Dienstag, 12. Oktober 2010

Windelwechsel in der deutschen Geschlechterpolitik

Wir alle wissen, dass Windeln nur so lange mitgehen, bis sie voll sind. Volle Windeln sind für den Träger und für sein Umfeld natürlich entsetzlich unangenehm, so dass verantwortliche Instanzen die Windel schleunigst wechseln müssen. Und bei jedem Windelwechsel wünscht man sich, die ewige Qual würde sich endlich in Luft auflösen, indem der Träger lernt aufs Klo zu gehen. Doch egal wie sauber und rein die neue Windel ist, früher oder später wird sie genau so stinken und voll sein, wie die alte.

Nun hat jeder nach dem Wechsel einer stinkenden Höllenwindel plötzlich das Gefühl, das Paradies auf Erden sei ausgebrochen - bis sie irgendwann dahinter kommen, dass auch die neue Windel mit gleichartigen Exkrementen gefüllt ist.

Etwa so muss man sich den Antrag für eine neues Gleichstellungsprogramm in Deutschland und die dadurch ausgelöste (kurzlebige) Euphorie mancher Leute vorstellen.

Weg mit der vollen Windel!

Ausführlich haben wir dargelegt, wie einseitig frauenzentriert und krass männerfeindlich die Gleichstellungspolitik (nicht nur) in Deutschland bisher war. Schamlos und systematisch wurde alles daran gesetzt, Männer zu benachteiligen und umzuerziehen, während man Frauen möglichst viele Privilegien und Vorteile zukommen liess.

Diese mehr als offensichtliche Einseitigkeit beschleunigte das Wachstum der Männerrechtsbewegung massiv und sorgt auch heute noch tagein tagaus für unzählige frische Rekruten in den Armeen des Perseus. Dadurch baute sich so viel Druck auf, dass die Stimmung in den Medien langsam aber sicher kippte.

Durch eine Reihe weiterer Ereignisse wurden schliesslich die Genderisten und ihre willigen Pudelhelfer richtig nervös. Das Problem liess sich nicht mehr länger verschweigen oder ignorieren, da das Internet und die sensationsgierigen Medien ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Es konnte auch nicht durch die Nazikeule, handfeste Lügen oder Lächerlichmachung aus der Welt geschafft werden.

Der Erzfeind griff also in seiner Verzweiflung zu einer neuen Waffe. Er gründete das Bundesforum Männer und begann hörige Männervereine zu einer neuen Art von weicher "Männerbewegung" herauf zu stilisieren, die fortan als argumentativer Schutzwall und als männliches Aushängeschild den Armeen des Perseus den weiteren Vormarsch versperren sollten. Im gleichen Atemzug begann man den Männeraktivisten auch einige Brotkrümmel vor die Füsse zu schmeissen - wohlwissend, dass die angeschnittenen Themenbereiche nicht gravierenden Einfluss auf die zugeschanzten Frauenprivilegien oder auf die wahren Probleme der Männer haben würden.

Doch diese kümmerlichen Brotstückchen sind manchen schon genug, um sofort Avalon, den Olymp und das Elysium zugleich mit Ambrosia und Lorbeer umkränzt vor sich zu sehen. Es wird von "Sternstunde der Männerfrage" (Walter Hollstein) oder gar von einem "Paradigmenwechsel" (Arne Hoffmann) gesprochen.

In seiner Verzweiflung versucht der Staatsfeminismus die Legitimität seiner Arbeit mit der gezielten Linderung sekundärer "Männerprobleme", die sich auch noch vortrefflich mit indirekter Frauenprivilegierung kombinieren lassen, in Zusammenarbeit mit hörigen Pudelvereinen als kontrollierbare "Opposition" zu sichern. 

Her mit der neuen Windel!

Doch was genau ist in der neuen Windel Gleichstellungspolitik drin? Warum sind Hoffmann und Hollstein so entzückt? Gehen wir doch einmal Schritt für Schritt durch, was sich ändern soll. Dazu nehmen wir uns den Artikel der TAZ.

Schwarz/Gelb möchte nun also Männer und Jungen gezielt fördern - nachdem sie jahrzehntelang bestenfalls als Sündenböcke gedient haben. Mehr Programme für lernschwache und "migrantische" Jungs, Schulen, die auch Jungen Spass machen, mehr Männer in Kitas und Männer als Gleichstellungsbeauftragte. Man wolle nun endlich auch Männer in die Gleichstellungsarbeit miteinbeziehen (egal ob sie wollen oder nicht!).

Und - was der Männerforscher Walter Hollstein besonders revolutionär findet - die Lebensumstände von Männern und Jungen "erforschen" (mir schwant Übles).

Das seien die wesentlichen Punkte, die der kommende Antrag in Sachen "paradigmatischer, sternstundenhaftiger", revolutionär-neuer Männerpolitik beinhaltet. Selbstverständlich von einer frauenpolitischen Sprecherin erarbeitet (ein Schelm, der gynozentrische Motive dahinter vermutet), flankiert vom Musterpudel Thomas Gesterkamp mit seiner Männerrechte-Phobie.

Deutlich wird diese Urheberschaft an den klar formulierten Umerziehungswünschen und dem Fokus auf die Zusammenarbeit mit Väterorganisationen und anderen gleichstellungsorientierten
Männerorganisationen.

Da will man gemeinsam der "Überwindung männlicher Rollenstereotype" mehr Aufmerksamkeit schenken und Männer dazu bringen, weniger die "traditionell männliche Berufe wie Kraftfahrzeugmechatroniker oder Industriemechaniker" (für die sich Frauen zu gut fühlen) zu wählen und mehr zu ErzieherInnen zu werden. Auch die bös-patriarchale Idee, später Alleinernäher zu werden, müsste aus den Köpfen der Männer herauserzogen werden. "Geschlechtsbezogene Jungenarbeit" diesbezüglich darf natürlich auch nicht fehlen.

Schliesslich geht es bei dieser Männerumerziehungsarbeit um "Erweiterung sozialer Kompetenzen und die Reflexion von Geschlecht und männlichen Rollenbildern". Jeder Pudel wäre hellauf begeistert.

Ja, das war es eigentlich auch schon, was sich in dieser neuen Windel Gleichstellungspolitik befindet.

Dieser "sternstundenhafte Paradigmenwandel" beinhaltet also Männerumerziehung ("traditionelle Rolle" überwinden), den Ausbau des argumentativen Schutzschildes (männliche Gleichstellungsbeauftragte, Zusammenarbeit mit hörigen Pudelvereinen, Migrantenjungen fördern) und versteckte Frauenförderung (Männer sollen schlechte Kitajobs von Frauen übernehmen, Männer sollen weniger traditionelle Jobs besetzen).

Die an den Windeln riechen

Wer diese Art von Männerpolitik gutheisst, der verweigert sich nicht nur den wahren Problemen der Männer, sondern spricht den Männern als Geschlecht auch das Recht ab, aus freien Stücken und ohne staatliche Umerziehung ihre Identität frei zu wählen.

Denn dies ist es ja gerade, was umerzieherische Männerpolitik aussagt - dass einige wenige ihre Vorstellung von Männlichkeit als besser und andere Vorstellungen als minderwertig erachten. Anschliessend versuchen sie über den Staat allen Männern ihre Ansichten, Komplexe und Probleme bezüglich Männlichkeit aufzuzwingen.

Man gibt dieser Art von Perversion seine Zustimmung, wenn man in der Hoffnung, einen würdigen Kompromiss auszuhandeln, sich in die Fänge des Staatsfeminismus begibt. Nein, ein Maskulist erkennt klar die korrumpierende, männerverachtende Macht, die dahinter steckt und lehnt deshalb den Staatsfeminismus im Allgemeinen und jegliche Art von staatlicher Geschlechterpolitik im Besonderen ab.

Denn ich will nicht Teil sein an einem System, dass meinen Brüdern vorschreibt, wie sie ihre geschlechtliche Identität zu verstehen hätten. Denn woher soll ich wissen, dass meine Vorstellung von Männlichkeit besser ist als eine beliebig andere?

Die Windeln häufen sich

Wo sind die Männerrechte?

Wo ist die Forderung, die Benachteiligung durch die Wehrpflicht oder in den Schulen abzubauen? Wo sind die dringend benötigten Korrekturen beim Scheidungsrecht oder beim gemeinsamen Sorgerecht? Wo wird die männerverachtende genderfeministische Deutungshoheit kritisch hinterfragt? Wo die Einsicht, dass Geschlechterumerziehung totalitär ist?

Die wirklichen Probleme der Männer werden auch dieses Mal von allen Beteiligten geflissentlich übersehen. Es hat sich somit nichts Wesentliches im Vergleich zu früher geändert. Die Fassade wurde lediglich etwas freundlicher bemalt, während man verzweifelt versucht, die wesentliche Arbeit - Frauenprivilegierung und Männerbenachteiligung - aus der Schusslinie herauszuhalten.

Wer hier ernsthaft das Gefühl hat, mit diesen Leuten über die Abschaffung der Wehrpflicht oder der männerverachtenden Frauenförderung diskutieren und somit schrittweise diesen menschenfeindlichen Moloch von Staatsfeminismus reformieren zu können, der irrt gewaltig und ist extrem naiv.

Denn diese Genderfeministen sind auf extremste Weise ideologisch verbohrt und werden sich nicht im Leben ernsthaft mit Männern als gleichwertige Wesen abfinden können. Für die sind wir umerziehbares, form- und biegbares Humankapital, dass direkt oder indirekt den Frauen nutzbar gemacht werden muss. Sogar in einer separaten Männerpolitik, wie sie nun gross angekündigt wird, herrscht immer noch der uralte Gedanke vor, dass Männer den Frauen zurechtgebogen werden sollen.

Schande auf die Häupter all jener, die diesen männerverachtenden Wahnsinn auch noch gut finden!


Gleichstellungspolitik - immer wieder die gleiche Scheisse

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Amen Bruder, dem ist nichts hinzuzufügen.

Anonym hat gesagt…

Du sagst es, immer dasselbe. Das erinnert mich an die Beurteilungen der Folterungen in Abu Ghraib. Frauen die folterten waren selbst dann noch, wenn sie es aus freien Stücken taten um ihre sadistische Geilheit zu befriedigen die Opfer.

http://www.auxiliaris.org/?p=2450

Eine Frage, was würdet ihr machen, wenn eine 22jährige Frau euren 50jährigen, gläubigen, unschuldigen Vater mit einer Eisenstange vergewaltigen würde?

Was würde passieren, wenn der umgekehrte Fall publik würde, würde da jemand auf die Idee kommen, die matriarchale Erziehung, das Monopol der Frau, in Frage zu stellen?

Anonym hat gesagt…

Wenn sie Männer in Kindergärten fördern wollen, ist das ja irgendwo noch zu befürworten, wenigstens solange bis nen Bodensatz von ca. 20% männlichem Personal da ist.

Außerdem sollten sie wirklich die Umerziehungsmaßnamen und die endlose Frauenförderung streichen. Es bringt nichts aus kosten und verursacht eine Trotzhaltung sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen.