"...nicht nur solche Widersprüche; auch Ihre vielzitierte "Krise des Mannes" ist mir höchst suspekt als tragender Gedanke einer Männerbewegung, und ich bin mir sicher, daß die Ironie der Geschichte einmal diejenigen auslachen wird, die ausgerechnet im Zeitalter, in dem die Männer ihre Höchstleistungen auf allen Gebieten des Kreativen verzeichnen, das Zeitalter ihrer Krise erkannt zu haben glaubten." - der
Maskulist
Ist es nicht erstaunlich, mit welcher Inbrunst der Mann heutzutage und in den letzten Jahren als sich
in der Krise befindend dargestellt wird? Da wird ihm unterstellt, dass er zu viel
jammere oder dass er vor der weiblichen Emanzipation
zurückschreckt. Auch die Aufforderung, sich endlich zum
neuen Mann bekehren zu lassen, darf zwischen all diesen Marktschreiereien nicht fehlen. Natürlich um gleich darauf auch den neuen Mann an den Küsten der Lächerlichkeit
zerschellen zu lassen.
Laut wird nach einer "modernen Männlichkeit"
geschrien, welche alle Probleme der Gesellschaft und natürlich der Frauen lösen könne (wie immer). Auch die erfolgreiche und von Männern dominierte ETH Zürich konnte sich diesem Trend nicht erwehren, so dass dort eine von einer Universitätsprofessorin initiierte Tagung mit dem Titel "Der Mann in der Krise"
stattfand.
Der Mann in der Krise ist übrigens auch ein sehr erfolgreiches Thema für Bücher, wie letzthin Walter Hollstein in vollster Abscheulichkeit
bewies. Aber nicht nur weichgespülte Männer heben die Hand zum mahnenden Signal, sondern auch Frauen haben natürlich eifrig ein Wörtchen
mitzureden, wenn es um die
Männchen geht.
Zweifel am Medienzirkus
Was hat es mit diesem ganzen Gerede auf sich? Befinden sich wirklich alle Männer kollektiv in der Krise?
Oder werden die gesellschaftlichen Phänomene nicht eher falsch gedeutet? Kann es nicht sein, dass Probleme zwar da sind, sie sich jedoch auf einer so dermassen unangenehmen und unbequemen Ebene befinden, dass man sich lieber symphatischere und einfacher zu handhabende Ursächen sucht, welche für das oberflächliche Mediengeplapper besser geeignet, da weniger mit nervigen Fakten gespickt, sind?
Die einseitig bequemen "Gründe" für die Männerkrise
Was für Gründe werden von seiten der selbsternannten Männerexperten angeführt?
Zum einen der "Erfolg" der Frauenbewegung und der weiblichen Emanzipation (oder zumindest das, was die Feministinnen für Emanzipation
halten). Man postuliert hier freimütig eine Kraft, welche den Mann verunsichern und verwirren soll. Dies äussere sich zum Beispiel dadurch, dass immer mehr Frauen in sogenannte "Männerbastione" strömen würden und diese so systematisch zu Fall brächten (nicht nur metaphorisch).
Zum anderen die Auflösung traditioneller Männlichkeit und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung, welche ein Vakuum der Unklarheit und Ziellosigkeit erzeugt haben soll. Der grosse, starke Mann habe einen Schnupfen bekommen und bräuchte nun die Frau, welche ihn pflegt und ihn den Rücken freihält.
Nur äusserst selten werden die wirklichen Gründe für eine allfällige Männerkrise genannt. Dass Jungen in der Schule systematisch
benachteiligt werden. Dass Männlichkeit als schlecht und mangelbehaftet dargestellt
wird. Doch dies sind leider viel zu seltene Lichtblicke in einem dunklen Meer aus ideologischem Schwachsinn, feministischem Geltungswahn und Narzissmus.
Die "Gründe" unter der Lupe - die Auswirkung der Frauenbewegung
Die gravierendsten Auswirkungn der Frauenbewegung und des Feminismus auf das Leben der Männer sind die Überprivilegierung der Frauen und die fortschreitende Entrechtung der Männer. Die Ohnmacht, welche die Männer aufgrund von staatlich verordneten Frauenquoten, Förderprogrammen und Frauenbevorzugung spüren, entspringt der Tatsache, dass ihre eigenen
gravierenden Probleme schlichtweg zur Seite gewischt werden um jeden noch so kleinen Frauenfurz befriedigen zu können.
Wenn eine Frau ihr Leben eigenständig lebt und selbst ihr Geld verdient, dann schockiert oder irritiert das niemanden. Aber wenn sie im gleichen Atemzug ihre Emanzipation unterstreicht und weitere Forderungen nach Männergängelung und Frauenbevorzugung stellt, kann sie nicht mit viel Gegenliebe rechnen. Sondern viel mehr mit Wut und Ablehnung.
Die "Gründe" unter der Lupe - zur Auflösung traditioneller Männlichkeit
Diese übertriebene Vermenschlichung des Mannes ist erstaunlich, denn viel zu oft wurde den Männern früher jegliche Menschlichkeit abgerungen und untersagt. Man denke nur an die Aushebung von Soldaten und deren Ausbildung, um zu verstehen, was ich meine. Oder an das Titanic-Prinzip, welches Frauen und Kinder zu erst in die Rettungsboote einsteigen und die Männer sterben lässt. Auch heute noch begegnen uns Relikte dieser brutalen und entmenschlichenden Konditionierung des Mannes für das höhere (gesellschaftliche / weibliche) Wohl. Sei dies in Form von Zwangsdiensten oder in hohlen Sprüchen wie "Indianer kennen keinen Schmerz!".
Doch heute besinnt man sich plötzlich darauf, dass Männer auch Menschen sind und legt ihnen das so gleich als Schwäche aus, als wäre es den Urheberinnen nicht aufgefallen, dass Männer in den letzten zweitausend Jahren (auch von den Frauen) wie günstiges Verbrauchsmaterial und nicht wie vollwertige Menschen behandelt wurden.
Konklusion
Die Aufweichung traditioneller Männlichkeit bewirkt vielmehr eine Befreiung aus der Unterjochung als eine Verunsicherung, welche sich hinter dieser Fassade befindet. Das natürlich befreite Menschen dann nicht mehr so handeln, wie es die Unterdrücker gerne hätten, kann ihnen nicht als Schwäche, sondern vielmehr als Eigenständigkeit ausgelegt werden.
Ein Mensch, der auf ewig zur Stärke für andere gezwungen wurde und endlich einmal im Leben sich selbst sein darf, wird kaum je mehr aus freien Stücken jene selbstaufreibende Stärke für seine ehemaligen Sklaventreiberinnen erbringen wollen. Dies kann nur in den Augen der heimlichen Profiteurinnen von traditoneller Männlichkeit als Schwäche ausgelegt werden.
Die Machtlosigkeit gegenüber dem männerfeindlichen und frauenverherrlichenden Staat, den gynozentrischen Medien und der frauenbevorzugendem Zeitgeist kann einen Mann verunsichern. Nicht das pseudointellektuelle und populärwissenschaftliche Aufplustern von Soziologie-Professorinnen und Pädagogik-Doktorinnen.
Es ist weniger das Gequassel solcher Menschen und ihrer Speichellecker als vielmehr die beunruhigende Tatsache, dass jedes zweite Wort von ihnen irgendwann in irgendeinem Gesetzesentwurf drin sein wird, was die Männer wirklich verunsichert.
Denn obwohl diese Femifaschisten jede einzelne Diskriminierung der Frau mit feurigem Eifer angreifen, rühren sie keinen müden Finger, wenn es einmal den Mann trifft. So besteht auch noch nach mehr als vierzig Jahren Diskussion um Gleichberechtigung die
einseitige Wehrpflicht unangetastet fort. Oder die systematische Benachteiligung von Jungen in unseren Schulen. Oder das herabwertende Männerbild in der Öffentlichkeit.
Die ungleich langen Spiesse von Frau und Mann in Politik und Gesellschaft bilden die wahre Krise des Mannes.