Montag, 3. November 2008

Weltmännertag

Heute ist Weltmännertag! Doch wie schon nihilator im femdisk-Forum bemerkt hat, herrscht in den Medien mehrheitlich betretenes Schweigen vor. Zwar konnte Arne einige Artikel zu diesem wichtigen Tag finden, doch auch dort zeigt die Auswahl eher ein satirisches, schadenfreudiges Bild des Mannes, über den frau sich gerne lustig macht.

Dass dann ausgerechnet die "Ex-Feministin" Astrid von Friesen in einem Interview uns verklickert, dass der Mann an allen Ecken und Enden diskriminiert wird, mag zwar lobenswert sein, heitert mich jedoch auch nicht unbedingt auf. Denn nur weil eine Frau die hässliche Fratze des Feminismus erkannt und durchschaut hat und die Fronten versucht zu wechseln, heisst das noch lange nicht, dass man ihr trauen und ihre frühere Uneinsicht vergeben kann.

In der Schweiz gönnt nur die NZZ den Männern ihren Tag und widmet ihm einen Artikel, in dem der Mann jedoch durch die Bank als kränkelnd, krisenbehaftet und Hilfe benötigend dargestellt wird. Als etwas Pathologisches oder Schmutziges, was man eigentlich mit einer gehörigen Portion Sagrotan beseitigen möchte, aber aus schadenfreudigem Anstand und zur Belustigung anderer dann doch lieber bleiben lässt. Dann noch die Aufforderung, dass Männer sich auf sich selber besinnen sollen und sich zur Not für ein paar Tage ins Kloster entspannen könnten um danach wieder mit frischer Kraft ausgebeutet werden zu können.

Natürlich darf der Hohn und Spott des weiblichen Geschlechts an so einem Tag nicht fehlen. So zum Beispiel auf diesem Blog, auf der die Autorin sich bei allen Männern auf ihre ganz eigene, amüsante Manier "bedankt":

"Ja ja, den gibts und an erster Stelle möcht ich mich bei allen Männern die ich mal geliebt, gehasst, verletzt, geehrt, begehrt, gebissen, getröstet, gerichtet und gebrochen habe meinen Respekt aussprechen!Ich kann nicht ohne Euch :-))"

Ja, so hat der Mann von heute zu sein. Für beliebige Bedürfnisse der Frau zu haben und bereitzustehen. Und wehe, er beschwert sich! Wieder wundere ich mich, wie es Frauen wohl aufnehmen würden, wenn ich mich so bei meinen Verflossenen am Frauentag "bedanken" würde.

Nichtsdestotrotz soll mich dies alles nicht davon abhalten, allen Männern da draussen Kraft und Durchhaltevermögen zu wünschen. Wir werden beides bitter brauchen in unserem ewigen Kampf gegen die schleichende Entrechtung und perfide Unterdrückung des Mannes in unserer Gesellschaft!

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