Die Realität wurde jahrelang von Feministinnen geleugnet. Auch die Vorstellung war für viele völlig abwegig, dass Männer auch Opfer von häuslicher Gewalt werden können. Denn diese würden sich ja bekanntlich wehren ...
Ja, wehr' dich mal gegen eine schlagende Frau und es rennen gleich ein Dutzend Männer auf dich zu und verprügeln dich aufs Übelste. Kommt noch dazu, dass die Polizei einzig und allein die Sicht der Frau zählen lässt und du somit so oder so weg vom Fenster bist.
Was schon unzählige internationale Studien bewiesen haben, dringt nun allmählich auch in das Bewusstsein der Medien. Natürlich - wie kann es auch anders sein - darf die Relativierung weiblicher Gewalt und das doppelte Mass nicht fehlen, wenn es um männliche Opfer geht. Und dann noch die Ausrede, dass Frauen selbstbewusster geworden seien. Selbstbewusstsen wird hier mehr im Sinne von Selbstherrlichkeit und Egozentrik benutzt, denn als Ausdruck menschlicher Reife.
Interessant ist auch die Tatsache, dass bei weiblicher Gewalt immer die moralische Beschwichtigung mitschwingt, dass es immer zwei zum Streiten brauche und dass Gewalt immer einer Provokation vorausgehe. Was für eine Entrüstung würde es geben, wenn ich einem weiblichen Gewaltopfer frage, ob sie den Mann vor der Tat provoziert habe? Wie würde die Öffentlichkeit reagieren, wenn ich das Vergehen herunterspiele mit der Binsenweisheit, dass es immer zwei beim Streit braucht? Man würde mich wohl für einen ganz schlimmen und uneinfühlsamen Frauenfeind halten ...
Doch wenn diese Moralkeulen bei männlichen Gewaltopfern geschwungen werden, ist es natürlich aufs Übelste salonfähig.
Äusserst lesenswert ist auch der Kommentar von einem .ch-Leser direkt unter dem Artikel, der das Wesentliche auf den Punkt bringt.
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