Dienstag, 21. Juli 2009

Exzessive Gewalt gegen Männer in aktuellen Kinofilmen

Als ich neulich mit einigen Kumpels die aktuellen Kinofilme "Harry Potter und der Halbblutprinz" und "Ice Age 3" anschauen ging, fiel mir eines besonders auf. Systematisch wurden dort Männer nicht nur schlecht behandelt, als komisch und dysfunktional dargestellt, sondern auch regelmässig auf eine sadistische Manier körperlich angegriffen.

Es handelt sich dabei nicht um "normale" Gewalt gegen Männer, wie sie leider alltäglich ist. Sondern um explizite, unnötige Angriffe aus dem weiblichen Affekt heraus, bei denen sich die männlichen Opfer nicht wehren, sondern entweder die Flucht ergreifen oder laut vor Schmerz schreien.

Damit ihr euch selber davon überzeugen könnt, wovon ich rede, verweise ich hier auf die Website http://www.kino.to/, auf der man alle aktuellen Kinofilme kostenlos und anmeldungsfrei im Stream anschauen kann. Dabei verweist kino.to auf externe Anbieter. Bequemerweise habe ich euch schon mal die benötigten Links herausgesucht: Ice Age 3 kann hier und Harry Potter und der Halbblutprinz hier gesehen werden.

Je nachdem braucht ihr bestimmte Player wie DivX oder Xvid (wird euch automatisch mitgeteilt und ein Link zum Download angeboten) oder alternative Browser wie Firefox und eine genügend schnelle Internetverbindung, damit ihr das kostenlose und anmeldungsfreie Angebot nutzen könnt. Das Streamen (Laden des Filmes) kann je nach Link seine Zeit in Anspruch nehmen.

Harry Potter und der Halbblutprinz

Bei 1:05:00 wird einer der männlichen Hauptcharakter auf Frauenkommando hin von einem Schwarm Vögel angegriffen, der zwar das Ziel nicht trifft, jedoch eine Holztüre ramponiert. Grund für diese körperliche Attacke ist Eifersucht der Frau auf den Hauptcharakter.

Der männliche Hauptcharakter kann gerade noch rechtzeitig flüchten.

Weiter geht es in der Bibliothek bei 1:07:10, in der die gleiche Frau den anderen männlichen Hauptcharakter hart mit einem Buch auf den Kopf schlägt, weil dieser auf seine zentrale Bedeutung in der Geschichte des Films hinwies und zu viel Aufmerksamkeit von anderen Frauen genoss.

Das männliche Opfer betrachtet die Täterin mit einem reuigen Blick und fügt sich ihrem Willen.

Ice Age 3

Es handelt sich hier um einen Zeichentrickfilm. Folglich sind gewisse Dinge überspitzt und übertrieben dargestellt. Dennoch stiess mich die Häufigkeit und die Intensität der exzessiven und unnötigen Gewalt gegen Männer ab. Hier wird deutlich, wie sich Hollywood die Geschlechterverhältnisse vorstellt. Denn mit der comicartigen Grafik und mit der Verwendung von sprechenden Tieren statt Menschen können unauffällig und schamlos Männerabwertung und Frauenglorifizierung übermittelt werden.

Hauptopfer ist dabei ein männliches Tier namens Scrat, welches im Lauf des Filmes nicht nur zwischen den Beinen getreten (0:57:08), sondern auch ruckartig und unter grossen Schmerzen enthaart wird (ab 0:36:30). Sein Schrei rast dabei durch den ganzen Dschungel. Er wird systematisch mit allen Waffen der weiblichen Manipulation verführt und um seinen wichtigsten Besitz erleichtert (0:01:30 bis 0:02:50). Dabei ist die Täterin jedes Mal ein weibliches Tier. Er und andere werden dabei regelmässig als Idioten, Weicheier und Versager dargestellt (zum Beispiel hier 0:19:15 oder hier 0:43:00).

Später geht Scrat dann auch noch eine "klassische" Beziehung mit seiner Peinigerin ein (1:24:00).

Werdende Väter werden in diesem Film an mehreren Stellen wie Idioten dargestellt (ab 0:03:00).

Für eine falsche Wahrnehmung eines männlichen Tieres antworten weibliche Tiere mit Stockhieben (0:04:15).

Generell werden männliche Tiere als Versager, Hypochonder, als emotional Gestörte oder als Psychopathen (0:32:25 bis 0:33:45) dargestellt. Während weibliche Tiere als an männlicher Dummheit leidend, sich aufopfernd und stark dargestellt werden. Queertheoretisch korrekt sieht sich eines der männliche Tiere im Verlaufe des Filmes sogar als Mutter von drei geschlüpften Dinosaurierbabies (0:18:00).

Dieser ganze männerfeindliche Schwachsinn fällt einem unbedarften Betrachter nicht sofort auf, tritt aber bei etwas Reflexion schnell deutlich hervor. Dabei kommt er so geballt und massiert daher, dass man nicht mehr an Zufall glauben kann. Ist das wirklich das Bild, das wir Kindern, Jugendlichen und Familien von Männern vermitteln wollen?

Dass sie Versager, Idioten, Weicheier, Psychopathen, Transsexuelle, verdiente Opfer und emotional Gestörte sind?

Wie laut würde wohl das entsetzte Publikum schreien, wenn es Frauen statt Männer treffen würde?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe den Film nicht gesehen, kann mir aufgrund des Geschilderten die Botschaft jedoch sehr wohl vorstellen. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass die typische männliche Reaktion auf weibliche Anmassungen sehr authentisch dargestellt wird: Vertrottelt, feige, erbärmlich, wahrnehmungsgestört, jämmerlich, schwach! Und weil das tatsächlich so ist, kann man dem heutigen lila Pudel solche Filme, in denen er eins zu eins realistisch dargestellt wird, auch problemlos vorführen. Er merkt überhaupt nicht, dass er es ist, der in solchen Filmen verhöhnt wird!

Der Feminismus konnte sich ja gerade nur deshalb durchsetzen, weil viele „Männer“ tatsächlich wahrnehmungsinvalide Autisten mit einer grossen Klappe aber ohne Eier sind!

Grüsse

Manhood

tomreuter hat gesagt…

Verdammt, mir fällt das auch immer wieder auf, vor allem auch in Vorabendserien wie "Notruf Hafenkante" oder "Großstadtrevier".

Ich werfe mir dann schon manchmal selber vor, ich sei einseitig - aber es ist tatsächlich so, dass Männer grundsätzlich die Deppenrolle kriegen müssen. Die regisseure haben einfach eine eingebaute Frauenbeauftragte im Hirn, die sich aus Angst vor Repression nicht abschalten läßt. Es ist undenkbar, dass eine Polizistin geschlagen wird oder sich in eine Situation begeben muß, wo das droht: das ist Männersache. Dafür gibt es keinen Dank, sondern das ist selbstverständlich. Wieviele Szenen es gibt, in denen ein irgendwie verletzter Mann neben einer grinsenden, unversehrten Polizistin steht: das ist einfach unglaublich. Und es gibt sows niemals umgekehrt: im Angesicht weiblicher Verletzung hat ein Mann betroffen zu schauen - und so ist das auch. Wieso eigentlich nicht umgekehrt?

Gut, dass andere das auch mal sehen.

Viele Grüße,
Thomas

Anonym hat gesagt…

Zu Ice Age 3 kann ich nichts sagen. Den haben nur meine Kinder gesehen, ich dagegen nicht.
Harry Potter als männerfeindlich zu bezeichnen, ist allerdings absurd. Die Bücher bzw. Filme heben sich ganz im Gegenteil sehr, sehr positiv vom feministischen "Frau gut-Mann böse"-Mainstream ab. Aus ein paar Szenen, die die Emotionen von erstverliebten Teenies thematisieren, auf die stupide Misandrie zu schließen, wie sie der Feminismus propagiert, ist nicht berechtigt. Zumal es auch Szenen gibt, die das weibliche Personal in schlechtem Licht dastehen lassen.
Es gibt mehr als genug Bücher und Filme, die Männer mies machen. Harry Potter bietet erstens positive männliche Vorbilder, lässt die männlichen Protagonisten immer wieder mit "typisch männlichen" Eigenschaften glänzen (Mut, Verlässlichkeit, Initiative) und singt nicht zuletzt ein Loblied auf die "traditionelle" Familie (Mutter *und* Vater für die Kinder).
Auf der anderen Seite sind keineswegs alle weiblichen Figuren als positiv gezeichnet.
Fazit: Harry Potter ist gerade für Jungen eine richtig gute Lektüre (oder eben ein passender Film) im Wust von Mädchenbüchern und "Wilde Hühner"-Krampf.

Gruß
JoP

Manifold hat gesagt…

@ JoP: Wenn Harry Potter so eine männerfreundliche Sache ist, warum werden dann nur Männer mit expliziter, aus dem weiblichen Affekt hervorschnellender, UNNÖTIGER Gewalt konfrontiert und nicht umgekehrt?

Werden Frauen körperlich angegriffen, weil Männer gerade eifersüchtig sind oder nicht sofort Recht bekommen?

Es ging hier darum, Beispiele für die weitverbreitete Misandrie im Fernsehen darzulegen. Es tut mir Leid, wenn Harry Potter 6 da leider keine Ausnahme ist.

Schliesslich geht es hier auch um die filmische Umsetzung des Buches und nicht um die Bücher selber.

Gruss,
Manifold

Anonym hat gesagt…

Zum einen: warum ist es eigentlich männerfeindlich, wenn nur Frauen so dargestellt werden, als hätten sie ihre Emotionen nicht unter Kontrolle, und würden gleich zickig/gewalttätig werden? Streng genommen transportiert das doch eher ein positives Männerbild. Tatsächlich ist Harrys Umgang mit Ginnys Liebschaft wesentlich souveräner als Hermiones Ausbruch angesichts der Beziehung Rons.

Zum anderen: du spielst auf zwei Szenen an. Die erste ist Hermiones Anfall - hier geht's nicht um Männer/Frauen, hier geht's um Teenies und die erste "Liebe". Es wäre verdammt schlechte Literatur, die bei diesem Thema ohne heftige Gefühlsausbrüche auskäme.

Die zweite Szene ist die, in der Hermione Harry mit dem Buch auf den Kopf haut. Die hat einen ganz anderen Inhalt, als du in deiner Zusammenfassung vermittelst. Es reicht eben nicht nur, die Oberfläche anzusehen, man muß den Subtext der Szene schon auch mit berücksichtigen. Aber da spielt eben auch der Zusammenhang zu Harrys Entwicklung in den Romanen allgemein eine Rolle, eine ausführliche Erläuterung würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen.

Langer Rede, kurzer Sinn: ich halte HP, auch die Filme, nicht mal im Ansatz für männerfeindlich, im Gegenteil, sie zeigen ein sehr positives Männer- und Jungenbild. Wir stimmen, glaube ich, nicht überein, was als männerfeindlich zu werten ist. Für mich sind es Filme/Bücher, die Männer pauschal als Versager/Trottel/Idioten/Nichtsnutze darstellen. Filme, in denen die Frauen alle gut und verständnisvoll sind, die Männer alle entweder böse, oder, wenn nicht das, dann doch dumm und unsensibel.

Beispiele aus den letzten Jahren: "Sommer vorm Balkon" ist extrem (Dresen tendiert immer in die Richtung), "Die syrische Braut", "Unterwegs nach Cold Mountain", "Der Architekt" teilweise, viele andere mit misandrischen Ansätzen. In diesem Umfeld auch noch die Filme madig zu machen, in denen es ein ausgewogenes Geschlechterbild gibt (mit leichten Vorteilen für die Männer bei HP), ist ziemlich kontraproduktiv, finde ich.

Auseinandersetzungen zwischen Männern und Frauen, Jungen und Mädchen, bei denen die Männer/Jungen zurückstecken, stellen noch keine Männerfeindlichkeit dar. Solange das auch in die andere Richtung geht (was bei HP der Fall ist), ist das einfach realistisch und ausgewogen. Auch Gewalt gegen Männer macht noch keinen männerfeindlich Film. Oder ist "Gegenüber" männerfeindlich? Im Gegenteil, oder? Schließlich reden wir doch ständig gegen Wände, wenn wir sagen, daß häusliche Gewalt genauso häufig von Frauen wie von Männern ausgeht. Warum sollte also ein Film männerfeindlich sein, wenn er weibliche Gewalt thematisiert?

Na ja, aber vielleicht müssen wir einfach "agree to disagree", wie der Lateiner mit Fremdsprachenkenntnissen zu sagen pflegt...

Gruß
JoP