Samstag, 11. April 2009

Braucht der Maskulismus die Zustimmung der Frauen?

Neulich bin ich im Femdisk-Forum auf diesen Thread gestossen. Dabei geht es darum, ob die Männerbewegung zwingend die Unterstützung der Frauen braucht oder nicht. Nur sie könnten dem Feminismus ein Ende bereiten. Ohne sie würde die ganze „Männerrechtswasweißich“ auf ganz wackligen Füssen stehen.

Nun lautet meine offensichtliche Frage: Braucht die Männerbewegung das Ja der Frauen, damit sie wirken darf? Braucht der Maskulismus die Zustimmung der Frauen?

Nein.

Ich kann euch mehrere Gründe für diese Ansicht liefern.

Das Wesen des Mannes

Das Geschlecht, welches nicht nur die Grundrechte für alle Menschen im Westen, sondern auch die Menschenrechte für den gesamten Globus erfunden und eingeführt hat, braucht keine Zustimmung, wenn es seine eigenen Rechte verteidigen muss. Seit Jahrhunderten waren es vorwiegend Männer, welche Sklaven befreit und Ungerechtigkeit beseitigt haben.

In diese Funktion haben sich Männer unzählige Male für die Rechte anderer eingesetzt. Sie haben den Rechtsstaat gegen alle totalitäten Kräfte und fundamentalistischen Anmassungen erfunden, aufgebaut und verteidigt. Nicht zuletzt mit ihrem Leben haben Männer sich für die Rechte anderer eingesetzt.

Und dies nicht selten aus freien Stücken und ohne Zwang.

Doch nun, wenn es darum geht, ihre drangsalierten und marginalisierten Rechte zu verteidigen und in vielen Fällen überhaupt erst durchzusetzen, da heisst es dann plötzlich, dass die Macher, die Erhalter und Entwickler der Gesellschaft die Zustimmung der Profiteurinnen bräuchten?

Das Wesen einer Widerstandsbewegung

Brauchen Sklaven die Zustimmung ihrer Herren, um sich gegen ihre Entrechtung zu wehren? Brauchen unterdrückte Bauern die Zustimmung ihrer Feudalherren, um sich gegen die Knechtschaft zu erheben? Braucht die demokratische Opposition die Zustimmung einer Diktatur um sich gegen das Unrecht aufzulehnen?

Sobald eine Widerstandsbewegung anfängt, sich von der Zustimmung anderer abhängig zu machen, wird sie manipulier- und steuerbar. Und genau dies würde dazu führen, dass die entscheidenden Punkte und Forderungen des Maskulismus und der Männerrechtsbewegung nicht angegangen werden würden. Um bloss nicht die Zustimmung der Frauen zu verlieren.

Denn welche Frau würde schon die auf Kosten der Männer erhaltenen Privilegien (Quoten, Förderung, Unterhalt, ...) freiwillig aufgeben? Das ist doch gerade die Natur einer Widerstandsbewegung, dass man in den entscheidenen Punkten keine Zustimmung mit den Profiteurinnen des Systems geniesst!

Das Wesen des Maskulismus

Im Gegensatz zum Feminismus ist der Maskulismus nicht auf die Zustimmung und Unterstützung des anderen Geschlechts angewiesen. Warum?

Frauen waren und sind seit je her auf männliche Durchsetzungskraft und Ressourcen angewiesen. Dies war nicht nur bei der Einführung des Frauenwahlrechts so, sondern auch bei den unzähligen anderen feministischen Forderungen, welche eifrig mit männlicher Unterstützung umgesetzt wurden.

Erst in letzter Zeit erkannten die Feministinnen, dass der Staat noch mehr Macht als alle Männer zusammen aufweist. Denn nun können sie über Gesetze mit Zwang und Drohung ihre Ansichten durchsetzen. Doch nachwievor braucht es dafür den von Männern geschaffenen Staat und nachwievor müssen sie dafür Männer in Machtpositionen (von denen es immer noch mehr als genug gibt) überzeugen.

Doch was passiert, wenn nun plötzlich eine neue Sicht auf die Gleichberechtigung auftaucht, welche nicht nur Frauen, sondern auch Männer berücksichtigt? Was passiert wohl, wenn die Männer in Machtpositionen merken, dass diese Sicht nicht gegen sie (wie die feministische Sicht), sondern für sie arbeitet?

Denkt ihr, dass sich der Feminismus dann noch lange halten könnte? Denkt ihr, dass dann die Meinung der Frauen bezüglich des Maskulismus überhaupt noch relevant ist, wenn wir die Männer in Machtpositionen von unserer Sicht überzeugt haben?

Eben.

Die Überschreitung des Rubicon

Nicht der Maskulismus steht auf wackligen Beinen, sondern der Feminismus. Denn nach mehr als vierzig Jahren Misandrie ist nun eine ernsthafte Gefahr für die Männerfeinde aufgetaucht. Denn sie wissen, dass Männer nachwievor das erschaffende Geschlecht mit der Fähigkeit zur Veränderung der Zustände ist. Sie wissen, dass nachwievor Männer die Macht in dieser Gesellschaft in Händen halten.

Und sie wissen, dass der Maskulismus sich rasch unter den Männern ausbreitet, denn er ist um einiges angenehmer und bequemer als die feministische Sichtweise, welche Selbstkasteiung und Schuldbekenntnis von den Männern verlangt.

Perseus hat mit uns den Rubicon überschritten und nichts wird ihn von seinem Vorhaben aufhalten. Seine Armee braucht keine Zustimmung der Frauen, solange sie die Gunst der Männer aufweist. Es ist somit nur noch eine Frage der Zeit, bis das feministisch regierte Rom fällt!

Caesar bei der Überschreitung des Rubicon

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja wird Zeit, Du bist recht poethisch. :D

Finde ich gut. Machen wir jetzt weiter mit dem was wir angefangen haben?

/ajk