Sonntag, 29. April 2012

Der weisse, männliche, heterosexuelle Übermensch im linken Weltbild

Gerade habe ich ein sehr interessantes Buch bekommen - es heisst "Qualifikation statt Quote" und es enthält unzählige interessante Einsichten, um den Feminismus im Speziellen, aber auch linkes Gedankengut im Allgemeinen zu widerlegen. Zwar konnte ich noch nicht das ganze Buch lesen, aber ein Abschnitt aus dem ersten Aufsatz von Kevin Fuchs hat mich zu einer interessanten Erkenntnis gebracht. Es geht dabei darum, dass Gleichstellungsmassnahmen für gewisse "benachteiligte" Gruppen eingesetzt werden, für tatsächlich benachteiligte Gruppen wie das männliche Geschlecht jedoch nicht (das Thema hatten wir schon gestern angeschnitten) und welche unbewussten Signale dies aussendet. 

Hier der Textausschnitt aus "Qualifikation statt Quote" von S. 18 bis 19:

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Wie also lassen sich die Privilegierten von den Benachteiligten unterscheiden? Um diesem Problem Herr zu werden, bedient man sich in den Sozialwissenschaften bestimmter Indikatoren, die Aufschluss über die gesellschaftliche Stellung einer Gruppe geben können. Die richtige Wahl und Handhabung solcher Indikatoren sollte sicherstellen, dass sich tatsächliche Benachteiligungen und gruppenspezifische Präferenzen voneinander unterscheiden lassen. Unter anderem sind solche Indikatoren Arbeitslosenquote, Unfallquote, Lebenserwartung, Suizidrate und Kriminalitätsrate. Schwarze etwa weisen in den USA bei diesen Indikatoren deutlich schlechtere Werte auf als Weisse. Dasselbe gilt für Migranten oder für Menschen aus den unteren sozialen Schichten. Angenommen Frauen seien gesellschaftlich schlechter gestellt als Männer, so müsste dieser Zusammenhang auch hier gelten. Ist dem so? Schneiden Frauen bei diesen Indikatoren schlechter ab? Nein, es ist umgekehrt. Nähme man diese Indikatoren als Grundlage und dächte man an dieser Stelle konsequent zu Ende, so müsste man zu der Annahme gelangen, dass es wohl keine Bevölkerungsgruppe gibt, die so privilegiert ist, wie weisse Frauen in Europa oder Nordamerika. Gleichsam sind Europa und Nordamerika genau jene Teile der Welt, in denen der Feminismus die grösste Deutungsmacht erlangt hat und in denen, wie sonst nirgendwo, der Glaube an die Frau als das benachteiligte Geschlecht zur Lehrmeinung geworden ist. 

Tatsächlich aber sind es die Männer, welche bei den genannten Indikatoren durchweg schlechtere Werte aufweisen als Frauen. Sie begehen drei bis viermal häufiger Suizid als Frauen, haben eine im Schnitt fünf bis sechs Jahre geringere Lebenserwartung, leiden deutlich häufiger an Berufskrankheiten und Suchterkrankungen, stellen zwei Drittel aller Gewaltopfer und die Mehrheit unter den chronisch Kranken. Hierzulande verlassen sie die Schule doppelt so häufig ohne Schulabschluss, bilden die grosse Mehrheit an den Haupt- und Sonderschulen, und nicht nur Kriminalität ist männlich, auch Obdachlose sind zu 90 Prozent Männer. Die Spitze der Gesellschaft mag männlich sein, dies täuscht aber darüber hinweg, dass auch ihr Bodensatz den Männern vorbehalten ist. Und schliesslich ist der Bodensatz erheblich breiter als die Spitze, es gibt mehr Männer, die ganz unten stehen, als solche die ganz oben sind. 

Der Zusammenhang zwischen den genannten Indikatoren auf der einen und gesellschaftliche Stellung auf der anderen Seite wird gemeinhin anerkannt, gleich auf welche Bevölkerungsgruppe man sich bezieht. Sobald es aber um Männer geht, gilt dies interessanterweise nicht mehr. Stattdessen werden plötzlich die irrwitzigsten Konstrukte bemüht, um diese Zusammenhänge zu leugnen. Wo immer Frauen schlechter gestellt zu sein scheinen als Männer, ist die Gesellschaft respektive das sogenannte Patriarchat schuld. Sind hingegen Männer hier oder dort schlechter gestellt als Frauen, so müssen Männer wohl selbst schuld daran tragen. Diese Denkweise mag populär sein, logisch ist sie nicht. Dass Männer als Menschen und soziale Wesen genauso den soziokulturellen Bedingungen und Einflüssen ihres Umfeldes unterliegen, will offenbar niemandem so recht einleuchten. Kaum einer bliebe ungestraft, käme es ihm in den Sinn, Schwarzen oder Migranten angesichts ihrer kürzeren Lebenserwartung vorzuhalten, sie würden sich nicht um ihre Gesundheit kümmern oder "Raubbau an sich betreiben". Man stelle sich vor, einer würde es wagen, solchen Minderheiten in Hinblick auf ihre im Schnitt schlechteren Schulabschlüsse Faulheit vorzuwerfen. Natürlich geschieht dies oft genug. Wenn es jedoch passiert, lässt das gesellschaftliche Korrektiv selten auf sich warten. Bei Jungen und Männern dagegen schweigt dieses Korrektiv, es existiert in ihrem Falle nicht. Ebenso würde es nicht hingenommen, wenn Gewalt zu einer türkischen oder schwarzen Wesensart erklärt würde, nur weil Schwarze in den USA und türkische Migranten in Deutschland eine statistisch höhere Kriminalitätsrate aufweisen. Aber Gewalt pauschal zu einem "männlichen Prinzip" zu erheben, ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Allzu simple Schuldzuweisungen genau dieser Art sind es, die Männer stumm machen, derart indoktriniert sind Männer schlicht nicht in der Lage, ihre Benachteiligungen zu erkennen, geschweige denn sich zu artikulieren.

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Welche interessante Erkenntnis ergibt sich aus diesem Textausschnitt? 

Wenn offensichtlich nur nichtmännliche, nichtweisse, nicht heterosexuelle und/oder nichteuropäische Menschen im linksfeministischen Weltbild aufgrund dieser "allgemein akzeptierten" Sozialindikatoren als Opfer wahrgenommen werden dürfen, was besagt das in Bezug auf den weissen, heterosexuellen, euroindigenen Mann? 

Genau! 

Nur er ist im linksfeministischen Weltbild offensichtlich reif und stark genug, dass man von ihm vollständige Eigenverantwortung für seine Taten erwarten kann!

Nur er ist im Gegensatz zu all diesen anderen, im linken Weltbild unbewusst als infantil und unfähig wahrgenommenen Randgruppen und Minderheiten offensichtlich kein Kind mehr, das man im Gegensatz zu den anderen Gruppen an den Händen mit Quoten, Förderung und anderen Gleichstellungsmassnahmen hin zum Glück führen muss. Genau das suggeriert unbewusst das linke Gleichstellungsweltbild mit seiner selektiven Opferwahrnehmung, welches zwar immer gerne Gewalt als männlich deklariert, aber sich davor hütet, Gewalt als schwarz oder türkisch zu bezeichnen. 

Offensichtlich darf man nur beim weissen, europäischen Übermenschen auf seine Fehler und Unzulänglichkeiten hinweisen, jedoch bloss nicht auf jene der ach so armen Schwarzen und Türken, welche proportional zu ihrem Bevölkerungsanteil wesentlich krimineller und im Allgemeinen in allen Indikatoren schlechter sind. Offensichtlich trauen die Linken und Feministen mit ihrem scheinheiligen Doppelmass in ihrer Viktimisierung unbewusst nur diesem einen weissen, männlichen Übermenschen zu, dass er sich um seine Probleme eigenverantwortlich und wie ein erwachsener Mensch selber kümmert, während allen anderen dies aus der Sicht der Linken offensichtlich nicht zugetraut werden kann. 

Man sieht hier, welches behinderte Weltbild durch linksselektive Gleichstellungsmassnahmen unbewusst in der Bevölkerung aufgebaut und verfestigt wird. Es versteht sich von selbst, was dies für das Ansehen von und den Respekt gegenüber diesen Randgruppen und Minderheiten bedeutet - nämlich eine längerfristig aufbrodelnde Verachtung, an der einzig und allein die Linken und die Feministen mit ihrer unnötigen Entmündigungspolitik schuld sind. Denn sie suggerieren der Bevölkerung permanent, dass all die Randgruppen und Minderheiten offensichtlich ohne Krücken nichts zu packen kriegen (was nachweislich falsch ist, aber das wollen Linke nicht sehen).

Nun wisst ihr auch, warum so viele Migranten und ihre Nachfahren in zweiter und dritter Generation hier in der Schweiz massenweise der SVP beitreten - denn sie hassen die Linken, welche sie lediglich als Opfer und nicht als vollwertige Europäer mit Eigenverantwortung wahrnehmen wollen, abgrundtief und von ganzem Herzen. Und Recht haben sie!

Wundert es da noch jemanden, dass viele Karrierefrauen die Frauenquote ablehnen? Gerade sie wissen es ja am besten, dass eine Quote lediglich einer Entmündigung fähiger, weiblicher Führungskräfte und deren Verächtlichmachung als "Quotenfrau" gleich käme!

Somit erreichen die mit Quoten um sich werfenden Linken mit ihren naiven Aktionen wieder einmal das komplette Gegenteil von dem, was sie eigentlich vor hatten. Das ist allerdings bei den Linken nicht weiter überraschend. Man erinnere sich da zum Beispiel an die Sowjetunion, von der die meisten Linken am Anfang so unglaublich enthusiastisch waren, bis man nicht mehr länger die Augen vor den Massenexekutionen, den Vernichtungslagern und dem Massenelend verschliessen konnte. Anschliessend wollte natürlich wieder kein einziger Linker jemals etwas mit den Sowjets zu tun gehabt haben.

Genauso wird es mit dem Feminismus und all den anderen linken Utopievorstellungen enden. Da kann sich der weisse, männliche, heterosexuelle Übermensch ja schon mal genüsslich und voller Stolz zurücklehnen, denn offensichtlich wird nur er im linken Weltbild als echter, eigenverantwortlicher und somit selbständiger Mensch wahrgenommen, der sich selber zu helfen weiss und dem man deswegen nicht mit Krücken und Gleichstellungsmassnahmen unter die Arme greifen muss, obwohl auch er laut den Sozialindikatoren dafür durchaus in frage käme, wie Kevin Fuchs für die Situation in Europa ausführt. 

In letzter Konsequenz ist also linksfeministisches Gedankengut mit seiner Entmündigung, seiner kollektiven Zwangsdegradierung aller Randgruppen und Minderheiten und seiner hautfarben-basierten Voreingenommenheit unbewusst wesentlich näher beim verachtenswert rassenbasierten, rechtsextremen Weltbild, als ihm lieb sein kann. 


Die unbewusste Konsequenz linksfeministischen Gedankenguts - die Entmündigung und Degradierung aller Menschen ausser weissen Männern ...

Samstag, 28. April 2012

"Männer können Diskriminierung nicht nachvollziehen"

Gerade habe ich diesen Kommentar einer Frau auf dem Blog "elite-medium" entdeckt:

"Man könnte fast denken, meine Bravo-Zerpflückungen haben dich inspiriert. Aber ja. Wie immer in meiner Gedankenwelt: Ich verstehe, worauf sie hinaus will, und ich verstehe auch das Konzept der Privilegientheorie. Ich finde nur die Umsetzung nicht zielführend.

Ja, männliche, weiße, heterosexuelle, Cis-Menschen können Diskriminierung nicht wirklich nachvollziehen oder nachfühlen. Muss man sie jetzt deswegen gruppenmäßig bestrafen, im Zweifel mit Liebesentzug? Es gibt doch auch Männer, die unter Rollenklischees leiden. Klar, gibts auch Macker, Machos und Idioten. Aber werden die wohl kaum auf solche Veranstaltungen gehen, und wenn er sowas im Vorfeld hört, wird er es auch nicht tun. 

Sprich: Man reproduziert fröhlich seine Peergroup und die wenigen Männer*, die man erreicht, redet man ein schlechtes Gewissen ein. Voll zielführend."

Obwohl sie wohl versucht auszudrücken, dass man den feministischen Hass auf alles Männliche nicht auf alle Männer ausweiten sollte (so sinnlos wie dies auch klingt), stört mich der fett markierte Satz extrem. Nur schon die Idee, dass "männliche, weisse, heterosexuelle Cis-Menschen" Diskriminierung "nicht wirklich nachvollziehen oder nachfühlen" könnten, ist angesichts der massiven GESETZLICHEN und JURISTISCHEN Benachteiligungen des männlichen Geschlechts eine einzige Frechheit. 

Da sind die eher peinlichen und infantil wirkenden Wohlfühlproblemchen von Lesben, Transen und so weiter doch eher amüsant - schliesslich kann die Gesellschaft nichts dafür, dass diese Leute sich so entsetzlich daran stören, dass sie nicht der Norm entsprechen, sie sich deshalb als "nicht normal" fühlen und daher meinen, sie werden "diskriminiert". Wohingegen sich die Gesellschaft aktiv dazu entschieden hat, Männer nicht an irgendeiner Form von Gleichberechtigung konstruktiv zu beteiligen - ausser als Sündenbock und Täter.

Ich habe deshalb folgenden Kommentar (welcher noch moderiert wird) als Antwort hinterlassen: 

"@ Skye:

Du lebst wohl hinter dem Mond, wenn du ernsthaft meinst, dass “männliche, weiße, heterosexuelle, Cis-Menschen Diskriminierung nicht wirklich nachvollziehen oder nachfühlen” könnten. 

Schon mal was von der einseitigen Wehrpflicht nur für Männer gehört, die nach wie vor in Österreich, Finnland, Russland und der Schweiz existiert und in Deutschland nur temporär ausser Kraft gesetzt, jedoch nicht komplett abgeschafft wurde (und dies auch nur aus finanziellen Gründen …)? 

Schon mal vom ungleichen Rentenalter für Männer und Frauen gehört, welche in Österreich Frauen ganze fünf (!) Jahre früher in Pension gehen lässt, obwohl sie im Schnitt auch noch fünf Jahre länger leben? 

Bist du dir schon dem intensiven Männerhass in Medien und Werbung begegnet, welcher von unserer Gesellschaft als völlig selbstverständlich betrachtet wird? Dass Männer systematisch als halbe Menschen, emotionale Krüppel, degenerierte Aggressoren und potentielle Vergewaltiger porträtiert werden? 

Schon mal von der systematischen Diskriminierung der Männer beim Sorgerecht gehört, welche Mühe haben, ihr Kind auch nur nach der Scheidung regelmässig sehen zu dürfen, obwohl die überwältigende Mehrheit der Väter sich auch dann noch um ihre Kinder kümmern wollen? Stattdessen dürfen sie nur noch den Zahlesel spielen – ich habe deshalb vollstes Verständnis für jeden Unterhaltsflüchtling. 

Schon mal gedacht, wie gestört es ist, dass ein Mann in Deutschland kein Recht darauf hat, ab Geburt zu wissen, ob das Kind, das er gerade in Händen hält, tatsächlich sein eigenes ist? Während die Mutter eine natürliche Sicherheit in diesen Dingen hat, verbietet es die Gesellschaft den Männern, Vaterschaftstests selber durchzuführen und somit die gleiche Gewissheit zu erhalten. 

Dies sind nur einige der zahllosen GESETZLICHEN und JURISTISCHEN und somit HANDFESTEN Benachteiligungen von Männern in Europa – welche im Gegensatz zu den Wohlfühlproblemchen und Lügenparaden wie “zu wenig Frauen in Vorstandsetagen” und die peinliche Lüge der sogenannten “Lohndiskriminierung” (mal ehrlich, wenn Frauen 23 % weniger Lohn für die GLEICHE Arbeit bekämen, wer würde dann noch ernsthaft Männer einstellen?) ein ganz anderes Kaliber aufweisen. Hier eine ausführliche Beschreibung der wichtigsten Benachteiligungen, welche Männer alleine in Deutschland treffen:


Da können diese ach so armen trans-Weiber und andere Randgruppen sich noch so ausheulen – Fakt ist, sie werden nicht annähernd so schwer durch Gesetz und Rechtsprechung diskriminiert wie Männer. Vielmehr trifft genau das Gegenteil zu – Frauen und all deine Randgruppen begreifen nicht einmal ansatzweise, was harte und systematische GESETZLICHE Diskriminierung der Hälfte der Bevölkerung überhaupt ist, geschweige denn, wie es sich anfühlt. 

Dir empfehle ich, dringend deinen Horizont zu erweitern, wenn es um das Thema “Diskriminierung” geht und nicht nur privilegierte Randgruppen ins Auge zu fassen, sondern auch den ganz gewöhnlichen Mann von der Strasse. 

Maskulistische Grüsse,
Manifold

Die Söhne von Perseus"
  
Denn ich konnte den Unsinn dieser Frau nicht einfach unkommentiert stehen lassen.

P.S.: "Adrian" von "Gaywest" ist wieder mal beleidigt, denn er sieht das LGBT-Opfermonopol gefährdert und kritisiert die nüchterne Beobachtung, dass nämlich "Hilfe, die Gesellschaft empfindet mich nicht als normal *rabääh*"-Rufe der LGBT-Leute nunmal wesentlich harmloser sind, als handfeste und systematische Diskriminierungen des männlichen Geschlechts durch Justiz und Gesetz. Nicht nur, weil gesetzliche Männerdiskriminierungen hier in Europa wesentlich mehr Leute treffen, nein, sie sind auch noch wesentlich akzeptierter, als die "Diskriminierungen" von LGBT-Leuten, welche gerade von linker Seite gewaltige Aufmerksamkeit und Lobbyismus geniessen. Aber 40 Jahre Dauerindoktrination, dass alle ausser Männer Opfer sein können, hinterlässt halt bei so manchen Zeitgenossen ihre Spuren, so dass manche Leute gerade dann zu springen beginnen, wenn man die unverblümten Fakten auf den Tisch legt.

Montag, 23. April 2012

Ein Linker versucht sich am Maskulismus

Gerade habe ich auf Cuncti ein etwas wirres Interview mit dem Titel "Der wahre Maskulismus kann nur links sein" gelesen. Ich habe zwar leider nicht die Zeit, ausführlich darauf einzugehen, genauso wenig wie ich mich gerade auch nicht um dieses Manifest eines "linken Maskulismus" kümmern kann, da ich momentan mit relevanteren Themen beschäftigt bin. Nichtsdestotrotz möchte ich auf zwei Standpunkte aus diesem Interview reagieren.

So meinte der linke "Maskulist", dass die Äusserung "wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung" nicht maskulistisch sein könne:

"Die Forderung nach "wahrer Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung" ist nicht maskulistisch, da sie keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern trifft."

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe den Satz drei Mal gelesen und den Kontext mehrfach überprüft, der linke "Maskulist" sieht die Forderung nach wahrer Gleichberechtigung mitsamt Gleichverpflichtung tatsächlich nur deshalb nicht als maskulistisch an, weil sie nicht zwischen den Geschlechtern unterscheidet ... 

Ich dachte ja persönlich immer, dass sich Männerrechtler immer an der einseitigen, feministischen Interpretation der Gleichberechtigung, die daraus erwachsende Privilegierung der Frauen und die Ignoranz von Männerdiskriminierung stören würden. Aber nun höre ich von einem linken "Maskulisten", dass wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung - also die konsequente Absage an rechtlicher Privilegierung des einen Geschlechts auf Kosten des anderen und damit DAS Mittel zur Bekämfung von Frauenbegünstigung und Männerdiskriminierung und somit die Stärkung des Maskulinen - doch tatsächlich nicht maskulistisch sei.

Gerne würde ich von diesem linken "Maskulisten" wissen, wie er sich denn die Bekämpfung von Männerdiskriminierung und Frauenprivilegierung vorstellt, so ganz ohne einen geschlechterunabhängigen Massstab, welcher von allen Menschen gleiche Rechte für gleiche Pflichten verlangt? Wie soll man denn Frauenprivilegierung und Männerdiskriminierung als Unrecht entlarven können und dadurch den Weg zu Männerrechten öffnen, wenn nicht an einem neuen Ideal, welches konsequente Gleichberechtigung unabhängig vom Geschlecht verlangt und deshalb nicht zwischen den Geschlechtern unterscheidet? 

Wird der linke "Maskulist" bei den Feministen betteln, dass sie ihn doch endlich erhören mögen? Wird er die linken Parteien, welche die menschliche Gesellschaft durch die Überwindung der männlichen erreichen möchten (wie die SPD) oder welche ausdrücklich erklären, dass die Abschaffung von Männerdiskriminierung nicht ihr Wille sei (wie die deutschen Grünen), darum bitten, Männer doch bitte genauso zu privilegieren wie Frauen?

Das ist ja gerade das revolutionäre, das geradezu bahnbrechende am Maskulismus - dass er das Ausmass an Gleichberechtigung nicht am Geschlecht des Empfängers bindet, sondern unabhängig davon allen Menschen die gleichen Rechte zu gleichen Pflichten ermöglicht. Gerade das lehrt uns ja die vierzigjährige Geschichte des Feminismus - dass wir von der geschlechterfixierten Politik weg kommen müssen, hin zu einem geschlechterunabhängigen Verständnis von Gleichberechtigung! 

In diesem Sinne ist also gerade das Pochen auf eine geschlechterneutrale Interpretation der Gleichberechtigung als gleiche Rechte und Pflichten für alle eine zutiefst maskulistische Forderung, weil nur diese eine Forderung uns erlaubt, Frauenprivilegierung und Männerbenachteiligung erst zu entlarven und anschliessend zu bekämpfen. Ironischerweise erlaubt auch gerade diese Forderung, zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden - denn bisher werden Männer in Sachen Gleichberechtigung lediglich als Täter und Sündenbock im festen Bezug auf das Opfer Frau wahrgenommen, während durch diese Forderung Männer plötzlich in diesem Bereich als Individuen sichtbar und losgelöst vom ewigen Frauenopfer als echte Menschen mit Würde unterschieden werden können. Wahre Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung für beide Geschlechter erlaubt uns also erst, Männer losgelöst von Frauen zu sehen!

Aber was weiss ich schon - der wahre Maskulismus ist ja schliesslich links ... 

Noch amüsanter wird der linke "Maskulist" hingegen weiter unten im Text, als er sich doch tatsächlich nach einer "maskulistischen Utopie" sehnt: 

"Der Linke träumt von der klassenlosen Gesellschaft, der Braune vom Rassenstaat, der Gender-Feminist von einer Gesellschaft ohne dominierender Zweigeschlechtlichkeit (das ist krass!), aber der Maskulist? Es gibt keine maskulistische Utopie. [...] Irgendeine Altfeministin [er verlinkt hier den Wikipedia-Artikel von Gloria Steinem, eine notorische Männerhasserin] legte mal den Eid ab, dass der Feminismus auch den Mann befreien würde. [...] Nach allem ausgeführten muss eine maskulistische Utopie genau bei dieser Erkenntnis ansetzen: Der Mann ist verurteilt zu Armut oder Arbeit. Das ist ein linker Ansatz. Rotzfrech: Wahrer Maskulismus kann nur links sein. Eine entsprechende Utopie wurde bereits vorgeschlagen von – Ehrenrettung! – einer Frau."
 
Nicht nur, dass sich ein "Maskulist" hier tatsächlich auf eine Feministin beruft, um eine maskulistische Idealgesellschaft herzuleiten, nein, nur schon die Idee einer maskulistischen Utopie an sich ist unsinnig, wie Savvakis vor einigen Jahren schon schrieb

"1. In der Unmittelbarkeit und Übereinstimmung seiner Inhalte und Zielsetzungen gegenüber der gesellschaftshistorischen Kontinuität: Die gesellschaftshistorischen Entwicklungen, in welchen sich das Verhältnis der Geschlechter entfaltete, werden im Maskulismus nicht als ein Konstrukt abgetan, mit dem sich der Mensch - im krassen Fall jahrtausendelang - selbst unterschlug, sondern als evolvierender historischer Sachverhalt, als Prozeß also, der keinen Sprung zu seiner Weiterentwicklung benötigt, sondern einen unter weiterem Einsatz der in eben diesem Prozeß erworbenen Bewußtheit und Vernunft fortschreitenden Gang. Da so der Maskulismus keine alternative Welt voransetzt, die erst ideell erstellt und politisch durchgesetzt werden müßte, sondern ausdrücklich zur Zurücknahme solcher politischer Ambitionen und Techniken aufruft, kann er auch keine Ideologie gebrauchen, geschweige denn selbst eine sein."

Savvakis wird wohl nicht ohne Grund dies als erste These des Maskulismus formuliert haben, wenn es ihm damit nicht besonders ernst gewesen wäre. Ausdrücklich warnt er uns Maskulisten hier davor, eine romantisch verklärte, idealistische Welt in unseren Träumen zu kreieren, denn zu viele Ideologien taten in den letzten 100 Jahren genau dies - sie träumten von einem Paradies auf Erden, zu dessen Glück die Menschen mit Umerziehung und Zwang hingetrieben werden mussten. Genau so verendete der Feminismus, so dass wir uns heute mit einem umerzieherischen Staatsfeminismus herumplagen müssen, welcher uns ins Genderparadies befördern möchte. 

Doch gerade weil Savvakis nicht wollte, dass der Maskulismus das gleiche Schicksal ereilt, schiebt er bereits in seiner ersten These diesem utopistischen Wahnsinn einen starken Riegel vor, indem er auf die Beibehaltung der gesellschaftshistorischen Kontinuität ohne Brüche pocht. Gerade deshalb erstaunt auch die Utopiensehnsucht des linken "Maskulisten" - schliesslich scheint er Savvakis Texte zu kennen, wie man an einer früheren Stelle im Interview sieht, denn er zitiert ihn. 

Aber was weiss der grosse Maskulist Savvakis schon vom Maskulismus - der wahre Maskulismus kann ja schliesslich nur links sein ...

Donnerstag, 19. April 2012

"Das Weib schweige in der Gemeinde" - ein haltloses Hierarchisten-Sprüchlein


“Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen unter der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sollen untertan sein, wie auch das Gesetz saget. Wollen sie aber etwas lernen, so lasset sie daheim ihre Männer fragen. Es stehet den Weibern übel an, unter der Gemeinde reden.”

Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dieses geflügelte Hierarchisten-Sprüchlein tatsächlich von Apostel Paulus selber stammt. Viel wahrscheinlicher ist es, dass dieser Spruch erst später nachträglich eingefügt wurde.

Dies aus mehreren Gründen:

1) Es widerspricht dem Rest der Paulusbriefe, welche klar belegen, dass Paulus nicht nur mit predigenden Frauen und Frauen als Diakoninnen zusammengearbeitet hat, sondern deren Hilfe entscheidend für sein eigenes Überleben war und er deren Arbeit zustimmend lobte (siehe dazu Römer 16:1-15; 1 Tim. 3:11).

Der katholische Kirchenvater Origenes bestätigte im 4. Jahrhundert, dass Frauen in der christlichen Frühgemeinde Ämter mit Autorität inne hatten (Gryson 1976:134), was einem angeblichen Sprachverbot völlig widerspricht.

Folgerichtig schreibt der Theologe Wayne Meeks:

"Women ... are Paul's fellow workers as evangelists and teachers. Both in terms of their position in the larger society and in terms of their participation in the Christian communities ..." (Rodney Stark: "The Rise of Christianity", S. 109)

2) Und Paulus schrieb:

„Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“

Dies passt nicht zu eurem "Paulus", welcher den Frauen angeblich das elementare Recht zu sprechen verbieten möchte.

3) Jesus Christus hat Zeit seines Lebens niemals den Frauen das Gebot auferlegt, dass sie gefälligst schweigen sollen, vielmehr wählte er Frauen aus, seine Wiederauferstehung zu verkünden und den anfänglich ungläubigen Jüngern zu übermitteln. So eine entscheidende Aufgabe überlässt man nicht Leuten, die zum Schweigen verurteilt wurden.

In diesem Geiste des Evangeliums erlaubten deshalb die Quäker folgerichtig schon im 17. Jahrhundert den Frauen genau die gleichen Teilnahmerechte in der Glaubensgemeinde wie den Männern - was schliesslich sogar zum ersten modernen, vom Quäker Joseph Cooper vorangetriebene Frauenwahlrecht führte (S.74).

Eine zusammenfassende Darstellung des Disputs und somit die Schlussfolgerung, dass diese Phrase wahrscheinlich nicht von Apostel Paulus stammt und dass deren Gültigkeit somit umstritten ist, findet man mit fundierten, externen Quellen belegt hier auf Wikipedia.

Rodney Stark schreibt in seinem Buch "The Rise of Christianity" auf Seite 109 zu diesem Thema:

"Nevertheless, there is virtual consensus among historians of the early church as well as biblical scholoars that women held positions of honor and authority within early Christianity (Frend 1984; Gryson 1976; Cadoux 1925)."

Sein Weltbild auf Phrasen zu bauen, welche unter dem Verdacht stehen, von Unbekannten nachträglich eingefügt worden zu sein und welche den grundlegenden Geist des Evangeliums und auch zahllosen Aussagen des Paulus widersprechen, ist wenig überzeugend für andere und zeugt nur von einer zwanghaften Realitätsverweigerung.

Generell sind die hierarchistischen Bibelzitate im Vergleich zu jenen, welche die Gleichwertigkeit der Menschen propagieren, stark in der Minderheit. Ich zitiere dazu den amerikanischen Theologen John Ortberg:

"Und die Mehrheit der biblischen Aussagen stellt eindeutig klar, dass Männer und Frauen gemeinsam nach Gottes Ebenbild geschaffen sind und dass sich das auch in der Gleichheit ihres Dienstes ausdrückt."

Sich stattdessen auf eine Minderheit der biblischen Aussagen zu stützen, welche eine hierarchische Position bevorzugen, ist respektlos vor der Autorität der Bibel als Ganzes, denn man stellt ein willkürliches Teilstück über das Ganze und bricht eine der grundlegenden Regeln der biblischen Hermeneutik, welche besagt, dass wenn eine Position durch die Mehrheit der biblischen Aussagen klar belegt wird, soll diese Position auch vertreten werden.

Siehe dazu einer seiner Texte, welcher umfassend auf die Stellung der Frau in der Bibel eingeht. Man merkt beim Lesen jenes Dokuments schnell, dass die Bibel und das Christentum das geschlechterhierarchistische Weltbild nicht so sehr stützt, wie es Hierarchisten gerne hätten - im Gegenteil.

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Weitere "Argumente" der Hierarchisten habe ich ausführlich, sachlich und faktenbasiert im Kommentarbereich von "Die moralischen Grundlagen des Maskulismus" widerlegt - dort kam es zu einer riesigen Diskussion zwischen mir und drei Hierarchisten.

P.S.: Im alten, gelben Forum wurde gefragt, weshalb Frauen dann irgendwann keine Ämter mehr in  der katholischen Kirche mehr inne hatten. Dazu hat Alvin J. Schmidt in seinem Buch "How Christianity changed the World" auf Seite 109 Folgendes geschrieben:

"The ancient prejudices against women that Jesus and his early followers rejected began to enter the church in the latter part of the second century. By the third, fourth, and fifth centuries the antifeminine views of the ancient Greeks, Romans, and Judaizers were even more widely incorporated into the church's theology and practice by prominent church fathers. Many of them had studied and unwittingly absorbed some of the teachings the Greco-Roman poets and philosophers as well as the rabbinic oral law, which espoused numerous negative teachings regarding women. Some of them were influenced by the antiwomen prejudices of the Greco-Roman literature, and some by the Judaic oral law taught by the rabbis."

Montag, 16. April 2012

Warum die EU den Feminismus propagiert

Während meinen Recherchen zum Feminismus bin ich auf diese "wissenschaftliche" Arbeit einer Feministin gestossen, welche im Rahmen einer Kritik an der aktuellen, "zu neoliberalen" und ihrer Meinung nach zu wenig weitgehenden Gleichstellungspolitik mögliche Gründe beschreibt, weshalb die EU und genauer die EU-Kommission so aggressiv feministische Forderungen hofiert und unterstützt

Hier ein bezeichnender Ausschnitt aus dieser Arbeit (S. 3):

"Welche ökonomischen und politischen Hintergründe gab es nun dafür, daß die EU-Kommission Mitte der 90er Jahre diesen Managementansatz adaptierte und unter dem Namen "Gender Mainstreaming" als drittes Konzept der Chancengleichheit der Geschlechter nach "Gleichbehandlung" (70er und 80 Jahre) und "Positiver Diskriminierung" (80er und 90er Jahre ) propagierte?

Man geht wohl nicht Fehl den neuen Anlauf in der Chancengleichheitspolitik als eine Form der Resonanz der europäischen Behörden auf den anwachsenden weiblichen Skeptizismus gegenüber dem Projekt Europäische Einigung anzusehen. Denn überraschenderweise war es das zweite Geschlecht, das zunächst in den Referenden des Jahres 1992 europäische Politik gemacht hatte, in dem es maßgeblich zunächst in Dänemark den Maastrichter Vertrag und dann in der Schweiz den EWR-Vertrag zu Fall brachte und damit die schwelende Demokratiefrage in der Union spektakulär auf die Tagesordnung setzte. Was die Medien kaum einer Erwähnung wert fanden, ist dabei ein höchst interessanter Sachverhalt. In nahezu allen europäischen Ländern stehen Frauen dem "Projekt Maastricht " deutlich skeptischer gegenüber als der männliche Teil der Bevölkerung. Diese tiefe Skepsis der Frauen kam 1994 auch in dem norwegischen Referendum und in vielen EuroBarometer-Umfragen zum Ausdruck. Nur 28 Prozent der befragten europäischen Frauen hielten z.B.1996 das Konzept Binnenmarkt und den Euro für eine gute Idee. An keiner öffentlich-politischen Frage scheiden sie die Geschlechter so deutlich wie an der Europafrage. Die EU-Kommission hat daraus ihre Schlußfolgerungen gezogen: Zunächst sind Frauen in einer Expertise (Le Clerg- Bericht 1993) als wichtige Zielgruppe identifiziert worden, bald darauf sind zu einer "prioritären Zielgruppe" der europäischen Kommunikationspolitik avanciert. In Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Pekinger UN-Konferenz im Jahr 1995 und verstärkten Kontakten zur entwicklungspolitisch ausgerichteten internationalen Frauenszene wurde der Begriff "Gender mainstreaming" gefunden und übernommen (Braunmühl 2000, 140). 

Erklärtes Ziel der europäischen Kommission war es mit dem neuen Ansatz - der so wohl tönende Begriffe wie Partizipation und Transparenz nutzt, eine "neue Partnerschaft" zwischen europäischer Kommission und frauenpolitischer Basis in den Ländern zu begründen und damit zum Abbau des Demokratiedefizits beizutragen. Insofern ist die GM-Politik der EU-Behörden - obwohl sie sich der Bezeichnung nach an beide Geschlechter richtet - eine speziell auf die Zielgruppe "Frauen" zugeschnittene Konsensstrategie, ein Politikansatz, mit dem man "Vertrauen zurückgewinnen will" (Schunter-Kleemann 1993, 471)."

Man muss natürlich immer kritisch sein, wenn es um Äusserungen von Feministinnen geht, doch hier muss ich für einmal einer Feministin zustimmen - denn es ist allgemein bekannt, dass sich Politiker westlicher Länder heftigst um die weiblichen Wählerstimmen streiten und Brüssel traue ich einen genügend ausgeprägten Machtinstinkt zu, naive Feministinnen und damit vermeintlich einhergehende, weibliche Sympathie mit wohl platzierten Genderphrasen und Quoten-Drohungen zu ködern. 

Dies wiederum würde für uns bedeuten, dass der Feminismus nur so lange hofiert wird, wie er den europäischen und nationalen Politikern nützlich ist - sei es als Magnet für Frauenwahlstimmen oder zur Ankurbelung der Wirtschaft mit zusätzlichen weiblichen Steuerzahlern durch die Karrierefixiertheit der feministischen "Heilsbotschaft". 

Doch was, wenn immer mehr Männer aufgrund unserer Aufklärungsarbeit aufwachen und vermehrt Wert auf Männnerrechte in ihrem Wahlverhalten zu legen beginnen? Was wenn immer mehr Männer dieser männerfeindlichen Gesellschaft den Rücken kehren, wegen einseitigen Familien- und Scheidungsgesetzen immer seltener heiraten und als Unterhaltsflüchtling oder Sozialhilfe-Bezieher den Fortbestand des gynozentrischen Systems gefährden? Was wenn der Feminismus durch unsere ständigen Angriffe auf dessen Legitimität irgendwie jegliches Gesicht in der Öffentlichkeit verliert, so dass jeder, welcher sich damit assoziiert, sich automatisch die Finger verbrennt?

Dann sollten sich in Folge dessen auch die Prioritäten der politischen Eliten verlagern - weg vom Feminismus, hin zum Maskulismus. Wir befinden uns in vielen Aspekten diesbezüglich schon auf dem richtigen Weg, denn einerseits wird die antifeministische Männerrechtsbewegung von Jahr zu Jahr stärker und andererseits entfremdet der um sich greifende Feminismus in Europa immer mehr Männer von der gynozentrisch fixierten Gesellschaft.

Alleine schon die entlarvenden, dummdreisten Forderungen nach Frauenquoten in aller Öffentlichkeit wird unzählige Männern ins Grübeln gebracht haben - und nicht wenige von diesen nachdenkenden Männern kommen zu für den Feminismus unbequemen Schlussfolgerungen. Was sie wiederum eher empfänglich für die Anliegen unserer Bewegung macht. Eigentlich müsste man also den kreischenden und sich vor den Augen aller selber entlarvenden Feministinnen sogar für ihr unbewusstes Engagement für die Männerrechtsbewegung danken.

Sonntag, 15. April 2012

Arne Hoffmann: Der Weg der konstruktiven Dialogbereitschaft gegenüber dem Feminismus führt zu nichts

Arne Hoffmann spricht eine für ihn unbequeme Wahrheit aus, als ihn ein Profeminist in der Kommentarspalte zu einem seiner Interviews auf seine polemischen Begriffe wie "Bräunungsstudio" für die Heinrich-Böll-Stiftung und "Genderkader" für die Genderisten anspricht. Er antwortet folgendermassen:

"Ich bin gegen die verbale Daueraggression der radikalen Männerrechtler. Aber "lila Pudel" beispielsweise finde ich für devote und opportunistisch e Männer durchaus treffend. Christian findet das nicht. (Hinweis: Christian und ich sind zwei verschiedene Leute.) Aber auch mit seiner Null-Aggression kommt Christian in der Geschlechterdebatte ebensowenig voran wie alle anderen. Es ist ja schon die abweichende Meinung, die bei Feministinnen Schranken runtergehen lässt." (Quelle)

Hier ein Bild des Kommentars:


Selbst Hoffmann, der mit einer selbstherrlichen Doppelmoral Andersdenkenden gerne Rechtsextremismus, Fundamentalismus, polemische Unsachlickeit, fehlende Dialogbereitschaft und unkonstruktive Direktheit vorwirft um den künftigen ArbeitgeberInnen besser zu gefallen, gibt zu, dass das artige und nicht-aggressive Auftreten und die Dialogbereitschaft gegenüber dem Feminismus, wie sie Christian von AllesEvolution vertritt, unsere Sache nicht voran bringen. Hoffmann gibt also selber zu, dass es nicht an der Art des Auftritts der Männerrechtler liegt, sondern nur schon daran dass es sich bei ihnen um Männerrechtler handelt - dass schon das Thematisieren an sich zum Ausschluss der propagierenden Person vom Dialog unabhängig von ihrer Erscheinung, Tonfall und Wortwahl führt.

Diese Erkenntnis aus dem Munde Hoffmanns ist interessant, denn sein Verein Agens e.V. lädt Leute wie den Vorsitzenden vom profeministischen Bundesforum für Männer, Martin Rosowski, zu sich ein, betrachtet vor lauter Gefallsucht gegenüber dem Feminismus (siehe dazu auch die Solwodi-Affäre) den Kampf für Männerrechte als nicht wichtig ("Agens Grundüberzeugung ist: [...] Mann und Frau ergänzen sich [...] ohne einen Kampf um Rechte von Mann oder Frau."). Er hofft auf eine Inklusion im Staatsfeminismus Deutschlands und sein Verein stellt anscheindend Mitgliedsanträge beim profeministischen Bundesforum Männer wie Rosowski in einem Interview in der Emma-Ausgabe Winter 2011 mitteilt:

"Aber Sie brauchen sich ja nur unsere Plattform anzuschauen, um zu sehen, dass wir mit Organisationen wie MANNdat oder Agens nichts zu tun haben – auch wenn die gerade massenhaft Mitgliedsanträge stellen."

Aber dies setzt zwangsläufig eine von Hoffmann gerade indirekt in Abrede gestellte Dialogbereitschaft der Feministen gegenüber unseren Anliegen voraus. Doch wenn man lauf Hoffmann bei Feministen schon unten durch ist, wenn man nur schon Männerrechte als Thema auf den Tisch bringt, dann ist diese Strategie Hoffmanns hoffnungslos, seine Umwerbung linker Instanzen fruchtlos und all seine aggressive Distanziererei gegenüber "rechten Männerrechtlern" mitsamt dem alten, gelben Forum sinnlos. Vermutlich glaubt Hoffmann, dass, wenn er die Männerrechtsbewegung nur genügend auf politisch korrekt und links bürstet, zumindest er dann diesem Fatalismus irgendwie entkommen könnte.

Aber wenn Pazifismus und Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Feminismus keinen Fortschritt in Sachen Männerrechte bringen, welche Alternative existiert dann? Den Feminismus direkt konfrontieren - ihm seine Legitimität entziehen, seine Behauptungen entkräften und der Gesellschaft gangbare Alternativen in Form eines savvakinischen Maskulismus, welcher die von Hoffmann und anderen Männeraktivisten gelobte Geschlechterpolitik klar ablehnt, aufzeigen. Und ihn nicht aus deplatzierter Rücksichtsnahme und Hoffnung auf staatliche Ämter zu schonen - denn mit diesem sinnlosen Begehren verlängert man nicht nur die Lebensdauer des Feminismus, indem man ihm eine männliche Legitimitätsfassade ermöglicht, sondern macht auch noch die Männerrechtsbewegung zahn- und somit wirkungslos

Denn wir dürfen nicht zulassen, dass die einzige Bewegung, die sich kompromisslos für Männerrechte einsetzt, von postenfixierten Appeasern wie Theunert und anderen verwässert und ineffektiv gemacht wird.

Freitag, 13. April 2012

Was läuft schief mit der Gleichberechtigung?

Dieser Text beschäftigt sich damit, wie Männer/Männerrechtler und Frauen/Feministen den Begriff "Gleichberechtigung" völlig unterschiedlich auffassen - hier gefunden:

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Männer, welche sich mit der Gleichberechtigung beschäftigen und sich dafür einsetzen, meinen es in der Regel sehr ernst damit und es ist für sie selbstverständlich, dass es den Frauen nicht schlechter gehen soll als ihnen selbst. Umgekehrt ist das leider häufig nicht der Fall: Viele Frauen, welche vorgeben, sich für die Gleichberechtigung einzusetzen, klammern sich fest an ihre Privilegien.

Stellen Sie sich einmal vor, die Militärdienstpflicht beispielsweise würde nur für Frauen gelten und Männer wären davon befreit. Abgesehen davon, dass Männer so eine Benachteiligung den Frauen nie zugemutet hätten, hätten sich das Frauenrechtlerinnen auch niemals gefallen lassen und wären schon längst auf die Barrikaden gestiegen.

Viele Männer empfinden diese einseitig für sie geltende Pflicht aber nicht einmal als ungerecht. Sie sind sich nichts anderes gewohnt und denken immer noch "gentlemanlike" in "Ladies first"-Manier.

Dagegen sind Frauen, welche sich mit der Gleichberechtigung auseinandersetzen, in der Regel ziemlich egoistisch und rücksichtslos, gewohnt eben, privilegiert zu sein.

Früher hatten Frauen und Männer von Gesetzes wegen ganz spezifische und unterschiedliche Rollenzuwei-sungen, was der damaligen Zeit entsprach und für beide ziemlich einengend und unbefriedigend sein konnte. Heute ist dieser Rollenzwang einzig für die Frauen aufgehoben. Männer haben das Nachsehen.

Sie merken dies allerdings oft erst dann, wenn es schon zu spät ist; wenn sie etwa das Sorgerecht über ihre Kinder verlieren oder wenn sie eine Gewissensprüfung ablegen müssen, falls ihnen das Militär nicht liegt, oder wenn sie in späteren Jahren länger arbeiten und AHV-Beiträge bezahlen müssen als Frauen, um dann aber weniger lange als Frauen von der AHV leben zu können.

Deshalb: Gleichberechtigung ist auch Männersache!

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"Gleichberechtigung" läuft also momentan schief, weil dessen Umsetzung einseitig vom feministischen/egoistischen Verständnis geprägt ist - während Männer nicht den Mund zu Gunsten einer echten Gleichberechtigung aufmachen.