Montag, 23. Februar 2009

Pragmatismus und Innovation

300 bar, 450 Grad Celsius,
Eisenoxid-Mischkatalysator

Ihr werdet euch jetzt sicher fragen, was diese chemische Reaktion auf diesem maskulistischen Blog verloren hat. Was haben Stoffumwandlungen denn überhaupt mit den Anliegen der Männerbewegung zu tun?

Nun, auf den ersten Blick nicht viel, doch wenn man die historischen Hintergründe dieser Reaktion kennt, wird deutlich, worauf ich hinaus will. Diese Reaktion ist die dahinter liegende Chemie des
Haber-Bosch-Verfahrens. Das Prinzip ist einfach. Man verwendet atmosphärischen Stickstoff, welcher reichlich vorhanden ist und elementaren Wasserstoff um daraus bei enormen Druck und hohen Temperaturen Ammoniak herzustellen.

Eine kleine Zeile Chemie - und grosse Auswirkungen

Stickstoffsubstanzen wie Ammoniak werden nicht nur für Dünger, sondern auch für die Herstellung von Sprengstoffen und Munition verwendet. Vor diesem Verfahren wurde diese wichtige Ressource aus natürlichen Nitratsalzvorkommen in Südamerika (Guano, Seevogelkacke) gewonnen und nach Europa importiert.

Da das deutsche Kaiserreich damals im ersten Weltkrieg verwickelt war und das Handelsembargo der Entente Deutschland von allen kriegswichtigen Nachschubslieferungen (wie Nitratsalzlieferungen aus Südamerika) abschnitt, sassen die Deutschen ziemlich in der Klemme.

Ohne diese kriegsentscheidenden Lieferungen würde den Armeen bald die Munition ausgehen.

Ohne die essenziellen Nitratsalze könnte die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung infolge des Düngermangels nicht mehr aufrechterhalten werden.


Wenn Chemie Geschichte schreibt

Der Krieg wäre auch spätestens 1915 wieder zu Ende gewesen, wenn nicht die zwei findigen deutschen Chemiker Fritz Haber und Carl Bosch das Haber-Bosch-Verfahren bis zur grossindustriellen Anwendbarkeit verfeinerten und somit entscheidend in die Geschichte eingriffen.

Durch diesen entscheidenden Durchbruch in der Chemie war es nun möglich, völlig unabhängig von Nitratsalzlieferungen aus Südamerika die Versorgung von Dünger und Sprengstoffen sicherzustellen!

Durch den Erfingergeist und den Pragmatismus beeinflussten einzelne Männer unter extremen Druck und Entbehrung die Geschichte massgeblich. Auch heute noch ist das Haber-Bosch-Verfahren für die Ammoniakversorgung eines Landes eines der zentralen chemischen Verfahren der Moderne, welche Europa entwickelt hat.

Die Bedeutung dieses genialen Verfahrens wurde durch die Nobelpreisvergabe an beide Chemiker
unterstrichen.

Hintergründige Betrachtungen

Welche Erkenntnisse können wir aus diesem kleinen historisch-naturwissenschaftlichen Exkurs gewinnen?

Naturwissenschaften bestimmen die Rahmensmöglichkeiten der Geschichte, Gesellschaft und Kultur:

Im Gegensatz zum weit verbreiteten (geisteswissenschaftlichen) Irrglauben, tragen die Naturwissenschaften sehr wohl zur Entwicklung von Geschichte, Gesellschaft und Kultur bei und sind somit ein zentraler und gewichtiger Bestandteil jeder Bildung. Meinungen wie jene von Dietrich Schwanitz ("Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"; "Bildung, Alles was man wissen muss" S. 618 15. Auflage 2002) sind schwachsinnig und verdecken lediglich mehr schlecht als recht den eigenen begrenzten Wissenshorizont und die penetrante Bildungsverweigerung.

Denn man kann gesellschaftliche, kulturelle und historische Wandlungen nicht ohne die zum jeweils aktuellen Zeitpunkt erfolgten naturwissenschaftlichen und technologischen Innovationen verstehen. Schockierendes Beispiel hierfür ist die Atombombe, welche ein ganzes Zeitalter namens Kalter Krieg prägte. Ein Technologie, welche jede Gesellschaft auf diesem Planeten tief prägt(e).

Für die pazifistischeren Naturen sei auf ein friedfertigere Beispiele wie der Computer oder das Internet verwiesen.

Die Grenzen und Eigenheiten, Vorteile und Nachteile von Technologien bestimmen deren Wirkung und Einfluss auf die Welt. Doch um diese Parameter einschätzen zu können, ist ein grundlegendes Verständnis der naturwissenchaftlichen Mechanismen dahinter notwendig.

Wer mehr über neue Technologien und Innovationen lesen möchte, dem kann ich diesen Blog empfehlen.

Ja ... und was hat das jetzt mit der Männerbewegung zu tun?!

Auch wir stehen heute unter starkem Druck. Auch wir sind von gewissen Möglichkeiten in dieser Gesellschaft abgeschnitten. Zum Beispiel eine Ehe ohne Rechtsasymmetrien zwischen den Geschlechtern. Oder ein Leben ohne Zwangsdienste. Oder eine Gesellschaft ohne Misandrie und Männerdiskriminierung.

Wir stehen unter grossem Zugzwang, auf diese völlig neue Situation zu reagieren. Niemand hat uns darauf vorbereitet. Niemand hat uns gesagt, wie wir mit einer Diktatur der Schwachen umgehen sollen. Wer hätte es auch gekonnt?

Es ist deshalb mehr denn je wichtig, innovativ und pragmatisch zu handeln, um die Interessen der Männer auch im 21. Jahrhundert gegen radikalfeministische Wahnvorstellungen und staatsfeministischen Eingriffen zu verteidigen.

Glänzendes Beispiel für solches Handeln ist die ausgeprägte Nutzung des Internets und der neuen Medien durch die Männerbewegung. Ohne das Internet gäbe es keine Männerbewegung! Ohne die Möglichkeit uns anonym und ohne eigenes Risiko zu vernetzen, wäre die Männerbewegung kaum mehr als ein paar versprengte Individualisten.

Es gilt deshalb mehr denn je, neue Strategien und Taktiken zu entwickeln, um aktuelle und künftige Entwicklungen in allen Bereichen für unsere Absichten zu nutzen. Denn nur wer mit dem rasenden Fortschritt mithalten kann, hat Zugriff auf die Zukunft und kann die Gesellschaft entscheidend prägen!

Wer den Fortschritt kontrolliert, beherrscht die Zukunft

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

und darum ist es zeit für ein Treffen..

Ich will Männer-Clubs in denen man über Fortschritt und Technik über Wissenschaft und anderes reden kann.

Und über Männlichkeit, Mannwerdung und über das Wesen der Frau ohne das es irgendwelche Deutungshoheiten gibt.

Männer Täter des Glücks. :)

/ajk

Anonym hat gesagt…

Zum Thema Naturwissenschaft / Sozialwissenschaft ein Satz aus Genderama:

"Ich habe schließlich Soziologie studiert!"

Aus www.genderama.blogspot.com vom 22.02.2009.

Da kann ich nur sagen:

Ohne die bildungsverblödeten und weltfremden Nichtskönner aus den Sozialwissenschaften hätte es der Feminismus auch nicht so einfach gehabt! Ein Ziel des Maskulismus muss daher die Schliessung der sozialwissenschaftlichen Faktultäten an den Unis sein! Schluss endlich mit Pseudowissenschaften!

Grüsse

Urs

Anonym hat gesagt…

An dieser Stelle möchte ich doch einige Worte der Vorsicht anbringen:
Sozialwissenschaften auf eine Stufe mit Feminismus zu stellen halte ich für übertrieben. Schließlich dienen die Sozialwissenschaften auch der Männerbewegung. Ich halte es hier für notwendig darauf hinzuweisen was das eigentliche Gefahr darstellt: Das Menschenbild des Feminismus. Dieses allein sollte im Fokus stehen um das Übel gleich bei der Wurzel packen zu können.
Anzumerken sei noch, dass natürlich mit empirisch fundierten Naturwissenschaften wesentlich besser zu argumentieren ist und deshalb sollten meiner Ansicht nach auch mehr empirisch gestützte Ergebnisse gegen den Feminismus ins Feld geführt werden.
-lone wolf-

Anonym hat gesagt…

Ich suche na einen guten Namen für einen "Männer-Club", leider fällt mir keiner ein ohne das man an einen Stripclub denkt..

Weiss da jemand etwas?

/ajk

Manifold hat gesagt…

Eine (promaskulistische?)Männergruppe wäre sicherlich eine gute Idee! Denn es gibt leider schon zu viele Männergruppen, welche um den feministischen Bauchnabel kreisen.

Mein Namensvorschlag wäre:

Perseus' Zirkel

(Denn Perseus hat unzählige männliche Heldentaten vollbracht, nicht nur die Köpfung der Medusa)

Ich bin natürlich auch für andere Vorschläge offen.

Gruss,
Manifold

Anonym hat gesagt…

Mein Vorschlag: "Men with Balls" :-)

Grüsse

Urs

Anonym hat gesagt…

Hmmmmm,
irgendwas mit "Bruderschaft" würde ich vorschlagen....vielleicht: "(Die) Bruderschaft gegen Lilith"
(Nur zur Kurzinfo: Lilith ist eine Galleonsfigur des Feminismus)

Grüße
-lone wolf-

Anonym hat gesagt…

Perseus Zirkel finde ich gut.

Wisst ihr das der Edelkleiderladen bei GTA4 Perseus heisst? :)

Allgemein sollte man da mal schauen was für Gesellschaftskritik bei GTA4 vorkommt..

/ajk

Manifold hat gesagt…

Ich persönlich freue mich schon auf GTA 4. Sobald ich wieder einen vernünftigen PC habe, der bei modernen Spielen nicht zusammenbricht :)

Ich habe den Vorgänger GTA: San Andreas durchgespielt und war begeistert vom bissigen Humor und der Parodie auf die Hiphop/Gangster-Kultur.

Ein etwas älteres Computerspiel, was ich übrigens auch sehr empfehlen kann, ist Deus Ex. Für mich klar eines der besten Spiele, die je entwickelt wurden.

Gruss,
Manifold