Mittwoch, 31. Juli 2013

Bönts Patriarchat durch die Hintertür

Als ich letzthin wieder einmal die FAZ las, ist mir der Name Ralf Bönt mitsamt seinem von Arne Hoffmann viel gefeierten Artikel "Der Feminismus hat sich verirrt" ins Auge gestochen. Ich habe mir den Text durchgelesen und zunächst war ich begeistert wie offen und ehrlich hier einer Klartext spricht. 

Zuerst wird mal eine Männerhasserin verbal abgewatscht (nie verkehrt!) und dann gleich mal verklickert, dass Männer wesentlich öfter Opfer häuslicher Gewalt werden, als Frauen. Dass letztere wesentlich häufiger und bewaffnet zuschlagen. Wie tabuisiert Gewalt gegen Männer ist und wie sehr insbesondere Junge darunter leiden, dass gerade sexueller Missbrauch an ihnen in der Gesellschaft so gut wie keinen Diskussionsraum zugestanden bekommt. Wie selbstverständlich Männer als Opfer ausgeblendet werden, gerade bei Todesfällen in Kriegen. Dass Männer härter vor Gericht bestraft werden als Frauen, obwohl die gleiche Tat begangen wurde (von manchen auch gerne "juristischer Vaginenbonus" genannt, berühmt dazu auch das Zitat von einem gewissen, ehemaligen Richter namens Vultejus). Auch dass Jungen viel, viel häufiger Selbstmord begehen, als Mädchen, wird nicht unter den Tisch geschlagen, sondern endlich einmal all diesen Frauen- und Mädchenfürsorgern mal ordentlich vor den Latz geknallt.

Getoppt wird das ganze dann mit der Aussage, dass das sexistische Gerede der Schreckemanzen den zukünftigen Sexismus junger, verzweifelter Männer erst ermöglicht, da ein feministisch verseuchtes Erziehungssystem sie systematisch im Stich lässt. Dazu kommt eine klare Ansage an das erbärmliche Märchen der Frau als das ewige, dauerdiskriminierte Opfer, obwohl Männer durchs Band in allen westlichen Gesellschaften die Arschkarte gezogen haben:

"Noch immer sind wir in das Bild der Frau als Opfer verliebt, mehr als früher, obwohl die größeren Opfer der Mann trägt. Männer werden nicht etwa aus ihrer sozialen Rolle entlassen. Lieber wirft man ihnen Neue Weinerlichkeit vor, sobald sie sich zu ändern beginnen. Impotenz, hört man, breite sich aus, obwohl Warren Farrell schon vor zwanzig Jahren feststellte, dass sie meist mit simpler Unlust verwechselt wird. Vor allem droht der Neue Mann aber, seine Arbeitskraft nicht mehr uneingeschränkt für andere zur Verfügung zu stellen. Deshalb wird er so heftig bekämpft."

Mit den letzten beiden Sätzen trifft Bönt dabei voll ins Schwarze! Weil der aufrecht gehende Mann von heute sich nicht mehr wie ein erbärmliches, domestiziertes Nutztier für Frauen, für die Gesellschaft oder für irgendeine kannibalistische Ideologie aufopert, wird er von allen Seiten und insbesondere vom Feminismus schonungslos attackiert. Er wird als "man child" verbrämt, als "unreif" und als "verunsichert", "sich tief in der Krise befindend" (man denke da nur schon an den Männerkrisler Hollstein) deklariert, weil er primär an sich selber denkt (so wie es sein soll!) und nicht mehr in erster Linie an andere. 

Frauen schreien auf, dass kein Mann sie mehr heiraten will? Richtig so! Soll die starke, emanzipierte Pauerwumme gefälligst ihre Freiheit und ihr Lebensglück selber finanzieren. Junge Männer sind nicht mehr bereit, die einseitige, sexistische Zwangswehrpflicht abzuleisten? Sehr gut! Dann sollen die Kriegsnostalgiker der vorletzten Generation hier in der Schweiz halt noch länger ihre Karabiner putzen und vom seligmachenden Réduit träumen. Oder gleich die Frauenwehrpflicht einführen, wie es die Norweger gerade tun.

Es verwundert auch nicht, dass das englische Wort "husband" (Ehemann) so verdammt ähnlich klingt wie "husbandry" (Nutztierhaltung) und welche erstaunlichen Gemeinsamkeiten sich dabei aufdrängen, wenn man sich die einseitigen Familienrechts- und Scheidungsgesetze hier in Europa so anschaut.

Dann wird für deutsche Verhältnisse sogar ganz hartes Geschütz aufgefahren: Mehr Frauen als Männer haben Hitler gewählt und deren weibliche Kriegslust half die Nazis ordentlich auf die Sprünge (man lese dazu auch van Crevelds "Das bevorzugte Geschlecht" um zu erfahren, wie systematisch unzählige Frauen Hitler und sein braunlinkes Gesindel unterstützt haben, ja, dass sogar eine Frau den Selbstmord Hitlers energisch verhindert hat). Sogar dass der Mann kein Mitspracherecht bei Abtreibungen hat und dass die Familienspielerei in der Phantasie von Homos ernsthaftere und lebhaftere Debatten hervorbringt als ein Mitbestimmungsrecht des ledigen Vaters an seinem eigenen Nachwuchs wird angeprangert - da hat jemand erstaunlich wenig Angst vor den Souffleuren des "intellektuellen" Establishments Deutschlands (das Wort "intellektuellen" taucht hier absichtlich in Klammern auf, da Menschen, welche den Verstand als impotent betiteln und alles mit ihrem Relativismus überziehen, unweigerlich nicht ihren Intellekt benutzen können/wollen und somit zwangsläufig auch keine Intellektuellen sein können).

Doch ist jetzt alles heiterer Sonnenschein im Garten Bönts? Ist Bönt endgültig zu den "Hardcore-Antifeministen", den "Fundis", den "Spastis" der Männerrechtsbewegung übergelaufen? Ist er gar ein ganz böser, radikaler Maskulist geworden? Nein, Gesterkrampf und Rosenstück, die Maskulistenjäger par excellence, können aufatmen! Denn wie immer hat sich auch hier einer ein Hintertürchen aufgehalten, durch das man wenn's hart auf hart kommt, noch bequem entweichen, sprich, relativieren kann. 

Denn was ist die Ursache für die viel härtere Situation des Mannes hier im Westen laut dem Marktschreier Bönt?

Genau. Wieder einmal das ominöse, allgegenwärtige "Patriarchat"!

Nicht der Männerhass des Feminismus, dessen Wirken seit fünfzig Jahren ungehindert den Zeitgeist, die Gesetzmachung, das Erziehungswesen, die Bürokratie, die Gerichte und die Politik des Westens verdirbt und korrumpiert - nein! Es ist dieses lächerliche, abgedroschene Märchen einer fiesen Väterherrschaft, welche weder in seiner Funktion genauer definiert, geschweige denn belegt, sondern einfach so als wahr dargestellt und direkt aus dem feministischen Elfenbeinturm entnommen wird, die Bönt als Hauptschuldigen anprangert. Da muss nur die nächste Feministin um die Ecke kommen und sagen, tja, da seid ihr Männer ja selber schuld dran und wir Feministinnen haben von Anfang an Recht gehabt und schon wird dem Feminismus - der Ursache so vieler Probleme und Diskriminierungen des Mannes - weiterhin eine Legitimation und schlimmer noch, eine unfehlbare Deutungshoheit, zugestanden. 

Man sieht Bönt förmlich hastig die Tür öffnen und durch sie davon rennen, nachdem er sich nur ein bisschen aus dem Fenster gelehnt und maskulistische Morgenluft geschnuppert hat.

Manche Leute schaffen es einfach nicht, vom Feminismus los zu lassen und geistig auf eigenen Füssen zu stehen. Sie können nicht über die Diskriminierung des Mannes reden und geradeheraus die Ursache benennen, nein, sie müssen dem Feminismus auch bei so viel Klartext noch eine Deutungshoheit und somit ein Hauch von Unantastbarkeit in die Schuhe schieben. Als wolle man zwar dagegen wettern, aber bloss nicht zu deutlich und zu konsequent - man könnte ja den feministischen Diskussionspartner vergräzen

Danach riecht dieser Text von Bönt. Nach einer Portion Aufmerksamkeitsheischerei, indem man einen Teil der Wahrheit endlich mal niederschreibt, ohne dass man sich traut die volle Wahrheit der Öffentlichkeit zu präsentieren - sonst wird man von gewissen Kreisen nicht mehr zu einem (lukrativen) Dialog eingeladen. Und der feste Glauben an das feministische "Patriarchat"-Märchen kommt mir auch irgendwie unheimlich bekannt vor.

Nun wird mir plötzlich klar, warum gewisse Leute den Herrn Bönt zu seinem Text so eifrig gratuliert haben ...


Das allgegenwärtige "Patriarchat" rückt laut und unübersehbar vor ...

Montag, 29. Juli 2013

Der Geschlechterkrieg in der Keramikabteilung

In letzter Zeit gab es einen Vorfall, bei dem man sich als aufrecht gehender Mann einfach nur an den Kopf langt vor Fassungslosigkeit. Man ist entsetzt, was sich so manche Männer vom anderen Geschlecht gefallen lassen und auch jede Frechheit noch mit einem Stoizismus mittragen, der pathologische Züge annimmt. Als Maskulist kommt man sich dann vor, als wärst du in einem Entwicklungsland gestrandet, in dem die Leute so simple Konzepte wie Menschenwürde einfach nicht kennen.
 
Dieser eine Vorfall hat mich so wütend werden lassen, dass ich die involvierten Männer direkt darauf angesprochen habe. Doch ich greife wieder einmal vorweg. Lassen wir zunächst die Sache Revue passieren.

Männerfeindliche Schockerlebnisse bei der Archivarbeit

In meiner Firma stand vor einiger Zeit ein wichtiger Behördenbesuch an, so dass ich einige Tage mit einer blonden Arbeitskollegin im Archiv Dokumente sichten und begutachten musste. Die Arbeit war staubtrocken und trostlos, aber sie musste dringend gemacht werden. Aber auch wenn man mehrere Tage zu zweit in einem dunklen Archiv verbringt, entwickeln sich doch regelmässig akute, körperliche Bedürfnisse, die dringend befriedigt werden müssen. Da will man nicht lange diskutieren, geschweige denn unnötig weit laufen um endlich die lang ersehnte, feuchtfröhliche Erleichterung zu erlangen. Zum Glück war die Quelle körperlicher Erleichterung in diesen Tagen zur Abwechslung zum Greifen nah - das Klo war nur wenige Meter von meiner temporären Arbeitsstätte entfernt, im Gegensatz zu meinem regulären Platz, wo zunächst hunderte Meter zurückgelegt werden müssen, um fermentierende Körperflüssigkeiten loswerden zu können.

In regelmässigen Abständen verliess ich also unseren kargen Schreibtisch im Archiv und begab mich auf den Gang ausserhalb, das Klo ansteuernd. Ich war schon einmal in diesem Bürogebäude und wusste deshalb, wo sich die WCs so ungefähr befanden. Mit grossem Druck in der Hose - vorne wie hinten - näherte ich mich also den beiden Türen zu den Keramikabteilungen. Mein gehetzter Blick erspähte zunächst das Schild fürs Damenklo, so dass ich die Türe daneben ansteuerte und schon erleichtert eintreten wollte, als plötzlich meine Augen etwas Unnatürliches entdeckten.

Auch das zweite Klo direkt neben an war als Damenklo gekennzeichnet!

Offensichtlich hatten es die fünf (5!) Frauen, die in dieser Abteilung arbeiteten, doch tatsächlich nötig, sich zwei Klos zuzulegen, wobei es ihnen offenbar scheissegal ist, wo die vier Männer, die auch noch regelmässig in dieser Abteilung arbeiten und hier auch ihre Büros haben, ihre Verdauungsreste loswerden sollen. Im Gebäude der Abteilung, in der ich arbeite, teilen sich hundert Männer und hundert Frauen jeweils zwei Klos und niemand beschwert sich, doch diese fünf Frauen hier in diesem Bürogebäude kommen offensichtlich mit einem Damenklo nicht klar und haben sich selbstherrlich das Herrenklo unter den Nagel gerissen.

Als diese Erkenntnis in meinem Kopf reifte, wurde ich wütend und schritt ohne zu Zögern ins zweite Damenklo um mein Geschäft zu verrichten. Mir war es dabei egal ob ich von jemanden dabei gesehen werden würde - jeder der mich darauf ansprechen würde, hätte von mir eine antifeministische Predigt von der Kanzel herab zu hören bekommen. Den Männern hätte ich ihren fehlenden Selbstrespekt um die Ohren geworfen und den Frauen hätte ich verklickert, dass sie sich gefälligst mit einem Klo begnügen sollen.

Nachdem ich mein Mittagsessen wieder losgeworden war, hatten sich auch meine Nerven wieder beruhigt und der Ernst der Arbeit drängte sich mir wieder auf. Ich konnte jedoch diesen Vorfall nicht vergessen und als ich später wieder einmal in dieser Abteilung war, sprach ich die dort arbeitenden Männer, die allesamt schon auf die 50 zugingen, auf das fehlende Herrenklo an. Zunächst kam ein resigniertes Stöhnen und dann ein kritisch forschender Blick. Als ich das Thema nicht einfach so wieder fahren liess, versteiften sich die Gesichtsausdrücke meiner Gegenüber und mir wurde erklärt, dass es irgendwo in einer hinterletzten Ecke auch noch ein Herren-WC gäbe. Dieses befände sich allerdings in einem Trakt des Gebäudes, zu dem man eine spezielle Sicherheitsschulung zur Erlangung der Zutrittsberechtigung braucht. Auf meine Frage hin, wie sich denn diese Konstellation überhaupt entwickeln konnte, gab man mir zu verstehen, dass vor Jahren hier wohl nur Frauen gearbeitet hätten und sich dann später kein Mann getraut hätte, den jetzigen Zustand zu ändern.

Fasst schon händeringend und mit einem Unterton voll unterdrückter Wut ob dem neu erwachten männlichen Selbstbewusstsein drängte man mich mehrmals, mich beim Betriebsrat zu beschweren, so dass hier ein Männerklo eingerichtet werde. Ich entgegnete dann, dass es wohl besser sei, sich direkt bei Utilities mit dem Problem zu melden, statt den Umweg über den Betriebsrat zu nehmen - schliesslich ist der Betriebsrat aktiv an vorderster Front bei der Organisation von "Girls' Days" und anderem feministischen Schwachsinn dabei, wie ich zu meinem Leidwesen auch schon feststellen musste.

Ich versprach dann den Männern, dieses Ansinnen weiterzuleiten, sobald sich dazu eine Gelegenheit bot. Mein Anfragen bei Utilities wurde zwar beantwortet, aber man hätte aufgrund der aufkommenden Wartungsaktivitäten mehr als beide Hände voll. Mit einem Augenzwinkern und einem Lachen meinte man dann zu mir, ich solle doch in einer Nacht- und Nebelaktion das Damenklo-Schild abmontieren und ein Herrenklo-Pendant an der gleichen Stelle anbringen.

Dieser Vorschlag hat definitiv was Verlockendes an sich - man stelle sich nur das Gesicht dieser selbstherrlichen Frauen vor, wenn sie morgen ankommen und plötzlich statt zwei Damenklos nur noch eins vorfinden.

Oder vielleicht sogar gar keins?



Freitag, 19. April 2013

Zwischenbericht

Ich habe zwar gerade wenig Zeit, allerdings möchte ich euch dennoch kurz auf dem Laufenden halten. Zunächst einmal gibt es mich nach wie vor noch - ich bin also nicht irgendwo in einem Erdloch verschwunden. Ausserdem bin ich gesund und munter.

In den letzten Monaten habe ich den Einstieg ins Berufsleben vollzogen und hatte dabei so einige Turbulenzen durchzustehen, doch insgesamt war die letzte Zeit bisher in jeglicher Hinsicht ausserordentlich fruchtbar für mich und insbesondere auch für mein maskulistisches Handwerk.

Denn obwohl ich diesen Blog seit ein paar Monaten nicht mehr angefasst habe, habe ich meine Arbeit als Maskulist beileibe nicht an den Nagel gehängt. Im Gegenteil - ich arbeite schon seit längerem an einem etwas grösseren Projekt, das nun immer mehr konkrete Formen annimmt und so Gott will in baldiger Zukunft seine durchschlagende Wirkung gegen die Ideologie des Erzfeindes entfalten soll. Dieses eine Projekt hat mittlerweile ein Eigenleben entwickelt, welches ich mir anfangs nicht hätte träumen lassen. Für diese eine Sache will ich mir deshalb viel Zeit nehmen, so dass ich mich nicht durch Dritte unter Druck setzen lassen möchte, darum wird dieser Blog bis auf Weiteres schlummern.

Doch sobald ich damit fertig bin, werde ich hier wieder regelmässig wie zu früheren, einfacheren Zeiten schreiben - danach sehne ich mich jetzt schon.



There is only one they fear