Abschaffung handfester, gesetzlicher Diskriminierungen, die nunmal heutzutage keine Frauen treffen. Wenn dem doch so wäre, dann müssten diese natürlich auch abgeschafft werden.

Noch etwas zu Gloria Steinem. Der linke "Maskulist" verlinkt auf den Wikipedia-Artikel von Gloria Steinem als er von "irgendeiner Altfeministin" redete - sie hat geschworen, auch die Männer zu befreien. Gleich anschliessend redete er von einer maskulistischen Utopie, von der erhebliche Teile "von einer Frau" vorgeschlagen wurden. Ich persönlich meine, dass hier sehr wohl Gloria Steinem gemeint ist, da Esther Vilars Name in diesem Zusammenhang erst gar nicht gefallen ist. Aber ich sehe ein, dass man diese Stelle verschiedentlich verstehen kann.

Anonym hat gesagt…

Was Männerrechte angeht, besteht akuter Handlungsbedarf. Männerrechte werden nicht geschaffen oder verbessert durch Auseinandersetzung mit der Männerrechtsszene und der Frage, ob ihre Protagonisten politisch „rechts“ oder „links“ stehen.
Entweder man setzt sich ein für die Anliegen der Männer. Oder man bekämpft den Feminismus und seine Einflüsse. Oder beides. Aber egal, wo man politisch steht: beide Kämpfe finden auf der politischen Bühne statt.

Die etablierte Politik ignoriert Männerfragen:
Für bürgerliche Parteien existiert das Problem nicht (vermutlich ist es diesen einfach peinlich, den Feminismus offen in die Schranken zu weisen, sie wollen nicht als stockkonservativ missverstanden Wählerstimmen aufs Spiel setzen). Ausserdem sind wohlhabende Männer, wie man sie in den bürgerlichen Parteien antrifft, eher in der Lage, typische Probleme diskriminierter Männer von sich abzuwehren, weil sie die nötigen finanziellen Ressourcen haben – der durchschnittliche bürgerliche Politiker kennt typische Männerprobleme erstens nicht selber, er will sie zweitens auch nicht wahrhaben, weil er solche Probleme auf finanzielle Fragen reduziert: für ihn sind deshalb die Probleme diskriminierter Männer selbstverschuldet, eigenes Versagen, weil „diskriminierte“ Männer in ihren Augen nicht genug leisten, nicht genug Geld verdienen - andernfalls litten sie nicht unter Problemen, die sie als „Männerdiskriminierung“ beklagen. Freilich würde keiner dies eingestehen, denn es wäre ein offenes und politisch sehr inkorrektes Eingeständnis, dass Frauen mit genug Geld leicht zu „bezwingen“ sind.
Die ökologischen und linken Parteien auf der anderen Seite nehmen sich exklusiv der Sache der Frau an. Sie definieren sich sogar dadurch. Für Frauen machen sie sich stark, Männer haben in ihren Augen genug Rechte. Wobei sich gerade darin zeigt, worauf sich die linken und ökologischen Parteien fixieren: auf wohlhabende Männer. Diese haben genug Rechte, genug Ressourcen, um sich vor typischer Männerdiskriminierung zu schützen. Jene Männer aber, die mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln unter typischer Männerdiskriminierung leiden, blenden sie aus ihrer Wahrnehmung geflissentlich aus – sogenannt „linke“ Parteien.

Fazit: die Politik hat kein Gehör für Männeranliegen. Für das bürgerliche Spektrum sind solche Anliegen vor allem ein soziales, das sich erübrigt, wenn Männer genug Wohlstand erreichen. Für das linke Spektrum sind aber Frauenanliegen das Thema, allem voran zum Beispiel Lohngleichheit und Frauenquoten in Politik und Wirtschaft. Zuletzt die Nöte sozial benachteiligter Männer.
Männer, die sich für Männerrechte einsetzen, sind zurzeit ein verlorenes Häufchen, das keine Unterstützung aus der Politik erfährt. Das führt automatisch zu einer Radikalisierung eines Teils dieses Häufchens, denn Mann will sich Gehör verschaffen, verstanden werden. Kein Wunder, lassen manche manchmal Dampf im Klartext ab... und dann heisst es schon: "Nazis! Nazis!"

Weder links noch bürgerlich orientierte Männer finden bei "ihren" Politikern für männerrechtliche Anliegen Gehör. Die Politik wurstelt weiter: Gender Mainstreaming und feministische Demontage der Gesellschaft. Derweil sind sich Männerrechtler nicht einig, ob sie sich nun darüber streiten sollen, ob „links“ oder „rechts“ besser sei?

Dass ich mich weder als Maskulist noch als Antifeminist verstehe, heisst nicht, dass Feministinnen mir nicht auf den Keks gehen oder mir nicht gewahr geworden wäre, was für einen destruktiven Einfluss sie auf Staat, Politik, Justiz und Gesellschaft nehmen.
Dass ich mich weder links noch rechts bezeichne, heisst nicht, dass ich apolitisch bin. Es heisst, dass ich Sachfragen nach bestem Wissen und Gewissen beurteile - man kann Sachfragen auch unnötig ideologisieren, ich finde das aber ziemlich unpragmatisch. Männerrechtefragen erfordern freilich Pragmatismus. Denn: was sie angeht, besteht akuter Handlungsbedarf.

Anonym hat gesagt…

Wenn der rechte "Maskulismus" Männer als Opfer nicht wahrnimmt, dann ist er keiner.
Insofern ist der echte Maskulismus links, ja.

Manifold hat gesagt…

@ Anonymous, 24. April 2012 14:05:

Wo gibt es diesen ominösen "rechten Maskulismus"? Und wo nehmen Maskulisten Männer nicht als Opfer wahr?

Savvakis hat den Maskulismus ja ausdrücklich apolitisch formuliert. Es ist also hirnrissig, hier von linkem oder rechtem Maskulismus zu sprechen ...