In der letzten NZZ am Sonntag vom 2. November kam ein grosser Bericht über weibliche Gewalt, der zwei Zeitungsseiten einnahm und deshalb mehr als nur einen Blick wert ist. Leider konnte ich diesen Artikel nirgends im Internet finden, so dass ich euch nur eine Zusammenfassung bieten kann. Nichtsdestotrotz ist es als ein Meilenstein anzusehen, der bis vor kurzem noch völlig unmöglich gewesen wäre. Denn noch heute macht man sich ziemlich unbeliebt, wenn man explizit auf weibliche Gewalt hinweist.
In der Einleitung wird - für uns nicht sehr überraschend - vermerkt, dass immer mehr Frauen Gewalt anwenden und dass sich deswegen Fachleuten nun mehr auf die Frau als Gewalttäterinnen konzentrieren. Meiner Meinung nach keinen Moment zu früh. Aber angesichts eines dominierenden, gynozentrischen Weltbildes, welches Kritik an Frauen a priori ausschliesst, ist diese Entwicklung natürlich ein Novum.
Es geht weiter mit Fallbesprechungen, bei der zum einen eine junge Frau zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie gemeinsam mit zwei jungen Männern auf ihr Drängen hin eine Bekannte umgebracht hatten. Und natürlich wird auch jener Fall vor Augen geführt, der die Mutter behandelt, welche ihren Sohn zu Tode würgen wollte. Exemplarisch soll hier gezeigt werden, dass Frauengewalt real existiert und somit werden feministische Dogmenhäuser zum Einsturz gebracht. Als eine Art Schocktherapie oder gar eine schmerzhafte Läuterung muss dies einem geblendeten, unkritischen Zeitgenossen vorkommen.
Dann geht es zu den Zahlen und Diagrammen. Diese beiden Fälle, die sich innerhalb einer einzigen Woche ereigneten, seien beileibe keine einzelnen Vorkomnisse, sondern folgen einem finsteren Trend wuchernder Zahlen weiblicher Gewalt. Zwar betont man - wohl zur Beruhigung des hochgeschnellten Blutdrucks aller Feministinnen - dass Gewaltverbrechen nachwievor eine Männerdomäne sei, doch kommt man nicht darum herum zu bemerken, dass Straffälle mit weiblicher Gewalt sich in weniger als fünf Jahren hier in der Schweiz beinahe verdreifacht hat. Dies sei in allen westlichen Ländern so.
Dann spricht die NZZ direkt die ideologische Schnittstelle der ganzen Sache an: Dass es nachwievor ein Tabu gäbe, über weibliche Gewalt zu sprechen und dass Täterinnen genauso wenig in das gültige Rollenbild passen würden wie Männer als Opfer. Natürlich kann nur eine AutorIN so etwas schreiben, ein Mann würde dafür geköpft beziehungsweise gefeuert werden. Erwähnung findet auch eine Tagung in Wiesbaden, der sich explizit mit Täterinnen beschäftigte. Freilich waren alle Referenten weiblich, also wird das vermutlich mehr auf eine Relativierung und Schuldverlagerung weiblicher Gewalt hinausgelaufen sein. Aber man soll ja nicht immer pessimistisch denken.
Und dann kommt natürlich gleich die verharmlosende Aussage von wegen Frauen würden anders töten. Da wird zum Beispiel behauptet, dass vielen Täterinnen der Zugang zu ihren eigenen inneren Motiven verschlossen bleiben und dass Frauen generell aus anderen Gründen töten würden als Männer. Frauen töten angeblich aus Freiheitsdrang, weil sie sich vom Mann trennen möchten. So wird weibliche Gewalt als einen Akt der Verzweiflung und als etwas Heroisches dargestellt. Auch würden Frauen hinterhältiger zuschlagen. Zum Beispiel wenn das Opfer schläft oder wenn es geschwächt ist. Sehr enthüllend: Frauen würden den eigentlichen Tötungsakt eher delegieren! Das erklärt vielleicht bis zu einem gewissen Grad die Differenz der Zahlen verübter Gewaltverbrechen zwischen den Geschlechtern. Schliesslich bleibt eine Frau lieber das unschuldige, scheinheilige Engelchen, als sich selber die Hände schmutzig zu machen.
Dann kommt natürlich die krass verharmlosende Aussage, dass sich nur aggressive Frauen auch erfolgreich emanzipieren könnten und das Frauenemanzipation und weibliche Gewalt absolut keinen Zusammenhang hätten. Dies sei nur eine "Männerphantasie". Und natürlich gehe es der Frau bei der häuslichen Gewalt nur um Widerstand gegen den bösen Mann. Dann natürlich setzt man noch einen drauf und erklärt, dass Männer viel schlimmer in jeglicher Hinsicht seien.
In der Einleitung wird - für uns nicht sehr überraschend - vermerkt, dass immer mehr Frauen Gewalt anwenden und dass sich deswegen Fachleuten nun mehr auf die Frau als Gewalttäterinnen konzentrieren. Meiner Meinung nach keinen Moment zu früh. Aber angesichts eines dominierenden, gynozentrischen Weltbildes, welches Kritik an Frauen a priori ausschliesst, ist diese Entwicklung natürlich ein Novum.
Es geht weiter mit Fallbesprechungen, bei der zum einen eine junge Frau zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie gemeinsam mit zwei jungen Männern auf ihr Drängen hin eine Bekannte umgebracht hatten. Und natürlich wird auch jener Fall vor Augen geführt, der die Mutter behandelt, welche ihren Sohn zu Tode würgen wollte. Exemplarisch soll hier gezeigt werden, dass Frauengewalt real existiert und somit werden feministische Dogmenhäuser zum Einsturz gebracht. Als eine Art Schocktherapie oder gar eine schmerzhafte Läuterung muss dies einem geblendeten, unkritischen Zeitgenossen vorkommen.
Dann geht es zu den Zahlen und Diagrammen. Diese beiden Fälle, die sich innerhalb einer einzigen Woche ereigneten, seien beileibe keine einzelnen Vorkomnisse, sondern folgen einem finsteren Trend wuchernder Zahlen weiblicher Gewalt. Zwar betont man - wohl zur Beruhigung des hochgeschnellten Blutdrucks aller Feministinnen - dass Gewaltverbrechen nachwievor eine Männerdomäne sei, doch kommt man nicht darum herum zu bemerken, dass Straffälle mit weiblicher Gewalt sich in weniger als fünf Jahren hier in der Schweiz beinahe verdreifacht hat. Dies sei in allen westlichen Ländern so.
Dann spricht die NZZ direkt die ideologische Schnittstelle der ganzen Sache an: Dass es nachwievor ein Tabu gäbe, über weibliche Gewalt zu sprechen und dass Täterinnen genauso wenig in das gültige Rollenbild passen würden wie Männer als Opfer. Natürlich kann nur eine AutorIN so etwas schreiben, ein Mann würde dafür geköpft beziehungsweise gefeuert werden. Erwähnung findet auch eine Tagung in Wiesbaden, der sich explizit mit Täterinnen beschäftigte. Freilich waren alle Referenten weiblich, also wird das vermutlich mehr auf eine Relativierung und Schuldverlagerung weiblicher Gewalt hinausgelaufen sein. Aber man soll ja nicht immer pessimistisch denken.
Und dann kommt natürlich gleich die verharmlosende Aussage von wegen Frauen würden anders töten. Da wird zum Beispiel behauptet, dass vielen Täterinnen der Zugang zu ihren eigenen inneren Motiven verschlossen bleiben und dass Frauen generell aus anderen Gründen töten würden als Männer. Frauen töten angeblich aus Freiheitsdrang, weil sie sich vom Mann trennen möchten. So wird weibliche Gewalt als einen Akt der Verzweiflung und als etwas Heroisches dargestellt. Auch würden Frauen hinterhältiger zuschlagen. Zum Beispiel wenn das Opfer schläft oder wenn es geschwächt ist. Sehr enthüllend: Frauen würden den eigentlichen Tötungsakt eher delegieren! Das erklärt vielleicht bis zu einem gewissen Grad die Differenz der Zahlen verübter Gewaltverbrechen zwischen den Geschlechtern. Schliesslich bleibt eine Frau lieber das unschuldige, scheinheilige Engelchen, als sich selber die Hände schmutzig zu machen.
Dann kommt natürlich die krass verharmlosende Aussage, dass sich nur aggressive Frauen auch erfolgreich emanzipieren könnten und das Frauenemanzipation und weibliche Gewalt absolut keinen Zusammenhang hätten. Dies sei nur eine "Männerphantasie". Und natürlich gehe es der Frau bei der häuslichen Gewalt nur um Widerstand gegen den bösen Mann. Dann natürlich setzt man noch einen drauf und erklärt, dass Männer viel schlimmer in jeglicher Hinsicht seien.
Ja wenn das so ist, warum schreibt man dann einen kompletten, zweiseitigen Artikel über von Frauen verübte Gewalt, die in den letzten Jahren epidemische Anmasse angenommen hat? Wenn diese doch so leicht als unbedeutend und als nicht gravierend dargestellt werden kann? Warum dann diesen ganzen Aufwand?
Man erwähnt neuartige Kurse für Schlägerinnen in Baselland, welche das Tabu aufbrechen sollen. Denn Männer würden sich schämen und getrauten sich nicht, sich als Opfer zu "outen". Deshalb würde man nicht über Frauengewalt sprechen. Ich sehe die Dinge etwas anders. Männer sprechen sehr offen über weibliche Gewalt - doch es hört ihnen aus ideologischen Gründen niemand zu.
Es wird betont, dass vorallem Kinder die Opfer weiblicher Gewalt seien, da sie von Vernachlässigung, Misshandlungen und Tötungen betroffen sind. Natürlich werden solche Schandtaten von Müttern gleich relativiert mit der Bemerkung, dass hinter solcher Tat häufig eine grosse Not stecke. Seien dies psychische Erkrankungen oder Depressionen. Oder aus Überforderungen. Oder aus Rache am Ehemann.
Also entweder sind die anderen schuld oder man ist plemplem und deshalb nicht schuldfähig. Erklärungen können doch so angenehm einfach sein.
Alles in allem ein lobenswerter Artikel, der gegen Schluss jedoch zu stark in Rechtfertigungs- und Relativierungsrhetorik abdriftet und damit den gewalttätigen Frauen die Schuld versucht zu nehmen. Doch dies wird die Debatte darüber nicht abhalten, sich langsam aber sicher in die richtige Richtung zu entwickeln.
"Die Jungfrau Maria züchtigt das Jesuskind ..."
(klicke auf Bild für mehr Infos)
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