Viel Halbwissen und Paranoia kreisen um die Gentechnologie. Dass wir mittelfristig keine Wahl haben, wenn es um den Einsatz von Gentechnologie geht, wird in den einseitigen Diskussionen häufig völlig unterschlagen. Denn wie sollen wir künftig zehn Milliarden Menschen ernähren, wenn die bearbeitbare Landbaufläche und die Wasserverfügbarkeit immer mehr zurückgehen? Wie sollen wir die Ernährungssicherheit gewährleisten, wenn der Klimawandel durch immer mehr Dürren und Stürme die Ernten vernichtet?
Unsere einzige Chance ist die gentechnische Optimierung der bisher lediglich durch ineffiziente Züchtungsmethoden veränderten Nutzpflanzen. Denn wo die Zucht blind und nach Versuch und Irrtum vorgeht, kann die Gentechnologie gezielt und ohne grösseren Aufwand das Gleiche in viel kürzerer Zeit und zu niedrigeren Kosten bewerkstelligen.
Denn wir brauchen Nutzpflanzen, welche resistenter gegen Pflanzenparasiten und -krankheiten, gegen extreme Trocken- und Feuchtigkeit, genügsam, pflegeleicht und ernährungstechnisch wertvoll sind. Und genau hier kommt die Gentechnologie ins Spiel.
Eine unbefriedigende Ausgangslage
Bisher spritzen die Bauern tonnenweise giftige Chemikalien auf ihre Pflanzen, um die ständige und fast unaufhaltsame Ausbreitung von Insekten, Unkräutern und Pilzen zu unterdrücken. Dabei arbeiten zwei entscheidende Faktoren gegen den Menschen.
Zum einen bieten die gigantischen Monokulturen - riesige Flächen, auf denen nur eine einzige Pflanzenart wächst - allen Arten von Parasiten ein Paradies, in dem sie sich rasend schnell ausbreiten. Zum anderen passen sich die Parasiten durch ständige Resistenzbildung (Evolution durch Auslese) gegen die eingesetzten Chemikalien an, so dass diese ihre Wirkung verlieren.
Es müssen somit immer schneller immer raffiniertere Chemikalien entwickelt werden, deren langfristige toxikologischen Eigenschaften wir heutzutage nur mühsam abschätzen können. Das Spritzen von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden ist auch noch wesentlich unselektiver und umweltgefährlicher, was weitere Nachteile dieser Art der Parasitenbekämpfung sind.
Der heilige Speer von Antiochien
Doch nun ist es einigen Wissenschaftlern gelungen, eine völlig neue Waffe gegen pflanzenfressende Insekten zu entwickeln. Genauso wie der heilige Speer von Antiochien, mit dem Jesus am Kreuz verletzt wurde, die Kreuzritter zum Ausbruch aus dem von den Muslimen belagerten Antiochien inspirierte, so wird auch dieser neue Ansatz zur Schädlingsbekämpfung unzählige neue Entwicklungen auslösen.
Dabei handelt es sich um sogenannte Bt-Präparate. Bt steht für Bacillus thruringiensis und ist der Name eines Bakteriums, welche auf Pflanzen und im Erdboden lebt. Es ist darauf spezialisiert, Raupen zu befallen und in deren Darm einzudringen. Dort setzt es ein Protein (Bt-Toxin) frei, welches Löcher im Darm der Raupe erzeugt, so dass die Raupe stirbt. Die tote Raupe dient den Bakterien dann als Wachstumsbecken. Dieses Bt-Toxin ist für den Menschen unbedenklich und spezifisch auf den Befall von Insektenraupen ausgerichtet.
Gentechniker haben nun das eine Gen, welches das Bt-Toxin kodiert, aus Bacillus thuringiensis isoliert und es einigen Pflanzenarten eingesetzt. Diese wiesen darauf eine Resistenz gegen Schädlinge auf. Alternativ kann Bacillus thuringiensis auch auf die Felder gesprüht werden.
Gold statt Silber
Die Vorteile dieser neuen Methode liegen auf der Hand. Einerseits ist sie um einiges billiger als die Tonnen von Chemikalien, welche bisher gespritzt werden. Andererseits ist sie viel spezifischer und umweltschonender.
Ähnliche Waffen gegen Unkräuter, Viren und anderen Parasiten sind bereits in der Entwicklung und ermöglichen es, die Nutzpflanzen auf günstigere Art und Weise gegen Schädlinge zu verteidigen. Dies wiederum wird es uns erlauben, auch in Zukunft die Ernährungssicherheit nicht nur zu halten, sondern auch in den Krisenregionen dieser Welt weiter auszubauen.
Dringend nötiger Paradigmenwandel
Genauso wie bei der feministisch verseuchten, einseitigen Geschlechterpolitik brauchen wir auch in der Diskussion um die Gentechnologie einen Paradigmenwechsel. Dies zwingt uns eine nüchterne und pragmatische Betrachtung der Realität auf. Nur wenn wir bereit sind, den Fortschritt zuzulassen, werden wir auch in Zukunft den Wohlstand der Menschheit nicht nur halten, sondern sogar weiter ausbauen können. Doch dies setzt voraus, dass das eitle Klammern an überholten und untauglichen Ansichten aufgegeben und durch eine zukunftsgerichtete und fortschrittsfreundliche Sichtweise ersetzt wird.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, haben der Maskulismus und die Gentechnologie mehr miteinander gemeinsam, als man auf den ersten Blick denken mag.
2 Kommentare:
Genau meine Meinung zum Thema "Gentechnologie"!
Das Problem ist hier aber, dass wir es mit Gläubigen zu tun haben, die von der Materie nichts verstehen (wollen). Nur mal so als Beleg: Auf Google das Wort "genfrei" eingeben und los geht der Spass! Da kann man gleich die Korrelation zwischen Ablehnung der Gentechnologie und niedrigem IQ erkennen!
Grüsse
Manhood
haupsaje kain gen in meine döner
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