Freitag, 14. November 2008

Überzeugungsarbeit

Es ist nicht einfach, Aussenstehende von der Einsicht in die Probleme der Männer in unserer heutigen Gesellschaft zu überzeugen. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass sie die Probleme nicht als solche erkennen würden. Doch sie haben sich in einen gewissen Lebenstil eingenistet, sich mit den Gegebenheiten arrangiert, so dass sie alles Unangenehme bequem verharmlosen oder verdrängen können.

Doch man kann es ihnen nicht vorwerfen, denn wir haben es mit sehr tiefsitzenden, sehr unangenehmen Dingen zu tun. Einerseits, weil sie das Verhältnis zum anderen Geschlecht betreffen, andererseits, weil sie sich notwendigerweise mit unserer Identität als Männer vermischen. Kommt noch dazu, dass wir auch untereinander in einem nicht selten angespannten, konkurrenzbetonten Verhältnis leben.

Es ist nicht ein Problem, dass von ausserhalb in unsere Welt eindringt, sondern dessen Ursprung tief in uns und aus den Wurzeln unserer Gesellschaft entspringt. Es kann nicht gewaltsam hinausgestossen oder mit genügend Einsatz einfach aus der Welt geschafft werden.

Es übersteigt das Fassungsvermögen eines einzelnen Mannes, der vor der geballten Macht des Zeitgeistes, des Rechtssystems und der Medien nur kapitulieren kann, wenn er sich nicht mit anderen zusammen tut um Unrecht zu bekämpfen. Er kann diesen mühsamen, beschwerlichen und selten von Erfolg gekrönten Weg gehen ...

... oder er kann die Situation akzeptieren und den Anblick der wuchernden Geschwüre der Ungerechtigkeit aus seinem Leben verdrängen oder sie verharmlosen. Er fügt sich in sein vermeintliches Schicksal und verbiegt sich zwischen den selbstherrlich von anderen gezogenen Grenzen - peinlich darauf bedacht, gegen keine "ungeschriebenen" Regeln und Vorgaben anderer zu verstossen.

Nur aus so einer gebückten Körper- und Geisteslage heraus kann man die Diskriminierung und Entrechtung des Mannes als unwichtig oder nicht drängend empfinden. Nur so könnte akzeptiert werden, was jeden Menschen mit offenem Geist und wachem Verstand vor Widerlichkeit abstossen würde.

Jene, welche die Anliegen der Männer aus ihrem Leben verdrängen, müssen akzeptieren, dass die Schockwelle irgendwann auch ihre eigenen beschaulichen und zurückgezogenen Küsten erreichen wird. Vielleicht nicht heute oder morgen, doch freigesetzte Kräfte verpuffen nicht einfach ohne erheblichen Schaden.

Und den Weg zu dieser Akzeptanz anzubieten, ist eines unserer wichtigsten Herausforderungen, welche wir uns stellen müssen. Es geht nicht unbedingt darum, jeden einzelnen zu einem überzeugten Maskulisten zu machen, sondern darum, eine allgemeine Offenheit für die Anliegen der Männer zu ermöglichen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Harr,

aber es kommt voran, es wehren sich immer mehr und eine neue Art von Männlichkeit entwickelt sich.

Das freut mich, und ich bin stolz da mit dabei zu sein.

Die hilflosen "weibchen", die voller seltsamen Vorstellungen durch das Leben herumstolzieren lernen es.. auf die eine oder andere Art.

gruss

/ajk

Anonym hat gesagt…

Problematisch ist eben, dass die gesamte mitteleuropäische Gesellschaft (um nur von diesem Beispiel auszugehen) seit mehreren Dekaden durchsetzt ist von allgemein männerfeindlicher und proweiblicher Stimmungsmache. Nahezu alle Medien und Politiker sitzen auf diesem Zug obenauf. Der beste Beweis für die immer mehr erstarkende Männerbewegung, Objektivität zu schaffen und stets dran zu bleiben.

Anonym hat gesagt…

So, so, da haben wir gleich drei klassische Exemplare, „Proinnsias“, „arnoldy“ und „Baer“.

Was der Blogger hier produziert, lassen sie uns wissen, sei schlicht peinlich, ein Gegeneinender statt ein Miteinander, ein Feldzug gegen Frauen mit dem Zweihänder. Einzelne Aspekte der Gleichberechtigung gehörten schliesslich isoliert diskutiert, der Blog hier sei einseitig und Wahrheiten würden zum Zweck der Propaganda verheimlicht. Ein alleiniges Aufzeigen von "Diskriminierung" und Fordern nach "Gleichberechtigung" sei nicht konstruktiv und der Blogger sei nicht diskussionsbereit.

"Mein Gott - hab' ich das alles geschrieben??? Nicht meine Art, so lange Beiträge zu schreiben..."
Ein Mann, der Frauen widerspricht, scheint „Proinnsias“ ziemlich zu beunruhigen, der Stress lässt ihn jedenfalls sehr fleissig in die Tasten greifen……

Nehmen wir das Beispiel häusliche Gewalt.

Während der feministisch geprägte öffentliche Diskurs bloss die eine Seite Mann=Täter und Frau=Opfer im Sinne einer strikten Geschlechtertrennung kennt und systematisch Lügenpropaganda betreibt, berücksichtigt der Blogger hier beide Seiten und hält sich nicht an das Prinzip der feministischen Geschlechtertrennung.

Die Kritik von „Proinnsias“ an den Blogger zu dessen Umgang mit dem Thema:
""Gleichberechtigung" selbst sagt ja bereits aus, dass es ein Gleichgewicht geben soll. Und dazu müssen beide Seiten berücksichtigt werden. Da sollte also der Ansatz lauten: wie lässt sich häusliche Gewalt überhaupt verhindern bzw. wie ist damit umzugehen? Dies ist keine Frage der Geschlechtertrennung und das verstehe ich unter Gleichberechtigung."

Achtung: Auch wenn es wie ein Witz tönt, der meint das voll im Ernst - als Kritik gegen den Blogger!!!! Gegen die im Blog angesprochenen Peinlichkeiten der Frauenbewegung, gegen dieses Gegeneinender statt Miteinander, gegen den Feldzug gegen Männer mit dem Zweihänder hat er, wen wundert’s, nichts einzuwenden. Auch dagegen, dass von dieser Seite einseitig „informiert“ wird und Wahrheiten zum Zweck der Propaganda verheimlicht und verdreht werden, scheint ihm nichts einzufallen. Selbst das völlig destruktive alleinige „Aufzeigen“ von angeblicher "Frauendiskriminierung", und das Fordern nach sog. "Gleichberechtigung" durch Feministen scheint ihn nicht weiter zu stören.

Da ist der schon wesentlich weiter (SP-Mitglied mit Furcht vor Steinigung, aus meinem e-Mail-Verkehr):
"Was ärgere ich mich über das SP-Blättli LINKS, das einen Artikel bringt unter dem Titel „50% Managerinnen in alle Banken!“ Frauen bringen Kinder zur Welt und haben hoffentlich das Bedürfnis, sie gut zu hegen und pflegen, klar, mit dem geschlechtergerechten Anteil auch der Männer/Väter. Nebst diesem Fakt (dass die Frauen die Kinder gebären und nicht die Männer) und auch ein starkes Bedürfnis haben, zu ihrer Brut zu schauen, habe ich persönlich noch einen anderen Zugang zur Genderfrage: Ich fühle mich fest mit der Natur verbunden und da sehe ich halt sehr genau die unterschiedlichen Bedürfnisse von m und f. Emanzen würden mich jetzt natürlich fast steinigen für diesen Bezug zum Tierreich."