Donnerstag, 31. März 2011

"Argumente gegen den Antifeminismus" - ein maskulistischer Kommentar Teil III

Dies ist der dritte Teil der Widerlegung einer feministischen Broschüre der Friedrich Ebert Stiftung, welche antifeministische Positionen zu entkräften versucht. Siehe Teil I und Teil II. Unser Norbert hat den im Folgenden Teil behandelten Schwachsinn auf seiner Homepage bereits kommentiert.

Dieses Mal widmen wir uns dem dritten Kapitel rund um Männerbenachteiligung, welches von unserem Lieblingspudel Thomas Gesterkrampf geschrieben wurde, der in einer geistigen Umnachtung uns Antifeministen jene Muster unterstellt, welcher der Feminismus seit vierzig Jahren anwendet. So unterstellt er dem Hinweis auf die handfeste Benachteiligung von Männern durch Gesetz, Rechtsprechung und Politik ein "plattes Gewinner-Verlierer-Schema, das an Selbstviktimisierung grenzt".

Man hat bei diesem Musterpudel das Gefühl, er hätte den penetranten Frauenopferkult des Feminismus der letzten Dekaden nicht mitbekommen. Wird etwa nicht die komplette Gleichstellungspolitik auf Frauen ausgerichtet? Wurde deren Etablierung nicht durch das laute Geschrei der Feministinnen mit dem Hinweis auf Frauen als die ewigen Opfer vorangetrieben?

Im Übrigen wird es jetzt etwas surrealistisch, denn das Gütesiegel Gesterkrampf steht für den ewig scheiternden Versuch, der Realität den eigenen ideologischen Stempel aufzudrücken. Dabei geht unser Gesterkrampf subversiv vor - er leugnet nur äusserst selten die Realität, sondern er wird versuchen, dem Leser mittels Ideologie zu erklären, warum wir ein Zebra jetzt für einen Elefanten halten sollen.

Dieser schizophrene, fast schon komödiante Stil von ihm, welcher zwischen feministischer Hörigkeit und fast schon männerrechtlerischen Positionen hin und her wechselt, liess mich schon vor einiger Zeit vermuten, ob Thomas nicht einfach ein maskulistischer Maulwurf ist, welcher den Feminismus von innen heraus diskreditieren will.

Wir werden also im Folgenden sehen, wie eine feministische Broschüre, die sich anschickte, antifeministische Positionen zu widerlegen, diese aber im Grossen und Ganzen bestätigen muss. 

"3.1. Männer sind häufiger arbeitslos als Frauen."

Zunächst versucht Gesterkrampf damit abzulenken, dass für eine kurze Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung mehr Frauen als Männer ohne Jobs waren. Doch "im Laufe der 1990er Jahre kehrte sich die Entwicklung um: Die Arbeitslosenquote der Männer stieg in West- wie Ostdeutschland [...], nach der Jahrtausendwende übetraf sie erstmals die der Frauen.". Da zerschellt der Ideologe aber hart an der felsigen Realität.

- "Teilzeitarbeitende und geringverdienende Frauen werden nicht als arbeitslos erfasst":

Diese Frauen haben immerhin noch einen Job im Gegensatz zu komplett arbeitslosen Männern, von denen es erst noch mehr gibt, wie Gesterkrampf widerwillig zugeben muss. Viele Frauen arbeiten freiwillig Teilzeit oder haben keine Lust Karriere zu machen oder sich für eine anspruchsvollere Stelle weiter ausbilden zu lassen.

Gesterkrampf versucht hier die Realität zu verzerren, indem er mit Frauen im Niedriglohnbereich von den höheren Arbeitslosigkeitszahlen der Männer abzulenken versucht.

- "Männer sind nachwievor auf dem Arbeitsmarkt privilegiert":

Hier versucht Gesterkrampf trotz höherer Zahl an Arbeitsunfällen, höherer Belastung und die handfeste Benachteiligung der Männer durch Frauenbevorzugung durch diffuse Klischees wegzureden. So behauptet er, dass man ihnen "die Funktion des (Haupt-)Ernährers und Frauen die (Haupt-)Verantwortung für Fürsorge" zuschreibt. Bei Gesterkrampf sind diese Klischees dann auch noch "von einer staatlich geförderten geschlechtsspezifischen Bereichstellung" gekennzeichnet. Doch dies würde heissen, dass in Deutsch-Femistan, wo eine viele Millionen schwere, feministische Gleichstellungspolitik vorherrscht, urplötzlich traditionelle Rollenbilder von der Regierung propagiert werden würden. Nur wo geschieht dies genau? Etwa im feministisch verseuchten Bundesministerium für alle ausser Männer?

Gesterkrämpfchen belegt nicht, wo genau der feministisch unterwanderte deutsche Staat das traditionelle Rollenbild fördert.

- "Handwerkliche und erzieherische Berufe werden unterschiedlich bewertet und entlöhnt":

Hier setzt unser Musterpudel Berufe aus zwei völlig verschiedenen Branchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, gleich um anschliessend darüber zu klagen, dass die Löhne und Ansichten zu diesen Jobs nicht gleich seien. Leider teilt uns der ungläubige Thomas auch nicht mit, wie wir jetzt dadurch Frauen als die noch grösseren Opfer als die Männer wahrnehmen sollen.

Gesterkrampf vergleicht hier Äpfel mit Birnen.

"3.2. Jungen sind die Bildungsverlierer."

Hier verfährt er genau gleich - er zählt auf, dass weniger Jungen aufs Gymnasium gehen, häufiger ohne Abschluss bleiben und mehr Schwierigkeiten beim Lesen haben. So ziemlich alle Fakten, welche auch Männerrechtler anführen und welche normale Menschen über allfälligen Handlungsbedarf nachdenken lassen. Sogar die Feminimisierung der Schulen in Form eines fast zu 90 % weiblichen Lehrkörpers wird offen zugegeben. Wie geht also der Thomas hier vor? Genau - er bagatellisiert und dekonstruktioniert.

- "Vorallem Arme und Migranten betroffen":

Jeder zehnte Junge ohne Migrationshintergrund verlässt die Schule ohne Abschluss. Es ist war, dass Junge mit Migrationshintergrund häufiger von diesem Problem betroffen sind, doch die Bildungsmisere der Jungen auf Migrationshintergrund und Armut zu reduzieren, heisst, ein erheblicher Teil der Betroffenen zu ignorieren. Gesterkrampf verweist auf die Expertise "Schlaue Mädchen - Dumme Jungen" des Deutschen Jugendinstitutes und nennt sie "sehr differenziert". Doch Männerrechtler haben in einer Stellungsnahme ausführlich dargelegt, dass dieser Bericht verkürzend und einseitig sei und feministische Positionen in der Bildungspolitik verteidige. Deutlich haben sie aufgezeigt, wie die Schuld an der Misere allein den Jungen angehängt wird, Verantwortliche bewusst Jungenförderung blockieren und nach mehr Gender Mainstreaming verlangen, welche sich bei näherem Hinsehen als reine Mädchenförderung entpuppt. 

Die Ursache liegt nicht bei Armut oder Migrationshintergrund, sondern an einer bewusst feministisch arbeitenden Bildungspolitik, welche Jungenanliegen zugunsten von Mädchenförderung ausklammert.

- ""Die Jungen", die automatisch benachteiligt seien, gibt es nicht":

Dies ist der klassische Femispruch, wenn eine andere Menschengruppe den Frauen das Opfermonopol in einem Bereich wegzunehmen droht. Doch bei der feministischen Bildungspolitik sind alle Jungen alleine wegen ihrem Geschlecht betroffen - viele von ihnen schaffen es trotz den Steinen, denen man ihnen in den Weg legt, gut voranzukommen, doch einen Nachteil alleine aufgrund des Geschlechts erfahren sie allemal. So wies schon die Hamburger Lern-Ausgangs-Untersuchungs (LAU) aus dem Jahr 1996 darauf hin, dass Jungen für dieselbe Leistung schlechtere Noten erhalten als Mädchen und bei den Lehrkräften seltener als gymnasialgeeignet angesehen werden. Jungen müssen aufgrund von belegter Benachteiligung für die gleichen Noten mehr leisten als Mädchen. Dies wurde von der IGLU-Studie 2005 erneut bestätigt und wurden in der Untersuchung von 2007 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgegriffen. Die Benachteiligung der Jungen ist inzwischen auch in den Medien angekommen. Die Verantwortlichen sind sich diesen Tatsachen durchaus bewusst - doch sie wollen (aus ideologischen Gründen) nicht angemessen darauf reagieren.

Man kann diese Fakten mit Dekonstruktionismus, der sich lediglich auf der linguistischen Ebene bewegt, nicht einfach weg reden. Würde man umgekehrt bei einer Frauenbenachteiligung den Einwand akzeptieren, dass es "die Frauen" nicht gibt und somit die Klage unangebracht sei?

Man kann die Jungendiskriminierung in deutschen Schulen nicht wegreden.

- "Frauen- und Mädchenförderung braucht's immer noch!!!"

Der nationale Bildungsbericht 2010 sagt ganz klar, dass die "besondere Aufmerksamkeit sollte künftig den Jungen zukommen, die an Förderschulen stark überrepräsentiert sind.“ Angesichts der bekannten, ausführlich belegten und grassierenden Jungenbenachteiligung noch davon zu phantasieren, dass eine Frauen- und Mädchenförderung immer noch nötig sei, entspringt schlichtweg ideologischem Wahn und deutet auf eine tief sitzende Verachtung für Jungen hin.

Frauen- und Mädchenförderung ist angesichts der Realität der Jungenbenachteiligung nicht rechtfertigbar und gehört abgeschafft.

(Übrigens: In einem Interview mit der GEW hat Gesterkrämpfchen gesagt, dass man die "Bildungsbenachteiligung" der Jungen nicht verharmlosen sollte, während er in dieser jetztigen Broschüre offensichtlich das Problem herunterzuspielen versucht. So schrieb er: "Ich würde
auch das Thema Bildungsbenachteiligung von Jungen nicht unterschätzen, man sollte das nicht verharmlosen.")

"3.3. Die Männergesundheit wird vernachlässigt."

Hier haben wir ausnahmsweise nichts zu meckern.

Gesterkamp erwähnt, dass die kürzere Lebenserwartung der Männer nicht biologisch determiniert ist, wie gewisse Feministinnen behaupten und verweist dazu auf die Kloster-Studie, welche belegt, dass Mönche genauso alt werden wie Nonnen. Viele Männer würden ihre Gesundheit vernachlässigen und seltener Vorsorgeangebote nutzen - doch er weist darauf hin, dass diese seltener für Männer existieren und seltener von der Versicherung gedeckt werden würden im Gegensatz zu den äquivalenten Angeboten für Frauen.

Ausserdem beklagt er, dass der Staat sich nicht für krankmachende Faktoren bei Männern kümmert und weist darauf hin, dass der erste Männergesundheitsbericht privat finanziert wurde - im Gegensatz zu den staatlich finanzierten Frauengesundheitsberichten. Diese Vernachlässigungen bezeichnet Gesterkamp offen als "Versäumnisse der Vergangenheit", welcher er einer fehlenden Männer-Gesundheitslobby zuschreibt.

Gesterkamp erkennt klar den Handlungsbedarf in Sachen Männer-Gesundheit.

"3.4. Frauen sind ebenso gewalttätig wie Männer."

- "Gewalt an Männern ist kein Argument. Basta!":

Gesterkrämpfchen erwähnt, dass Gewalt an Männern durch Frauen und Männern ein alltägliches Phänomen ist, welches häufiger stattfindet, als bisher vermutet. Allerdings dürfe das kein Argument sein, denn es sei "falsch und unredlich" und das man nicht im "populistisch gewendeten Geschlechterkampf" "missbrauchen" dürfe, zitiert er Hans-Joachim Lenz. Da haben Leute offensichtlich Angst, dass die Klischeevorstellung der armen und unschuldigen Frauenopfer ins Wanken gerät und dass die Menschen auf die bisher ignorierten wahren Opfer der Gesellschaft aufmerksam werden - die weissen, heterosexuellen Männer.

Darf Gewalt nur dann angesprochen werden, wenn feministisch konforme Opfergruppen betroffen sind? Sind Gesterkrämpfchen und Co. so dermassen unmenschlich, dass sie die Menschen nach ihrem Wert innerhalb der feministischen Weltsicht zugestehen, ob sie ihre Gewalterfahrungen thematisieren dürfen oder nicht? Wie würde die Gesellschaft reagieren, wenn man den Frauen verbieten würde, ihre Gewalterfahrungen öffentlich zu machen?

Gewalt an Männern ist real und da Männer gleichwertige Menschen sind, müssen auch ihre Gewalterfahrungen mindestens im gleichen Ausmass wie jene der Frauen thematisiert werden.

"3.5. Vätern werden die Kinder entzogen."

Erneut übt Gesterkamp sich im Spagat zwischen feministischer Ideologietreue und männerrechtlerischen Positionen, indem er das lange Zeit fehlende gemeinsame Sorgerecht anspricht. Er weist darauf hin, dass Väterrechtler den Familiengerichten eine tendenziöse Rechtsprechung zu Gunsten der Mütter vorwerfen. Erhofft sich dieser Pudel etwa einen Posten in der kommenden maskulistischen Ordnung? Oder hat sein Gewissen hier kurzfristig erneut die Oberhand gewonnen?

- "Frauen haben manchmal gute Gründe, alleine über das Kindeswohl zu entscheiden."

Gesterschlamp weist nicht darauf hin, was diese ominösen Gründe sein könnten. Egoismus? Rachesucht? Geldgier? Schliesslich garantiert das Kind ein langfristig fliessender Geldbrunnen über dessen Funktionstüchtigkeit der Staatsfeminismus eifrig wacht. Man soll den Frauen keine niederen Motive unterstellen - doch wenn man Frauen (und Männern) grosszügig die Gelegenheit dazu gibt, dann werden sich oft genug niedere Motive durchsetzen.

Der Staatsfeminismus gibt den Mütten zu viel Spielraum für den Missbrauch auf Kosten einer gemeinschaftlichen Lösung und zum Schaden des Kindeswohls.

- "Manche Väter zahlen keinen, zu wenig oder gar keinen Unterhalt."

AN diesen Zuständen ist die feministische Familienpolitik schuld, welche den Vater dämonisiert, entrechtet und auf seine finanziellen Pflichten reduziert. Doch wir haben es hier mit Menschen zu tun. Menschen, die es nicht ertragen können, dass man ihnen ihre Kinder weggenommen hat und ihre Beteiligung am Leben ihres Nachwuchses auf finanzielle Transaktionen zwangsreduziert hat.

Wenn Väter zu Zahleseln ohne Rechte am Kind degradiert werden, dann muss man sich nicht wundern, dass sie sich verraten fühlen und dass ihre Zahlungsbereitschaft nachlässt.

"3.6. Die Medien ignorieren unsere Anliegen."

 - "Zeit, Focus und Spiegel bringen hin und wieder antifeministische Artikel":

Gesterkrampf hat das Gefühl, wir hätten bereits das Medienmonopol auf unserer Seite, nur weil die vor einigen Jahren noch stramme feministische Linie und die dreiste Lügerei aller Medien langsam aber sicher einer ausgewogeneren Berichterstattung weicht. Die Männerrechtsbewegung ist aber noch meilenweit davon entfernt, die gleiche enorme Medienpräsenz zu erhalten wie es der Feminismus momentan mit den Frauenquoten geniesst.

Ein paar feminismuskritische Artikel zwischen den gewaltigen feministischen Indoktrinationswellen rund um die Lohndiskriminierungslüge und die Frauenquote bilden noch lange keine antifeministische Medienlandschaft.

- "Im Internet organisieren sich Antifeministen und versuchen Foren, Kommentarbereiche und Aktionsplattformen zu entern":

Das Internet ist unser Revier und fest in der Hand des wachsenden Antifeminismus.

Offensichtlich fürchtet sich der Feminismus vor einem Medium, welches er nicht im gleichen Ausmass mit Zensur durchdringen und kontrollieren kann, wie den Rest der Öffentlichkeit. 

Teil IV kommt bald


Montag, 28. März 2011

Delegitimierung rassischer Weltbilder - eine kulturalistische Perspektive

Vorbemerkung: Dieser Text hat nichts mit Maskulismus zu tun, sondern beschäftigt sich mit einer neuen Denkrichtung im rechten politischen Spektrum - dem Kulturalismus. Siehe dazu auch John Kenneth Press' "Culturism".

In den letzten paar Jahren gab es in Europa zahlreiche politische Phänomene, die sich mit rassischen Denkmustern nicht mehr konsistent erklären lassen.

In der Schweiz stimmte die Bevölkerung gegen den Bau von auf dem ersten Blick eher nebensächlich erscheinenden Minaretten, wobei überraschenderweise sogar manche Linke diese Initiative unterstützten. Der Denker Thilo Sarrazin schrieb eine Brandschrift gegen den Verfall Deutschlands und verkaufte sein Buch bisher über eine Million Mal. Im Nachbarland attackiert Geert Wilders die Islamisierung der Niederlande und geniesst breite Zustimmung in der Bevölkerung. Gleich verfahren Strache und Stadtkewitz in Österreich und Deutschland mit ihren Parteien. Alle drei sind überzeugte Freunde Israels - ihre Jerusalemer Erklärung heizte die in ganz Europa stattfindenden Unruhen und Richtungskämpfe im rechten Lager weiter an.

In England begegnet uns die English Defence League, welche mit Israel sympathisiert und gegen die Islamisierung ihrer Heimat ankämpfen - und in deren Reihen Schwarze, Minderheiten und Gläubige verschiedener Religionen vertreten sind. Hier in der Schweiz sind fast ein Drittel aller Neumitglieder der Berner SVP Sektion Ausländer ohne den roten Pass - darunter zahllose Ex-Jugoslawen. Der Homosexuelle Thomas Fuchs zieht für die SVP in den Nationalrat, gleichzeitig stehen andere SVPler den Homosexullen kritisch gegenüber. Währenddessen James Cameron in England, Nicolas Sarkozy in Frankreich und Angela Merkel in Deutschland verkünden, dass die Ideologie des Multikulturalismus gescheitert ist. Währenddessen wird Antisemitismus in Europa zum islamischen Volkssport, was sogar der Grüne Cem Özdemir beklagt.

Im Internet begegnen uns Blogs wie PI-News, welche rechtes Gedankengut proamerikanisch und proisraelisch interpretieren, nationalsozialistisches Gedankengut ablehnen und dabei ausgiebig auf die Werke unserer jüdischen Freunde Henryk M. Broder und Daniel Haw zurückgreifen. Allgemein greifen zahlreiche junge Rechte nicht auf rassisch basierte Denkweisen zurück um ihr Gedankengut konsistent zu fundieren, sondern sie berufen sich auf die westliche Kultur. Währenddessen leben in den Städten Europas Millionen von entrückten Menschen (viele von ihnen mit europäischen Pässen), deren Integration wegen politischer Umtriebe nicht geglückt ist und welche zwischen den kulturellen Welten ihrer Heimatländer und den Gastländern gefangen sind - und dabei von beiden argwöhnisch beäugt und heftig umworben werden.

All diese Ereignisse finden vor dem Hintergrund einer Welt statt, die sich gerade wegen der Globalisierung mehr und mehr in kulturelle Sphären organisiert, welche einander misstrauisch gegenüber stehen, wie dies Samuel P. Huntington ausführlich in seinem Buch "Kampf der Kulturen" beschreibt. Frühere weltanschauliche Gräben verlieren deswegen immer mehr an Bedeutung.

Motivation

Was haben diese Phänomene gemeinsam?

Sie alle haben mit Kollisionen zwischen Kulturen auf verschiedenen Ebenen zu tun, welche sich nicht an nationale, ethnische und religiöse Grenzen halten. Insbesondere rassische, antisemistische Weltbilder, wie sie nachwievor vereinzelt im politisch rechten Spektrum kursieren, können diese politischen Geschehnisse nicht mehr konsistent erfassen, da kulturelle Werte auf der einen Seite und Hautfarben auf der anderen ihre ehemalige Korrelation schon lange hinter sich gelassen haben.

Diese rassischen Weltbilder träumen von einem rein weissen Europa und möchten Menschen nach ihren Hautfarben trennen. Sie werten Hautfarben unterschiedlich und leiten aus den ihrer Meinung nach Schlechteren eine Gefahr für die Gesellschaft ab. Manche von ihnen berufen sich sogar auf den braunen Sozialisten Hitler, welcher Deutschland dazu missbrauchte um Europa und den gesamten Westen mit seinem Rassenwahn ins Elend zu stürzen. Dementsprechend unpopulär sind diese Ansätze und Rechte sind gut beraten, sie zu verwerfen, wenn sie sich nicht im Volk isolieren wollen.

Wenn das rassische Modell nachweislich die Realität nicht mehr ausreichend zu beschreiben vermag (wie wir nachher noch ausführlich sehen werden), dann können daraus nur noch unzutreffende und im schlimmsten Fall schädliche Schlussfolgerungen gezogen werden. Es muss also ein neues rechtes Denksystem entwickelt werden, das die Realität besser abbildet und somit korrekte Schlussfolgerungen und Vorschläge generiert. Wir werden im Folgenden sehen, dass es eine geeigneteres Instrumentarium gibt, welches die Gegenwart und politische Notwendigkeiten konsistenter und besser erklären kann, indem es nicht mehr nach Äusserlichkeit, Religion oder Herkunft trennt, sondern sich mit der kulturelle Loyalität eines Menschen befasst.

Mit diesem Text möchte ich grob aufzeigen, weshalb rassische Weltbilder für ein modernes rechtes Gedankengut nicht in Frage kommen und welche Alternative uns zur Verfügung steht. Wir verwerfen rassische Denkmuster nicht aus besonderem Mitleid mit Schwarzen oder Muslimen, sondern weil sie von den wahren (interkulturellen) Problemen ablenken und uns erlauben, Teile von bisher aus unnötigen Gründen ausgeschlossenen Gruppierungen weiter in das politisch rechte Spektrum zu integrieren.

(Nebenbemerkung: Ich verwende bewusst nicht das Wort "Rassismus", da darunter heutzutage so ziemlich alles fällt, was irgendeiner linken Klientelgruppe nicht passt und da es vorallem in den USA verwendet wird, um rassisch basierte, linke Politik wie "affirmative action" für Gruppen mit bestimmten Hautfarben (Schwarze) zu rechtfertigen und diese auch noch gegen andere Menschen alleine aufgrund ihrer Hautfarbe (Asiaten und Weisse) gerichtet ist.)

Wir werden nun sehen, weshalb rassisches Gedankengut nicht mehr fähig ist, das heutige politische Geschehen angemessen zu beschreiben.

Ideologische Delegitimierung rassischer Weltbilder

Schwarze Soldaten und Offiziere wie der Republikaner Allen West kämpfen für den Westen an den kulturellen Frontlinien im Nahen Osten. Jüdische Intellektuelle wie Henryk M. Broder verteidigen ihn auf dem Schlachtfeld des Kulturkampfes mit viel Satire. Der nahöstliche Muslim, welcher unter dem Pseudonym Ibn Warraq schreibt, nimmt unsere Kultur vor den unsachlichen Angriffen des Buches "Orientalism" von Edward Said in Schutz.

Währenddessen attackieren europäisch-weisshäutige Linke ihre eigene Kultur und huldigen dem multikulturellen Götzen. Jean Ziegler projiziert in seiner literarischen Stuhlprobe "Der Hass auf den Westen" ausführlich die Verachtung für seine eigene Identität auf die dritte Welt, während er jahrezehntelang mit Diktatoren der dritten Welt sympathisierte. Scheinbar gut integrierte Muslime mit Familie, Studienabschluss und Topjobs werden zu "homegrown terrorists".

Dies sind nur einige von zahllosen Phänomenen, welche mit dem antisemitischen und antinegroiden Annahmen rassischer Weltbilder nicht mehr vereinbar sind. Hautfarbe, Religion und Herkunft alleine sind nicht im Stande, vernünftige Aussagen über die Gefährlichkeit oder den Gewinn einer Person für den Westen zu treffen - im Gegenteil, nach dem rassischen Weltbild müssten wir wertvolle Verbündete, welche loyal zum Westen stehen, misstrauen und würden offensichtliche Feinde des Westens übersehen.

Politische Delegitimierung rassischer Weltbilder

Früher waren rassische Weltbilder weit verbreitet, da bestimmte Hautfarben auf der einen Seite klar mit bestimmten linguistischen, sozialen, religiösen und kulturellen Merkmalen auf der anderen Seite korrelierten, jedoch schon früher wurde klar, dass diese nicht kausal miteinander zusammenhängen. Doch durch die Globalisierung der Welt verschwindet diese Korrelation mehr und mehr, so dass der fehlende Zusammenhang zwischen "Rasse" und Kultur immer deutlicher wird. Dementsprechend verlieren rassische Weltbilder als Erklärungsansätze mehr und mehr an Bedeutung.

Gerade rechtslibertäre Kräfte können rassisches Gedankengut nicht verwenden, da die Aufwertung der Hautfarbe zu einer politisch relevanten Kategorie das Individuum entmündigt und auf seine Gruppenzugehörigkeit reduziert, genauso wie es kollektivistische Ideologien wie der Sozialismus und der Feminismus tun. Statt dass das Individuum anhand seiner eigenen Entscheidungen und Überzeugungen beurteilt wird, reduziert man ihn auf seine Hautfarbe. Dies erzeugt gesellschaftliche Spannungen - selbst dann, wenn man bewusst mit der Politik dagegen steuern möchte, denn politisch relevante Hautfarben haben entweder alle oder niemand. Eine Massnahme, welche schwarze Hautfarbe (wie "affirmative action" in den USA) oder weisse Hautfarbe (Südafrikanische Apartheid) bevorzugt, ist automatisch gegen andere Hautfarben gerichtet, so dass die gesamte Bevölkerung durch die Politik auf ihre Hautfarbe und somit ihre Gruppenzugehörigkeit reduziert wird.

Genauso wie die feministische Geschlechterpolitik führt also eine (anti)rassische Politik automatisch zu (völlig unnötiger) Ungerechtigkeit und sozialen Spannungen. Ausserdem spaltet sie das Volk in Gruppen unterschiedlicher Hautfarbe, so dass schlussendlich aufgrund von so etwas Banalem wie Äusserlichkeiten spaltende Interessenpolitik betrieben wird. Auch die restriktivste Politik dieser Art kann die Wirkung kultureller Mechanismen schlussendlich nicht überwinden, so dass sie im Endeffekt auch noch ineffektiv bleibt.

Wissenschaftliche Delegitimierung rassischer Weltbilder

Der Begriff "Rasse" weist keine eindeutige Definition auf und dementsprechend widersprüchlich wurde er in der Geschichte auch verwendet und willkürlich wurden Hautfarben anhand politischer Bedürfnisse definiert.

Haut- und Haarfarben, Schädel- und Nasenformen sind lediglich Anpassungen der Menschen an unterschiedliche Umwelt-, Klima- und Ernährungsbedingungen. Die genetische Vielfalt ist darum auch gradueller Natur und weist keine grösseren Diskontinuitäten zwischen zusammenhängenden Landmassen auf und überall wo sich Menschengruppen trafen, haben sie sich miteinander vermischt (und gehören somit alle zur Art Homo Sapiens), weshalb typologische Ansätze zur Unterteilung der Menschheit ungeeignet sind. Auch gehen diese unterschiedlichen, äusseren Merkmale nicht mit grundlegend verschiedener Genetik einher.

Mit den modernen molekularbiologischen und genetischen Instrumenten konnte festgestellt werden, dass erbliche Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen im Vergleich zur Varianz innerhalb dieser Gruppen (wie z.B. Japaner oder Franzosen) viel geringer sind. Auch diese vermeintlichen, "rassenspezifischen" Unterschiede lassen sich bei genauerer Untersuchung der geographischen Verbreitung keine klaren "rassischen" Grenzen erkennen.

Richtigstellung

Es gibt zwar deutliche Unterschiede in der äusseren Erscheinung und in der Intelligenz von Menschen, doch diese haben nicht die gleichen Gründe. Denn während Äusserlichkeiten durch Umwelt, Ernährung und Klima geprägt und durch wenige Gene bestimmt werden, spielen bei der Intelligenz eines Menschen sehr viel mehr Gene und kulturelle Faktoren hinein, so dass Intelligenz nicht einfach mit einer Hautfarbe zusammen hängt, sondern von zahllosen, miteinander wechselwirkenden Faktoren abhängig ist.

Schwarze wie Barack Obama oder Allen West sind nur zwei von zahllosen Beispielen dafür, dass Intelligenz und Hautfarbe nicht kausal miteinander zusammenhängen können. Selbstverständlich spielt die Vererbbarkeit von Intelligenz eine Rolle, doch schlussendlich sind es auch soziale und kulturelle Faktoren, welche es einer Person gestatten, ihr kognitives Potenzial zu entfalten und nutzen zu können - und viele dieser Faktoren sind in Afrika zu unvorteilhaft, so dass leicht der intellektuelle Fehlschluss entstehen kann, dass die im Schnitt geringere Intelligenz der Afrikaner etwas mit ihrer schwarzen Hautfarbe zu tun hätte. Umgekehrt ist natürlich auch die Intelligenz des Westlers und der Asiaten nicht ein Resultat ihrer Hautfarbe oder "Rasse" sondern entsteht (unter anderem) durch begünstigende, kulturelle Faktoren.

Die Fähigkeit zu denken und schulisch ausgebildet zu werden, ist allen gesunden Menschen unabhängig ihrer Hautfarbe gegeben, sofern die sozialen und kulturellen Faktoren dies zulassen. Das genaue Ausmass individueller Intelligenz wird (neben sozialen Faktoren) durch die interne (genetische) Variation einer Gruppe bestimmt - nicht durch die Variation zwischen verschiedenen Menschengruppen, welche viel geringer ausfällt.

Kulturalistischer Ansatz

Doch wenn rassische Weltbilder aus all diesen Gründen für uns nicht in Frage kommen und die Gegenwart nicht mehr erklären können, auf was sollen wir dann zurückgreifen?

Wenn wir statt Hautfarben, Herkunft oder Religion die kulturelle Loyalität eines Menschen anschauen, die sich in ihren Worten und Taten widerspiegelt, dann erhalten wir ein wesentlich realistischeres Bild darüber, ob eine Person  in den Westen passt oder nicht. Dabei geht es nicht darum, Leuten eine politische Einstellung aufzuzwingen, sondern darauf zu achten, ob eine Person ein grundsätzlich positives Verhältnis zum Westen erkennen lässt oder ob sie unsere Kultur ablehnt.

Mit diesem Ansatz können wir Menschengruppen für uns und den Westen gewinnen, die wir vorher aufgrund rassischer Weltbilder hätten auschliessen müssen. Wir können jede Person akzeptieren, welche sich klar zu westlichen Werten bekennt, sich bedingungslos westlichen Gesetzen unterordnet und westliche Sitten respektiert. Mit dem gleichen Ansatz kann nicht nur zwischen wertvollen und gefährlichen Immigranten unterschieden werden, sondern es können auch linke und rechte Protagonisten anhand ihres Gedankenguts realistisch beurteilt werden.  

Konklusion

Der Schutz und die Proliferation westlicher Kultur ist durch die Betonung der irrelevanten Kategorie 'Hautfarbe' gefährdet, denn diese lässt uns nur sehr beschränkt zwischen jenen Menschen unterscheiden, welche vorteilhaft für unsere Kultur sind und jenen, die unsere Kultur ablehnen. Eine auf "Rasse" basierte, hypothetische Politik kann also nicht angemessene Massnahmen und Entscheidungen treffen, um gezielt jene Elemente anzugehen, welche für uns die grösste Gefahr darstellen.

Diese kann die heutigen Probleme nicht genau genug erfassen, da sie immer nach "Rasse" oder Religion unterscheiden und somit jeden Muslim und jeden Schwarzen ablehnen muss und somit auch deren Mehrheiten, die gut integriert sind. Somit ist deren Analyse immer ungenau und ihre politischen Vorschläge zielen am wahren Problem - der kulturellen Inkompatiblität von Wertegruppen, nicht primär von Menschen - vorbei. So gehen Europa und uns Rechten wertvolle Verbündete verloren.

Rassische Weltbilder zersplittern westliche Gesellschaften, während kulturalistische Ansätze uns alle aufgrund gemeinsamer Werte einen.

Aus all den angeführten Gründen plädiere ich für eine endgültige Abkehr von rassischen Weltbildern und für eine Hinwendung zu kulturalistischen Denkrichtungen zum Wohle all jener Menschen, welche sich dem Westen und seiner Kultur verpflichtet fühlen - egal ob schwarz oder weiss.


Europa - one continent, one culture, one pride

Donnerstag, 24. März 2011

"Argumente gegen den Antifeminismus" - ein maskulistischer Kommentar Teil II

Dies ist der zweite Teil der Widerlegung einer feministischen Broschüre der Friedrich Ebert Stiftung, welche antifeministische Positionen zu entkräften versucht. Siehe Teil I. Unser Mitstreiter Norbert hat auf seiner Homepage auch mit einer Widerlegung dieses Dokuments angefangen.

Dieses Mal dreht sich alles um die Probleme der deutschen Geschlechterpolitik.

"2.1. Gleichstellungspolitk sei überflüssig, da Frauen schon an der Macht seien"

- "Sichtbarkeit beruflich erfolgreicher Frauen sei kein hinreichender Indikator für den Erfolg von Gleichstellungspolitik":

Diese Aussage verwundert - schreien Feministinnen nicht in ganz Europa immer danach, dass die Sichtbarkeit von Frauen endlich gewährleistet werden müsse? Doch wenn dies offenbar kein Indikator für den Erfolg vom Feminismus und von Frauen ist, warum wird dann dermassen darauf gepocht?

Sei dies im Internet oder beim Christopher Street-Aufstand - überall wo Frauen sich lieber im Hintergrund aufhalten oder erst gar nicht mitmachen, versucht der Feminismus mit dumpfen Propagandatricks ("es war doch eine Lesbe zuvorderst dabei!") oder mit aggressiven Geldvernichtungsmassnahmen dennoch Frauen trotz mangelnder Leistung oder Präsenz unangemessen in den Mittelpunkt zu rücken. Das führt dann zu peinlichsten Kriechspuren der Pudel gegenüber dem Feminismus - wie man dies letzthin bei Sascha Lobo eindrucksvoll beobachten konnte.

Femanzen können nicht akzeptieren, dass Frauen in gewissen Bereichen nunmal nicht die gleiche Leistung erbringen wie Männer - so dass der Feminismus zwangsläufig mit Eingriffen und Schuldzuweisungen die Verantwortung auf andere verlagert. 

- "Ungleiche Löhne und erhöhtes Armutsrisiko von Frauen": 

Da Frauen weniger lukrative Jobs übernehmen wollen, mit weniger Eifer und Aufopferungsbereitschaft an die Arbeit herangehen, den Wettbewerb scheuen und lieber weiche Studiengänge studieren erreichen sie gänzlich selbstverschuldet nicht die gleichen Löhne und Besitzstände wie Männer. Diese Tatsache lässt sich auch nicht durch Diskriminierung erklären, da ein Grossteil des Lohngefälles durch Qualifikations- und Leistungsunterschiede erklärbar ist und der Rest durch nicht geprüfte, weitere Faktoren und durch statistisches Rauschen erklärt werden kann. Aufgrund all dieser Faktoren verwundert es auch nicht, dass Frauen lieber Teilzeit arbeiten.

Und das "erhöhte Armutsrisiko" der Frauen ist ein Hohn wenn man bedenkt, dass Männer wesentlich häufiger obdachlos werden und somit auch häufiger als Frauen durch alle sozialen Netze fallen. Diese wiederum beziehen wesentlich öfter Unterhalt und finanzielle Hilfe vom Staat, so dass weibliche Armut in allen Fällen erheblich komfortabler ist.

Geringere Löhne der Frauen sind selbstverschuldet und Frauen fallen viel seltener als Männer durch alle sozialen Netze. 

- "Nachwievor zu wenig Frauen in Führungspositionen": 

Die Autoren heulen sich die Augen aus, dass es in den höchsten Positionen unserer Gesellschaft nachwievor wenige bis gar keine Frauen gibt. Doch diese Positionen kann man den Frauen nicht einfach per Fördermassnahme übergeben, denn diese beinhalten enorme Verantwortung (die viele Frauen scheuen), sind sehr heikel, verlangen grosse Opfer (scheuen sie noch mehr) und benötigen überragende Qualifikationen (welche Frauen aufgrund ihrer Studiumswahl und ihren Lebensläufen häufig nicht mitbringen). Man muss sich auch ernsthaft fragen, ob man eine Ideologie ernst nehmen darf, welche die Besetzung von Positionen vorallem aufgrund des Geschlechts bestimmt haben möchte - wie oberflächlich und fahrlässig muss man sein? Wollen denn Frauen durch eine Quote auf ihr Geschlecht reduziert werden?

Es sind viel zu wenige Frauen mit geeigneter Qualifikation und Wille für die höchsten Posten vorhanden, welche auch noch zu heikel sind, so dass man sie nicht nach ideologischen Kriterien sondern rein nach Eignung besetzen muss.

- "Feministische Politik will mehr als nur Frauen in Führungspositionen. Viel mehr".

Sobald man dem Kannibalen den kleinen Finger gibt, will er irgendwann den ganzen Arm.

Es war zu erwarten, dass sich der institutionalisierte Feminismus nicht mit ein paar Quoten und Privilegien für Frauen zufrieden geben würde - schliesslich ist diese Ideologie viel zu totalitär, als dass sie nach ein paar gewöhnlichen Dreistigkeiten schon genug hätte. Aus diesem Grund ist eine Zusammenarbeit mit denen kontraproduktiv, da man dem Staatsfeminismus so nur noch mehr zweifelhafte Legitimität zuschanzt. Die einzige Lösung ist die Abschaffung jeglicher Art von Geschlechterpolitik.

Erneut tritt die einseitige Heuchelei des Feminismus deutlich zu Tage, denn die Autoren schreiben, dass feministische "Politiken" auf den Abbau von Geschlechterdiskriminierungen "auf allen gesellschaftlichen Ebenen" und "auf die Beendigung von Sexismus" abzielt. Doch wie sieht es mit den Diskriminierungen des Mannes aus? Wie sieht es mit dem misandrischen Sexismus des Feminismus aus? Müssten die dann logischerweise nicht auch abgeschafft werden?

Eine Ideologie, welche so sehr wie der Feminismus vor Sexismus und Einseitigkeit trieft, hat keine Legitimität die Interessen einer wahren Gleichberechtigung vertreten.

"2.2. Geschlechtergerechte Sprache sei überflüssig da Frauen sowieso immer mitgemeint seien"

In diesem Abschnitt versucht das Autorenteam den Ruf des havarierten Sprachfeminismus zu retten, dessen Probleme wir schon hier ausführlich behandelt haben.

- "Bei "Politikern" sind Frauen nicht immer "mitgemeint"":

Wenn Frauen in einem Bereich nunmal Mangelware sind, dann kann man der Gesellschaft auch nicht vorwerfen, dass bei der Berufsbezeichnung primär an Männern gedacht wird. Frauen sollten das dann als Ansporn sehen, aus eigener Kraft (ohne staatsfeministischen Krücken!) in diesem Bereich mehr zu leisten. Denn die Assoziation einer Personengruppe mit einem Wort kommt daher, dass diese Personengruppe sich durch bewundernswerte Taten besonders hervorgetan hat - wenn dies Frauen nicht tun, dann sollen sie auch nicht klagen, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen. Wer dann dennoch besondere Erwähnung verlangt, ist schlichtweg zu faul sich die Rühmung ehrlich zu erarbeiten.

Fallen Frauen in einem Bereich nicht durch ehrliche Leistung auf, haben sich auch kein Recht sich sprachlich in den Mittelpunkt zu drängen.

- "Sprachpolitik bestimmt das Denken über Geschlecht und unser Handeln":

Sprache hat einen gewissen Einfluss auf das menschliche Denken - ein Grund mehr, warum das Wirken der totalitären Ideologie des Feminismus von der Sprache fern gehalten werden muss. Gerade diese Fixiertheit auf die ideologische Umgestaltung der deutschen Sprache lässt den Betrachter tief in die dunkle Seele des Feminismus blicken. Ausserdem spricht man den Menschen ihre Intelligenz und individuelle Entscheidungsfreiheit ab, wenn man simplen Wörtern gleich einen Handlungszwang unterstellt.

Die Sprache war neben der Wahrheit schon immer eines der ersten Opfer der Manipulation durch totalitäre Ideologien. Die Sprache ist einflussreich - jedoch nicht "handlungsbestimmend".

- "Geschlechtergerechte Sprache ermöglicht ein Denken jenseits von zwei Geschlechtern":

Ein Denken jenseits von zwei Geschlechtern ist für den alltäglichen Sprachgebrach der grossen Mehrheit der Deutschsprachigen schlichtweg nicht relevant. Warum sollen nun 98 % dieser Menschen darunter leiden müssen, nur weil eine verschwindend kleine Minderheit mit ihrem eigenen Körper nicht zurechtkommt und aus diesen psychischen Problemen eine politische Ideologie und Pseudowissenschaft namens Genderismus gemacht hat? Diese Irrlehre beruht erst noch auf Lügen, Halbwahrheiten und verzerrten Fakten - kein glaubwürdiges, intellektuelles Fundament für eine Sprachreform.

Es ist nicht nötig, aufgrund der ideologischen Forderungen eines kleinen Grüppchens von Personen die komplette deutsche Sprache abzuändern.

"2.3. Frauenquoten seien ungerecht"

- "Hinter der Ablehnung von Quoten verbirgt sich häufig eine Ablehnung von Gleichstellungspolitik":

Selbstverständlich. Sonst wäre man ja nicht konsequent. Man wird den Gedanken nicht los, dass die Ablehnung von Gleichstellungspolitik in den Augen der Autoren eine schwere Sünde darstellt, welche sie am liebsten mit der Todesstrafe oder zumindest mit lebenslangem Sprechverbot belegen wollten. 

Wer Frauenquoten ablehnt, ist nur konsequent, wenn er die komplette Gleichstellungspolitik ablehnt.

- "Quoten diskriminieren nicht, sondern gleichen bestehende Diskriminierungen aus":

Man muss tief im feministischen Denken gefangen sein, um solche Sätze herauslassen zu können. Natürlich diskriminieren Frauenquoten die Männer alleine wegen ihrem Geschlecht. Dafür sind sie ja schliesslich da - um Frauen alleine aufgrund ihres Geschlechts nach oben zu befördern. Man muss schon sehr blind oder simpel sein, wenn man die Mechanismen der eigenen politischen Forderungen nicht verstehen kann oder will.

Oder sind Männer für die Autoren nicht gleichwertige Menschen? Können Männer etwa nach deren Meinung nicht diskriminiert werden? Gibt es bei denen bestimmte Gruppen von Menschen, deren Diskriminierungen als relevant gelten sollen, während der Rest sich gefälligst alles bieten lassen soll? Wenn man eine allfällige Dummheit von Seiten der Autoren ausschliesst, dann ist dies ein weiteres Beispiel für die Einseitigkeit und die Männerverachtung des Feminismus.

Frauenquoten ersetzen nicht bewiesene, konstruierte "Diskriminierungen" von Frauen durch reale strukturelle Diskriminierungen von Männern.

- "Geringe Frauenanteile lassen sich nicht auf individuelle Wahlentscheidungen von Frauen zurückführen": 

Eine "behauptete" Männerdiskriminierung wegen Frauenquoten wird mit einer Reihe von strukturellen, nicht bewiesenen Diskriminierungen der Frauen gerechtfertigt, gegenüber denen die individuelle Wahlentscheidungen der Frauen irrelevant seien. Nachweisversuche von Diskriminierung in der Arbeitswelt leiden unter der Tatsache, dass viele Einflussfaktoren nicht genügend kontrollierbar sind, um aussagekräftige Resultate zu reproduzieren (dies wird von den Studienleitern zugegeben, siehe hier, S. 15). Strukturelle Diskriminierungen können somit nicht bewiesen werden.

Ähnliches gilt für Quoten, deren unternehmerischer Effekt nicht belegbar ist.

So werden Rollenerwartungen, historische Privilegierungen, Normierungen, Hierarchisierungen, geschlechtsspezifisch aufgeladene Berufsfelder, ungleiche Verteilung von Reproduktionsarbeit und böse Männernetzwerke aufgeführt, welche die Frauen am Aufstieg hindern sollen - da fehlt nur noch die legendäre gläserne Decke.

Die Autoren übersehen, dass Firmen nur ein einziges Ziel kennen: Ihren Gewinn mit allen (halb)legalen Mitteln zu steigern. Alles was Firmen tun wird diesem Ziel untergeordnet. Dies reicht von Gruppendruck, genormter Kleidung bis zu Diversity-Programmen und Frauenförderung um den Ruf aufzupolieren. Gerade Frauen geniessen in den Industrieländern ein enormes Mass an Förderung und Besserbehandlung ("es hilft, eine Frau zu sein") - welche jedoch wegen dem mangelnden Willen der Frauen (siehe oben) keinen spürbaren Erfolg hervorbringen.

Auch ist mir nicht ganz klar, weshalb eine Firma oder wir Männer darunter leiden müssten, wenn sich eine Frau für ein Kind entscheidet - heisst es nicht seit Jahrzehnten, "Mein Bauch gehört mir!"? Dann sollen Frauen gefälligst auch alleine die Konsequenzen ihrer "Reproduktionsarbeit" tragen!

Vielmehr beweisen die geringen Frauenzahlen in Führungspositionen die weit verbreitete Unwilligkeit der Frauen trotz Förder- und Quotenkrücken ernsthaften, mit jenen der Männer vergleichbaren Leistungs- und Karrierewillen an den Tag zu legen.

Strukturelle "Diskriminierungen" der Frauen können nicht bewiesen werden und werden nur angeführt, um vom fehlenden Karrierewillen der Frauen abzulenken.

"2.4. Gleichstellungspolitik sei ideologisch und ignoriert wahre wissenschaftliche Erkenntnisse"

- "Der wahre Streitpunkt sind Geschlecht und Feminismus"/"Hinter dem Argument verbergen sich Vorbehalte gegenüber Wissenschaftlerinnen":

Die Autoren versuchen sachliche, dringend notwendige Kritik an der Ideologie der Gleichstellungspolitik mit Abneigungen gegen Frauen, Lesben, Transen etc. gleichzusetzen um von den Widersprüchen und Faktenverzerrungen ihrer "Wissenschaft" abzulenken. Genderismus entwickelt durch diese primitive Kritikabwehr den Status eines Sektenglaubens, welcher verbissen verteidigt wird und deren Kritiker unter Generalverdacht der Ketzerei gestellt werden.

Sobald Kritik an einer politischen Massnahme oder an einer Wissenschaft untersagt oder abgewürgt wird, sind diese in ihrem Wesen totalitär und müssen verdrängt werden. 

- "Wissenschaft ist nie wertneutral":

Richtige Wissenschaft strebt immer danach, möglichst vorurteilsfrei und objektiv zu operieren. Dies gelingt jedoch nicht perfekt, da wir alle Menschen sind. Doch diese Unvollkommenheit ist kein Freipass dafür, alle Objektivität fallen zu lassen und bewusst eigene Normen in die Wissenschaft hineinzutragen. Die zahllosen, nicht zu hinterfragenden Dogmen des Genderismus, auf dem die Gleichstellungspolitik ruht, machen ihn unglaubwürdig und entlarven ihn als eine in den Universitäten verankerte Ideologie. Im Gegensatz zu den richtigen Wissenschaften entwickelt sich der Genderismus auch nicht weiter und wagt es nicht, seine zentralen Glaubenssätze kritisch zu hinterfragen - eine Grundvoraussetzung für den wissenschaftlichen Fortschritt und wesentliches Merkmal echter Wissenschaft.

Richtige Wissenschaft strebt danach objektiv zu sein, während der Genderismus bewusst Normen in den akademischen Betrieb hineinpackt.

- "Mainstream-Wissenschaften stützen Geschlechterhierarchien und Geschlechternormierungen":

Die Naturwissenschaften beschreiben lediglich die Natur - sie geben uns allerdings keine Empfehlungen darüber ab, wie wir diese Erkenntnisse zu nutzen oder zu verstehen hätten. Genauso wie der Genderismus es heute tut, haben frühere Ideologien versucht, politische Ideen und Systeme (z.B. die traditionalistische Rollenverteilung) durch einen verzerrten Umgang mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu rechtfertigen.

Es ist darüber hinaus heuchlerisch früheren Ideologen den Missbrauch naturwissenschaftlicher Fakten vorwerfen, wenn man heutzutage selber genauso verfährt. Der selektive Umgang mit Fakten durch den Genderismus wird zum Beispiel daran deutlich, dass die wissenschaftlich breit abgestützte Evolutionstheorie komplett abgelehnt wird, weil sie die Mär der vielen Geschlechter als absurd entlarvt.

Naturwissenschaften können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn gewisse Spinner deren Erkenntnisse für ihre eigenen politischen Zwecke missbrauchen.

- "Feministische Wissenschaften helfen beim Abbau von Geschlechterhierarchien und Geschlechternormierungen":

Wie bereits ausgeführt, beschreibt wahre Wissenschaft lediglich die Realität - wie dieses Wissen dann umgesetzt werden soll, obliegt den Verantwortlichen einer Gesellschaft. Die Wissenschaft kann also nicht soziale Problemlagen "abbauen", sondern lediglich beschreiben. Wer mit Wissenschaft bewusst versucht, gesellschaftliche Zustände zu verändern, der betreibt nicht mehr Wissenschaft, sondern Ideologie.

Eine "Wissenschaft" die über ihren rein deskriptiven Charakter hinaus in den politischen Bereich einzudringen versucht, verliert ihre Objektivität und wird zur Ideologie. 

"2.5. Gleichstellungspolitik sei lesbische Interessenspolitik"

- "Die Behauptung ist lesbenfeindlich":


- "Dieser Vorwurf soll Lesben und Heterofrauen spalten und Feminismus und Gleichstellungspolitik schwächen":

Die Autoren reagieren extrem beleidigt und sind entrüstet darüber, dass man auch nur denken könne, dass Frauen und Lesben nicht die gleichen Interessen hätten! Doch ist es nicht so, dass die meisten heterosexuellen Frauen im Vergleich zu so einer Kampflesbe völlig andere Interessen haben? So zum Beispiel in Bezug auf Männer? Werden hier nicht viel eher heterosexuelle Frauen für lesbische Interessen vereinnahmt?

Man prangert die Kategorisierung und Einordnung von Lesben und Heteras in so simple Schubladen an - und steckt anschliessend die Kritiker der Gleichstellungspolitik in die antifeministische Heteroschublade. Dabei regt sich gerade in der Schwulenszene ein stetig wachsender Antifeminismus, der von den Feministinnen übelst beklagt wird! Zeigt die Autorenschaft hier etwa erneut die sexistische Einseitigkeit des Feminismus auf?

Lesben und Heteras besitzen grundlegend verschiedene Interessen, was der Feminismus bewusst ignoriert.

- "Lesbische Partizipation ist eine Stärke feministischer Politik":

Zunächst einmal betont die Autorenschaft, dass Lesben in der Frauenbewegung und im Feminismus sehr aktiv waren und nachwievor sind. Gerade die Oberlesben Simone de Beauvoir (die war zwischendurch auch ein bisschen bi und pädophil) und Luise F. Pusch haben "bahnbrechende" Beiträge zur genderistischen Ideologie und zur feministischen Sprachzerstörung geliefert. Interessant wird es, wenn die Autoren Lesben im Vergleich zu normalen Frauen als die noch grösseren (!) Opfer von Diskriminierung darstellen:

"Sexismus stellt sich für Lesben teils anders, teils drängender dar als für Frauen, die sich als heterosexuell definieren [...]."

Lesben stehen also neuerdings auf dem Opferolymp sogar noch über den gewöhnlichen Frauen - gut zu wissen. Moment. Wird damit nicht auch indirekt zugegeben, dass es sich bei der feministische Gleichstellungspolitik zumindest partiell doch um lesbische Interessenspolitik handelt, ja sogar handeln muss?

Der lesboide Charakter spiegelt sich in jeder Facette des Feminismus wider.

- "Die Behauptung, Gleichstellungspolitik sei an lesbischen Interessen ausgerichtet, ist falsch":

Diese Behauptung wird so auch nicht von Antifeministen getätigt (man darf mich gerne korrigieren). Vielmehr wird einem erheblichen Teil des Feminismus und des Genderismus unterstellt, dass er stark lesbisch geprägt ist, was wiederum von vielen Exponenten (und auch von der Autorenschaft) nicht geleugnet wird.

Diese Behauptung ist der Phantasie der Autorenschaft entsprungen.

"2.6. Gleichstellungspolitik sei staatliche Umerziehung"

- "Feminismus ist meilenweit davon entfernt "Staatsdoktrin" zu sein":

Er ist nicht Staatsdoktrin. Er ist mehr als das. Die EU hat Gender Mainstreaming und Frauenförderung zur Chefsache erklärt und nun wird Brüssel munter allen Mitgliedsstaaten Gleichstellungspolitik aufzwingen - ob sie dies wollen oder nicht. Staatsdoktrin war gestern - heute haben wir ein quasi imperiales Verdikt zur Zwangsbeglückung mit feministischen Ideen.

Auch die unzähligen Millionen, welche in ganz Europa in den letzten Jahrzehnten für Gleichstellungspolitik geflossen sind und die mächtige Unterstützung, welche der Feminismus gerade in Deutschland von Regierung und Medien erhalten, zeigen die nahezu unangefochtene Position des Staatsfeminismus in Deutschland auf. Dabei wünschten sich die Feministinnen wohl, dass sie das nervige Volk und die sonstigen Interessensgruppen noch effektiver entmachten und umerziehen könnten - vermutlich schreiben sie deshalb, dass der Feminismus "meilenweit" davon entfernt sei, Staatsdoktrin zu sein. Schliesslich leben wir immer noch nicht in einem totalitären Matriarchat. 

Diese Aussage verharmlost die (trotz ersten antifeministischen Erfolgen) enorme Machtposition, welche der Feminismus im Staat, in den Medien und im Zeitgeist nachwievor geniesst.

- "Die "natürliche" Geschlechtsentwicklung ist weder natürlich noch frei von gesellschaftlichen Einflüssen":

Nur weil die natürliche Geschlechtsentwicklung von zahllosen Faktoren beeinflusst wird, stellt dies keine Rechtfertigung für ideologische Manipulation dar. 'Natürlich' muss in diesem Kontext heissen, dass die Entwicklung frei von zusätzlicher, staatlicher Zwangsumerziehung ist - so dass trotz der zahllosen Faktoren, die in diesen Prozess hineinspielen dennoch ein Mindestmass an individueller Freiheit bestehen bleibt. Wenn nun der Staat auch noch anfängt, Frauen und Männer zu normieren und ihnen feministische Rollenkorsette aufzuzwingen, dann nimmt er ihnen auch noch den letzten Rest an geschlechtlicher Freiheit.

Es erstaunt, dass gerade Feministinnen, die viel von "individueller Freiheit" reden, den Mensch gerne auf seine Gruppenzugehörigkeit reduzieren und normieren wollen - und das auch noch mit staatlichem Zwang. Offensichtlich wissen sie instinktiv, dass normale Menschen sich niemals freiwillig in ihre geschlechtliche Identität reinreden lassen würden und wählen deshalb das "top-down"-Verfahren.

Wenn man wirklich an individueller Freiheit interessiert ist, kann man die natürliche Vielfalt der Einflüsse auf die Geschlechtsentwicklung nicht als Rechtfertigung nehmen, nun mit Zwangsmassnahmen und nach eigenen ideologischen Vorstellungen diesen Prozess noch einmal zusätzlich zu beeinflussen.

- "Die Entwicklung "natürlicher" männlicher und weiblicher Geschlechtsidentitäten führt zu Hierarchien und Ausschlüssen":

Da eine kleine Minderheit von Personen mit der gewöhnlichen Vielseitigkeit von Weiblichkeit und Männlichkeit nicht zurechtkommen, sollen diese "scheinbar freien und natürlichen Geschlechtsidentitäten" hinterfragt, herausgefordert und kritisitert werden. Dies führe nicht zu weniger, sondern zu "mehr geschlechtliche Freiheit für alle!".

Doch wenn jetzt die grosse Mehrheit der Männer und Frauen, welche mit sich und anderen keine Probleme haben, sich in ihrer Identität grundlegend ändern und somit von Fremdvorstellungen fesseln lassen müssen, damit eine kleine Minderheit sich nicht mehr ausgeschlossen und bedrängt fühlen, verliert dann nicht die Bevölkerung gesamthaft an geschlechtlicher Freiheit?

Feministinnen würden jetzt wohl einwenden, dass es sich nicht um eine kleine Minderheit handelt - doch wenn dem so wäre, warum wurden dann nicht schon längst Volksinitiativen zur Umgestaltung der bösen, 'natürlichen' Geschlechtsvorstellungen lanciert? Eben. 

Zu fordern, dass die Mehrheit auf ihre bisherigen, geschlechtlichen Identitäten verzichten soll, damit sich eine kleine Personengruppe nicht mehr ausgeschlossen fühlt, reduziert das Ausmass individueller Freiheit im Schnitt für die gesamte Bevölkerung und könnte nur mit undemokratischem Zwang durchgesetzt werden.

Teil III kommt bald


"Männer sind keine Menschen!!1!"

Montag, 21. März 2011

Schwule Antifeministen?

Hin und wieder taucht innerhalb der Männerrechtsbewegung die Frage auf, ob nicht auch schwule Männer sich zum Antifeminismus bekennen oder bei der Männerrechtsbewegung mitmachen sollen. Schliesslich seien auch sie qua Geschlecht von den vielfältigen Diskriminierungen und Entrechtungen betroffen, genauso wie heterosexuelle Männer.

Doch in den letzten Jahrzehnten haben sich Schwulenverbände mit der feministischen Schlange assoziiert oder zumindest hat der Feminismus versucht, ihre Interessen zu seinen eigenen Gunsten zu vereinnahmen. Manche Antifeministen und Männerrechtler sehen deshalb in den Homosexuellen lediglich eine weitere Problemgruppe, die von feministischem Gedankengut korrumpiert wurde.

Allerdings kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass manche Schwulen in Sachen Feminismus eine gespaltene Meinung haben, wie man an diesem Blogeintrag zu den antifeministischen Äusserungen der Kristina Schröder erkennen kann. Ein dortiger Kommentar zeigt auf, dass zumindest einzelne Schwule sich dem Misstrauen der Männerrechtsbewegung durchaus bewusst sind:

"Es wundert mich auch nicht mehr, dass Männerrechtler den Schwulen meist sehr reserviert gegenüberstehen, wenn die sich zum Stoßtrupp der Frauenemanzipation erklären, ohne sich auch nur einmal zu fragen, was das mit ihnen zu tun hat."

Wie stehen nun Schwule zum Feminismus und sind diese überhaupt für den Antifeminismus empfänglich?

Dazu werden wir uns einige Vorfälle neuerer Zeit innerhalb der Schwulenszene anschauen, welche uns helfen sollen, das Verhältnis von Schwulen mit dem Feminismus besser zu verstehen.

Skandal um das Berliner Homosexuellen-Denkmal

Lesben drängen ihre Interessen den Schwulen auf und dies gefällt nicht allen. Deutlich wurde dies im Skandal rund um das Berliner Denkmal verfolgter Homosexueller in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Führungsspitzen des braunen Sozialismus sahen die Lesbenliebe im Gegensatz zur Schwulenliebe nicht als schlimm an und verfolgten deshalb nur männliche Homosexuelle. Dazu gibt es sogar ein Zitat aus Goebbels Tagebuch, welches diese Ungleichbehandlung von männlicher und weiblicher Homosexualität durch Hitler ausführlich beschreibt. Schwule wurden somit zu tausenden lediglich wegen ihrer sexuellen Orientierung umgebracht, während Lesben nicht speziell wegen ihrer Homosexualität verfolgt wurden.

Vor einigen Jahren wollte man den homosexuellen (rein männlichen) Opfern des Nazi-Regimes ein Denkmal in Berlin errichten. Doch Lesben und Feministen begannen sofort einen Aufschrei zu starten, dass "lesbische Opfer" nicht genügend mitberücksichtigt werden würden. Zwar wussten sie, dass nur männliche Homosexuelle im Nazi-Regime wegen ihrer Homosexualität verfolgt wurden, aber ausnahmsweise soll man hier nicht auf die Opferzahlen schauen (!), wie es in diesem Youtube-Video (ab 5:00) von Lesben geschildert wird. Der Grund dafür, dass Schwule das Denkmal nicht teilen wollten, führt die interviewte Lesbe aus, sei dass Schwule nunmal auch Männer sind und wir im "Patriarchat" leben würden (!!). Erneut reklamiert der Feminismus also den Opferstatus für Frauen, ohne dass es überhaupt ein einziges derartiges Opfer gegeben hat.

Manche Schwule liessen sich das nicht lange bieten und liefen gegen diese lesbofeministische Frechheit Sturm. Von perversem Penisneid der Feministinnen wurde unter anderem gesprochen. Andere Schwule fanden die Sache eine tolle Idee und verteidigten sie, indem sie entsetzt fragten, ob die "Diskriminierung und Repression von Lesben nicht der Würdigung wert" sei. Welche Diskriminierung? Etwa jene, die Lesben, welche nichts verbrochen hatten, ausser dass sie homosexuell waren, von Gaskammern ausschloss?

Feministinnen reagierten auf diese schwule Aufmüpfigkeit selbstverständlich nicht amüsiert.

Skandal um die Umbenennung des Christopher Street Days

Organisatoren des Münchener Christopher Street Day kamen neuerdings auf die luminöse Idee, den Anlass in "Christina Street Day" umzubenennen, mit dem uns vom Feminismus bekannten Argument, dass damit Lesben sichtbarer gemacht werden würden.

Der Christopher Street Day erinnert laut Wikipedia an einen Aufstand von Schwulen in der New Yorker Christopher Street gegen Polizeiwillkür im Jahr 1969, welche in der Stonewall Inn-Bar ihren Anfang genommen habe (daher auch der Name "Stonewall-Aufstand"). Für die Schwulenszene scheint dies ein wichtiges, identitätsstiftendes Ereignis im Kampf für ihre Rechte gewesen zu sein, an dem Lesben jedoch nicht beteiligt waren. Deshalb befremdet es nun viele Schwule, warum Lesben sich nun plötzlich dazwischen drängeln wollen, wo doch viele von denen eine schlechte Meinung von Schwulen hätten ("Auch schwule Männer penetrieren!") und deshalb "Geschichtsklitterung" betreiben würden.

Wie man hier in den Kommentaren lesen kann, fanden auch viele andere Schwule die Idee absolut nicht toll. Es hagelte regelrecht Kritik aus der Schwulenszene. Das wiederum fanden die Feministen gar nicht toll und begannen unwillige Schwule zu kritisieren.

Nach heftigem Protest knickten die Veranstalter des Anlasses ein und liessen die Umbenennung fallen.

Schubladisierung von Schwulen durch Feministinnen

Noch dreister und frecher ging der Feminismus in der EMMA im Rahmen eines Briefes mit Ultimatum gegen homosexuelle Männer vor.

Darin wird zunächst bestätigt, dass Feministen, Lesben und Schwule gemeinsame Aktionen wie die Homo-Ehe und das Antidiskriminierungsgesetz durchgeboxt hätten. Anschliessend lässt die feministische Autorin die dümmsten und einfältigsten Klischees über Schwule raus.

Doch das ist noch nicht alles. Weiter geht es mit offen ausgesprochenem Neid der Autorin auf die Aufmerksamkeit und die Aktivität, welche die Schwulenszenen in der Welt geniessen. Ihre Misandrie gipfelt in der Tatsache, dass auch Schwule alleine aufgrund ihres Mannseins irgendwie doch Teil des bösen "Patriarchats" seien und deshalb sich nicht am antifeministischen Widerstand ("Backlash") gegen die wachsende Gynozentrik der feministischen Meinungshoheit zu beteiligen hätten. Zunächst einmal sollen die Schwulen gefälligst auf Prostitution und Pornographie verzichten, die sie ihrer Meinung nach so toll finden würden.

Die Autorin betont die Loyalität und Zugehörigkeit vieler Lesben zur feministischen Ideologie:

"So lange auch wir in der Politik, an den Unis und sogar in der Wirtschaft zunehmend Fuß fassten, konnten wir die fundamentalen Streitigkeiten der 70er ruhen lassen, an deren Ende sich schon damals die zwischen Frauen- und Schwulenbewegung hin- und hergerissenen Lesben schließlich für ihre (weiblichen) Schwestern entschieden hatten. Mit gutem Grund."

Die dramatische Frage am Schluss lautet, ob sich der angesprochene schwule Freund nun wirklich auf die Seite seiner heterosexuellen Geschlechtsgenossen schlagen will und wenn dem so wäre, so müsste sie ihn leider abschreiben.

Schlussfolgerung

Diese drei Ereignisse und die zahllosen Kommentare von Schwulen zu den verschiedenen, verlinkten Artikeln zeigen deutlich, dass das Verhältnis zwischen den Schwulen auf der einen Seite und den Lesben mit dem Feminismus auf der anderen Seite gespannt und problematisch ist. Schwule beschreiben die Zusammenarbeit mit Lesben seit Jahrzehnten als schwierig und frustrierend, während der Lesbofeminismus auf aufrechte Schwule eindrischt. Gemeinsame Auftritte dienen lediglich nach aussen hin um zahlenmässig einen grösseren Eindruck zu erzeugen und somit gemeinsamen Forderungen Nachdruck zu verleihen - ansonsten geht man lieber getrennte Wege.

Während eine Zusammenarbeit mit politischen Lesben aufgrund ihrer in der Regel starken ideologischen Nähe zum Feminismus für uns nicht in Frage kommt, sieht die Sache bei Schwulen komplexer aus. Die Schwulenszene ist auf die Betonung ihrer Homosexualität als gemeinsames Merkmal angewiesen um ihre Integrität aufrecht zu erhalten und Forderungen stellen zu können. Die Männerrechtsbewegung besitzt als verbindendes Kriterium hingegen die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht - nicht eine verbindende, gemeinsame sexuelle Orientierung mit zusammenschweissendem Minderheitenstatus.

Zusätzlich ist entgegen feministischen Vorurteilen die Männerrechtsbewegung politisch äusserst heterogen, so dass Linke und Rechte, Konservative und Libertäre, Christen, Muslime und Atheisten gleichermassen alleine aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Ablehnung von Männerdiskriminierung zusammen arbeiten. Trotz teilweise enormen ideologischen und weltanschaulichen Differenzen gelangen der Männerrechtsbewegung in den letzten Jahren einige Erfolge. Ob diese fragile Zusammenarbeit jedoch auch offene Differenzen in der sexuellen Orientierung überstehen würde?

Darauf existieren innerhalb der Männerrechtsbewegung durchaus verschiedene Antworten. So liest man auf dem linken Maskublog "Romans Roter Mann", dass sich Männerrechtler mehr für Schwule einsetzen sollten, in dem sie zum Beispiel das Anliegen eines homosexuellen Adoptionsrechts aufnehmen.

Doch schon jetzt hat die Männerrechtsbewegung Mühe aufgrund der enormen politischen und subkulturellen Vielfalt auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wenn nun auch noch Schwule ihre Forderungen in die Männerrechtsbewegung transportieren, so wird dies unweigerlich die Fraktionierung der Männerrechtsbewegung weiter vorantreiben. Meiner Meinung nach wäre es strategisch gesehen besser, wenn sich Schwule aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit und weniger aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der Bewegung engagieren oder innerhalb der eigenen Szene einen feminismuskritischen Geist fördern. 

Denn eines ist sicherlich klar: Männerdiskriminierung und der feministische Egoismus betreffen alle Männer im Westen gleichermassen - egal ob heterosexuell oder homosexuell. Doch inwiefern ist den Schwulen die Zusammenarbeit und somit die Gemeinschaft mit lesbofeministischen Kreisen wichtiger als ihre Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht und somit ihre Rechte als Männer?

Dies wird die entscheidende Frage sein, wenn sich Schwule in Zukunft endgültig vom Feminismus abwenden und ihre Würde auf einem neuem Schlachtfeld mit den Werkzeugen des Antifeminismus verteidigen wollen.


Ein Herz für Homosexualität

Appendix:

Ich habe noch einige weitere antifeministische Texte von Schwulen gefunden. So findet man hier eine satirische Äusserung gegenüber dem Frauentag und hier auf dem Spearhead einen Artikel darüber, dass Lesben und Schwule keine Verbündeten sind. Diese Tatsache wird auch hier von einem deutschen Schwulen ausführlich beschrieben. In diesem Artikel distanziert sich der Betreiber von Gaywest offen vom Feminismus und den ewigen Frauenopfern.

Freitag, 18. März 2011

"Argumente gegen den Antifeminismus" - ein maskulistischer Kommentar Teil I

Schon wieder beschenkt uns die Friedrich-Ebert-Stiftung mit einer wissenschaftlich fragwürdigen "Expertise", mit deren Art wir schon vom Musterpudel Thomas Gesterkrampf unfreiwillig bereichert wurden. War diese erste Abhandlung ein eher lauer Darmwind, den man mit ein paar Fakten ohne grossen Aufwand widerlegen konnte, haben wir es dieses Mal mit einer 70-seitigen, aufwendig designten Broschüre zu tun, welche auf einige (jedoch nicht alle) unserer Forderungen eingeht, diese mit bestem Gender-Wissen und -Gewissen zu widerlegen und dabei die deutsche Geschlechterpolitik mitsamt dem Feminimsus reinzuwaschen versucht.

Im Gegensatz zu manch anderen bin ich der Meinung, dass man sich regelmässig mit den feministischen Entkräftungsversuchen des wachsenden Antifeminismus auseinandersetzen muss, um seine eigenen Argumente zu schärfen und zu vervollständigen. Ausserdem stellt diese Broschüre ein leicht zugängliches und komplettes Argumentarium der Feministen und Pudel gegen unsere Bewegung dar. Wir Maskulisten müssen somit nicht lange und  mühsam das Internet abgrasen um feministische Gegenargumente wider unseren Forderungen zusammenzutragen, analysieren und entkräften zu können.  

"Gleichstellungspolitik kontrovers - Eine Argumentationshilfe"

In dieser Arbeit begegnen uns viele bekannte Pudel wie zum Beispiel Sebastian Scheele, aber auch der Musterpudel Gesterkrampf hat seine ideologische Feder zur Verfügung gestellt und versucht verzweifelt seinen "cordon sanitaire" um die Männerrechtsbewegung zu ziehen. Allgemein setzt sich das Autorenteam aus zahllosen Männern und Frauen zusammen - Julia Rosshart, Melanie Ebenfeld, Heike Gumpert, Manfred Köhnen, Barbara (alias Barabas) Stiegler, Deborah Ruggieri und Ute Wanzek.

Fast schon ein ganzer Zug, den sie da zusammengezogen haben, aber wieso eigentlich?

"Wir haben uns in Redaktions-Workshops, die von Heike Gumpert moderiert wurden, darüber ausgetauscht, welche antifeministischen Behauptungen uns in unserer Arbeit begegnen und wie wir damit umgehen. Gemeinsam haben wir die Zusammenhänge diskutiert, die wir für die Widerlegungen und Erklärungen wichtig fanden."

Das müssen ja lustige, ideologische Krisensitzungen gewesen sein! Ich kann mir direkt vorstellen, wie die da alle zusammen über uns geklagt und geheult haben. 

Im Folgenden gehen wir die Broschüre von Anfang bis Ende durch, werden uns die wichtigen Stellen auseinander nehmen und die Gedankengänge der Feministinnen und Pudel sezieren. Dies wird sich über mehrere Blogeinträge verteilen.

"Vorbemerkung"

Zunächst beklagt eine Genderistin namens Barbara Stiegler die bösen Geschlechterverhältnisse, bei denen bezahlte und unbezahlte Arbeit, Geld und Macht noch nicht zwischen Männern und Frauen gleich verteilt sind. Selbstverständlich sind die "Frauen in den meisten Fällen die Benachteiligten" nach Geschlecht. Männer sind  nur deshalb benachteiligt, weil sie sich von ihrer "Geschlechterrolle" einengen lassen und so in ihrer "Entwicklung gehindert werden". Sie beklagt am gegenwärtigen Geschlechterdiskurs, dass er von "ärgerlichen und hartnäckigen Mythen" (in Focus, Spiegel und FAZ) durchsetzt sei und diese würden bei Frauen und Männern, die sich für eine konsequente Gleichstellungspolitik einsetzen wollen, "Verwirrung stiften". Deshalb habe man nun Argumente gegen eine "emanzipatorische Gleichstellungspolitik" zusammengetragen und "mit ihrem Fachwissen und ihren geschlechterpolitischen Überzeugungen" widerlegt.

Schon in dieser Einführung wird die dreiste und menschenverachtende Einseitigkeit des Autorenteams deutlich, welche sich durch das ganze Dokument zieht. Relevante Benachteiligungen nach Geschlecht sieht man lediglich bei den unschuldigen Frauenopfern, während Männer Nachteile lediglich selbstverschuldet durch ihr "falsches" Rollenbild erleiden würden. Man fragt sich ernsthaft, wie man handfeste gesetzliche und juristische Diskriminierungen der Männer qua Geschlecht wie die lediglich suspendierte Wehrpflicht, die Väterentrechtung oder die einseitige, feministische Geschlechterpolitik wirklich zu Gunsten konstruierter Frauenproblemchen beiseite schieben kann. Wer - ausser jenen, die aus ideologischen und finanziellen Gründen davon profitieren - glaubt denn ernsthaft an die Lohndiskriminierungslüge, die Patriarchatslüge, die Lüge der häuslichen Gewalt oder an den Mythos der gläsernen Decken und Männerbünden, mit denen man Frauenquoten zu rechtfertigen versucht?

Wahre Emanzipation hätte es nicht nötig, Frauen als hilflose, von herbeiphantasierten Dämonen geplagte Opfer zu betrachten, welche nur durch einen allmächtigen Staatsfeminismus gerettet werden können - notfalls gegen ihren Willen. Und sind Menschen, welche die "Verwirrung" anderer durch böse "Mythen" und Kritik am Feminismus befürchten, überhaupt geeignet politische Massnahmen für alle zu entwerfen? Haben diese Menschen so sehr Angst, dass faktenbasierte Gegenpositionen ihren Rückhalt und ihr Deutungsmonopol untergraben?

Entlarvend ist sicherlich auch die Betonung des genderistisch beschränkten "Fachwissens" und den "geschlechterpolitischen Überzeugungen" der Autoren, mit denen man sich an antifeministische Forderungen heranmacht. Aus der eigenen ideologischen Warte heraus kann der Feminismus aufgrund seiner Natur niemals faktenbasierte Anliegen sachlich widerlegen. Er muss also zwangsläufig auf Relativierung, Verdrehung und Bagatellisierung zurückgreifen - von dem her könnten wir eigentlich schon hier aufhören, dieses Broschürchen zu besprechen.

Aber wird sind schliesslich Maskulisten, also machen wir weiter.

"1. Einleitung"

- Verzerrung und Leugnung von Einseitigkeit:

Hier begegnet uns zuerst ein heuchlerisches Gesäusel von wegen, dass "alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht die gleichen Chancen erhalten" sollen und dass man "die Interessen und Lebenslagen von Frauen und Männern in ihrer Vielfalt wahrnehmen" soll.

Doch was die Feministen hier verschweigen ist, dass sie dies in der Praxis nur für Frauen tun, jedoch nie auf die Idee kämen, ein gemeinsames Sorge- und Obhutsrecht für Väter und Mütter durchzusetzen oder sich gegen die lediglich suspendierte Wehrpflicht oder ander gesetzliche Diskriminierungen der Männer zu engagieren - wie es eine wahre Gleichberechtigung verlangen würde. Gerade Gender Mainstreaming und die deutsche Gleichstellungspolitik sind stark geprägt von dieser einseitigen, männerausklammernden Wahrnehmung zu Gunsten der Frauen. Dies wird sogar von Thomas Gesterkrampf in seiner ersten Expertise offen zugegeben:

"Dass Frauenpolitik manchmal einfach nur mit dem Wort "Gender" neu etikettiert wird, ist auch nicht völlig falsch."

Es ist somit ein Hohn, diese staatsfeministischen Konzepte als ein Mittel zur Erreichung von "Geschlechterdemokratie" und "mehr Gerechtigkeit" einzusetzen und die krasse Parteilichkeit zu Gunsten von feministischen Vorstellungen einfach zu verschweigen. Denn diese vergrössern das bestehende Unrecht lediglich und ersetzen konstruierte Diskriminierungen der Frauen durch reale strukturelle Benachteiligungen der Männer (siehe Frauenquoten).

- Unerwünschte Kritik und verzweifelte Lügen:

Weiter geht es mit der Klage, dass "in zahlreichen Medien [...], aber auch im Fernsehen und in Internetforen [...] die verschiedensten Formen von Gleichstellungspolitik massiv angegriffen" werden. Es werde "behauptet, Gleichstellungspolitik sei nicht mehr notwendig, da Gleichberechtigung bereits erreicht sei". Dagegen argumentieren die Autoren mit der Lohndiskriminierungslüge, indem sie die im Schnitt 23 % Unterschied in den Löhnen irgendwelchen, ominösen Diskriminierungen zuschreiben, statt sie auf den im Vergleich zu den Männern geringeren Leistungswillen der Frauen zurückzuführen. Auch dass weniger Frauen Führungspositionen innehaben, dass Alleinerziehende in Armut leben und dass Gewalt in unserer Gesellschaft mehrheitlich von Männern ausginge, wird dieser (unserer) Kritik entgegengebracht. 

Doch liegt der Mangel an Führerinnen nicht primär am fehlenden Ehrgeiz der betroffenen Frauen? Wie soll man Frauen ins Top-Management befördern können, wenn Frauen wenig Lust zeigen, ihr ganzes Leben für so eine Position zu opfern? Und leben Alleinerziehende nicht gerade deswegen in "Armut", weil sie sich von entsorgten Vätern und dem Staat aushalten lassen und somit gar nicht dazu motiviert werden, selber arbeiten zu gehen?

Laut Statistik werden Männer in Deutschland viel häufiger Opfer körperlicher Gewalt als Frauen. Nach simpler Logik müssten dannn doch Anti-Gewalt-Kampagnen auf jene Gruppen abzielen, die am häufigsten davon betroffen sind, oder? Warum gibt es dann lediglich spezifische Kampagnen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen? Weil aufgrund der Einseitigkeit des Feminismus lediglich Frauen Opfer sein dürfen.

Ist Männergewalt nicht auch ein Zeichen dafür, dass sich immer mehr Männer von dieser feministisch verseuchten Gesellschaft entfremdet und im Stich gelassen fühlen? Warum sollen sie sich noch an Gesetze und Regeln halten, die mehr und mehr nur noch dem Schutz und der Mehrung von Frauenprivilegien dienen und Männer schlichtweg ausklammern?

- Bagatellisierung von Kritik:

Die Autoren führen weiter aus, dass Antifeministen Feminismus, Frauenbewegung, Gender Mainstreaming und Geschlechterforschung "in einen Topf" werfen und man beklagt, dass sie den Feminismus für die "gefühlte Benachteiligung von Männern" und die "angeblich drohende demographische Katastrophe" verantwortlich machen. Auch gäbe es "den Feminismus" nicht. Vertretung von Partikularinteressen der Jungen, der Männer oder gegen den Feminismus seien somit irrelevant.

Feministen haben mehrmals den feministischen Ursprung des Gender Mainstreamings bestätigt, die Geschlechterforschung ist durchsetzt mit feministischen Dogmen und entsprechenden Denkverboten und die Frauenbewegung existiert seit Jahrzehnten nur noch als feministische Fassade und politische Geisel. Decken sich die Forderungen heutiger Frauenverbände etwa nicht erheblich mit jenen strammer Feministinnen, wenn es um Egozentrik, Einseitigkeit und Privilegienwahn geht?

Die demographische Katastrophe wird vom feministischen Todeswahn weiter angeheizt und die These, dass handfeste, gesetzliche und juristische Benachteiligungen der Männer lediglich "gefühlt" seien, ist auch völliger Unsinn. Während die offensichtlich diskriminierende Natur eines überwiegend einseitigen Sorgerechts für Mütter, illegaler Vaterschaftstests und der nachwievor im Grundgesetz stehenden Wehrpflicht für Männer auf der Hand liegen, bleiben Feministinnen bis heute der Öffentlichkeit handfeste Beweise für die diskriminierende Natur von ungleichen Löhnen, der deutschen Sprache und der Ungleichverteilung von Geschlechtern schuldig.

Angesichts dessen und dem laxen Umgang mit Fakten sind es in Wahrheit die Feministen, welche Benachteiligungen der Frauen "erfühlen" - während unsereins lediglich auf die Gesetzgebung und die Rechtssprechung verweisen muss.

Es stimmt, dass es "den Feminismus" nicht gibt, doch alle feministischen Strömungen weisen gemeinsame, charakteristische Merkmale auf und der Antifeminismus unterscheidet in seiner Aktivität wenn nötig ausführlich zwischen genderistischem Gleichheitsfeminismus und matriarchalistischem Differenzfeminismus. Ist es nicht dieser krankhaft gynozentrische Egoismus auf Kosten der gesamten Gesellschaft, welche den Feminismus in all seinen Aspekten auszeichnet?

- Verharmlosung:

Ausführlich versuchen die Autoren den Einfluss der Gleichstellungspolitik herunterzuspielen und verstecken sich vor der Kritik hinter den Krisen und der gesellschaftlichen Verarmung durch "neoliberale Ideen" und "Leistungsabbau" des Staates.

Bei genauer Betrachtung stellt sich diese Behauptung als Unsinn heraus.

Ist es etwa nicht so, dass Frauenhäuser, Frauenforschung, Frauenförderung, Frauenbeauftragte, Frauenorganisationen etc. jahrzehntelang von Bund und Ländern ausgiebigst mit Steuergeldern finanziert wurden? Ist es nicht so, dass Deutschland in Sachen Gender Mainstreaming Weltmeister ist? Ist Gleichstellungspolitik und die Geschlechterumerziehung nach femigenderistischen Vorstellungen nicht etwa fest im Ministerium für alle ausser Männer verankert? Warum erhalten Feministinnen, die aktiv einen Keil zwischen den Geschlechtern treiben, in Deutschland gleich mehrmals Bundesverdienstkreuze? Wie können Feministinnen quasi aus dem Nichts in der deutschen Medienlandschaft ganze Kampagnen für Frauenquoten und andere feministische Propagandaideen herbeizaubern und das über Jahrzehnte?

Der verheerende Einfluss der Gleichstellungspolitik und mit ihr verbandelter Organisationen und Verbänden ist in keinem Land so dermassen offensichtlich wie in Deutschland. Es ist auch bezeichnend, dass gerade die Gleichstellungspolitik noch viel zu häufig von "neoliberalen Ideen" und Sparzwang verschont bleibt - woran das wohl liegen mag?

- Rechtfertigungsversuche:

Gut ausgebildete Frauen sollen doch die in sie investierten Bildungskosten durch Arbeit wieder wett machen können und müssten deshalb von bestehenden Eheplagen wie Kindererziehung, Altenpflege oder Hausarbeit erlöst werden. Dies alles soll durch eine von den Autoren als nicht einflussreich dargestellten Gleichstellungspolitik in Form einer neuen Arbeitsteilung aufgefangen und behandelt werden - "davon können alle profitieren".

Wenn man beginnt, feministische Projekte wie Kinderkrippen, Frauenquoten und Glorifzierung des Hausmannes mit verzweifelten Kostenüberlegungen zu rechtfertigen, da die frischen Akademikerinnen lieber Teilzeit arbeiten, sich schwängern oder sich gleich ganz aushalten lassen, dann wäre es nach dieser Logik eher angebracht, Frauen das Studium generell zu verbieten, statt sie mit milliardenschweren Krücken und aggressiver Umerziehung doch noch irgendwie in dem Staat gewinnbringende Leistungsträgerinnen zu verwandeln.

Statt eine teure, staatliche Helferindustrie aufzubauen, wäre es sinnvoller, die Studiengebühren zu erhöhen, die Reduzierung und Spezialisierung der Hochschulen voranzutreiben und Studentenzahlbeschränkungen für die meisten Geisteswissenschaften einzuführen um die Bildungskosten zu senken. Talentierte Köpfe aus ärmeren Verhältnissen können ja immer noch nach einer Prüfung ihrer Fähigkeiten mit Stipendien studieren gehen.

Doch diese simple und extrem kosteneffiziente Lösung ist aus ideologischen Gründen ungewollt.

- Kollision mit der Wirklichkeit:

Gleichstellungspolitik sei "kein Nullsummenspiel, bei dem nur dann jemand gewinnen kann, wenn einem anderen etwas weggenommen wird".

Das steht dort ernsthaft drin!

Die sind sich nicht einmal bewusst, welche Konsequenzen ihre Massnahmen in der Gesellschaft haben. Nehmen wir das Beispiel der Frauenquote. Wenn für eine Position, für die bisher lediglich Leistung und Vernetzung wichtig waren, jetzt plötzlich mit dem Geschlecht als Entscheidungsmerkmal belegt wurde, dann wird jene Hälfte der Gesellschaft, welche nicht diesem Geschlecht angehört, automatisch benachteiligt - dies trifft auf jede Art von Frauenbegünstigung zu. Sogar Kinderkrippen können aus dieser Überlegung nicht ausgeschlossen werden, da sie primär auf alleinerziehende Frauen und noch kinderlose Akademikerinnen abzielen.

Es gewinnt also immer jenes Geschlecht an Privilegien, auf die eine gleichstellungspolitische Massnahme abzielt und dem jeweils anderen Geschlecht werden Rechte, Besitz, Hilfe, Aufmerksamkeit oder Würde weggenommen. Dies ist das berüchtigte Krux jeglicher Art von Geschlechterpolitik - egal ob sie feministisch oder traditionalistisch ist.

Nur eine Abschaffung von Geschlechterpolitik würde dieses Dilemma, welches permanent Ungerechtigkeit schafft, ein für alle Mal beseitigen. Doch an diesem Dilemma hängen die Jobs von zehntausenden von Feministinnen und Pudeln. Nicht verwunderlich also, dass solche Leute das offensichtlichste Problem jeder Art von Gleichstellungspolitik leugnen müssen.

Man braucht keine Geschlechterpolitik, um Prostata-/Brustkrebs-Prävention zu betreiben oder die schulischen Schwächen von Kindern eines bestimmten Geschlechts zu bekämpfen. Das eine kann in die bereits existierende Gesundsheitspolitik des Landes integriert werden und das andere sollen Lehrpersonen und Eltern individuell mit den betroffenen Knaben regeln und im Rahmen der Bildungspolitik geregelt werden.

Fordern bestimmte Leute angesichts dessen dennoch eine Geschlechterpolitik, so wollen sie entweder selber von den Futtertrögen des Staates profitieren und/oder wollen ihr eigene Vorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit mit Hilfe des Staates dem Volk aufzwingen.

Beides schadet Europa.

- Infantiles Verständnis von Emanzipation:

Die Autoren sind wenigstens so ehrlich und schreiben das wahre Übel der feministischen Ideologie gleich noch mit in ihre Arbeit:

"Sich von dem Druck zu befreien, Rollen erfüllen zu müssen und die Strukturen zu kritisieren, die diesen Druck erzeugen – das bedeutet für uns Emanzipation und das ist ein Ziel von Feminismus. Und dazu soll diese Argumentationshilfe einen Beitrag leisten."

Dies klingt mehr nach infantilem Trotzverhalten und Leistungsverweigerung, als nach wahrer Emanzipation, wie wir Maskulisten sie verstehen und welche die Überwindung von Widrigkeiten und Strapazen aus eigener Kraft vorsieht und an der eine Person innerlich wächst. Ein Mensch wird auf ewig in seiner Unreife verharren, wenn sie von anderen permanent als hilfloses Opfer dargestellt wird, der man mit Frauenquoten, Frauenförderung und mit der radikalen Umpflügung der Gesellschaft erst den Weg freimachen muss. Merken die Autoren nicht, wie erniedrigend ihre Ansichten von der modernen europäischen Frau gerade auch auf das weibliche Publikum der Geschlechterdebatte wirken?

Teil II folgt bald


Gleichstellungspolitik bis zum feministischen Endsieg